TV-Vorschau 27. Juni – 3. Juli 2015

Der Juni geht zu Ende, der Juli beginnt. Neue (und alte) Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen. Bedeutende Königinnen aus Frankreich und Schweden werden vorgestellt, die Hanse wird erklärt und zur puren Unterhaltung gibt’s „Die Wanderhure”. Viel Spaß!

Samstag, 27. Juni

  • „Hitlers Blitzkrieg” ist der Titel der vierteiligen Doku auf N-TV. „Der Westfeldzug gilt als eines der wichtigsten Kapitel deutscher Kriegsgeschichte. Aufgrund späterer Katastrophen geriet Hitlers Feldzug aus dem Blickfeld – trotz seiner Relevanz im dramatischen Verlauf der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges. n-tv wirft in der Spiegel TV-Dokumentation einen Blick auf den Blitzkrieg des Regimes Adolf Hitlers.” Die einzelnen Teile laufen um 20.15 Uhr, 21.05 Uhr, 22.05 Uhr und 23.05 Uhr.
  • Die Geschichte der Befreier vom Nationalsozialismus steht im Mittelpunkt des Abends auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es um die Zeit „Als die Russen kamen … und gingen”. — Um 21 Uhr folgen „Die Verbrechen der Befreier – Amerikas dunkle Geheimnisse im Zweiten Weltkrieg. „Der Vormarsch der Alliierten gegen Hitlers Tyrannei war nicht nur im Osten begleitet von Gräueltaten der Sieger. So mancher US-Soldat hütet neben glänzenden Orden auch ein finsteres Geheimnis. GIs erschossen deutsche Gefangene und vergewaltigten tausende Frauen. Schätzungen der deutschen Opferzahlen gehen weit auseinander und sorgen für Streit unter den Experten auch weil sie ein Tabubruch sind und in der Bundesrepublik jahrzehntelang als potenzielle Belastung für das Verhältnis zu den westlichen Bündnispartnern galten.” — Um 21.45 Uhr beschäftigt sich ZDF-History mit dem „Cäsarenwahn”, der Droge der Macht. „Der Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde hat das Phänomen 1894 erstmals am Beispiel des römischen Kaisers Caligula beschrieben, der sich über Recht und Gesetz selbstherrlich hinwegsetzte und immer mehr in seiner Scheinwelt lebte.”
  • Die vierte Folge der Reihe „Du bist der Fels – Die Geschichte der Päpste” titelt: „Neue Welt und neuer Glaube und nimmt die Reformation in den Blick (20.15 Uhr, ARD-alpha). — Es folgen wieder zwei Beiträge der Reihe „Die großen Geheimnisse der Geschichte”. Um 21.05 Uhr „Zorro” und um 21.30 Uhr „Jack the Ripper”.
  • Arte präsentiert „Christina Wasa – Die wilde Königin”. „Nach dem Tod ihres Vaters wird Christina Wasa bereits im Kindesalter schwedische Königin. Als junge Frau jedoch verlässt sie den Thron, wechselt zum katholischen Glauben und flüchtet nach Rom. Das Leben Königin Christinas von Schweden (1626-1689) faszinieren die Welt bis heute. Auf den Spuren der unangepassten Königin, die für viele Feministinnen noch immer ein Vorbild ist.”

Sonntag, 28. Juni

Montag, 29. Juni

  • „Sie waren ‚Global Player’ des Mittelalters: Deutsche Kaufleute und Abenteurer, die mit großem Geschäftssinn und Pioniergeist ein gigantisches Handelsnetzwerk gründeten, das von Island über England und Flandern bis nach Russland reichte. Die zweiteilige ‚Terra X’-Dokumentation erzählt vom Aufstieg eines weitgehend unbekannten Wirtschaftsimperiums, das Europa prägte und in der europäischen Geschichte einzigartig ist. Die Hanse – ein Bund ohne Regierung und festes Territorium, aber dennoch ein Imperium.” „Eine heimliche Supermacht – Teil 1” um 20.15 Uhr auf Phoenix, „Eine heimliche Supermacht – Teil 2” um 21 Uhr.

