TV-Vorschau 21. – 27. Januar 2017
Schwerpunkte in dieser Woche in den Geschichtssendungen des deutschen Fernsehens sind die Erinnerung an die KZ-Opfer und die NS-Geschichte allgemein, denn der 27. Januar ist offizieller „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.
Samstag, 21. Januar
- Auf N-TV gibt es wieder die „Mega-Projekte der Nazis“ zu sehen. Um 20.15 Uhr „Die Wolfsschanze“ und um 21.05 Uhr „Raketen-Basis“. — Die „Chronik des 3. Reichs“ folgt in vier Teilen um 22.10 Uhr, 23.05 Uhr, 0.10 Uhr und 1.10 Uhr.
- Nachdem am vergangenen Samstag in der Reihe „Vom Reich zur Republik“ die deutsche Einheit von 1870/71 vollzogen worden war, geht es heute weiter. „Die nervöse Großmacht “ ist um 20.15 Uhr auf ARD-alpha zu sehen. — Es schließt sich ein kurzer Beitrag aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ über die ehemalige Benediktinerabtei „Corvey (Deutschland) – Zwischen Himmel und Erde“ an (21.45 Uhr).
- Die Doku „Reinhard Heydrich – Der Henker aus Halle“ war aus Anlass „75 Jahre Wannsee-Konferenz“ bereits in der vergangenen Woche im Fernsehen zu sehen. Heute kommt sie auf tagesschau 24 um 21.45 Uhr.
Sonntag, 22. Januar
- Auf RTL 2 ist um 20.15 Uhr das Geschichtsdrama „Hitler – Aufstieg des Bösen zu sehen. „Von der Wiener Kunsthochschule abgewiesen und im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, schließt sich der fanatische Patriot Adolf Hitler der Deutschen Arbeiterpartei an und wird bald darauf zu ihrem Vorsitzenden. Dank seines Redetalentes findet er bald zahlreiche Anhänger – darunter auch sehr Einflussreiche.“
Montag, 23. Januar
- „Troja und der Schatz des Priamos“ ist Thema der Doku um 20.15 Uhr im RBB. „Am 31. Mai 1873 stößt der Kaufmann und Privatgelehrte Heinrich Schliemann bei seinen Grabungen in einem Hügel an der Küste Kleinasiens an einer alten Befestigungsmauer auf eine Steinkiste. Darin enthalten: goldene Gefäße, fein gearbeitete Schmuckstücke und prachtvolle Diademe. Für den deutschen Hobbyarchäologen ist klar: Dies muss er sein – der ‚Schatz des Priamos‘! Johannes Unger zeichnet in seinem Film die spannende Odyssee des legendären Schatzes nach, von dem man heute weiß, dass er unmöglich dem alten König von Troja aus Homers Liedern gehört haben kann. Er beschreibt den Mythos der viel besungenen Heldenstadt, erzählt von der Besessenheit des deutschen Abenteurers und Altertumsforschers Heinrich Schliemann und kommt am Ende an den Ort, wo das „Diadem der Helena“ und die anderen Fundstücke heute im Original präsentiert werden.“ — Um 21 Uhr folgt die „Geheimsache Nazi-Uran: Atomjagd in Brandenburg“. — Um 23.15 Uhr berichtet die Doku „#Uploading Holocaust“ über tausende junger Israelis, die „sich jedes Jahr auf eine besondere Klassenfahrt [„begeben“]: Die ‚Reise nach Polen‘ führt sie in ehemalige Konzentrationslager und Gedenkstätten. Ihre Erlebnisse halten sie in YouTube-Videos fest und ermöglichen so einen bewegenden Blick auf das Nachwirken der Shoah bis heute.“
- Die Reihe „Geschichte im Ersten“ berichtet um 23.30 Uhr in der ARD über das Schicksal deutscher Kriegsgefangener in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg: „Schuften für den Erzfeind – Frankreich und seine deutschen Kriegsgefangenen“. „Nahezu eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft, wo sie der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert sind. Oft sind Hunger und Einsamkeit ihr Preis, viele zahlen mit dem Leben. Während dieser Jahre bekommen die als ‚boches‘ geächteten Deutschen den Hass der Bevölkerung zu spüren, die während der Besatzungsjahre ihrer Macht ausgeliefert war.“
- „Die Nummer, die ich trage“ ist die Häftlingsnummer, die die SS den KZ-Insassen in Auschwitz in die Haut eintätowierte. „Ungefähr 400.000 Menschen wurden in Auschwitz und seinen Nebenlagern ihrer Identität beraubt, indem sie tätowiert wurden. Nur wenige von ihnen sind heute noch am Leben. Die Doku zeigt, wie aus der Häftlingsnummer eine unmenschliche Symbolik entstand, aber auch die realen Auswirkungen, die dieser „Stempel“ für die Betroffenen in den Folgejahren des Krieges hatte.“ (Arte, 23.40 Uhr).
