TV-Vorschau 27. Januar – 2. Februar 2024

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages ist nicht nur die NS-Geschichte, sondern auch der Einfluss der alten Nazis auf die bundesdeutschen Sicherheitsdienste Thema der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Auch ein Beitrag über die Geschichte des Nahostkonflikts ist erwähnenswert.

Samstag, 27. Januar

  • Phoenix stellt sein Abendprogramm unter das Thema NS-Geschichte. Um 20.15 Uhr geht es um „The American Führer – Hitlers unliebsamer Doppelgänger“. „Die Geschichte des faschistischen Hochstaplers Fritz Julius Kuhn ist so unbekannt wie erschreckend: Kuhn ist ein deutscher Auswanderer, der sich in den 1930er-Jahren in den USA als Hitlers Stellvertreter ausgibt. Er steht an der Spitze des Amerikadeutschen Bundes, einer faschistischen Vereinigung von deutschstämmigen Amerikanern. Die Anhänger dieses Vereines marschieren mit Hakenkreuzfahnen und in Nazi-Uniform im Stechschritt durch New York City, Chicago oder Los Angeles. Sie versammeln sich zu Tausenden in Stadien und singen das Horst-Wessel-Lied. Das FBI unterschätzt Kuhn und seine Bewegung. Hitler will ihn stoppen, schafft es aber nicht. Erst ein deutschstämmiger Journalist bringt Kuhn zu Fall. Sein Name: John C. Metcalfe.“ — Um 21 Uhr folgt der Beitrag „Hitlers Zentrale des Terrors – Die Nazis und der Massenmord“ (morgen auch auf ARD-alpha). „Ab 1933 entsteht in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Platzes die Zentrale des nationalsozialistischen Terrors mit dem Geheimen Staatspolizeiamt, der Reichsführung-SS und dem Reichssicherheitshauptamt. Diejenigen, die hier arbeiten, sind verantwortlich für Verhaftungen Andersdenkender, Judendeportationen und den Massenmord in ganz Europa. Hier residiert SS-Chef Heinrich Himmler und sein wichtigster Helfer, Reinhard Heydrich. Hier agieren keine Schreibtisch- sondern Überzeugungstäter.“„Der Dokumentarfilm „Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ zeigt Pars pro Toto die Geschichte der Deprivation, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der deutschen und europäischen Juden auf, ohne Pathos oder Moralisierung. Dokumentarfilmer Walter Wehmeyer gelingt es, die Schicksale der Einzelnen oder der beteiligten Familien so zu verknüpfen, als würde jemand einfach eine Geschichte erzählen – eine Geschichte, die man gern hört, auch wenn der Inhalt oft erschreckend ist.“ (21.45 Uhr) — „Sie ist eine der letzten Überlebenden der Shoah: Die 1930 in der Tschechoslowakei geborene Eva Erben wurde als junges Mädchen mit ihren Eltern von den Nationalsozialisten erst in das Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt und dann nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Auf dem Todesmarsch entkam sie ihren Peinigern und überlebte die letzten Monate des Krieges im Versteck. Wie viele andere Opfer hat auch Eva Erben lange geschwiegen. […] Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2024 zeigt phoenix die sechste Folge seiner Reihe Jahrhundertzeugen, die die dramatischen Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden als Graphic-Novel-Erzählung dokumentiert.“ „Eva Erben – Jahrhundertzeugen: Graphic Novel“ (23.15 Uhr). — Ab Mitternacht zeigt phoenix history zum Thema „80 Jahre ‚Unternehmen Barbarossa‘“ die vierteilige Dokumentation „Barbarossa – Der Krieg gegen die Sowjetunion“.
  • „1945 und 1946 fahren die Männer der britischen ‚War Crimes Investigation Unit‘ auf der Jagd nach NS-Verbrechern durch Norddeutschland. Einer von ihnen ist Captain Anton Walter Freud, der Enkel von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Freud floh 1938 mit seiner Familie vor den Nazis nach London, ist nun Geheimdienstoffizier und zurück, um Mörder aufzuspüren, die auf den Fahndungslisten der Alliierten stehen: Killer in Nadelstreifen, brutale SS-Schergen und erbarmungslose Ärzte, die medizinische Experimente selbst an Kindern durchführten.“ „Nazijäger – Reise in die Finsternis“, ARD-alpha, 20.15 Uhr.
  • Auch 3sat widmet dem Holocaust-Gedenktag zwei Dokumentationen. Um 20.15 Uhr stehen „Die Kinder der Villa Emma“ (BRD, AUT 2016, Regie: Nikolaus Leytner) im Mittelpunkt. „Im Frühling des Jahres 1941 findet sich die 14-jährige Betty (Sophie Stockinger) in einer Gruppe jüdischer Mädchen und Burschen aus Österreich und Deutschland zwischen 10 und 18 Jahren wieder, die von einer jüdischen Hilfsorganisation vor den Nazis in Sicherheit gebracht werden sollen. Zurück lässt sie ihre Familie, ihren Vater, ihre Großmutter sowie ihre beste Freundin Paula. Der Weg in die Freiheit führt die flüchtenden Kinder zuerst nach Zagreb, wo sie allerdings durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht im April 1941 nicht lange bleiben können.“ — Um 22 Uhr folgt der Film „Ein Tag – Bericht aus einem Konzentrationslager 1939“ (BRD 1965, Regie: Egon Monk). „Basierend auf dem Drehbuch des ehemaligen politischen Häftlings in Sachsenhausen, Gunther R. Lys, schildert der Film den Tagesablauf in einem deutschen Konzentrationslager im Januar 1939. […] Der Fernsehfilm ‚Ein Tag – Bericht aus einem Konzentrationslager 1939‘ will an die Opfer erinnern und die Lebenden warnen. Er erhielt 1965, im Jahr der Erstsendung, den Adolf-Grimme-Preis in Silber sowie den Preis der Pressejury beim Adolf-Grimme-Preis, den DAG-Fernsehpreis und eine Auszeichnung durch die Akademie der darstellenden Künste.“
  • Mit ARTE reisen wir zurück ins Mittelalter. „Die Normannen – Herrscher von Sizilien“ ist um 20.15 Uhr Thema. „Sie kamen aus dem hohen Norden, waren als wilde Krieger verschrien und schufen auf Sizilien das reichste und fortschrittlichste Königreich Europas: die Normannen. Der Dokumentarfilm macht diese facettenreiche Geschichte aus dem Mittelalter lebendig und präsentiert sie so bunt und vielfältig, wie Sizilien heute ist.“

