TV-Vorschau 25. April – 1. Mai 2020
Die Befreiung der Konzentrationslager, das Leiden der dort Gefangenen und das Leben ihrer Peiniger ist Thema vieler Filme in der letzten April-Woche. Dazu Hexenverfolgung und Geschichte der Arbeiterbewegung und diverse weitere historische Themen. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 25. April
- N-TV widmet sich an diesem Abend wieder ausgiebig dem Zweiten Weltkrieg und der Militärgeschichte. „Kriegshölle unter Wasser – Die Pazifik-Schlacht“ (20.15 Uhr) und „Kriegshölle unter Wasser – U-Boot-Schlacht“ (21.05 Uhr) machen den Anfang. Danach folgen drei Beiträge unter der Überschrift „Geheimwaffe auf See“ (22.10 Uhr, 23.10 Uhr und 0.10 Uhr).
- Auf Phoenix lief der Film letzte Woche, heute ist er auf Tagesschau 24 zu sehen: „Lenin, die Deutschen und der Zarenmord“ (20.15 Uhr). „Mitten im Ersten Weltkrieg besteigt ein Mann in Zürich einen Zug. Es ist der Beginn einer brisanten Reise, die eine außergewöhnliche Kettenreaktion in Gang setzt, mit der so wohl keiner gerechnet hat: die Russische Oktober-Revolution. Der Tod der Zarenfamilie. Terror, der Millionen Todesopfer fordert. Und das alles nur, weil in diesem Zug ein ganz besonderer Mann saß: Waldimir Iljitsch Uljanow, kurz Lenin.“ — Um 21.02 Uhr folgt die Doku „Keine Ruhe für Genosse Lenin“. Es geht um die Frage: „Was bedeutet [„Lenin“] seinen Landsleuten im 21. Jahrhundert? Lenins Leichnam wurde für alle Ewigkeit konserviert und liegt im Mausoleum auf dem Roten Platz ausgestellt. Doch sein politisches Erbe scheint weniger dauerhaft und hat Risse bekommen …“ — „London Calling – Briefe aus dem Kalten Krieg“ lautet der Titel einer Dokumentation um 21.55 Uhr, die sich mit einer BBC-Radiosendung speziell für die Menschen in der DDR beschäftigt.
- Auf ARD-alpha dreht sich der Abend um nationalsozialistische Konzentrationslager, Leiden und Befreiung der Inhaftierten und den Nachkriegsumgang mit dem NS-Unrecht. Um 20.15 Uhr heißt es „Überall war Tod – Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg“. — Um 21.45 Uhr stellt sich die Frage „Was bleibt – Ein Tag in der KZ Gedenkstätte Flossenbürg“. — Der Film „13,5 km“ erzählt die Erlebnisses des damals 14jährigen Xaver Neumeier aus Hirnkirchen. Dort machte eine Kolonne von etwa tausend KZ-Häftlingen, die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in seinem oberbayerischen Heimatort Halt. Der Junge musste dem Konvoi mit einem Pferdefuhrwerk bis Kirchdorf a.d. Amper folgen. Dabei wurden immer wieder während des Marsches zu Tode gekommene oder von den begleitenden SS-Männern erschossene Häftlinge auf seinen Wagen geworfen. Ein traumatisches Erlebnis, das er zeit seines Lebens nicht vergessen können wird.“ — Um 22.30 Uhr schließlich geht es um „Die zweite Hinrichtung des Georg Elser – Der schwierige Umgang mit einem Aufrechten“. Wieder einmal wird deutlich, wie schwer sich die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus tat.
- Phoenix wiederholt um 23.15 Uhr die ZDF-History-Doku „Die zwei Leben des Willy Brandt“.
Sonntag, 26. April
- „Geheimnisse der Pyramiden“ gilt es um 20.15 Uhr und 21.05 Uhr zu entdecken. — Um 22.10 Uhr folgen die „Giganten der Geschichte – Die Pyramiden Ägyptens“ und um 23.10 Uhr „Giganten der Geschichte – Die Maya-Pyramide“. Alles auf N-TV.