Dienstag, 24. Januar
- Auf N-TV läuft um 20.15 Uhr die Doku „Geheimakte – Hitlers Rassenwahn“ und um 21.05 Uhr „ Geheimakte – Hitlers Killer-Bakterien“.
- Die Doku „Stille Retter“ berichtet auf Arte um 20.15 Uhr von den Menschen, die ihren jüdischen Mitbürgern halfen, den Holocaust zu überleben. — Der Aufruf „Rettet Auschwitz!“ klingt zunächst einmal befremdlich. „Nach den Gräueln des Zweiten Weltkriegs hat das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Der Erhalt dieses Ortes wurde diskutiert und immer wieder infrage gestellt. Sollte nach der Befreiung die Anlage sich selbst überlassen werden? Oder die Gedenkstätte eingerichtet werden, die heute zu einer der meistbesuchten Europas gehört?“ (22 Uhr). — Die Geschichte eines Holocaust-Überlebenden, der sich an seinen Peinigern gerächt hat, erzählt der Film „Tödliche Rache – Vom Holocaust-Opfer zum Mörder“ um 23 Uhr. — Um 23.55 Uhr folgt „Night Will Fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen“. „Frühjahr 1945: Kameratrupps allierter Verbände gehören zu den ersten, die den Alptraum der nationalsozialistischen Konzentrationslager entdecken. Aus den Bildern des unfassbaren Grauens soll später ein Dokumentarfilm entstehen. Doch das große Projekt wird nach wenigen Monaten eingestellt. 70 Jahre später setzt ein Expertenteam die Fragmente wieder zusammen …“ — „Im März 1933 musste der Berliner Theater- und Filmstar Alexander Granach auf dem Höhepunkt seiner Karriere aus Deutschland fliehen. Denn Granach war Jude.“ Seine Geschichte ist Thema des Dokumentarfilms „Alexander Granach – Da geht ein Mensch“ um 21.45 Uhr. — *„Am 11. April 1945 befreiten amerikanische Soldaten das KZ Buchenwald. Unter den Überlebenden waren 1000 jüdische Kinder und Jugendliche. Fast alle hatten ihre Angehörigen verloren. Die kanadische Dokumentation von Oscar-Preisträger David Paperny und Audrey Mehler erzählt, wie die schwer traumatisierten Kinder auf ein ‚Leben nach der Hölle‘ vorbereitet wurden und was aus ihnen geworden ist.“ „Die Jungs von Buchenwald“, 23.30 Uhr.
- Auch in 3sat steht das Gedenken an den Holocaust im Mittelpunkt des Programms. Um 20.15 Uhr läuft der Spielfilm „Meine Tochter Anne Frank“ (BRD 2014, Regie: Raymond Ley), „die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens“.
- Meissen ist bekannt für sein Porzellan. Zum weltbekannten Symbol für die Porzellanmanufaktur sind die gekreuzten „Blauen Schwerter“ geworden. Die Geschichte des Meissner-Porzellans ist Thema der MDR-Doku „Blaue Schwerter auf weißem Gold – Echt Meissener“ um 20.45 Uhr. — Um 21.15 Uhr folgt die „MDR-Zeitreise“.
- „Die Wohnung“ der geflohenen Jüdin Gerda Tuchler war 70 Jahre lang ein Stück Berlin in Tel Aviv. Als sie mit 98 Jahren stirbt und die Wohnung geräumt werden muss, will ihr Enkel, der Regisseur Arnon Goldfinger, die darin konservierte Welt filmisch festhalten. Doch bei der Räumung findet er in unzähligen Briefen und Fotos ein Geheimnis: Die Großeltern waren eng befreundet mit einem SS-Offizier. Goldfinger dokumentiert schmerz- und liebevoll eine besondere Auseinandersetzung mit Familiengeschichte.“ (BR, 22.35 Uhr).
Mittwoch, 25. Januar
- „Die Spur der Ahnen“-Folge trägt heute den Titel „Schicksal Kriegskind“. Es geht um eine Familienzusammenführung (MDR, 21.15 Uhr).
- „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ ist eine Dokumentation über den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der den Wandel Deutschlands nach Ende des 2.Weltkriegs vom Unrechts- zum Rechtsstaat prägte: Mit Fritz Bauers Namen verbinden sich die Überführung Eichmanns nach Israel, die Wiederherstellung der Ehre der Widerstandskämpfer des 20. Juli und die Frankfurter Auschwitzprozesse. Bauer ahnte nicht, dass sich seine Vorhaben zu einer wahren Sisyphusarbeit in der jungen Demokratie entwickeln würden, zu einem Weg voller Behinderungen und Feindseligkeiten, der in einem viel zu frühen Tod endete, dessen genaue Umstände bis heute rätselhaft geblieben sind.“ (SWR, 23.30 Uhr).
