TV-Vorschau 20. – 26. Februar 2016
In der Reihe „Lebendige Geschichte“ erfahren wir, wie Menschen sich in ihrer Freizeit kreativ mit Geschichte befassen. Der Erste Weltkrieg wird ausgiebig thematisiert und das Leben Fritz Bauers, des Frankfurter Staatsanwalts, der in den 50er und 60er Jahren in Westdeutschland die juristische Aufarbeitung der NS-Herrschaft vorantrieb, steht am Mittwoch im Zentrum. Dies und vieles mehr an Geschichtssendungen gibt es in der kommenden Woche im Fernsehen.
Samstag, 20. Februar
- „Es war eines der gigantischsten Bauvorhaben der Menschheitsgeschichte. Überall im Dritten Reich und den von Deutschland besetzten Gebieten wurden 1944 ganze Fabrikanlagen in unterirdische Stollensysteme verlegt, um sie dem Bombenhagel der Alliierten zu entziehen. Die Spiegel TV-Doku ‚Das Unterirdische Reich‘ hat in Zusammenarbeit mit dem Historiker Michael Foedrowitz einige dieser heute vergessenen Anlagen erforscht und die Geschichte des ‚unterirdischen Reiches‘ rekonstruiert.“ (N-TV, 20.15 Uhr und 21.05 Uhr). — Der Film „Monuments Men“ war ein großer Kino-Erfolg, die Doku „Monuments Men – Die wahre Geschichte“ liefert um 22.05 Uhr die historischen Hintergründe.
- Die Reihe „Lebendige Geschichte“ geht um 20.15 Uhr auf ARD-alpha in die dritte Runde: „Barock und zurück“.
- „Das Geheimnis von Phaistos“ dokumentiert um 20.15 Uhr auf Arte einen Archäologie-Krimi. „Muss die Geschichte der minoischen Hochkultur neu geschrieben werden? Eine Tonscheibe aus der Bronzezeit, der ‚Diskos von Phaistos‘, gilt als ältestes Schriftzeugnis Europas. Doch manche halten den Diskus von Phaistos für eine raffinierte Fälschung. Namhafte Forscher liefern Indizien pro und kontra. Ein Wissenschaftskrimi.“ (TV-Spielfilm). — Um 21.05 Uhr geht es weiter mit den rätselhaften Minoern: „Apokalypse Atlantis“ „Kaum ein ungelöstes Problem aus der Frühgeschichte der Menschheit beschäftigt Wissenschaftler und Experten so lange und so intensiv wie der Mythos vom versunkenen Inselreich Atlantis. Die moderne Forschung hofft nun, Klarheit schaffen zu können. Was waren die Ursachen für den Untergang des Kulturraums der bronzezeitlichen Minoer?“
Sonntag, 21. Februar
- Phoenix beschreibt um 20.15 Uhr in der Doku „Nacht über Deutschland“ Hitlers ersten 100 Tage als Reichskanzler (lief bereits vergangene Woche). — Daran schließt sich um 21 Uhr der Film „Meine Flucht 1945 – Norddeutsche erinnern sich“ an.
- Der Erste Weltkrieg steht im Mittelpunkt des Abendprogramms von tagesschau 24. Um 20.15 Uhr geht es um den „Albtraum Verdun“. Die Doku „erzählt die Geschichte dieser Schlacht an den Orten des Geschehens und mit umfangreichem Archivmaterial. Zeitzeugen wie der 106-jährige Artillerist Marcel Savonet und der 110-jährige Funker Arno Wagner aus Sachsen – wohl der älteste lebende deutsche Weltkriegsveteran – erinnern an ein schreckliches Kapitel in der Geschichte der Modernisierung. In Deutschland für Generationen ein Trauma, in Frankreich noch heute ein Mythos.“ — Um 21.02 Uhr folgt „1914-1918: Am Rande der Hölle“. — Um 21.32 Uhr heißt es „1914 – Künstler im Krieg“. „Wie spiegelt sich der ‚Große Krieg‘ im Werk der Künstler wider? – danach fragt der Film von Christina Brecht-Benze. Ernst Jünger verarbeitet ihn in seinen bis heute viel diskutierten ‚Stahlgewittern‘, Carl Zuckmayer in ‚Als wär’s ein Stück von mir‘. Der Kunsthistoriker Uwe M. Schneede kommt zu dem Ergebnis, dass die Kriegserfahrungen, so erschreckend das klingen mag, befruchtend waren. Trümmer Traumatisierte, Tote – aber die Kunst hat gewonnen.“
- „Chruschtschows Reise in die USA“ war 1959 das erste Großereignis der Fernsehgeschichte. „Mit großartigem Archivmaterial, Originalaufnahmen Chruschtschows, Radio- und Fernsehberichten aus den USA und der Sowjetunion sowie Privatvideos, aufgenommen von Chruschtschows Sohn Sergej, erzählt die Doku die surreale, komische und unglaubliche Geschichte über die flüchtige Liebesgeschichte zweier verfeindeter Supermächte auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges.“ (MDR, 23.50 Uhr).