- Aus der Reihe ZDF-History zeigt um 20.15 Uhr Phoenix den Beitrag „Rom von oben – Spurensuche aus dem Weltall“. Es geht um die Ergebnisse der modernen Luftbildarchäologie im Blick auf die Geschichte des Römischen Reichs. — Es folgen zwei Beiträge der Reihe „Aufgedeckt – Geheimnisse des Altertums“. Um 21.45 Uhr geht es um „Die Heilige Lanze“ mit der Jesus bei der Kreuzigung durchbohrt worden sein soll. „Das Grabtuch von Turin“ folgt um 22.30 Uhr.
- Auf ARD-alpha geht die Reihe „Die Welt im Krieg“ weiter. Um 20.15 Uhr läuft Folge 17 mit dem Titel „Ein neuer Morgen (Juni – August 1944 / ‚Morning‘)“ und um 21.05 Uhr der Beitrag „Besatzungszeit (1940 – 1944 / ‚Occupation: Holland‘)“.
- Die Geschichte Freiburgs ist Thema um 20.15 Uhr im SWR. „Faszination Freiburg – Von den Zähringern zur Green City“.
- „Geheimnisvolle Orte: Stettin“ gibt es um 21.02 Uhr auf Tagesschau 24 zu erkunden.
- Das Thema Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit steht im Mittelpunkt des Geschichtsprogramms des MDR. Um 22 Uhr startet die „MDR Zeitreise“ mit dem Thema „Verehrt, gefürchtet, verfolgt – Hexenwahn und Hexenkult im 20. Jahrhundert“. — Es folgt der Dreiteiler „HEXEN – Magie, Mythen und die Wahrheit“. Um 22.30 Uhr titelt der erste Teil „Hexensabbat“. Um 23.15 Uhr folgt der „Scheiterhaufen“ und um Mitternacht die „Walpurgisnacht“.
- Um 22 Uhr fragt RBB: „Was wurde aus der NVA?“. — Um 22.45 Uhr geht es zurück in die Bundesrepublik der 1970er Jahre und den Kampf gegen den Terrorismus. „Vor 50 Jahren, Anfang 1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das ‚Sozialistische Patientenkollektiv‘. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die Behandlung von psychisch Kranken als ‚Verwahr-Psychiatrie‘ – und verknüpfte neue Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Bald radikalisierte sich das SPK, Gerüchte über Verbindungen zur RAF wurden laut.“ „SPK Komplex“ lautet der Titel der Doku.
- „Das Geheimnis der Wikinger-Kriegerin“ ist Thema der heutigen Folge von ZDF-History um 23.45 Uhr. „Furchterregende Wikinger verbreiteten einst Angst und Schrecken. Doch ihre Geschichte muss umgeschrieben werden. Ein archäologischer Fund belegt: Unter den Kriegern waren auch Frauen! In einer monumentalen Grabanlage findet ein schwedisches Forscherteam eine bewaffnete Frau. Sie muss reich gewesen sein. Denn zu ihren Grabbeigaben gehörten fernöstliche Seide und arabischer Schmuck. Wer war die Kriegerin, und wie lebte sie?“
Montag, 27. April
- „Kinderraub der Nazis – Die vergessenen Opfer“: „Es ist ein Verbrechen, das bis heute weitgehend unbekannt ist: Die Nationalsozialisten verschleppten während des Zweiten Weltkriegs Zehntausende Kinder und brachten sie in deutschen Familien unter. Die meisten der Kinder stammten aus Polen. Ihre Identität wurde verschleiert, um sie als ‚deutsche Kinder‘ in die Volksgemeinschaft einzufügen. Sie wurden illegal aus Waisenhäusern fortgebracht oder direkt aus ihren leiblichen Familien gerissen. Nach Kriegsende mussten viele der geraubten Kinder zurück in ihre Heimat, die ihnen oft fremd geworden war.“ (ARD, 23.30 Uhr).
