TV-Vorschau 9. – 15. November 2019
Archäologie in den Gletschern der Alpen, Musikgeschichte der Gitarre, das Attentat von Georg Elser auf Hitler vor 80 Jahren und viel mehr gibt es für Geschichtsfreunde in der kommenden Woche im Fernsehen. Natürlich steht der Mauerfall 1989 weiter im Zentrum der Geschichtsdokus. Auch problematische Seiten werden beleuchtet. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 9. November
- Gletscher als archäologischer Tresor. Der Klimawandel führt dazu, dass immer mehr archäologische Funde in den dahinschmelzenden Gletschern gemacht werden. Die Doku „Geheimnis Gletscher – Spurensuche im Eis“ berichtet um 21.05 Uhr auf Arte davon. „Zehn Prozent der Landmasse der Erde sind von Gletschern bedeckt. Die Eisgiganten sind nicht nur die größten Trinkwasserspeicher des Planeten – sie sind auch Tresore der Geschichte. In ihrem Inneren sind zahllose Relikte aus längst vergangenen Zeiten eingeschlossen. Die Funde aus dem Eis helfen Gletscherarchäologen dabei, das Leben unserer Vorfahren im Alpenraum zu rekonstruieren.“
- In der Reihe „Mega-Projekte der Nazis“ über den Zweiten Weltkrieg zeigt N-TV um 22.05 Uhr die Folge „Blitzkrieg im Osten“, um 23.10 Uhr „Panzerschlacht um Kursk“ und um 0.10 Uhr „Hitlers Rückzug“.
- Heute ist es soweit: 30 Jahre Mauerfall. Der MDR erinnert ab 23 Uhr an das Ereignis. „23.30 Uhr geht am Grenzübergang Bornholmer Straße der Schlagbaum auf. Tausende Menschen laufen ohne Kontrollen über die Brücke in die Freiheit und werden auf der West-Berliner Seite begeistert begrüßt. Nur wenig später überwinden West- und Ost-Berliner die Mauer am Brandenburger Tor und spazieren über den Pariser Platz und durch das Tor. Auf der Mauer tanzen die Menschen vor Freude. Für viele ist es die Nacht ihres Lebens. 30 Jahre danach zeigt die Live-Sendung „Nacht meines Lebens“ noch einmal die bewegenden Bilder.“ — Um 0.30 Uhr folgt die Doku „Schabowskis Zettel – Die Nacht als die Mauer fiel“.
- Erstaunlich viele bedeutende Ereignisse fielen in der deutschen Geschichte auf den 9. November. Manche sind bis heute in der Erinnerung geblieben (Mauerfall und Reichspogromnach), andere weitgehend vergessen (Ausrufung der Republik, Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle). Der Film „Der 9. November – Schicksalstag der Deutschen“ aus der ZDF-History-Reihe erinnert um 23.15 Uhr auf Phoenix daran.
Sonntag, 10. November
- Ein Ereignis, das im Umfeld des 9. November-Datums untergeht, ist das Attentat von Georg Elser am 8. November 1939 auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller. Tagesschau 24 gedenkt heute Abend des weithin unbekannten Mannes und seiner Tat, die nunmehr runde 80 Jahre zurück liegt. Um 20.15 Uhr „Die 2. Hinrichtung des Georg Elser – Der schwierige Umgang mit einem Aufrechten“. Es geht um das Verhältnis Nachkriegsdeutschlands zu Elser und seiner Tat. „In ihrer Dokumentation geht Jutta Neupert der Frage nach, warum das Attentat vom Bürgerbräukeller bis heute diskreditiert und geschmäht wird, warum der Widerstand eines einfachen Schreiners aus der Provinz über Jahrzehnte totgeschwiegen oder anders bewertet wurde als der Widerstand der Offiziere.“ — Um 21.02 Uhr folgt „Allein gegen den Führer – Das ‚Bürgerbräu-Attentat‘ des Johann Georg Elser“. — Um 21.17 Uhr lässt der Film „Die Widerständigen – ‚also machen wir das weiter …‘“ „die letzten lebenden Zeitzeugen der Widerstandsbewegung ‚Die Weiße Rose‘ [„zu Wort kommen“], wie sie nach dem Tod der Geschwister Scholl unter Einsatz ihres Lebens weiterhin Widerstand gegen das Hitler-Regime geleistet haben.“
- Unter dem Motto „Unsere geheimnisvollen Vorfahren“ erzählt die Doku „Die Slawen“ um 20.15 Uhr auf Phoenix von den Menschen, die vor 1300 Jahren aus Osteuropa nach Deutschland eingewandert sind.
