TV-Vorschau 23. – 29. Januar 2016 – 1. Teil

Für die kommende Woche gibt es aus Zeitgründen wieder eine zweigeteilte Vorschau. Spätestens am Mitwoch folgt der Rest. Der Holocaust und die ersten Nachkriegsjahre bilden am Ende des Januars naheliegender Weise – der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee und internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – einen besonderen Schwerpunkt.

Samstag, 23. Januar

  • Phoenix stellt „Griechische Helden der Antike” vor. Um 20.15 Uhr „Odysseus” und um 21 Uhr „Jason und die Argonauten”.— Um 21.45 Uhr läuft wie immer die ZDF-History-Folge vom vergangenen Sonntag im ZDF: „Die Apokalypse der Neandertaler”. — „Im „Frühjahr 1945” ist nichts mehr, wie es einmal war. Das besetzte Europa ist befreit, Deutschland ist so gut wie besiegt. Die Menschen leben im Augenblick des Sieges, der Niederlage oder der Befreiung. Es gibt noch keine Zukunft, nur eine Gegenwart – ohne Gewissheiten, voller Unsicherheiten. ‚Frühjahr 45’ folgt den Erlebnissen von Zeitzeugen aus ganz Europa. […] Die Befreiung der Konzentrationslager, das Chaos der letzten Kämpfe, aber auch die Übergriffe der sowjetischen Eroberer Berlins stehen im Kontrast zu den überschwänglichen Gefühlen von Befreiung und Errettung aus Krieg und Untergang. Diese Frühjahrs-Monate vor 70 Jahren bedeuten für die Zeitzeugen aber auch für fast alle Menschen, die sie damals erlebten, einen den der massivsten Einschnitte in ihre Leben.” Die Doku ‚Frühjahr 45’ erzählt um 22.30 Uhr davon.
  • „Der Weg zur Macht” der Nationalsozialisten zeichnet das Dokudrama um 20.15 Uhr auf ARD-alpha nach. — Ergänzend hierzu läuft um 21.45 Uhr die Doku „Klänge in der Krise – Der Nationalsozialismus auf dem Weg zur Macht”.

Sonntag, 24. Januar

  • Den zweiten Teil der Zeitreise in der Reihe Terra X sendet das ZDF um 19.30 Uhr. Diesmal geht es um „Die Welt im Jahr 1500”. — Um 23.30 Uhr geht es in der Reihe ZDF-History um „Das Geheimnis der Auschwitz-Alben – Fotos aus der Hölle”. „Fotografieren war in Auschwitz streng verboten. Und doch gibt es mehrere Fotoalben vom Schauplatz des Verbrechens. Wer fotografierte – und warum? Das blieb lange ein Rätsel. Bis heute sind drei Foto-Alben der SS bekannt – das letzte tauchte erst 2006 wieder auf. Experten versuchen nun zu klären, wie die Bilder entstanden, wer die Fotografen waren und weshalb diese geheimen Bildbände angefertigt wurden.”„Anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz schildert die 80-minütige szenische Dokumentation „Mit dem Mut der Verzweiflung” das Schicksal von Menschen, die in der Hölle der Mordfabrik Mut bewiesen. Nur wenige überlebten durch glückliche Umstände. Hugo Egon Balder ist in dieser Dokumentation nicht nur Erzähler seiner Familiengeschichte, er verbindet die geschilderten Schicksale mit Gedanken, die ihn auf der Suche nach den Spuren der Vergangenheit bewegten.” (0.20 Uhr).
  • Die Doku „Wagnerwahn” (BRD 2013, Regie: Ralf Pleger) lotet um 23.40 Uhr auf Arte „den Zusammenhang zwischen der Person Richard Wagners und seiner überwältigenden Musik aus. Der Film ist eine spannende Neuerzählung historischer Fakten und zeigt in atemberaubenden Bildern Wagners Leben. Mit Spielszenen, Animationen und Interviews mit führenden Wagner- Experten.”