Dienstag, 28. April
- „Wir im Krieg: Privatfilme aus Hitlers Reich“ ist Thema einer Doku im ZDF um 20.15 Uhr. „Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes 1945 bietet die Dokumentation mit privatem und teils unveröffentlichtem Filmmaterial neue Einblicke in das Leben während des Zweiten Weltkrieges.“ — Die Reihe 37° befasst sich nicht so oft mit historischen Themen. Heute geht es um das Schicksal einer Holocaust-Überlebenden: „Zum Glück gab’s diese Kuh – Wie Eva Erben den Holocaust überlebte“ (22.15 Uhr).
- Ganz im Zeichen der Arbeiterbewegung steht der Abend auf Arte. Um 20.15 Uhr geht es los mit dem dokumentarischen Spielfilm „Karl Marx – Der deutsche Prophet“ (BRD 2018, Regie: Christian Twente) mit Mario Adorf in der Hauptrolle. „Das Dokudrama zeichnet ein facettenreiches Porträt des wirkmächtigsten deutschen Denkers der Moderne: Karl Marx. Der weltbekannte Schauspieler Mario Adorf verkörpert den ebenso widerspruchsfreudigen wie widersprüchlichen Weltgeist im Zwiespalt prophetischer Zuversicht und der Angst vor dem Scheitern. Eine spannende filmische Reise durch Leben und Werk des Karl Marx.“ — Anschließend folgt die vierteilige Dokureihe „‚Nicht länger nichts.‘ Geschichte der Arbeiterbewegung“ am Stück. Um 21.45 Uhr geht es los mit „Fabrik“, um 22.40 Uhr folgt „Barrikade“. Weiter geht es um 23.40 Uhr mit „Fließband“, um um 0.40 Uhr mit „Auflösung“ zu schließen.
- Der erste Teil des Films „Im Land der Täter. Leben in der Wohlfühldiktatur“ läuft um 20.15 Uhr in RBB. „Es waren keine professionellen Wochenschaukameramänner, die die Bilder vom Alltag im ‚Dritten Reich‘ festhielten, es waren Hobbyfilmer, die das normale Leben, jenseits der offiziellen NS-Propaganda, mit ihren kleinen Kameras abbildeten: auf 8- oder 16-mm-Film und oft sogar in Farbe!“ — Um 21 Uhr folgt „Schlachtfeld Berlin“. „Am 2. Mai 1945 kapitulierte Berlin. Zeitzeugen erinnern sich an jene Tage.“
- „Ein preußischer Prinz ist der erste Erforscher Brasiliens und der letzte Zeuge freier Indianer. Was Humboldt nicht gelingt, vollbringt Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied. 1815 wagt er eine Expedition entlang der Ostküste Brasiliens.“ „Ein Prinz unter Indianern – Die Reisen des Maximilian zu Wied“ (Phoenix, 21 Uhr).
- „Hitlers Wolfsschanze“ ist Thema im heutigen Beitrag der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ im MDR (22.05 Uhr).
Mittwoch, 29. April
- In der Reihe „Unsere Geschichte“ erzählt der NDR davon, wie es war, „Als der Frieden in den Norden kam“ (21 Uhr). „Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Deutschland. Doch tatsächlich kam der Frieden zu ganz unterschiedlichen Zeiten in das Land. Auch im Norden: Braunschweig kapitulierte bereits am 12. April 1945, erst ganze drei Wochen später folgte Hamburg am 3. Mai.“
- Die Geschichte des Osmanischen Reiches erzählt die zweiteilige Doku „Das Ende des erhabenen Staates“ auf Phoenix. *„Sechs Jahrhunderte lang war das Osmanische Reich eine Großmacht, die sich über drei Kontinente und die sieben Weltmeere erstreckte. Ein riesiges Reich, Heimat der drei monotheistischen Weltreligionen, mit einer Vielzahl an Sprachen, Kulturen und Religionen, das seinesgleichen suchte – und in weniger als einem Jahrhundert zu Fall gebracht wurde. Auf seinen Trümmern ist die Welt von heute entstanden.“ Teil 1 „Vielvölkerstaat versus Osmanisches Reich“ läuft um 20.15 Uhr, Teil 2 „Der berstende Nahe Osten“ um 21 Uhr.
