TV-Vorschau 31. Oktober – 6. November 2015

Einige „Geheimnisvolle Orte” werden in ihren historischen Bezügen präsentiert, wir erfahren etwas über die historische Wahrheit hinter dem Roman „Robinson Crusoe” und über die Entwicklung der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren an Hand der Lebensläufe dreier bekannter Rechtsanwälte.

Samstag, 31. Oktober – Reformationstag

  • Arte zeigt die zweiteilige Doku „Piraten”. Darin erscheinen Piraten und Freibeuter in einem neuen Licht: als politische Figuren, die Weltgeschichte geschrieben haben. Um 20.15 Uhr geht es los mit dem Beitrag „Der Pirat und die Königin”. Im Mittelpunkt steht der legendäre Freibeuter und Abenteurer Sir Francis Drake, „die schillerndste Figur, die jemals unter der schwarzen Flagge gesegelt ist.” — Um 21.05 Uhr folgt „Die Jagd nach dem weißen Gold”. „Europa zittert im späten 18. Jahrhundert vor der Macht der Barbaresken, den Korsaren des Orients, die auf der Jagd nach dem „weißen Gold“ sind: wertvollen, hellhäutigen Sklaven. Ein junger amerikanischer Offizier wird mit seinem Kampf gegen die Barbaresken Geschichte schreiben.” — Eine ganz eigenes Kapitel der Kulturgeschichte der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts schrieben die Bahnhofkinos. Die Doku „Cinema Perverso – Die wunderbare und kaputte Welt des Bahnhofskinos” geht einem Phänomen nach, das es nur in der alten Bundesrepublik gab. „Die Bahn errichtete nach dem Zweiten Weltkrieg an größeren Bahnhöfen eigene Kinos für die Reisenden. Der Dokumentarfilm unternimmt eine unterhaltsame Reise in diese Terra incognita der deutschen Filmgeschichte und liefert ein Stück Archäologie der Alltagskultur.” (22 Uhr).
  • Die Weihe der Dresdner Frauenkirche vor 10 Jahren bildet den Themenschwerpunkt des Abends auf tagesschau 24. Um 20.15 Uhr läuft zunächst ein einleitender Beitrag „Zeichen der Versöhnung: Die Dresdner Frauenkirche”. Um 21.02 Uhr folgt ein Beitrag über die Geschichte der „Frauenkirche”. Und wie es seit der Weihe weiterging, zeigt die Doku „Platz der Sehnsüchte – Neues Leben an der Frauenkirche” um 21.30 Uhr.
  • Passend zum Tag sendet Phoenix um 22.30 Uhr die Doku „Luther gegen den Papst”. „Wer war Martin Luther wirklich? Eine gequälte Seele oder ein gütiger Familienvater? Ein in sich gekehrter Schriftsteller oder ein charismatischer Führer? Ein hingebungsvoller Pfarrer oder der Großinquisitor einer vom Bauernkrieg bedrohten Reform? Durch die Freiheit des Denkens, die er für sich in Anspruch nahm, zeichnete er sich als Mensch der Renaissancezeit aus, doch gleichzeitig verurteilte er die Lebensweise dieser Zeit, die er als zu liberal, humanistisch und genusssüchtig empfand.”

Sonntag, 1. November – Allerheiligen

  • Terra X berichtet im ZDF um 19.30 Uhr über „Das Jahrhundertwrack – Sensationsfund in der Ostsee”. „In der Tradition der ‚Terra X-Tauchfahrten’ erzählt der Film vom Auffinden eines der größten Kriegsschiffe des 16. Jahrhunderts: das schwedische Kommandoboot ‚Mars’. ‚Terra X’ ist live dabei, wenn die Wissenschaftler unter Wasser und auf dem Begleitboot zum ersten Mal die Funde inspizieren.”

Montag, 2. November

Dienstag, 3. November

  • Aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte” zeigt RBB um 20.15 Uhr den Beitrag „Fluchtpunkt Entenschnabel” über einen besonderen Abschnitt der Berliner Mauer, der inzwischen archäologisch dokumentiert wird.
  • Mittelalter auf Phoenix. Um 20.15 Uhr zeigt ZDF-History den Beitrag „Mit Feuer und Schwert – Das dunkle Jahrtausend”, der „die Zeit des Mittelalters mit aufwändigen Spielszenen [rekonstruiert] und zeigt, wie der Verfall der alten Ordnung zum Ausgangspunkt der westlichen Geschichte wurde.” — Im Anschluss folgt „Der erste Sachse auf dem Königsthron – Heinrich I.” (21 Uhr).
  • Die Doku „Der Kyffhäuser – Verrat, Verlust, verborgene Höhlen” stellt einen besonderen Ort deutscher Selbstvergewisserung vor, soll doch der Sage nach im Berg Kaiser Friedrich Barbarossa verborgen sein und darauf warten, an die Oberfläche zurück zu kehren und das deutsche Reich zu retten und neuer Größe zu führen. „Ob im Mittelalter oder in der Kaiserzeit, während der NS-Herrschaft oder in der DDR, kaum ein Ort in Deutschland ist von den Herrschenden stärker vereinnahmt worden als dieses kleine Gebirge im Norden Thüringens – das Kyffhäusergebirge, im Volksmund schlicht ‚Der Kyffhäuser’. Wer hier Spuren hinterließ, hatte Großes vor. Bekannt und beliebt ist es bei Touristen vor allem durch die Sage um Kaiser Barbarossa und das dem Kaiser Wilhelm I. gewidmete Denkmal. Es zählt zu den bekanntesten Deutschlands. Das größte Geheimnis dieses Ortes allerdings ist nicht das weithin sichtbare Wahrzeichen, sondern das, was der Kyffhäuser in seinem Innersten verborgen hält – sagenumwoben, geheimnisvoll und düster: seine Höhlen.” Zu sehen im MDR um 20.45 Uhr.

