TV-Vorschau 15. – 21. Janaur 2022

Die Wannseekonferenz, auf der die organisierte Judenvernichtung der Nazis geplant wurde, jährt sich um 80. Mal. Ein wichtiges Thema im Geschichtsfernsehen der kommenden Woche.

Samstag, 15. Januar

  • Der Holocaust ist unmittelbar verknüpft mit einer Planungskonferenz, bei der die Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas detailliert in die Wege geleitet wurde. Ein einziges Exemplar des Protokolls dieser Konferenz ist erhalten. Es ist die Grundlage für das Kammerspiel „Die Wannseekonferenz“ (BRD 1984, Regie: Heinz Schirk), das ARD-alpha um 20.15 Uhr zeigt. — Um 21.35 Uhr folgt aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ der Beitrag „Am Wannsee“.
  • Drei mittel- und südamerikanische Kulturen – „Söhne der Sonne“ – sind Thema auf Arte. Um 20.15 Uhr sind es „Die Maya“, um 21.05 Uhr „Die Inka“ und um 22 Uhr „Die Azteken“. — Danach um 22.55 Uhr erfolgt der Rücksprung nach Euroa: „Rätselhaftes Stonehenge – Die Spur der Steine“. „Mysterium Stonehenge: Wie ist der gigantische Steinkreis im Süden Englands entstanden? Nach jahrelanger Forschung präsentiert ein britisches Archäologen-Team verblüffende Erkenntnisse. Demnach wurde die sagenumwobene Anlage gar nicht dort erbaut, wo sie heute steht, sondern in Wales, Hunderte Kilometer entfernt. Muss die Geschichte von Stonehenge neu geschrieben werden?“
  • Phoenix sendet um 22.30 Uhr ein Porträt von „Maria Theresia – Österreichs große Herrscherin“. — Um Mitternacht folgt „Der Nazi-Plan – Mord an einem Volk“. „Sie ist die Vollstreckerin des NS-Rassenwahns: Heinrich Himmlers ‚Schutzstaffel‘, die SS. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht kontrolliert sie den gesamten Terror-Apparat des Hitlerreichs. Die SS soll die Elite des NS-Regimes bilden und jeden bekämpfen, der zum Feind erklärt wird. Noch 1933 ist sie nur eine kleine Untergruppierung der NSDAP mit geringem Einfluss. Wie macht Himmler sie zur mächtigsten Organisation in Nazideutschland? Die SS wird später zum Synonym für die Vernichtung des Menschen im NS-Reich. Polizei und Geheimdienst stehen unter ihrer Kontrolle, auf dem Rücken von Zwangsarbeitern errichtet sie ein undurchsichtiges Wirtschaftsimperium. Himmlers schwarzer Orden verfügt über ein Netz von Konzentrationslagern, angebliche Staats- und Volksfeinde werden zu Hunderttausenden interniert. Im Krieg setzt die SS Hitlers Vernichtungspläne in die Tat um und beginnt im Sommer 1941 mit dem systematischen Massenmord an den Juden.“ — Um 0.45 Uhr und 2.15 Uhr folgen noch zwei Beiträge zur Fernsehserie „Holocaust“, die in den 1970er Jahren in Deutschland für Aufsehen sorgte.