- ZDF-History präsentiert um 23.55 Uhr „Die Geheimnisse des Adolf Hitler“. „Beging Hitlers Nichte Geli Raubal wirklich Selbstmord? Warum ist Hitlers Steuerakte so brisant? War Hitler krank? Noch immer kursieren viele Gerüchte über Hitlers Leben. ‚ZDF-History‘ zeigt, was dran ist an diesen und anderen Geschichten. Kriminalisten, Mediziner, Wirtschaftsexperten und Historiker gehen spannenden Rätseln, die der Diktator hinterlassen hat, auf den Grund und präsentieren die neuesten Erkenntnisse.“
Montag, 22. Februar
- „Der Aachener Dom“ steht im Mittelpunkt einer Folge der Reihe „Geschichte im Ersten – Geheimnisvolle Orte”. „Der Film zeigt, welch erstaunliche Schätze zu unterschiedlichen Zeiten nach Aachen gekommen sind, wie sie in Krisen- und Kriegszeiten in Sicherheit gebracht wurden und welch unglaubliche Odyssee der Domschatz am Ende des Zweiten Weltkriegs überstehen musste. Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen, an sonst unzugängliche Orte und zu unbekannten Aspekten der Domgeschichte – mit Menschen, die die Geheimnisse des Doms kennen und hüten. Sie erzählen von den Momenten, in denen der Aachener Dom in Gefahr war und in denen er gerade durch die Einfallskraft und den leidenschaftlichen Einsatz der Aachener bewahrt wurde.” (ARD, 23.30 Uhr).
Dienstag, 23. Februar
- „Der mächtigste Palast Leipzigs“ beherbergt das Bundesverwaltungsgericht. „Als Reichsgericht zu Wilhelminischer Zeit erbaut, blieb es bis in die Nazidiktatur wichtigste juristische Instanz. Nicht vergessen die Prozesse jener Zeit: gegen Karl Liebknecht wegen Hochverrates, Carl von Ossietzky wegen Spionage und später gegen Georgi Dimitroff, der als Brandstifter des Reichstags bezichtigt, aber freigesprochen wurde. Nach ihm wurde das Museum benannt, das zu DDR-Zeiten hier untergebracht war. Seit 2002 werden in den heiligen Hallen des Bundesverwaltungsgerichts wieder Urteile gefällt, die Alltag und Zukunft unseres Landes maßgeblich beeinflussen.“ (MDR, 20.15 Uhr). — Um 21.15 Uhr gibt es wieder eine Ausgabe der „MDR Zeitreise“, dem Geschichtsmagazin mit Mirko Drotschmann.
- „Das russische Potsdam“ stellt RBB seinen Zuschauern um 20.15 Uhr vor. „Die Potsdamer und die Russen – von tiefem Misstrauen und echten Freundschaften, von Nebeneinander und Miteinander, von fetter Beute und uneigennütziger Hilfe, von der Euphorie des Sieges 1945 und der Depression des Abzugs 1994 erzählen Russen und Deutsche in dieser Dokumentation.“
- „Westfront 1918“ (Deutschland 1930, Regie: Georg Wilhelm Pabst) ist ein früher Tonfilm aus dem Jahr 1930, der sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Er „ist ein schonungslos realistisches Dokument des Antimilitarismus und wurde daher schon im April 1933 verboten. [„…“] Pabst protokolliert darin den Alltag von vier deutschen Infanteristen im Stellungskrieg an der französischen Front.“ (zdf_kultur, 21.35 Uhr).
- „Am 20. Januar 1942 wurde die sogenannte ‚Endlösung der Judenfrage‘ beschlossen. Die planmäßige Vernichtung der Juden aber hatte da längst begonnen, wie die erschütternde Dokumentation von Christine Rütten und Lutz Rentner zeigt. In der Erinnerung der Nachgeborenen steht ‚Auschwitz‘ als Synonym für den Massenmord an den europäischen Juden. Der Vernichtungswille und die planmäßige Organisation des Mordens hatten aber eine Vorgeschichte, deren Blutspur mit dem Überfall auf die Sowjetunion immer breiter wurde. Babi Jar war der Vorläufer von Auschwitz – der Mord nach Dienstplan. Im Schichtbetrieb wurden die hilflosen Opfer erschossen und anschließend im Massengrab verscharrt.“ „Babi Jar – Das vergessene Massaker“, HR, 22.45 Uhr.
