TV-Vorschau 3. – 9. September 2016
Ein Schwerpunkt in dieser Woche ist die Zerstörung archäologischer Kulturgüter durch Kriege und ideologische Kulturfeindschaft wie überhaupt der jährliche „Tag des offenen Denkmals“ einige Beiträge zur Denkmalpflege mit sich bringt.
Samstag, 3. September
- Die abschließende Folge der Doku-Reihe „Das Jahrhundert des Völkermordes“ trägt den Titel „Massaker vor allen Augen“ (20.15 Uhr, ARD-alpha). — Um 21 Uhr folgt die vierte Folge der sechsteiligen Reihe „Du bist der Fels – Die Geschichte der Päpste“ unter der Überschrift „Neue Welt und neuer Glaube“.
- „Die Wolfsschanze“ war „Hitlers geheimes Hauptquartier“. „Hitler verbrachte hier 800 Tage. Unentdeckt kommandierte er aus seinem geheimen Bunker die Nazi-Truppen. Die Dokumentation legt die Baupläne der Bunkeranlage offen und veranschaulicht mit Hilfe aufwendiger Computeranimation, wie Hitler hier gelebt und geplant hat.“ (21.05 Uhr auf N-TV). — Es schließen sich zwei Porträts von Nazi-Größen an: „Albert Speer – Der Architekt Hitlers“ (22.05 Uhr) und „Der Judenhetzer – Julius Streicher und ‚Der Stürmer‘“ (23.05 Uhr). — Um 0.10 Uhr folgt schließlich noch ein Beitrag über „Die Besatzer – Paris und die Nazi-Zeit“.
Sonntag, 4. September
- N-TV porträtiert zwei „Despoten“ des 20. Jahrhunderts. Um 20.15 Uhr „Mussolini – Ikone des Faschismus“ und um 21.05 Uhr „Mao – Herrscher des Grauens“.
- „Die Dokumentation „Das Adlon – Die Dokumentation“ erzählt die wahre Geschichte des legendären Grandhotels in Berlin. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1907 gehört es zu den renommiertesten Adressen der Welt und ist mit seiner Lage – unmittelbar am Brandenburger Tor und in der Nähe des Reichstags – gleichzeitig ein wichtiges Symbol der bewegten Vergangenheit und Gegenwart der Stadt. „Adlon oblige“ – „Adlon verpflichtet“ – diese Formel steht nicht nur für Luxus. Die dramatische Geschichte des Hotels spiegelt das ganze Ausmaß des Glanzes, der Zerstörung und des Wiederaufbaus von Deutschland und Europa im 20. Jahrhundert wider.“ (Phoenix, 20.15 Uhr)
- „Säbel, Augenklappe und Totenkopf-Flagge – bis heute sind sie die Symbole einer eher zweifelhaften Romantik. Freibeuter und Piraten gibt es, seit Menschen zur See fahren. Von Klaus Störtebeker über Francis Drake bis hin zu Hollywoods Piraten der Karibik. Auch Frauen fanden Gefallen am Leben als Piratin. „ZDF-History“ schildert den Mythos der Seeräuberei und zeigt, wie Männer und Frauen unter der Totenkopf-Flagge tatsächlich lebten.“ (ZDF, 23.35 Uhr).
Montag, 5. September
- Krieg und die kulturfeindliche Ideologie des IS zerstören seit Jahren die größten Kulturgüter des Nahen und Mittleren Ostens. Kulturgüter, die auch von deutschen Archäologen seit Jahrzehnten ausgegraben, dokumentiert und wissenschaftlich erforscht wurden. Die Doku „Die Hüter verlorener Schätze – Berlins Altertumsforscher und der Terror“ erzählt von deren Betroffenheit und ihren Versuchen, das Schlimmste zu verhindern (RBB, 22.15 Uhr).
Dienstag, 6. September
- N-TV sendet zwei Beiträge der Reihe „Geheimakte“. Um 20.15 Uhr geht es um „Hitlers Rassenwahn“ und um 21.05 Uhr um „Hitlers Killer Bakterien“.
