TV-Vorschau 27. Mai – 2. Juni 2017
Ein Fanal der Studentenbewegung war der tödliche Polizeischuss auf den Demonstranten Benno Ohnesorg vor 50 Jahren. Eine Doku geht diesem Ereignis nach und wird gleich viermal in dieser Woche auf verschiedenen Sendern gezeigt. NS-Kriegsverbrechen, das Verhältnis der sudetendeutschen Minderheit zum Nationalsozialismus und die Flucht von Nazi-Verbrechern nach dem Krieg werden in Spielfilmen und Dokus thematisiert.
Samstag, 27. Mai
- N-TV schaut nach dem historischen Kern zweier bekannter Hollywood-Filme, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Um 22.05 Uhr geht es um „Die wahre Geschichte – Inglorious Bastards“ und um 23.05 Uhr um „Monuments Men – Die wahre Geschichte“.
- Auf Tagesschau 24 geht es heute Abend um die Sudetendeutschen und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus. Es geht um 20.15 Uhr los mit der biografischen Doku „Reinhard Heydrich – Der Henker aus Halle“, der am 27. Mai 1942 in Prag durch ein Attentat ums Leben kam. Er war „Stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren“ und Leiter des Reichssicherheitshauptamts. 1941 wurde er von Hermann Göring mit der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt und war seit dieser Zeit der maßgebliche Organisator des Holocausts. So leitete er am 20. Januar 1942 in Berlin die Wannseekonferenz. Er war sozusagen der Kopf des Holocausts. — Es folgt die zweiteilige Doku „Die Sudetendeutschen und Hitler“. Um 21.07 Uhr geht es „Heim ins Reich“. Ihre Nähe zu Hitler hatte nach dem Krieg die Vertreibung aus der Tschechoslowakei zur Folge. Der zweite Teil „Verlorene Heimat“ geht dem um 21.50 Uhr nach.
- Das „Tatort Matterhorn“ wird um 20.15 Uhr auf Phoenix vorgestellt, denn das Rennen um die Erstbesteigung hat einige Menschenleben gekostet. Die Hintergründe dieser Todesfälle sind ungeklärt. „Die Erstbesteigung des Matterhorns war ein Wettlauf zwischen italienischen und britischen Gipfelstürmern. Das britische Team gewann, aber vier junge Bergsteiger stürzten in den Tod – unter ungeklärten Umständen. 150 Jahre nach diesen dramatischen Ereignissen sollen forensische Untersuchungen und eine persönliche Spurensuche den Fall aufklären.“
- „In der russischen Stadt Obninsk wird nach dem Zweiten Weltkrieg Wissenschaftsgeschichte geschrieben: 1954 geht hier das erste Atomkraftwerk ans Netz, hier wurde auch der Tschernobyl-Reaktor entworfen. Stalin verwirklicht in Obninsk seinen Traum vom ‚roten Atom‘. Der Film zeichnet das facettenreiche, intensive und stimmungsvolle Bild einer russischen Forschungsstadt im Wandel.“ „Das rote Atom – Stalins vergessene Stadt“, ARD-alpha, 20.15 Uhr. — Um 21 Uhr schließt sich der nächste Beitrag der Reihe „Die Welt im Krieg“ an: „Dschungelkrieg (1942 – 1943 / ‚It’s A Lovely Day Tomorrow: Burma‘)“.
Sonntag, 28. Mai
- „Mit Kennedy durch Deutschland“ fahren, heißt ins Jahr 1963 zurück zu kehren. Tagesschau 24 begleitet um 20.15 Uhr noch einmal die Reise des damals mit großer Euphorie in Deutschland empfangenen US-Präsidenten. Köln, Bonn, Frankfurt, Berlin – überall jubeln ihm die Menschen zu. — Um 21.02 Uhr folgt das Porträt „John F. Kennedy“.
- „Manfred von Ardenne – Das Jahrhundertgenie“ war schon in der vergangenen Woche im Programm, heute ist er im MDR um 22 Uhr zu sehen.
- „Der Fall Oradour – in Frankreich ein nationales Trauma, in Deutschland kaum bekannt. Es ist das größte Massaker, das im Zweiten Weltkrieg von der SS in einem kleinen Dorf des Limousin an der französischen Zivilbevölkerung verübt wurde. Am 10. Juni 1944, vier Tage nach der Landung der Alliierten, ermordeten Soldaten der SS-Division ‚Das Reich‘, schon auf dem Rückzug, 642 Bewohner des Dörfchens Oradour-sur-Glane auf barbarische Weise. Kinder, Frauen, Männer, ganze Schulklassen wurden erschossen und verbrannt. Nur sechs Menschen überlebten. Die Ruinen des niedergebrannten Dorfes erinnern bis heute an das Grauen – als Mahnmal.“ Aufgerollt wird „Der Fall Oradour – Ein Kriegsverbrechen und die Folgen“ um 23.15 Uhr auf Phoenix.