Dienstag, 30. Juni

  • Naja, es hat mit Geschichte nicht wirklich viel zu tun, aber es spielt nunmal im Mittelalter und war ein großer Buch- und Filmerfolg: „Die Wanderhure” (BRD 2010, Regie: Hansjörg Thurn). Ich zitiere mal TV-Spielfilm mit dem prägnanten Kommentar: „Es war einmal ein Bestseller über das harte Los einer tapferen Dirne in finsteren Zeiten, der schrie geradezu nach einer Verfilmung. Sat.1 hörte den Ruf, steckte sein Zugpferd Alexandra Neldel in die Leidenskutte und landete damit einen pompösen Fernsehhit. Der ließ Historiker gruseln, aber Trashfans jubeln.” Wer möchte, kann sich um 20.15 Uhr auf Sat 1 selbst ein Bild davon machen. Zum Inhalt: „Die schöne junge Marie soll gegen ihren Willen Ruppertus, den unehelichen Sohn des Grafen von Keilburg heiraten. Als Ruppertus ihre Abneigung spürt, plant er eine furchtbare Intrige: Er lässt Marie brutal vergewaltigen, der Hurerei beschuldigen und in den Kerker werfen. Marie wird schuldig gesprochen, gefoltert und halb tot in den Fluss geworfen. Sie wird von der Wanderhure Hiltrud und ihren Gefährtinnen schwerverletzt gefunden. Nur der Gedanke an Rache lässt sie überleben …” Die Romanvorlage stammt übrigens von Iny Lorentz.
  • Auf N-TV beleuchtet die zweiteilige Doku „Wir Deutschen – Vom Reich zur Republik 1933-1945” die Geschichte des „Dritten Reiches” (20.15 Uhr, 21.05 Uhr). — Es folgt der Dreiteiler „Tagebücher des 2. Weltkriegs” (22.15 Uhr, 23.05 Uhr, 0.05 Uhr).
  • „Trümmerkinder” und die Nachkriegsjahre in Berlin stehen im Mittelpunkt der Doku im RBB um 20.15 Uhr. „Verräterkinder – Die Töchter und Söhne des Widerstands” folgen um 21 Uhr.
  • Gerade hat sie zum fünften Mal Deutschland besucht: Die Queen. Das ZDF stellt um 20.15 Uhr die Frage „Wie deutsch ist die Queen? Die Wurzeln des Hauses Windsor”. „Queen Elizabeth ist bei den Deutschen sehr beliebt, verkörpert sie doch typisch deutsche Tugenden. Auch die in England gern verschwiegenen Wurzeln ihrer Dynastie liegen in Deutschland.Zum ersten Mal berichten in der Dokumentation ‚Wie deutsch ist die Queen?’ Vertreter deutscher Adelshäuser über ihre Verbindung zum britischen Königshaus und zur historischen Verantwortung ihrer Familien – auch in der Zeit des Nationalsozialismus.”
  • Propaganda gehörte zum Kalten Krieg. Eine wichtige Waffe auf Seiten der USA war „Radio Freies Europa”, das weit über die Blockgrenzen nach Osten ausgestrahlt wurde. Die Doku „Liebesgrüße nach Moskau – Der große Radiokrieg” erzählt diese Geschichte im BR um 22.45 Uhr. – Am späten Abend folgt die dreiteilige Doku „1990 – Aufbruch zur Einheit”. Um 23.15 Uhr geht es um den „Frühling”, um Mitternacht folgt der „Sommer” und um schließlich der „Herbst” mit dem Höhepunkt des 3. Oktobers, des Tages der Vereinigung beider deutscher Staaten.

