TV-Vorschau 28. Mai – 3. Juni 2016

Die neue Wochenvorschau auf die Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen. Mit Beiträgen zur Flüchtlingsproblematik der Nachkriegszeit, dem heftig medial ausgetragenen Historikerstreit der 80er Jahre und einem Schwerpunkt zum KZ Buchenwald.

Samstag, 28. Mai

  • Auf N-TV sind die „Tagebücher des 2. Weltkriegs” in drei Teilen zu sehen (20.15 Uhr, 21.05 Uhr und 22.05 Uhr). „Der Zweite Weltkrieg wird oft als der blutigste Krieg der Geschichte beschrieben. Die Soldaten mussten jeden Tag mit dem Tod rechnen. Wie erlebten sie die damaligen Ereignisse? Die Dokumentation lässt Veteranen und Zeitzeugen zu Wort kommen.”
  • „Kaiser Barbarossa – Die Legende im Kyffhäuser” ist Thema um 20.15 Uhr auf ARD-alpha. — Im Anschluss um 21 Uhr geht es wieder „Auf den Spuren Alexanders”, diesmal in die „Stadt der Mondprinzessin”.
  • Hamburgs Hafen ist der „Gigant des Nordens”. „Der Hamburger Hafen hat schon vieles erlebt und überlebt: Epidemien, Brände und Fluten, Kriege und Zerstörung – aber stets auch den Wiederaufbau. Die Dokumentation erzählt, wie aus einem kleinen Anleger an der Elbe innerhalb von gut acht Jahrhunderten der Welthafen wurde, den wir heute kennen. Es ist die Geschichte eines der größten Häfen Europas, seiner Menschen und ihrer Ideen.” (Arte, 20.15 Uhr).
  • „Flüchtlinge und Vertriebene an Rhein, Ruhr und Weser” lautet das Abendthema auf tagesschau 24. Um 20.15 Uhr geht es los mit der „Ankunft im Westen”. Um 21.02 Uhr geht es um „Heimweh und Hoffnung (1949 – 1953)”. Und um 21.45 Uhr schließt die Reihe mit dem Beitrag „Eine neue Heimat (1957 – 1969)”.

Sonntag, 29. Mai

  • Auch an diesem Sonntag sendet der SWR wieder einen Beitrag der Reihe „Spuren im Stein”. Es geht diesmal um „Die Geschichte der vulkanischen Eifel” (20.15 Uhr).
  • Vor 30 Jahren ging der sog. „Historikerstreit” durch die Medien Republik. Es ging damals um die Frage, ob der Holocaust ein einzigartiges, grundsätzlich unvergleichbares Ereignis der Geschichte war und welche Konsequenzen dies ggf. für das deutsche Selbstverständnis spielen würde. Auslöser war ein Artikel „Ernst Noltes” vom Juli 1980, der den Holocaust in Form rhetorischer Fragen als Reaktion der Nationalsozialisten auf vorausgegangene Massenverbrechen und das Gulag-System in der Sowjetunion darstellte. Vereinfacht gesagt: Gibt es zum Holocaust der Nationalsozialisten in der Geschichte vergleichbare Fälle oder steht er bei allen Ähnlichkeiten und Bezügen letztlich doch singulär? Die Debatte wurde heftig in den Feuilletons der großen deutschen Zeitungen FAZ, Spiegel usw. geführt. ARD-alpha bringt hierzu um 22.30 Uhr die ausführliche Doku „Ein deutscher Streitfall – Der Historiker Ernst Nolte”.
  • ZDF-History verschafft um 23.30 Uhr den „Stimmen aus der Hölle – Verdun 1916” Gehör. „Die szenische Dokumentation zeichnet anhand ausgewählter Einzelschicksale französischer und deutscher Soldaten ein sehr persönliches Bild der verheerenden Kämpfe um Verdun 1916. Sie ahnten nicht, dass ihnen eine der schrecklichsten Materialschlachten der Menschheit bevorsteht: Der Film stützt sich auf Briefe und Tagebücher französischer und deutscher Soldaten. Sie vermitteln ein Bild des Infernos ‚von unten’.”