Sonntag, 16. Januar

  • Das ZDF zeigt um 19.30 Uhr in der Terra X-Reihe den Beitrag „Ein Tag auf Burg Münzenberg 1218 – Ein Tag im Leben des Burgverwalters Eberhard von Münzenberg“. „Der turbulente Alltag eines Burgverwalters im Mittelalter. Kastellan Eberhard von Münzenberg ist Manager, Steuereintreiber und Chef der Burgwache zugleich. Eine Zeit voller Gewalt und Konflikte in der hessischen Wetterau.“
  • Die Doku „November ’38 – Als auch im Westen die Synagogen brannten“ erinnert um 20.15 Uhr auf ARD-alpha an die Judenverfolgung in Deutschland. „aus regionaler Perspektive und insbesondere die Novemberpogrome 1938, die gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Juden in Deutschland als Beginn des millionenfachen Mordes. Der Film begibt sich auf eine historische Spurensuche und zeigt die drastischen Veränderungen im jüdischen Alltag nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, angereichert mit persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen und historischem Filmmaterial.“ — Um 21 Uhr kommt die „Zeugin der Zeit: Dr. Eva Umlauf“ zu Wort. „Als Eva am 19.12.1942 im slowakischen ‚Arbeitslager für Juden‘ in Nováky geboren wird, herrschen 20 Grad Minus. Das Wasser, das die Hebamme während der Geburt erwärmt, friert binnen kürzester Zeit wieder ein. Dr. Eva Umlauf, geborene Hecht, ist eines der wenigen Kinder, das im Lager geboren wird und später das Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Dass sie ihre Geschichte der Nachwelt erzählen kann, gleicht einem Wunder.“ — Um 22.30 Uhr sind die Zuschauer dann noch „Zu Besuch im Jüdischen Museum Berlin“.
  • „1945 und 1946 fahren die Männer der britischen ‚War Crimes Investigation Unit‘ auf der Jagd nach Naziverbrechern durch Norddeutschland. Einer von ihnen ist Captain Anton Walter Freud, der Enkel von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Anton Walter Freud floh 1938 mit seiner Familie vor den Nazis nach London. Jetzt ist er Geheimdienstoffizier und zurück, um Mörder aufzuspüren, die auf den Fahndungslisten der Alliierten stehen: Killer in Nadelstreifen, brutale SS-Schergen und erbarmungslose Ärzte, die medizinische Experimente selbst an Kindern durchführten. […] Wesentliche Grundlagen des Doku-Dramas „Nazijäger – Reise in die Finsternis“ (BRD 2021, Regie: Raymond Ley) sind die Protokolle der Verhöre, die Anton Walter Freud und Hanns Alexander 1945 und 1946 durchgeführt haben. Sie führen in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Die Szenen werden von Schauspielern wie Franz Hartwig und Robin Sondermann zum Leben erweckt. Freud ist den Tätern immer einen Schritt voraus. Er kennt ihre Verbrechen und hat genug Beweise, um sie zu überführen. In den dokumentarischen Teilen kommen die letzten Zeitzeugen zu Wort. Die Cousinen des kleinen Sergio, Andra und Tatjana Bucci wurden wie er 1944 aus Italien nach Auschwitz deportiert und haben überlebt. Die Kamera durfte sie an die Schauplätze der Verbrechen nach Auschwitz-Birkenau und Hamburg begleiten. Hinzu kommen historische Filmaufnahmen, Originaldokumente und Fotos.“* (ARD, 21.45 Uhr).

Montag, 17. Januar

  • Der letzte Teil von „Deutschland im Kalten Krieg“ mit dem Titel „Alles auf Anfang“ ist um 20.15 Uhr auf tagesschau 24 zu sehen.
  • „Geschichte im Ersten“ befasst sich um 23.35 Uhr mit einem durchaus dunklen Kapitel bundesdeutscher Geschichte, der „Jagd auf Verfassungsfeinde“ in den 1970er Jahren. „Der Radikalenerlass und seine Opfer“. „Ob angehende Lehrer oder Postboten, viele junge Leute hat der Verfassungsschutz in den 70er- und 80er-Jahren politisch durchleuchtet. Grundlage: der sogenannte Radikalenerlass; er hat die Jagd auf Verfassungsfeinde ausgelöst. Die Opfer fühlten sich in ihrem Recht auf Meinungsfreiheit angegriffen, sprachen von Berufsverboten. Auch Winfried Kretschmann, heute Ministerpräsident von Baden-Württemberg, war betroffen. Alle Parteien wollten den Staatsdienst damals vor der rebellischen Jugend und der “Gefahr aus dem Osten” schützen. Auch der damalige Bundeskanzler Willy Brandt. Rückblickend bewertete er den Beschluss als großen Fehler. Doch bis heute zeigt die Politik kaum Interesse an der Aufarbeitung. Gleichzeitig ist die Verteidigung unserer Demokratie aktueller denn je.“ (ARD)
  • Der Spielfilm „Lotte am Bauhaus“ (BRD 2019, Regie: Gregor Schnitzler) erinnert um Mitternacht im MDR an die Rolle der Frauen in den Anfängen der berühmten Kunstschule.