Montag, 25. Januar

  • Phoenix deckt „Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs“ auf. Um 20.15 Uhr ist es „Die Akte Hess”, die über den mysteriösen Englandflug des „Führer“-Stellvertreters Rudolf Heß Auskunft geben soll. — Um 21 Uhr folgt dann ein Beitrag über den „Mythos Alpenfestung”. „Auch heute noch finden sich – für die Öffentlichkeit unzugänglich – Reste gigantischer unterirdischer Produktionsanlagen, Baustellen und Kommandozentralen in der Alpenregion. Für diese Dokumentation wurden mit einer Sondergenehmigung zwei dieser unterirdischen Gebäudekomplexe zugänglich gemacht: der ‚Grillstollen‘ in Hallein bei Salzburg, von dem aus Himmler die SS in der Alpenfestung befehligen wollte, und eine Fabrik für Düsenjägerteile im Silberbergwerkstollen von Schwaz in Tirol – faszinierende Blicke in eine Unterwelt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.“

Dienstag, 26. Januar

  • „Hitlers Hauptstädte“ heißt die Reihe, in der auf N-TV die Stadtplanung der Nationalsozialisten untersucht wird. Um 20.15 Uhr geht es um „Nazibauten in München“ und um 21.05 Uhr um „Nazibauten in Berlin“. — Zwei Beiträge der Reihe „Apokalypse Hitler“ folgen. Um 22.10 Uhr steht der „Werdegang eines Diktators“ im Blickpunkt und um 23.05 Uhr „Der Terror des Dritten Reichs“.
  • Das Schicksal des ehemaligen FC Bayern München-Präsidenten Kurt Landauer während und nach dem sog. Dritten Reich ist Thema des Doku-Dramas „Landauer – Der Präsident” (BRD 2014, Regie: Hans Steinbichler) um 20.15 Uhr auf 3sat.
  • Die MDR Zeitreise” (Das Geschichtsmagazin mit Mirko Drotschmann) startet wieder um 21.15 Uhr.
  • „In einer einzigen Bombennacht ging das alte Kassel unter. Mit der Stadt verbrannten die meisten Filme und Dokumente. Aber manches hat doch die Zeiten überstanden. Auf Dachböden und in Kellern, in Heimatvereinen fand hr-Autor Jörg Adrian Huber erstaunliche Abbilder des alten Kassel. Sie zeigen die beeindruckende Fuldametropole mit ihren Häusern aus Mittelalter, Renaissance und Barock, gekrönt von Wilhelmshöhe, Herkules und Wasserspielen.“ „So war das alte Hessen – Kassel”, HR, 21.45 Uhr. — Und um 22.45 Uhr folgt das Dokudrama „Meine Tochter Anne Frank” (BRD 2014, Regie: Raymond Ley). Es erzählt die kurze Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens aus Frankfurt – bildgewaltig, emotional und authentisch.
  • RBB erzählt in zwei biografischen Dokus über jüdische Kindheitsgeschichten in Nazi-Deutschland und in den Jahren danach. Um 23.15 Uhr sind es die „Die Püppchen aus der Auguststraße”, die von ihrer Zwillingskindheit in Berlin berichten. Um 23.45 Uhr erfolgt eine „Späte Rückkehr“”.
  • Das ZDF zeigt zu später Stunde (0.20 Uhr) „Die Fälscher”. Der Film erhielt bei der 80. Oscar-Verleihung 2008 in Los Angeles die Auszeichnung als „Bester fremdsprachiger Film“. Unter dem Decknamen „Unternehmen Bernhard“ wurden im KZ Sachsenhausen zwei strikt vom restlichen Lager abgeschottete Baracken in eine perfekt ausgestattete Fälscherwerkstatt umgerüstet. Ausgewählte Häftlinge aus mehreren Lagern sollten die Banknoten der Kriegsgegner in großem Umfang fälschen, um so die Liquidität des Deutschen Reiches zu erhöhen und gleichzeitig die Währungen der Gegner zu destabilisieren. „Basierend auf den Erinnerungen eines der letzten lebenden Zeitzeugen hat Regisseur Stefan Ruzowitzky mit seinem Film die dramatischen Ereignisse des ‚Unternehmens Bernhard‘ verfilmt – ein packendes, noch weitgehend unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte, authentisch und emotional mit einem überzeugenden Darstellerensemble.“