Sonntag, 28. Januar

  • Gestern auf Phoenix, heute um 20.15 Uhr auf ARD-alpha: „Hitlers Zentrale des Terrors · Die Nazis und der Massenmord“. — Um 21 Uhr erzählt der Beitrag „Der Fall Schuster – Eine Familie im Fadenkreuz der Gestapo“ das Wirken der NS-Apparate aus Sicht der Opfer. „In den Gewölben der Würzburger Residenz stößt der BR auf die Akten, welche die Geheime Staatspolizei der Nationalsozialisten über die Familie von Dr. Josef Schuster anlegte. Gemeinsam sichten der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Andreas Bönte erstmals die Akten und begeben sich auf Spurensuche nach der Familiengeschichte in der NS-Zeit.“
  • Die schon öfter gezeigte Doku „Wende im Eis – Die letzten DDR-Antarktisforscher“ erinnert an eine Gruppe DDR-Bürger, die ihr Land für eine Expedition verließen und in ein anderes Land zurück kehrten. Heute ist der Film im mdr um 22.20 Uhr zu sehen.
  • In der Terra X History-Reihe zeigt das ZDF um 23.45 Uhr den Beitrag „Geheimes London – Rätselhafte Orte der Geschichte“. „Die Stadt an der Themse ist seit der Römerzeit ein Handelszentrum, und lange war London die Hauptstadt eines weltumspannenden Empires. Überall finden sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade unbekannte Orte, die viel über die Geschichte der Stadt erzählen.“

Montag, 29. Januar

  • „Eva Umlauf ist eine der jüngsten Überlebenden des KZ Auschwitz. Sie ist zwei Jahre alt, abgemagert und todkrank, als am 27. Januar 1945 die Rote Armee das Lager Auschwitz befreit. Die Mutter kehrt mit ihren beiden Töchtern zurück in den Geburtsort des Vaters in der Nähe von Bratislava. Alle anderen aus der Familie sind tot. Der Schatten des Traumas liegt über Eva.“ „Lebenslinien – Ich habe Auschwitz überlebt“, BR, 22 Uhr.