Mittwoch, 1. Juli

  • „Jugendkultur, Fitness, Burnout, Globalisierung der Nahrungsströme, Medien, die Politiker ins Straucheln bringen vieles von dem, was man als typische Kennzeichen der Gegenwart hält, hat schon vor über 100 Jahren begonnen, vor 1914, vor dem Ersten Weltkrieg. Es war eine Zeit des Aufbruchs, sagt der Historiker Philipp Blom in seinem Buch ‚The Vertigo Years’, das unter dem Titel ‚Der taumelnde Kontinent’ auf Deutsch erschienen ist. Die dreiteilige Reihe ‚Der taumelnde Kontinent’ blickt deshalb bewusst nicht nur auf das prägende Ereignis des Ersten Weltkriegs, dessen Beginn sich 2014 zum 100. Mal jährt, sondern stellt die Zeit von 1900 bis 1914 in den Fokus der Betrachtung.” Teil 1 „Hinter den Fassaden” läuft um 20.15 Uhr, Teil 2 „Rasende Veränderung” um 21 Uhr und Teil 3 „Die neuen Massen” um 21.45 Uhr, alle auf ZDF_kultur. — Es schließt sich um 22.30 Uhr eine Doku über „Franz Marc” an, den Maler, dessen Bilder „als Postkarten und Poster längst Allgemeingut” sind.
  • In zwei Jahren steht das Reformationsjubiläum an. Sogenannte Vorläufer der Reformation gab es schon viel früher, einer der bekanntesten ist „Jan Hus”, dessen Leben und Wirken mehr als 100 Jahre vor Luther Arte in einem zweiteilgen Doku-Spielfilm darstellt. Teil 1 um 20.15 Uhr und Teil 2 um 22.15 Uhr.

Donnerstag, 2. Juli

  • ARD-alpha stellt in 15minütigen Kurzbeiträgen immer donnerstags berühmte Forscher und ihre Leistungen vor. Wissenschaftler-Biografien in Kurzform. Den Anfang macht um 21.45 Uhr „Johannes Kepler”.
  • Eine filmische Biografie von „Christian Fürchtegott Gellert – Bestsellerautor der Aufklärung” liefert der MDR um 23.05 Uhr. „Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) gehörte zu den meist gelesenen Autoren seiner Zeit. […] Kein Geringerer als Lessing schätzte seine Bestsellerqualitäten sehr. Leopold Mozart stand mit ihm in engem Briefwechsel. Goethe besuchte seine Vorlesungen und staunte über seine Beliebtheit, besonders bei den jungen Leuten.”

Freitag, 3. Juli

  • Im WDR erfährt man alles über das „Traumschiff für alle – die große Geschichte der Rhein-Flotte” (20.15 Uhr). „Die Begeisterung für den Rhein beginnt schon im frühen 19. Jahrhundert: Ausgelöst durch die Bilder der Rheinromantik kommen die Menschen, um die realen Orte zu bestaunen, die sie aus Sagen und Märchen kennen. Und dabei hilft die Dampfschifffahrt. Zunächst sind es reiche Touristen, für die die Schiffe luxuriös eingerichtet werden: ‚Man hatte feine Kabinen, der Speisesaal war mit Mahagoni getäfelt und mit goldenen Spiegeln ausgestattet, damit sie beim Speisen auch auf die andere Rheinseite schauen konnten’, erzählt Historikerin Annette Fimpeler. In nur wenigen Jahrzehnten aber wird der Rhein zu einem Ziel für den frühen ‚Massentourismus’ In dieser Zeit beginnt auch die Geschichte der ‚Köln-Düsseldorfer’ – kurz KD: Bis 1853 liefern sich die Kölner und die Düsseldorfer Dampfschifffahrt-Gesellschaft einen erbitterten Konkurrenzkampf über die Vorherrschaft auf dem Rhein. Dann schließen sie sich zusammen und einigen sich auf einen gemeinsamen Fahrplan. Die Dokumentation erzählt, wie aus der Konkurrenz zweier Rheinstädte ein über 160 Jahre florierendes Unternehmen werden konnte – mit der größten Schiffsflotte Europas.”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.