Donnerstag, 26. Januar
- „Die Entdeckungen großer Forscher“ auf ARD-alpha befassen sich heute um 21.45 Uhr mit „Wilhelm Conrad Röntgen“.
- „Die Sendereihe ‚Was geht mich das an?‘ schlägt die Brücke vom Damals ins Jetzt, von historischen Lebenswegen und Ereignissen zu den Zuschauern von heute, die sich fragen: Wie würde ich heute handeln? Hätte die Vergangenheit auch anders verlaufen können?“ Thema dieser Folge: „Die NS-Zeit“. „Schauspielerin Judith Neumann verkörpert den fiktiven Charakter einer NS-Mitläuferin, der basierend auf historischen Quellen wie Tagebüchern und Biografien entwickelt wurde. Die fiktive NS-Mitläuferin erzählt von den Entscheidungen, die ihr Leben verändert haben: Konnte man wirklich dem rassistischen Wahn des NS-Regimes nichts entgegensetzen? Wie kann Ideologie das Handeln und Denken eines Einzelnen verändern?“ (HR, 23.15 Uhr). — Anschließend folgt um 0 Uhr der Film „Meine Tochter Anne Frank“ (BRD 2014, Regie: Raymond Ley).
Freitag, 27. Januar
- Das Programm von ARD-alpha widmet sich ganz dem „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Um 20.15 Uhr erzählt der „Zeuge der Zeit: Mano Höllenreiner: ‚Wir wollten halt noch leben‘“. — Die Doku „#UploadingHolocaust“ um 21 Uhr schildert die Erfahrungen israelischer Jugendlicher, die regelmäßig mit ihren Geschichtslehrern auf einer „Journey to Poland” die Erinnerung an den Holocaust wach halten. Das besondere: „#UploadingHolocaust ist der erste Dokumentarfilm, der zu 100% aus YouTube-Material besteht und zeigt, wie sich die Erinnerung an den Holocaust im digitalen Zeitalter verändert.“ — Um 22.10 Uhr erzählt ein weiterer „Zeuge der Zeit: Senek Rosenblum: Ein Kind auf der Flucht“. — alpha-Österreich trägt mit der Doku „Züge ins Leben – Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg“ zu dem Themenabend um 22.55 Uhr bei. „Rund 2.800 zum Großteil jüdische Kinder und Jugendliche aus Österreich wurden zwischen November 1938 und dem Kriegsbeginn im September 1939 in Kindertransporten außer Landes gebracht. Diese ‚Züge ins Leben‘ waren die Rettung vor dem sicheren Tod – oftmals waren die Kinder die einzigen Überlebenden ihrer Familien.“ — „Zeuge der Zeit: Ernst Grube KZ-Kind – Jude – Antifaschist“ folgt um 23.40 Uhr. — „Jedes Jahr treffen sich hier Menschen aus Israel, Polen, England und vielen anderen Ländern der Welt. Sie wollen den Ort wiedersehen, der für sie in ihrer Jugend eine Wende in ihrem Leben bedeutet hat: Das Kloster Indersdorf bei Dachau. Im jahrhundertealten Gebäude wurde im Juli 1945 von der UNO mit US-Unterstützung ein Heim eingerichtet, das Kindern, die ohne Eltern aufgefunden wurden – jungen Überlebenden der Konzentrations- und Zwangsarbeitslager genauso wie Kindern von Zwangsarbeiterinnen – eine erste beschützende Umgebung bieten sollte. […] Der Film „Die Kinder von Indersdorf“ begleitet die ehemaligen Kinder, die sich heuer, 70 Jahre später, im Kloster Indersdorf wieder treffen, fragt nach ihrer Zeit im Kinderheim Indersdorf und ihrem späteren Lebensweg.“ (0.20 Uhr). — Um 0.50 Uhr zeigt der Sender eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema: „Für das Ende der Zeit – Bewegte Bilder zu Olivier Messiaens ‚Quartett für das Ende der Zeit‘ für die Toten der Konzentrationslager“.— Und um 1.50 Uhr kommt noch einmal ein Zeitzeuge zu Wort: „Als Gott und die Welt schliefen: Otto Schwerdt – Erinnerungen“.
- Die Doku „Geheimnis Kölner Dom“ erzählt um 20.15 Uhr im WDR von Geschichte und Bedeutung des Wahrzeichens der Rheinmetropole.
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