- Medizin-Geschichte gibt es auf ARD-alpha. Um 20.15 Uhr geht es um die „Entdeckung der Bakterien – Tetanus und Tuberkulose“, um 20.45 Uhr um die „Erfolgsgeschichte Impfung – Pocken, Polio und Diphtherie“ und um 21.15 Uhr um „Das große Sterben – Pest, Typhus und Cholera“. Alle Filme aus der Reihe „Schatten des Todes – Die Geschichte der Seuchen“, wobei die chronologische Reihenfolge nicht eingehalten wird.
- Auch die MDR Zeitreise beschäftigt sich mit dem Mauerfall. Um 22.20 Uhr geht es um „Die unbekannte Einheit –Zufälle, Hintergründe, Strippenzieher“. — Es folgt die Wiederholung von gestern: „Schabowskis Zettel – Die Nacht als die Mauer fiel“ (22.50 Uhr).
- Deutsch-deutsche Geschichte in biografischer Perspektive. RBB sendet um 22.20 Uhr den Film „Familie Brasch – Eine deutsche Geschichte“. „In den Jahren nach 1945 sind die Braschs eine perfekte Funktionärsfamilie, die in der sowjetisch besetzten Zone den deutschen Traum vom Sozialismus lebt: Horst Brasch, ein leidenschaftlicher Antifaschist und jüdischer Katholik, baut die DDR mit auf, obwohl seine Frau Gerda darin nie heimisch wird. […] Regisseurin Annekatrin Hendel porträtiert in ihrem neuen Film drei Generationen Brasch, die die Spannungen der Geschichte innerhalb der eigenen Familie austragen – zwischen Ost und West, Kunst und Politik, Kommunismus und Religion, Liebe und Verrat, Utopie und Selbstzerstörung. […] ‚Familie Brasch‘ ist ein Zeitpanorama, das Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht, ein Epos über den Niedergang des ‚Roten Adels‘, die ‚Buddenbrooks‘ in DDR-Ausgabe.“
- Das Ende der DDR bedeutete für viele Freiheit, vor allem auch Reisefreiheit. Die Doku „Die ‚Wendemorde‘ – Wie DDR-Schwerverbrecher freikamen“ aus der Reihe ZDF History erzählt von Menschen, für die ebenfalls eine Zeit neugewonnener Freiheit anbrach (23.50 Uhr).
Montag, 11. November
- Die Reihe „Auf den Schienen des Doppeladlers“ erkundet die Geschichte der Donaumonarchie anhand des Eisenbahnbaus im 19. Jahrhundert. Die Folge „Von der Puszta an die Adria“ befasst sich mit dem ungarischen Teil der Doppelmonarchie. „Die ungarischen Bahnen mit ihren Bahnhöfen, Brücken und Viadukten gelten sowohl architektonisch als auch kulturgeschichtlich als Leistung ersten Ranges. Ihre Bedeutung erlangten sie als Verbindung zwischen den ost- und westeuropäischen Wirtschaftsräumen mit dem Balkan.“ (3sat, 20.15 Uhr). — Weiter geht es um 21 Uhr. „Im Jahr 1900 wurde in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ein riesiges Alpenbahn-Bauprogramm gestartet – die Transalpina.“ „Von den Alpen an die Adria“.
- Thematisch passend zu den 3sat-Beiträgen sendet N-TV einen technikgeschichtlichen Film zur Eisenbahngeschichte: „Die Macht der Technik – Revolution auf Schienen“. „Mit der Eisenbahn in die weite Welt: Der Bau des Schienennetzes ermöglichte nicht nur die Entdeckung der Welt, sondern auch den Transport schwerer Lasten über große Entfernungen. Güter und Menschen konnten dank innovativer Ingenieurskunst über Städte und Kontinente hinweg an ihr Ziel gelangen. Doch welche Entwicklungen haben das ermöglicht? Die Doku wirft einen Blick auf die unglaubliche Entwicklung mächtiger Motoren und großer Gleisnetze.“ (21.05 Uhr).
