TV-Vorschau 13. – 19. August

Diese Woche gibt es wieder für alle sieben Tage einen Blick in die Geschichtssendungen des deutschen Fernsehens. Viel Spaß!

Samstag, 13. August

  • Arte zeigt die ersten beiden Folgen der vierteiligen Reihe “Die Germanen”. “Die Dokumentationsreihe erzählt die Geschichte der Germanen von ihrer ersten Konfrontation mit dem Römischen Reich bis zum Sieg des Frankenkönigs Chlodwig über die Römer, der den Anfang vom Ende Roms als vorherrschende Macht in Europa bedeutet.” Um 20.15 Uhr geht es los mit: “Barbaren gegen Rom”, ehe um 21.05 Uhr “Die Varusschlacht” folgt.
  • BR-alpha strahlt in der Reihe “Reden, die die Welt bewegten” die Rede Maximiliens de Robespierre von 1794: “Grundzüge der politischen Moral” aus. Vorgetragen wird sie von Folkert Milster. Ich würde sagen, dichter an die Quellen kommt man im Fernsehen kaum heran.
  • Der Fernsehabend auf EinsExtra ist dem Mauerbau 1961 gewidmet. Um 20.15 Uhr stellt sich die Frage “Wo war eigentlich die Mauer? Zwischen Erinnern und Vergessen.” “Gerhard Horstmeier, langjähriger SFB-Korrespondent in Ost-Berlin, folgt den Spuren von Berlin-Touristen, die heute oft ratlos die Frage nach der Mauer stellen: Wo ist sie geblieben, gibt es noch Spuren?” — Anschließend folgt um 21.02 Uhr ein Film von Ullrich Kasten und Hans-Hermann Hertle: “Es geschah im August. Der Bau der Berliner Mauer.” Und um 22.30 Uhr sind alle Zeitzeugen gefragt: “Wo warst Du, als … die Berliner Mauer fiel?” “Wir erinnern uns genau, wo wir waren, wie wir fühlten als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel. Man muss nicht dabei gewesen sein, um mit einem Ereignis dieser Größenordnung eine ganz eigene, persönliche Geschichte zu verbinden. Hier setzt ‘Wo warst Du als …?’ an.”
  • Phoenix stellt sogar den ganzen Tag unter das Thema “50 Jahre Mauerbau”. Angesichts der Fülle der Sendungen zu diesem Anlass verlinke ich einfach die Programmvorschau des Senders. Hier kann man sich leicht selbst informieren.

Sonntag, 14. August

  • Im ZDF führt uns Terra X zum “Goldrausch am Yukon” (19.30 Uhr).
  • Die letzte Folge der Gesprächsreihe “Große Gestalten des Mittelalters” auf BR-alpha beschäftigt sich mit Bonifaz VIII. und das Heilige Jahr. Wie immer führt Walter Flemmer das Gespräch mit Professor Horst Fuhrmann.
  • 3Sat berichtet um 21 Uhr in der Reihe “Geheimnis am Indus” über “Die antike Stadt Mohenjo Daro”. Die Siedlung stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., war auf einem künstlichen Hügel errichtet und alle Häuse verfügten über Toiletten und einen Abwasserkanal, außergewöhnlich für eine bronzezeitliche Stadt.
  • In dem Historiendrama (Arte, 22.40 Uhr) “Das Gelübde” sucht der Dichter Clemens Brentano 1818 die stigmatisierte Nonne Anna Katharina Emmerick auf, um ihre Visionen niederzuschreiben. “Das historische Drama von Dominik Graf und Markus Busch basiert auf überlieferten Begebenheiten des Jahres 1818 im westfälischen Dülmen und auf Kai Meyers gleichnamigen Roman von 1998. Der deutsche Schriftsteller Clemens Brentano (1778-1842) zählt zu den Hauptvertretern der Frühromantik. Er schrieb Märchen, Romane, Novellen und Gedichte und brachte mit Achim von Arnim die Volksliedersammlung ‘Des Knaben Wunderhorn’ heraus.” Die Aufzeichnungen Brentanos von den Visionen der Katharina Emmerick dienten übrigens auch Mel Gibson als Vorlage für seinen Jesus-Film “Die Passion”.
  • Ein ganz aktuelles Thema greift ZDF-History um 23.50 Uhr auf: “Kreuz gegen Halbmond – 1.400 Jahre Christen und Moslems” und “beleuchtet die Hintergründe eines jahrhundertealten, oft blutigen Konflikts und zeigt, dass es trotz allem immer wieder pragmatische Bündnisse gab – und überraschend lange Blütephasen, in denen Moslems und Christen friedlich miteinander leben konnten.”