- Der spätere Teil des Abends und die Nacht sind im BR gefüllt mit Dokumentationen über nationalsozialistische Konzentrationslager und Zeitzeugeninterviews. Um 22 Uhr geht es mit dem ersten Teil der zweiteiligen Dokumentation „KL Dachau“ mit dem Titel „Das System“. Das Konzentrationslager Dachau „ist das Konzentrationslager im Dritten Reich, das am längsten ununterbrochen existierte. Unter Führung der SS wurde das KZ Dachau zum Modelllager für alle anderen KZs in NS-Deutschland und den besetzten Gebieten.“ Der zweite Teil mit dem Titel „Im Lager“ folgt um 22.45 Uhr. — Um 23.30 Uhr resümiert der Film „Was bleibt – Ein Tag in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg“ die Arbeit, die in einer KZ-Gedenkstätte bewältigt werden muss. — Ab Mitternacht laufen zahlreiche Interviews in der Reihe „Zeuge der Zeit“. Den Anfang macht „Eduard Kornfeld: ‚Gott war nicht in Auschwitz‘“, gefolgt von „Max Volpert: Ein Junge aus Litauen“ (0.45 Uhr), „Abba Naor: ‚Wir kamen immer zurück ins Lager‘“ (1.30 Uhr), „Rabbi Dr. Henry G. Brandt: Von der Suche nach dem Verlorenen“ (2.15 Uhr) und „Dr. Walter Grein: ‚Wir haben es alle gewusst‘“. — Die zweiteilige Doku „Jahre der Verführung – Farbfilme aus Bayern“ bildet um 3.45 Uhr („1931–39“) und 4.30 Uhr „1939–45“ den Abschluss der Themennacht.
Donnerstag, 30. April
- Während in den Dritten Programmen die ersten beiden Staffeln der History-Krimi-Serie Babylon Berlin beinahe dauerwiederholt werden, ist auf dem Bezahlsender Sky die dritte schon gelaufen. Im Herbst ist es dann auch in der ARD soweit. Der HR sendet heute Abend um 23.15 Uhr die Doku zur Serie: „1929 – Das Jahr Babylon“. „Das Jahr 1929 ist das Jahr von ‚Babylon Berlin‘. Der Film ‚1929 – Das Jahr Babylon‘ erzählt die zwölf Monate als ein Jahr der Entscheidungen. Land und Stadt stehen auf der Kippe, die Zukunft ist offen, niemand weiß, wohin die Reise geht. Der Erste Weltkrieg ist seit gut zehn Jahren vorbei, die Niederlage unverstanden, die Republik ein permanenter Ausnahmezustand. Nur vier goldene Jahre hat die Geschichte ihr zugestanden.“
Freitag, 1. Mai – Tag der Arbeit
- Es ist zwar schon ein paar Jährchen her, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen seinen letzten runden Geburtstag feiern konnte. Der WDR warf damals einen Blick zurück auf „70 Jahre NRW – Eine bewegende Geschichte“ und zeigt die Doku nochmals um 20.15 Uhr.
- Wenig bekannt, aber es arbeiteten auch bundesdeutsche Firmen in der DDR. „Bau auf! Westarbeiter in der DDR“ geht diesen Geschichten nach (Tagesschau 24, 20.15 Uhr). — Umgekehrt arbeiteten DDR-Firmen für bundesdeutsche Auftraggeber: „Ausgebeutet für den Klassenfeind – Wie DDR-Zwangsarbeiter für Westfirmen leiden mussten“ und erlebten so den real existierenden Kapitalismus (21.02 Uhr). — Auch in der DDR schufteten ausländische Arbeitskräfte, auch in der DDR wurde die Arbeitskraft dieser Menschen ausgebeutet, sie selbst aber oftmals diskriminiert. „Vertuscht und verdrängt – Warum starben Vertragsarbeiter in der DDR?“ (21.47 Uhr). — Um 22.17 Uhr folgt noch das Porträt von „Ilse Koch – Die Hexe von Buchenwald“. Sie war die Ehefrau des Lagerleiters des Konzentrationslagers Buchenwald.
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