- Auch das ZDF hat Kennedy im Programm. In der Reihe ZDF-History ist um 23.30 Uhr ein Beitrag über „Die Geheimnisse der Kennedy-Frauen“ zu sehen.
Montag, 29. Mai
- „Wie starb Benno Ohnesorg?“ fragt „Geschichte im Ersten“ um 23.45 Uhr. „Er liegt am Boden, eine junge Frau kniet neben ihm und hält den Kopf des Sterbenden. Das Bild wird zum Symbol. Es wird Hunderttausende auf die Straße treiben. Der 2. Juni 1967 wurde zum Katalysator des studentischen Aufbegehrens, der Tag verändert das Land. An ihm begann ‚1968‘. [„…“] Die Dokumentation rekonstruiert minutiös die Abläufe. Sie geht allen Spuren in Ost und West nach. Wertet bislang unbekannte Akten, Fotos sowie verschollen geglaubte Filmschnipsel aus und interviewt zahlreiche Augenzeugen, von denen die meisten noch nie vor der Kamera standen. Ein investigativer Geschichtsthriller entstand. Im Juni 2017 jährt sich der Tod von Benno Ohnesorg zum 50. Mal.“ (ARD).
Dienstag, 30. Mai
- „Pücklers Paradies an der Havel“ ist „Die Pracht von Babelsberg“. „Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871) gestaltete den Park Babelsberg als ‚begehbares Gemälde‘. Der Gartenkünstler inszenierte den weitläufigen Park mit großen Effekten. Er schuf ein gärtnerisches Gesamtkunstwerk, das die Besucher heute noch erleben können. Die Ausstellung ‚Pückler.Babelsberg‘ im Schloss Babelsberg erzählt die Geschichte des Gartenzauberers und seines Paradieses an der Havel.“ (RBB, 21 Uhr).
- Die MDR Zeitreise“, das Geschichtsmagazin mit Mirko Drotschmann, beginnt um 21.15 Uhr. — Und um 22.45 Uhr wiederholt der Sender den ARD-Beitrag von gestern: „Wie starb Benno Ohnesorg?“.
Mittwoch, 31. Mai
- „Das Mittelalter im Südwesten“ beschäftigt heute Abend die Phoenix-Zuschauer. Um 20.15 Uhr werden sie über „Die Welt der Ritter“ informiert, um 21 Uhr über „Konstanz – Stadt des Konzils“. Ja, in Konstanz hat das einzige Konzil auf deutschem Boden stattgefunden und in dessen Rahmen auch die einzige Papstwahl!
Donnerstag, 1. Juni
- Kunstgeschichtlich interessierte Zuschauer können auf ARD-alpha wieder wöchentlich „Stil-Epochen“ in fünfzehnminütigen Häppchen kennenlernen. Die dreizehnteilige Serie beginnt um 21.45 Uhr mit dem Beitrag „Antike: Griechenland (um 800 v. Chr. – 100 v. Chr.)“.
- „Wie starb Benno Ohnesorg?“ Diese Frage stellt nach der ARD am Montag und dem MDR am Dienstag nun auch der HR um 23.15 Uhr.
- „Sachsen im 11. Jahrhundert. Bischof Benno pilgert von Goslar nach Meißen. Er hat von Heinrich IV. den Auftrag bekommen, die Sorben im Osten des Reiches zu christianisieren. Schnell wird er zum beliebten Missionar und bald ranken sich Legenden um seine Taten.“ Über das Leben dieses Mannes berichtet die Doku „Der ewige Pilger – Bischof Benno von Meißen“ im MDR um 23.35 Uhr.
Freitag, 2. Juni
- Die Flucht von Nationalsozialisten nach Ende des Zweiten Weltkriegs nach Südamerika beschäftigt heute Abend ARD-alpha. Überschrift ist „Themenabend ‚Rattenlinie’”. Um 21 Uhr behandelt der Spielfilm „Frei“ (BRD 2013, Regie: Bernd Fischerauer) die Flucht eines SS-Offiziers incognito an der Seite einer Jüdin nach Südamerika. — Es folgt um 22.30 Uhr ein Gespräch zum Film mit dem Titel „Die Flucht der Täter“. — Die Doku „Letzter Ausweg Argentinien – Nazis und Juden am Rio Plata “ beschließt um 23 Uhr den Themenabend.
- Wer immer noch nicht weiß, wie Benno Ohnesorg starb, kann es heute um 21.17 Uhr auf Tagesschau 24 erfahren: „Wie starb Benno Ohnesorg?“.
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