Mittwoch, 27. Januar

  • ZDF_kultur stellt um 20.15 Uhr einen der bekanntesten NS-Jäger nach dem Zweiten Weltkrieg vor: „Simon Wiesenthal oder Ich jagte Eichmann”. „Wiesenthal ist zwar in Verbindung mit seiner Tätigkeit oft genannt worden, seine Motive und sein Denken sind aber weitgehend unbekannt geblieben. So war es für seine Gegner leicht, ihm negative Züge zu verleihen, zumal Wiesenthal nicht zu den Menschen gehörte, die auf den ersten Blick sympathisch wirken. Diese Sendung will den Zuschauern Gelegenheit geben, Simon Wiesenthal zuzuhören und Einblick zu gewinnen in seine oft genug bitteren Erfahrungen – Ergebnis eines zerstörten Lebens.“ — Im Anschluss folgen zwei zusammengehörige Dokumentationen. Um 21 Uhr „Er nannte sich Hohenstein”. „Im September 1939 überfällt Deutschland Polen. Ein Viertel des Landes wird dem Deutschen Reich einverleibt. Ein Jahr später erhält ein Bürgermeister aus dem so genannten ‚Altreich‘, Mitglied der NSDAP seit 1933, seine Abordnung in den neuen deutschen Osten. Er wird Bürgermeister von Poddembice. Seine Funktionsbezeichnung: Amtskommissar. […] Nach nur 17 Monaten Dienst wird er seines Postens enthoben. Der Funktionsträger des Dritten Reichs, der ‚deutsche Ordnung und Zivilisation‘ in den Osten bringen will, gerät mit seiner konservativ-nationalen Haltung in Konflikt mit den Weisungen der Partei. Seine täglichen Notizen aus dieser Zeit verarbeitet er nach dem Krieg zu seinem ‚Wartheländischen Tagebuch‘, das 1961 in Auszügen veröffentlicht wurde.“ — Direkt im Anschluss um 22.25 Uhr folgt „Drei Frauen aus Poddembice”. „‚Drei Frauen aus Poddembice‘, Angehörige der damaligen deutschen Minderheit in Polen, sprechen über Ereignisse, die der vorangegangene Film ‚Er nannte sich Hohenstein‘ behandelt. […] Der Film wurde zusammen mit ‚Er nannte sich Hohenstein‘ mit dem Friedensfilmpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgezeichnet.“
  • 3sat steht heute ganz im Zeichen der NS-Geschichte und des Holocaust. Um 20.15 Uhr geht es los mit der Doku „Ich fahre nach Auschwitz“. „Der Film zeigt, wie eine Stadthagener Schulklasse, eine Jugendgruppe aus Breisach und Auszubildende der Hamburger Polizei die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau erleben. Die jungen Erwachsenen erzählen von ihren Erwartungen und Ängsten.“ — Es folgt um 21 Uhr der Beitrag „Auschwitz vor Gericht – Der Auschwitzprozess”. „Erst 18 Jahre nach der Befreiung des Lagers Auschwitz wurden die Täter des Massenmordes vor ein deutsches Gericht gestellt. Die Frankfurter Auschwitzprozesse waren nicht weniger als ein Wendepunkt im Umgang mit den Verbrechen der Deutschen im Dritten Reich.“ — Um 21.45 Uhr erzählt „Meine Geschichte: Frauen im Widerstand“ von Susanne Hirzel, deren Freundschaft zu Sophie Scholl sie vor den Volksgerichtshof und ins Gefängnis brachte. — Das „Ende der Schonzeit“ (BRD, ISR 2012, Regie: Franziska Schlotterer) um 22.25 Uhr ist ein Spielfilm über einen Juden, der von einem Bauernehepaar auf deren Hof versteckt wird. — „Auf ewig in Metall gegossen stehen die Schriftzeichen an den Krematoriumsöfen von Auschwitz und Buchenwald: Topf & Söhne, Erfurt. Ein Symbol für den millionenfachen, industrialisierten Mord. Der Film von Ute Gebhardt erzählt die Geschichte des Firmengeländes von Topf & Söhne. Von der Gründung der Firma bis zu ihrer Verstrickung in die Massenmorde des NS-Regimes – über das Verdrängen zu DDR Zeiten, die Ignoranz nach der Wende und das Erinnern.“ „Topf & Söhne. Erfurt“, 23.55 Uhr.
  • Der biografische Zugang zur NS-Geschichte ist zur Zeit en vogue. Auch heute gibt es zwei Beiträge. Zunächst um 21.15 Uhr im MDR. Aus der Reihe „Die Spur der Ahnen“ läuft der Beitrag „Oma und die Nazi-Ärzte”, in der eine Enkeltochter das Schicksal ihrer Großmutter, die 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen eingeliefert und dort umgekommen war, aufklären möchte.
  • Und um 22.45 Uhr beschäftigt sich auf RBB der biografische Spielfilm „Später wirst du es verstehen” (FRA 2010, Regie: Amos Gitaï) mit der „Geschichte einer französischen Jüdin, die erst sehr spät ihren Enkelkindern von ihren Erlebnissen während der Besatzungszeit durch die Nazis und der Deportation ihrer Eltern erzählt. Ihren eigenen Kindern hatte sie bisher immer Rede und Antwort verweigert.“

Fortsetzung folgt.

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