Dienstag, 18. Januar

  • „Im Juni 1940 führte Hitler Feldzüge in ganz Europa, obwohl Deutschland kaum noch Geld, nur wenige Rohstoffe und keine Devisen mehr hatte. Wie konnten die Nationalsozialisten mit einer solch schwachen Wirtschaft die zerstörerische Maschinerie des Zweiten Weltkriegs in Gang setzen?“ fragt um 20.15 Uhr die Doku „Die Nazis, die Arbeit und das Geld“ auf Arte. — Um 21.50 Uhr geht es um ein schwieriges Kapitel deutsch-französischer Geschichte: „Frankreichs deutsche Kinder“. „Die französische Besatzungszone nach 1945: Tausende Kinder deutscher Mütter und französischer Väter kommen zur Welt. Sie sollen nach Frankreich gebracht und dort adoptiert werden – ein ehrgeiziges, aber skandalöses Projekt, um die demographische Entwicklung Frankreichs anzukurbeln. Ihrer deutschen Identitä9t beraubt, wissen viele Adoptivkinder bis heute wenig über ihre Wurzeln.“ — Weiter geht es um 22.45 Uhr „Am Wannsee“. — Ein besonderes Kapitel französischer Geschichte während des Zweiten Weltkriegs ist Thema um 23.30 Uhr. „Algerien 1943. Der Betrug an den Juden“ „Algerien, im Juni 1940: Während in Frankreich die Wehrmacht einmarschiert, nimmt in Algier alles seinen gewohnt friedlichen Gang. Darauf bedacht, sich auch künftig aus dem Konflikt herauszuhalten, schließt sich Französisch-Algerien dem Vichy-Régime unter Marschall Pétain an. Pétain sorgt bald für die Wiederherstellung der kolonialen Ordnung im Lande …“
  • „Packendes Doku-Drama über einen der bedeutendsten Astronomen der Geschichte: Johannes Kepler. Im Zentrum stehen die Jahre ab 1600, in denen Kepler zum Hofastronomen von Kaiser Rudolph II. in Prag aufsteigt und über Jahre hinweg darum kämpft, den wahren Bauplan des Kosmos zu entschlüsseln. Berührendes Porträt über einen, der auszog, in Zeiten von Krieg, Verfolgung, Chaos und Aberglaube das Weltbild zu revolutionieren.“ „Johannes Kepler, der Himmelsstürmer“ (AUT 2019, Regie: Christian Twente), SWR, 23.30 Uhr.

Mittwoch, 19. Januar

Donnerstag, 20. Januar

  • Der dritte und abschließende Teil der Reihe „Deutschland im Kalten Krieg“ läuft unter dem Titel „Alles auf Anfang“ um 21.50 Uhr auf tagesschau 24.
  • „Kein Konflikt nach dem Zweiten Weltkrieg wird so erbittert geführt und dauert so lange wie der im Nahen Osten. Der Kampf um einen Landstrich, der von drei Weltreligionen als ‚heiliges Land‘ bezeichnet wird, beschäftigt die Welt bis heute. Moderator Moritz Harms taucht tief ein in die Geschichte, zeigt die Ursprünge des Konflikts und erklärt anschaulich, wieso ist es in über 70 Jahren nicht gelungen ist, eine Lösung zu finden.“ Die Doku „Wir sind Geschichte – Der Nahostkonflikt“ klärt um 22 Uhr auf n-tv auf.

Freitag, 21. Januar

  • Der TV-Abend beginnt auf n-tv mit zweimal „Aufstand der Barbaren“. Um 20.15 Uhr „Alarich“, um 21.05 Uhr „Attila und Geiserich“. Es folgen drei Beiträge der Reihe „Giganten der Geschichte“. Um 22 Uhr „Die Super-Festung der Römer“, um 23.15 Uhr „Neros Super-Palast“ und um 0.05 Uhr „Ägyptens versunkene Stadt“.

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