Montag, 15. August

  • Ein besonderes deutsch-französisches Theaterprojekt zum Ersten Weltkrieg steht im Mittelpunt des Abendprogramms von BR-alpha. Zunächst läuft um 20.15 Uhr das Drama “In Europa gehen die Lichter aus – Ein Totentanz”, eine dramatische Collage über den Ersten Weltkrieg nach Originalquellen anhand der weltpolitisch dramatischen Ereignisse zwischen dem 28. Juni und dem 4. August 1914 sowie des Kriegsverlaufs bis zum Jahre 1918. — Anschließend läuft um 22 Uhr eine Doku zu diesem Projekt. — Direkt im Anschluss folgt noch die Doku “Der unbekannte Soldat” über den deutschen Angriff auf die Sowjetunion vor 70 Jahren (22. 45 Uhr).
  • Unter dem Motto “Lichtgestalten” sendet zdf.kultur sehr unterschiedliche Beiträge, “ein Montage-Abend über ‘Lichtgestalten’ aller Art – über Jesus, Photonen, Lichtkünstler und das Universum.” Für den Geschichtsinteressierten dürfte der Beitrag über Jesus von Nazareth interessant sein: “Jesus XXL – Vom Zimmermann zum Superstar” (20.15 Uhr). “Worauf gründet sich der beispiellose Erfolg dieses Jesus von Nazareth? Der Film geht an die Ursprungsorte des Christentums, von Palästina über Kleinasien nach Rom.”

Dienstag, 16. August

  • Der 11. September rückt näher und damit der 10. Jahrestag des Terrorangriffs auf die USA. Das ZDF beginnt daher heute mit dem ersten Teil einer fünfteiligen Doku-Serie “Der Heilige Krieg”. So genannte ‘Heilige Kriege’ wurden im Lauf der Geschichte nicht nur von Moslems, sondern “immer wieder auch von Christen geführt. Die Erinnerungen an die ‘Kreuzzüge’ des Mittelalters sind noch immer lebendig. Nicht nur radikale Islamisten sehen darin eine Tradition, die bis in die Gegenwart reicht, ein Sinnbild für westliche Aggression, Besatzung und Unterdrückung. […] Führende Experten erklären, wie sich das Verhältnis der Religionen und Kulturen vor dem Hintergrund der “Heiligen Kriege” entwickelte. Sie benennen, was trennte, aber auch, was einte und welche Gemeinsamkeiten es im Kampf gegen den Extremismus heute gibt. Das Fazit heißt: Kein Krieg ist heilig!” Im ersten Teil “Das Schwert des Propheten” werden um 20.15 Uhr die Anfänge des Islam und seine militärische Ausbreitung bis zur Schlacht von Tours und Poitiers am 25. Oktober 732 (Wiederholung in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 0.45 Uhr).
  • Phoenix begibt sich um 20.15 Uhr auf die Spuren der Seevölker. Der Titel der Doku Friedrich Klütsch lautet “Der Riese Goliath”. — Um 21 Uhr folgt “Die Könige von Petra”. Die Dokumentation von Bernhard George und Nassera Zaid stellt ihre Felsengräber und Tempel im heutigen Jordanien vor. — Ab 22.15 Uhr geht es schließlich um “Das Totenbuch der alten Ägypter”. “In aufwendig nachgestellten Szenen, mit computergenerierten Grafiken und in fundierten Statements renommierter Experten lässt der Dokumentarfilm die Welt des Thebaners Ani wieder lebendig werden und demonstriert die Arbeit eines ‘Indiana Jones’ des 19. Jahrhunderts, Earnest Wallis-Budge.”
  • In der ARD wird um 22.45 Uhr die biographische Dokumentation von von Birgit Schulz und Angela Linders “Robert Bosch – Vermächtnis eines Großindustriellen” gezeigt. “Im September 2011 wäre Robert Bosch 150 Jahre alt geworden. Der Dokumentarfilm begibt sich auf seine Spuren – mithilfe vieler historischer Fotos und Filmaufnahmen, Neudrehs an Originalschauplätzen, Interviews und Ortsbegehungen mit Mitgliedern der Familie. Nahezu alle Bosch-Familienmitglieder haben sich intensiv mit der Figur und dem Erbe des Firmengründers auseinandergesetzt und auf sehr unterschiedlichen Wegen Zugang zu dem alten Querdenker gefunden.”