- Die Zerstörung von historischen Kunstschätzen durch Krieg und ideologischer Verblendung war bereits gestern Thema auf RBB. Arte widmet heute den ganzen Abend dem Kunstraub, mittels dessen sich auch ganz Armeen finanzieren und bei dem neben Kriminellen auch Staaten gut verdienen. Um 20.15 Uhr geht es los mit der „Staatsaffäre Kunsthandel“: „Der illegale Handel mit antiken Kulturgütern ist nach dem Drogen- und Waffenhandel der drittgrößte illegale Markt der Welt – mit einem Umsatz von jährlich mehreren Milliarden Euro. Die bei Raubgrabungen erbeuteten Artefakte gelangen oft auf den regulären Markt. Ermittlung über einen neuen Krieg, der sich auf wirtschaftlicher, kultureller und diplomatischer Ebene abspielt.“ — Um 21.45 Uhr folgen wir den Strafverfolgungsbehörden auf ihrem Kampf gegen den Kunstraub: „Die Spur der Tempelräuber“: „Wie kommt eine der berühmtesten Statuen Kambodschas in den Auktionskatalog von Sotheby’s? Die Dokumentation fahndet in fast vergessenen Dschungel-Tempeln nach Indizien eines spektakulären Kunstraubs und deckt die Strukturen des verschwiegenen internationalen Antiquitätenmarktes auf.“ — Nicht nur Kunstschätze, auch seltene Tierarten sind Objekt räuberischer Geschäftemacherei: „Der letzte Raubzug – Das Geschäft mit der Ausrottung“: „Der illegale Handel mit Wildtieren ist nach dem Handel mit Drogen und Waffen der lukrativste illegale Wirtschaftszweig, mit einem jährlichen Umsatz von geschätzten 20 Milliarden Dollar. Wer sind die globalen Mitspieler in diesem tödlichen Spiel um Macht, Gier und Profit? Die Dokumentation reist unter anderem zu den Hotspots der Wilderei, um Antworten zu finden.“ (22.40 Uhr).
- Phoenix widmet sich mit zwei Beiträgen Kuba und Fidel Castro. Um 20.15 Uhr sind „Die Fidel-Castro-Bänder“ von Interesse. „Am 13. August 2016 feiert Fidel Castro seinen 90. Geburtstag. Fast 50 Jahre regierte der einstige Revolutionär Kuba – bis ihn seine Gesundheit 2008 zum Rücktritt zwang. […] Die Dokumentation des Autors Tom Jennings zeigt den Aufstieg und Lebensweg des ewigen Revolutionärs mit einer Fülle von historischen Bild- und Tonaufnahmen, die zum Teil nie gezeigt wurden oder seit Jahrzehnten vergessen waren.“ — Ein Beitrag über „Kennedy und die Kubakrise“ folgt um 21 Uhr.
- „Jedes Jahr am zweiten Samstag im September findet in Deutschland der Tag des Offenen Denkmals statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“. MDR ZEITREISE“ hat aus diesem Anlass eine APP-Erweiterung mit Schwerpunkt Denkmale Mitteldeutschlands produziert. Diesmal stellen wir u.a. die aufwendigen 360°-Filme dazu vor.“ (21.15 Uhr). — Um 22.05 Uhr folgt „Waldheim – Geschichte eines Gefängnisses“. „Das älteste noch aktive Gefängnis Deutschlands liegt mitten im sächsischen Waldheim. Spötter sagen: es ist der Ortskern. Die Anlage mit eigener Kirche war zunächst Burg, dann Augustinerkloster, später Jagdschloss und wurde unter August dem Starken zum sächsischen Zucht-, Armen- und Waisenhaus. Durch alle Zeiten hindurch war die Strafanstalt ein gefürchteter Ort – hier wurden Verbrecher, aber gern auch den jeweils Mächtigen unliebsame Personen weggesperrt. Schon im 18. Jahrhundert hatte Waldheim prominente ‚Gäste‘. Der Bekannteste: Karl May. Vier Jahre lang saß der angehende Schriftsteller wegen wiederholter Hochstapelei und kleinerer Diebstählen ein.“
Mittwoch, 7. September