Dienstag, 30. Januar

Mittwoch, 31. Januar

  • Um 22 Uhr nähert sich der Film „Past Forward: Nahostkonflikt – Wie fing das an?“ auf RBB einem unlösbar scheinenden Dauerkonflikt an. — Um 22.30 Uhr folgt der Beitrag „Stalingrad – Stimmen aus Ruinen“. „Die Schlacht von Stalingrad 1942/43 dauerte 200 Tage – und kostete über eine Millionen Tote. Heute herrscht wieder Krieg in Europa. Man sieht Bilder aus Stalingrad und denkt auch an die Gegenwart. Die Stimmen jener, die Stalingrad erlebten, sprechen aus Briefen und Tagebüchern – von Zivilisten und Soldaten, von Russen und Deutschen. In manchen Fällen das Letzte, was von einem Menschen blieb.“
  • Der Film „Stalingrad – Stimmen aus Ruinen“ läuft auch um 22.45 Uhr im BR.
  • „Europa am Ende des Zweiten Weltkrieges: Damals Kinder, gehören sie heute zu den letzten noch lebenden Zeitzeug*innen, die von Flucht, Vertreibung und Deportation berichten können. Inzwischen sind sie über 80.“ „Kinder der Flucht“, NDR, 23.15 Uhr.

Donnerstag, 1. Februar

  • „Hitler-Deutschland – Leben im Dritten Reich“ ist Thema einer dreiteiligen Doku auf n-tv (20.15 Uhr, 21.05 Uhr und 22.05 Uhr). — Um 23.30 Uhr geht es um die „Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs“ und um 0.20 Uhr, 1.10 Uhr und 1.55 Uhr um die „Apokalypse Stalin“.

Freitag, 2. Februar

  • „Ulbrichts Wirtschaftswunder – Wie die DDR den Westen überholen wollte“ ist Thema einer Doku um 21 Uhr auf Phoenix. „Neue Denkmethoden und neue Technologien sollten dazu beitragen, dass der Mensch künftig im Produktionsprozess entbehrlich wird. Letztlich sollte damit der Westen wirtschaftlich überholt und der Weg zur kommunistischen Weltherrschaft geebnet werden.“„Der Film „Mörder bevorzugt – Wie der BND NS-Verbrecher rekrutierte“ zeigt schonungslos neue, erschreckende Erkenntnisse aus der Forschung in den Archiven des Bundesnachrichtendienstes. In keiner anderen bundesdeutschen Organisation oder Behörde wurde in dieser Konsequenz an nationalsozialistischen Vorstellungswelten festgehalten und somit auch der Boden für rechtsextremistisches Gedankengut kontinuierlich genährt. Der BND hat nicht nur einzelne schwer belastete NS-Täter beschäftigt. Die Anwerbung und Einstellung von Mördern und Schreibtischtätern hatte von Anfang an System.“ (21.45 Uhr). — Wie energisch die Nazis in den deutschen Nachrichtendiensten gegen ihre demokratischen Widersacher vorgingen, erzählt die Doku „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ (22.30 Uhr). „‚Einmal Verräter immer Verräter‘, sagte Reinhard Gehlen einmal über seinen Konkurrenten Otto John. Was meinte er damit? Wie kann ein Mann aus dem Widerstand gegen Hitler in der jungen Bundesrepublik noch als Verräter gelten? Die Dokumentation zur Serie ‚Bonn – Alte Freunde, neue Feinde‘ erzählt die wahre Geschichte von Otto John, der vom Widerstandskämpfer zum Präsidenten des Verfassungsschutzes wurde und von Reinhard Gehlen, Generalmajor der Wehrmacht, der den Auslandsnachrichtendienst ‚Organisation Gehlen‘ aufbaute.“
  • „Kein Ort in der deutschen Hauptstadt verbindet seit Anfang des 20. Jahrhunderts Wissenschaft, Macht und Medien so prägnant wie der Stadtteil Adlershof. Hier war die Wiege der deutschen Motorluftfahrt und der Filmindustrie Berlins. Im Dritten Reich geheime Forschung für Hitlers Krieg, in der DDR abgeschirmter Militärstandort, Zentrum der Akademie der Wissenschaften und Zentrale des Fernsehens.“ „Geheimnisvolle Orte: Adlershof – Zwischen Träumen, Umbrüchen und Visionen“, tagesschau 24, 22.20 Uhr.
  • Um 23.30 Uhr läuft eine Folge der Reihe „Giganten der Geschichte“ auf n-tv. — Um 0.20 Uhr folgt „Das Kokain-Rätsel – Drogen-Mumien im Alten Ägypten“.

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