Montag, 30. Mai

  • Die zweiteilige Doku „Schatten des Krieges – Das sowjetische Erbe” um 23.30 Uhr in der ARD stellt die Frage nach dem Bild, das in Russland bis heute über den „Großen Vaterländischen Krieg”, wie dort der Zweite Weltkrieg genannt wird, vorherrscht. Mythos statt historische Realität. „Der Film von Grimmepreisträger Artem Demenok erzählt vom Krieg und davon, wie er in der individuellen und öffentlichen Erinnerung fortlebt. Menschen kommen zu Wort, für die der Krieg die prägendste Erfahrung ihres Lebens ist.” Der zweite Teil (am 6. Juni 2016 um 23:30 Uhr im Ersten) erzählt von einem „Massenmord im ‚Erinnerungsschatten’ der deutschen Gedenkkultur (so Bundespräsident Joachim Gauck 2015), von einem der größten Verbrechen des Zweiten Weltkrieges: die Vernichtung von drei Millionen Soldaten der Roten Armee in Kriegsgefangenenlagern der Deutschen Wehrmacht.”

Dienstag, 31. Mai

  • „Den Begriff ‚Weltwunder’ kennt fast jeder. Doch bei der Aufzählung scheitern die meisten.” Aufklärung verspricht die Doku „Die sieben Weltwunder” aus der Reihe ZDF-History um 20.15 Uhr auf Phoenix. Schon mal vorab die Liste der Sieben:
    • Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon
    • Der Koloss von Rhodos
    • Das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos
    • Der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria
    • Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
    • Der Tempel der Artemis in Ephesos
    • Die Zeusstatue des Phidias von Olympia
  • „Die geheime Waffenfabrik von Oranienbaum” hat eine lange Geschichte, die wir um 20.15 Uhr im MDR vorgestellt bekommen. — Anschließend ist um 21.15 Uhr wieder Zeit für eine „MDR Zeitreise”.
  • In der Reihe „Geheimnisvolle Orte” berichtet RBB um 20.15 Uhr über „Görings Ministerium – Geschichte einer deutschen Machtzentrale”. — Und um 21 Uhr folgt die Doku „Schlachtfeld Berlin”. „Es war die letzte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden. Es war die letzte große Schlacht in Europa überhaupt. Niemals zuvor und niemals seither wurde eine Millionenmetropole so – Haus für Haus und Straße für Straße – verteidigt und erobert. Am 2. Mai 1945 kapitulierte Berlin. Zeitzeugen erinnern sich an jene Tage.”
  • Der HR unterbreitet um 22.45 Uhr die „Geheimakte Geschichte: Marschbefehl für eine Leiche”. „Als im April 1943 die Leiche eines britischen Offiziers an die spanische Küste gespült wird, ahnt noch niemand, dass dieser Fund den Verlauf des Zweiten Weltkrieges ändern wird. Doch an den Toten ist eine Aktentasche mit wichtigen Papieren gekettet. Briefe, die angeblich die Angriffspläne der Alliierten im Mittelmeerraum enthüllen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Krieg auf Messers Schneide steht. Deutschland und seine Verbündeten sehen sich erstmals in der Defensive, jedem ist klar: Eine alliierte Offensive steht unmittelbar bevor. In dieser Situation ruft der Fund an der spanischen Küste sofort die wichtigsten Geheimdienste Europas auf den Plan. Allen voran die deutsche Spionageabwehr, die die Papiere um jeden Preis in ihren Besitz bringen will. Aber wie gelangten die Briefe überhaupt nach Spanien? Durch einen Unfall? Einen Verrat? Oder etwa als Köder für die Deutschen? — Die Dokumentation ist ein neuer Ansatz, ein neues Format, um im 21. Jahrhundert Geschichte modern und zeitgemäß auf den Bildschirm zu bringen: 100 Prozent authentische Fakten, seriös recherchiert, aber erzählt wie ein Krimi, präsentiert durch eine Historikerin und einen professionellen Fallanalytiker.”
  • „In der Gedenkstätte Buchenwald ist am 17. April 2016 die neue Dauerausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers eröffnet worden. Unter dem Leitgedanken ‚Ausgrenzung und Gewalt. Buchenwald 1937 bis 1945’ werden auf 2000 Quadratmetern Fotos, Dokumente und Interviews sowie Objekte und Erinnerungsstücke ehemaliger Gefangener präsentiert. Die Neueröffnung wirft viele Fragen auf. Was bedeutet so ein Ort heute, wenn es um die größte deutsche Schuldfrage geht? Wenn es so gut wie keine Zeitzeugen mehr gibt und die Stätten des Grauens zu kitschigen Geisterbahnen oder pädagogisch braven Belehrungsorten werden?” Auf diese Fragen geht die Doku „ Das Unvorstellbare vorstellbar machen – Gedenkstätte Buchenwald” um 22.25 Uhr auf 3sat ein. — Anschließend folgt das KZ-Drama „Nackt unter Wölfen” (BRD 2015, Regie: Philipp Kadelbach) nach dem Roman von Bruno Apitz. „Wenige Wochen vor der Befreiung Buchenwalds erreicht ein dreijähriges Kind im Inneren eines Koffers das Lager. Es wäre dem Tode geweiht, doch eine Gruppe von Häftlingen versteckt es. Dies wird zur schwersten Prüfung der einzelnen Insassen, die teilweise widerwillig, teilweise mit größten Bedenken im kleinsten Entscheidungsspielraum, den es geben kann – nämlich zwischen Leben und Tod – so handeln wie es ihnen ihre Werte vorgeben.” (23.10 Uhr).