Dienstag, 12. November
- N-TV zeigt zwei Beiträge über die Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg: „Krieg und Frieden“. Um 20.15 Uhr sind es „Neue Weltmächte“, die auf der politischen Bühne erscheinen. „Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ordnete die Welt sich neu. Gandhi kehrte nach Indien zurück, um den Kampf für die Freiheit seines Volkes auszufechten, Josef Stalin folgte auf Lenin und Winston Churchill kämpfte für die Wiederaufnahme seiner politischen Karriere. Es werden Staatsmänner des frühen 20. Jahrhunderts porträtiert, die für unterschiedliche politische Lehren standen, jedoch vom gleichen Ehrgeiz getrieben wurden.“ — Um 21.05 Uhr folgt „Die Weltwirtschaftskrise“. „Die 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts waren geprägt von der Weltwirtschaftskrise 1929, die jedes Land in den Grundfesten erschütterte. Gleichzeitig nahmen dramatische Entwicklungen ihren Lauf. Die Doku zeigt die wirtschaftlich gebeutelte Welt, in der Hitler in Deutschland zum Kanzler wurde, Mussolini sich die absolute Macht in Italien sicherte und Franco in Spanien die Herrschaft übernahm.“
- Zwei weitere „Mysterien des Mittelalters“ gibt es auf Phoenix zu sehen. „Das letzte Gefecht von Visby“, dessen Opfer in ihren Rüstungen begraben wurden (20.15 Uhr). — Und „Die Verteidiger von Mästerby“ um 21 Uhr.
- Auch heute gibt es wieder „Geheimnisvolle Orte“ im Fernsehen zu entdecken. Auf RBB geht es um den „Nordbahnhof – Reisetempel und Geisterstation“ in Berlin. „Wo heute an der Invalidenstraße sachliche Neubauten der Deutschen Bahn eines der größten Unternehmen des Landes repräsentieren, befand sich früher ein prächtiger Bahnhof in fast verspielter Architektur. Der Stettiner Bahnhof gehörte zu den großen Berliner Kopfbahnhöfen. Durch den Bau der ‚Berlin-Stettiner-Eisenbahn‘ bis 1840 wird der neue Bahnhof nötig. Die Bahnlinie ist die erste Verbindung vom Binnenland zu einem Seehafen an der Ostseeküste. Stettin war damals sozusagen der Hafen von Berlin.“
- Der Umbruch nach dem Mauerfall betraf nicht zuletzt das Schulsystem der neuen Bundesländer. Die Doku „Was wurde aus der Volksbildung“ fragt um 22.05 Uhr im MDR nach dieser schwierigen Übergangszeit und deren Folgen.
Mittwoch, 13. November
- Die Doku „Kulenkampffs Schuhe“ läuft heute um 20.15 Uhr auf 3sat und berichtet von der scheinbar heilen Fernsehwelt der 1960er und 1970er Jahre, deren Aufgabe es war „eine ganze Nation von ihren Kriegstraumata zu therapieren“.
- Das Dokudrama „Elser – Er hätte die Welt verändert“ (BRD 2015, Regie: Oliver Hirschbiegel) erinnert um 22.45 Uhr im BR an Georg Elser, ein einfacher Arbeiter, der den von Hitler begonnenen Krieg im Alleingang stoppen wollte.
Donnerstag, 14. November
- Der Film „Danzig – Goldene Stadt an der Ostsee“ berichtet von den Bemühungen, die historischen Denkmäler der Stadt nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zu restaurieren (NDR, 20.15 Uhr).
- Wer sich zum Thema 30 Jahre Mauerfall nicht nur Fernsehdokus ansehen möchte, kann in der Literatursendung „Fröhlich lesen“ Informationen zu empfehlenswerter Literatur zum Thema erhalten (MDR, 23.35 Uhr).
Freitag, 15. November
- Die Geschichte einer Ruhrgebietsstadt schildert der Film „Die Arbeitermetropole an der Ruhr – Leben in Essen“ um 20.15 Uhr im WDR. „Die Zeit der Industrialisierung stellte die Stadt Essen auf den Kopf, veränderte ihr Aussehen und machte sie zu dem, was sie heute ist: eine von Stahl und Kohle gezeichnete Arbeiterstadt mit sehr unterschiedlich geprägten Stadtteilen.“
- „Die Gitarre gilt weltweit als Ikone der populären Musik. Wie kein anderes Instrument hat sie nicht nur musikalische, sondern auch politische und soziale Bewegungen im 20. Jahrhundert begleitet. Für viele ist sie ein Sprachrohr für Protest und Auflehnung. Fesselndes Porträt des populären Saiteninstruments entlang der Jahrzehnte.“ Die Geschichte dieses Musikinstruments schildert die Doku „Die Gitarre – Revolution, Kult, Leidenschaft“ um 20.15 Uhr auf Arte.
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