Mittwoch, 4. November

  • Robinson Crusoe – die Geschichte des Seemanns, der nach dem Untergang seines Schiffes (zunächst) allein auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Wer das Buch von Daniel Defoe nicht gelesen hat, kennt wahrscheinlich eine der zahlreichen Verfilmungen. Wenige wissen, dass die Romanfigur ein reales Vorbild hat: Alexander Selkirk, der 1704 wegen Meuterei auf der Insel Más a Tierra im Südpazifik ausgesetzt wurde. Die Doku „Die Schatzinsel des Robinson Crusoe” geht dem historischen Vorbild nach (auf Phoenix um 20.15 Uhr). — Um 21 Uhr folgt aus der Reihe ZDF-History der Film „Warum Kolumbus zu spät kam – Die wahre Entdeckung Amerikas”. Dass schon Anfang des 11. Jahrhunderts der Wikinger Leif Eriksson bis nach Neufundland kam, ist lange bekannt. „Doch auch er war wohl nicht der erste Entdecker der ‚Neuen Welt’. In mindestens zehn alten Kulturen gibt es Erzählungen über lange Schiffsreisen und die Landung an einer großen Landmasse. Neue Ausgrabungen und DNA-Tests legen nahe, dass zumindest auch Chinesen und Polynesier vor Kolumbus in Amerika an Land gingen. ZDF-History zeigt den spannenden historischen Indizienprozess um den Ruhm des wahren Entdeckers des amerikanischen Kontinents.” — Und um 21.45 Uhr folgt noch die Doku „Mohammeds Erben – Die Geschichte der Araber”, ebenfalls aus der Reihe ZDF-History.

Donnerstag, 5. November

  • Das Schicksal der ersten deutschen Pilotin aus Dresden ist Thema der Doku „Die tollkühne Fliegerin Melli Beese” um 23.20 Uhr im MDR. „Der Film erzählt, vor allem auf der Grundlage von historischem Material und den Schauplätzen ihres Wirkens, vom aufregenden und ungewöhnlichen Leben dieser beeindruckenden Sächsin.”
  • „Guy Môquet wurde 1924 in Paris geboren. Sein Vater war ein Abgeordneter der kommunistischen Partei. Selbst Mitglied der kommunistischen Jugend wurde der 16-jährige Guy 1940 von der französischen Polizei festgenommen. Trotz seines Freispruches blieb er in Haft und wurde im Mai 1941 in ein Internierungslager nach Châteaubriant überführt. Nachdem am 20. Oktober 1941 der deutsche Oberstleutnant Karl Hotz erschossen wurde, ließ Hitler innerhalb eines Tages Guy und 26 Mithäftlinge in Châteaubriant als Vergeltungsmaßnahme exekutieren. Als Andenken an den damals 17-Jährigen trägt seit 1946 eine Metrostation in Paris seinen Namen. Sein in Frankreich berühmter Abschiedsbrief an seine Familie soll alljährlich an seinem Todestag in allen französischen Schulen verlesen werden.” Volker Schlöndorff hat dem Jungen 2012 ein filmisches Denkmal gesetzt: „Das Meer am Morgen” um 23.45 Uhr im SWR.

Freitag, 6. November

  • Der WDR zeigt um 20.15 Uhr in der Reihe „Dynastien in NRW” den Beitrag „Die Gerlings – Aufstieg und Fall eines großen Versicherungsclans”. „Die Familie Gerling steht für einen Versicherungskonzern von Weltrang, für Unternehmer, die Milliarden verdient und verloren haben. Der Gerling-Clan aus Köln. Heute ist ein ganzes Wohn- und Arbeitsquartier mitten in Köln nach ihm benannt und erinnert an große Zeiten. […] In der Dokumentation sprechen Familienmitglieder und Weggefährten, enge Mitarbeiter vom Finanzvorstand bis zum Chauffeur, Kritiker und Historiker zum Teil erstmals öffentlich über das traditionsreiche Kölner Familienunternehmen. Neben dem jüngsten Sohn des Gründers, Walter Gerling, erinnert sich Hans Gerlings Tochter Brita an das Leben in der Marienburg und den nicht ganz einfachen Charakter ihres Vaters. Flicks Bevollmächtigter Eberhard von Brauchitsch erzählt von seinem Kampf um Gerling. Bisher unveröffentlichte Filme und Dokumente aus dem Konzern vervollständigen einen spektakulären Blick auf diese einzigartige Dynastie. Und private Familienfilme geben auch Einblick auf die unbekannte, private Seite Hans Gerlings – des ‚Königs von Köln’. ” — Um 23.15 Uhr erzählt der Film „Die Anwälte”: Eine deutsche Geschichte aus den 70ern. „Ein Foto, das drei Männer in einem Berliner Gerichtssaal abbildet, als Ausgangspunkt für einen Film: Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Horst Mahler Anfang der 70er Jahre. Mahler ist der Angeklagte, die beiden anderen sind seine Verteidiger. Damals sind alle drei Anwälte der linken Außerparlamentarischen Opposition. […] Heute ist der eine SPD-Bundesinnenminister a. D., der andere das linke Gewissen der Grünen im Bundestag und der dritte einer der Anführer der rechten Szene. […] Der Film verfolgt die Biografien von drei Männern, die einer Generation angehören und die sich in der selben bundesdeutschen Wirklichkeit entwickelt haben.”

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