Mittwoch, 1. Juni

  • „100 Jahre BMW – Vom kleinen bayerischen Unternehmen zum Global Player.” „Die n-tv Dokumentation blickt zurück auf hundert Jahre BWM, auf die Anfänge als Flugmotorenhersteller, auf schwere Rückschläge und große Erfolge. Authentische Film-Aufnahmen von 1916 bis heute liefern einen fesselnden Einblick in die Geschichte des deutschen Weltkonzerns.” (20.15 Uhr).
  • „Mathilde von Quedlinburg” (20.15 Uhr) und „Der erste Sachse auf dem Königsthron – Heinrich I.” (21 Uhr) werden auf Phoenix ausführlich porträtiert.
  • „Mein Onkel, der Nazi-Kommissar” ist der Titel der heutigen Folge „Die Spur der Ahnen” um 21.15 Uhr im MDR. „Den Onkel hat Leopold Jetzinger noch genau vor Augen: Markante Gestalt, durchdringender Blick, geheimnisumwitterter Beruf. Kriminalpolizist in Dessau ist er gewesen und dann 1942 plötzlich in Paris. Bei Kriegsende taucht er unter, nimmt den Mädchennamen seiner Mutter an. Was hat er sich in der NS-Zeit zuschulden kommen lassen, dass er sich nun verstecken muss? Die Suche führt den Neffen vom thüringischen Mühlhausen, wo sich der Onkel 1945 bei Leopold Jetzingers Eltern versteckt hält, über Dessau und Berlin, wo er in Archiven auf Zeugnisse einer steilen Nazi-Karriere stößt, bis hin zu Aktenbeständen in Frankreich und Washington. Wird Leopold Jetzinger herausfinden, welche Geheimnisse sein Onkel Zeit seines Lebens so dringend verbergen wollte?“
  • Das Jahr 1968 steht als Begriff für einen weltweiten Aufbruch junger Menschen, gesellschaftliche Umbrüche bis hin zu Massendemonstrationen und Aufruhr gegen Krieg und die herrschenden Systeme in West und Ost. Zentrum dieser Entwicklungen waren die Studenten allerorten. Die Doku „Vincennes – Die revolutionäre Uni” erzählt um 22.35 Uhr auf Arte von einer der wichtigsten Universitäten dieser Zeit. „Die Universität von Vincennes, gegründet 1968, hat neben der Sorbonne französische Geistesgeschichte geschrieben – mit Größen wie Foucault, Deleuze, Lacan oder Marcuse. Sie war nicht nur Hochburg der 68er-Studentenbewegung, sondern auch eine ganz neue Art von Hochschule mit neuen Fächern und neuen Formen des Unterrichts, nach dem Motto: ‚Bildung für alle’.”
  • Während des Ersten Weltkriegs starben rund 1,5 Millionen Armenier im Osmanischen Reich. Wer dies in der Türkei als Völkermord bezeichnet riskiert Gefängnis und Tod. Auf internationalem Terrain belastet diese Formulierung immer wieder aufs Neue das Verhältnis zur Türkei. Die Doku „Aghet – ein Völkermord” schildert um 23.50 Uhr im NDR die Ereignisse und ihre Hintergründe.

Donnerstag, 2. Juni

  • „Was macht die Zeit, wenn sie vergeht?” Diese Frage führt uns zu einer kleinen (15minütigen) Geschichte der Zeitmessung. Um 21.45 Uhr. Auf ARD-alpha.
  • Der Spielfilm „Wolfskinder” (BRD 2013, Regie: Rick Ostermann) erzählt die Geschichte von Kindern, deren Drama auch nach Kriegsende 1945 weitergeht. „1947, nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Ostpreußen: Nach einem harten Winter verlieren der 14-jährige Hans und sein kleiner Bruder Fritz ihre Mutter durch den Hungertod. Im Sterben liegend beauftragt sie Hans, sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern. Sie trägt ihm auf, sich nach Litauen durchzuschlagen, wo sie bei einem bekannten Bauern Unterschlupf finden sollen.“ (Arte, 22.15 Uhr).

Freitag, 3. Juni

Heute ist mal wieder eine Fehlanzeige zu vermelden.

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