Mittwoch, 17. August

  • Auf Arte geht es weiter mit zwei Folgen der Historiendramaserie “Rom”: Um 20.55 Uhr “Deus Impeditio Esuritori Nullus” und um 21.55 Uhr “De Patre Vostro”.
  • Volles Geschichtsprogramm gibt es heute Abend wieder auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es mit dem Film von Annette Tewes “Preußens Friedrich und die Kaiserin” los. “Viele Regenten herrschten im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Doch zwei Monarchen ragen heraus: Preußens Friedrich und Österreichs Maria Theresia. Sie sind Rivalen, die unterschiedlicher kaum sein konnten.” — Es folgt um 21 Uhr “Luise – Königin der Herzen”. “Königin Luise von Preußen (1776 – 1810) wurde zu Lebzeiten bejubelt und nach ihrem Tod zum Mythos. Wie war es möglich, dass aus einer wenig gebildeten jungen Frau eine allseits bewunderte Königin werden konnte?” Der Film von Georg Schliemann “versucht, die narrative und mediale Mechanik des Luisenmythos freizulegen. Aus der Perspektive von »Zeitzeugen« (Familienangehörigen, Höflingen, Diplomaten, Erziehern, Freundinnen, Gelehrten und Künstlern), durch deren schriftliche und verbriefte Äußerungen, ihre Gemälde und Skulpturen, entsteht mosaikartig das Bild einer ungewöhnlichen Frau. Illustriert mit zeitgenössischen Gemälden, Statuen und Drucken, wird Luises Bild plastisch und lebensecht. Durch Dokumentaraufnahmen wird die Authentizität der Darstellungen unterstrichen: Orginalschauplätze, Dokumente, Briefe, Tagebuchnotizen, Akten, Zeitungsberichte, Gegenstände aus Museen und Denkmäler werden zu beredten Zeugen ihrer Zeit.” — Um 22.15 Uhr wird in der Reihe “Geheimnisvolle Orte” Das Schloss Schönhausen vorgestellt. “Am Rande Berlins quartierte Friedrich der Große 1740 seine ungeliebte Gattin Elisabeth Christine mit den Worten ein: ‘Hier lass dich nieder, hier kannst du schön hausen.’ Damit bekam das Schloss für Jahrhunderte seinen Namen: Schönhausen. Der Film zeichnet in stimmungsvollen Spielszenen das Schicksal der kalt gestellten Königin nach oder folgt den heißen Liebschaften der Prinzessin Friederike von Preußen, die als junge Witwe die Abgeschiedenheit des Schlösschens zu schätzen weiß…” — Und mit einem weiten thematischen Schwenk beendet der Sender den Geschichtsabend mit dem Beitrag “Das Geheimnis der Hindenburg”. Siebzig Jahre nach dem Absturz rekonstruiert der 90-minütige Film von Tony Mulholland und Sean Grundy die letzte Fahrt des Zeppelins als bewegendes Dokudrama.

Donnerstag, 18. August

Freitag, 19. August

  • 3Sat erinnert heute Abend an den Putsch gegen Gorbatschow vor 20 Jahren: “Ende einer Supermacht”. “Die Dokumentation des Russland-Experten Ignaz Lozo blickt auf die Ereignisse zurück und befasst sich erstmals auch mit den Vorbereitungen der Verschwörung. Sie gewährt Einblicke in die Entscheidungsabläufe innerhalb des sogenannten Notstandskomitees während der dramatischen Tage und Nächte im August 1991. Einige der führenden ehemaligen Putschisten waren erst heute – genau 20 Jahre danach – zu einem Interview bereit. Auch Michail Gorbatschow kommt zu Wort. Den Staatsstreich überlebte er zwar physisch, aber nicht politisch. Gennadi Burbulis, engster Berater und Vertrauter des 2007 verstorbenen russischen Präsidenten Boris Jelzin, schildert die Strategie des Lagers der Demokraten. Dazu, wie es in der amerikanischen und in der deutschen Regierungszentrale aussah, äußern sich der damalige US-Außenminister James Baker sowie der Bonner Kanzleramtschef Rudolf Seiters.”

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