- Mit der Doku „Bolívars Traum“ begibt sich Arte um 23.35 Uhr auf die Spuren des „Befreier Südamerikas“. „Simón Bolívar, 1783 in Caracas geboren, einte mit seiner Vision eines freien Lateinamerikas den Kontinent im Kampf gegen die spanischen Kolonialherren. Noch heute steht er für Freiheit und Menschenrechte.“ Der südamerikanische Staat Bolivien ist nach ihm benannt.
Mittwoch, 24. Februar
- Der Spielfim „Die Akte General“ (BRD 2016, Regie: Stephan Wagner) widmet sich dem deutschen Staatsanwalt Fritz Bauer, der in den 50er und 60er Jahren gegen den Widerstand aus Politik und Gesellschaft die Verfolgung der Nazi-Verbrechen zu seinem Hauptanliegen gemacht hat (ARD, 20.15 Uhr). „In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 50er Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer – er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne.“
- „Wie Hollywood Ceausescu stürzte“ erzählt um 23.10 Uhr Arte. „Die 80er Jahre: Rumänien ist unter der Diktatur von Nicolae Ceausescu kulturell völlig isoliert. Dann beginnt der Siegeszug des Videorekorders und Tausende West-Filme bahnen sich ihren Weg durch den Eisernen Vorhang. Ein Schwarzmarkthändler und eine Übersetzerin bringen dem rumänischen Volk den Zauber Hollywoods – und bereiten damit nicht weniger vor als die Revolution …“
- Die Doku „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ porträtiert „den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der den Wandel Deutschlands nach Ende des 2.Weltkriegs vom Unrechts- zum Rechtsstaat prägte: Mit Fritz Bauers Namen verbinden sich die Überführung Eichmanns nach Israel, die Wiederherstellung der Ehre der Widerstandskämpfer des 20. Juli und die Frankfurter Auschwitzprozesse.“ Die Doku ergänzt den Historienfilm in der ARD vom frühem Abend (SWR, 23.30 Uhr).
Donnerstag, 25. Februar
- Manchmal fragt man sich ja, wie die Kommunikation bei den Programmplanern der öffentlich-rechtlichen Sender so funktioniert? Die Doku „Als Olympia die Unschuld verlor – Die Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen“ erzählt um 21 Uhr auf Phoenix von den ersten Winterspielen der Superlative. „Eine halbe Million Menschen kamen aus aller Welt, um im Schatten der Zugspitze den 646 Athleten aus 28 Nationen bei ihren Wettkämpfen zuzusehen. Nie zuvor hatten Winterspiele derartige internationale Aufmerksamkeit und derartiges Zuschauerinteresse geweckt. Die Wintersportstars der Zeit wie Christl Cranz, Willy Bogner, Birger Ruud oder Sonya Henie begeisterten die Massen. Für die Nationalsozialisten aber waren die Winterspiele vor allem eins: die Möglichkeit, sich der Weltöffentlichkeit als vermeintlich tolerantes, weltoffenes und erfolgreiches Regime zu präsentieren. Und dies angesichts einer ernst zu nehmenden internationalen Boykott-Bewegung, die angesichts der nationalsozialistischen Rassenpolitik für ein Fernbleiben von den Spielen eintrat.“ Zugleich war Garmisch-Partenkirchen ein Probelauf für die Sommerspiele in Berlin. — Nur zwei Minuten später läuft derselbe Film auf tagesschau 24.
Freitag, 26. Februar
- Im WDR geht es um 20.15 Uhr um das „Geheimnis Duisburger Hafen“, dem „größte[„n“] Binnenhafen Europas und das geheime Herz des Ruhrgebiets. Wie ein riesiges Labyrinth erstreckt er sich zwischen der Duisburger Innenstadt und Duisburg Ruhrort – und ist kaum zu durchschauen. 22 Hafenbecken mit insgesamt 40 Kilometern Ufer. [„…“] Immer schon galt der Duisburger Hafen als unkontrollierbarer Ort – ein Nährboden für geheime, revolutionäre Bewegungen. Während des Nationalsozialismus wurden viele Verfolgte in letzter Sekunde über den Hafen ins Ausland gerettet und im Gegenzug verbotene Schriften nach Duisburg geschleust. Die Gestapo war überfordert: Mit seinen bewachsenen Ufern, alten Lagerhallen und ausrangierten Schiffen war der Hafen kaum zu überblicken. [„…“] Uralte Karten und Archivaufnahmen zeigen, wie sich der Hafen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert hat.“
- Am Montag lief der Film im Ersten, heute um 21.17 Uhr auf tagesschau 24: „Der Aachener Dom“.
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