- „Ein Sexskandal im Jagdschloss, politische Intrige, Liebe und Verrat, der Auftragsmord an Walter Rathenau und seinem Freund Maximilian Harden, das Versteck einer jungen Jüdin in der Villa der Wertheims, der Beginn des Häftlingsfreikaufs aus der DDR arrangiert zwischen Herbert Wehner, Wolfgang Vogel und einem sagenumwobenen Schweden, die scheinbare Harmlosigkeit einer Einfamilienhaussiedlung samt Tiefgarage, die erst einer Abhöranlage der Nazis Tarnung bot und später dem größten Archiv von NSDAP Akten. Der Geheimnisvolle Ort Grunewald sieht hinein in das historische Unterholz einer Idylle namens Grunewald.” „Geheimnisvolle Orte – Der Grunewald: Geschlossene Gesellschaft“ (Phoenix, 20.15 Uhr — „Als Gründungsvater ging Wilhelm von Humboldt in die Geschichte ein, sein Bruder Alexander war einer der ersten Stars unter den Dozenten. Die Humboldts wollten Forschung und Lehre miteinander verbinden. Die Professoren selbst sollen forschen und ihre Ergebnisse an die Studenten weitergeben. Für diese Methode nennt man die Lehranstalt die ‚Mutter der modernen Universitäten’. Um 1900 ist die Friedrich-Wilhelms-Universität, wie sie damals nach ihrem königlichen Förderer heißt, erste Wissenschaftsadresse in Deutschland.” „Geheimnisvolle Orte – Die Humboldt-Universität“, 21 Uhr.
- Bildung ist ein immerwährendes Thema. Nicht erst heute wird kontrovers über Schule und Studium diskutiert und Reformen gefordert. Die Doku „Die Kinder entdecken Schulreformen 1918 bis 1939“ um 23 Uhr auf Arte erzählt die Geschichte der Reformpädagogik in Deutschland bis zum Beginn des Zweitenweltkriegs. „Nach dem Ersten Weltkrieg starten Pädagogen wie Maria Montessori, Célestin Freinet, Ovide Decroly oder Alexander S. Neill im traumatisierten Europa ein revolutionäres Projekt: Mit einem neuen Unterrichtskonzept wollen sie die Welt verändern. Eine Utopie soll Wirklichkeit werden, doch der Ansatz der Reformpädagogen findet durch den erstarkenden Nationalsozialismus ein jähes Ende.”
Donnerstag, 8. September
- Mit dem Begriff Terrorismus verbinden wir heute Gruppen wie Al Kaida und den IS. Terrorismus kommt heute von außen nach Europa und Deutschland. Die Doku „Die RAF – Tödliche Illusion“ blickt zurück in die Zeit, als der Terrorismus in Deutschland noch ‚hausgemacht’ war. „Mit der Gründung der RAF einher ging die Radikalisierung eines kleinen Teils der protestierenden Studenten von 1968. Die Hoffnung der ‚Roten Armee Fraktion’, als bewaffnete Avantgarde eine Revolution in der Bundesrepublik auslösen zu können, war von Beginn an tödliche Illusion. Zeitzeugen und Experten erklären das Phänomen des Terrorismus in der Bundesrepublik und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft.” (Phoenix, 20.15 Uhr).
- „Sein geniales Erbe begleitet uns noch heute – im Alltag mit Smartphones und Fotoapparaten und in hochsensiblen Instrumenten zur Erforschung des Weltalls. Der aus Weimar stammende Optiker und Feinmechaniker Carl Zeiss ist 30 Jahre alt, als er sich 1846 in Jena einen großen Traum erfüllt. Er gründet sein ‚Atelier für Mechanik’, eine optische Werkstätte, von der bedeutende Impulse ausgingen. Niemand konnte ahnen, dass der Name ‚Carl Zeiss Jena’ einst in aller Welt für Präzision und Qualität des wissenschaftlichen Gerätebaus stehen wird.” „Carl Zeiss – Ein Thüringer greift nach den Sternen“ (MDR, 23.05 Uhr).
Freitag, 9. September
- Die Geschichte Nordrhein-Westfalens in den 1980er Jahren ist Thema der heutigen Folge der Reihe „UNSER LAND. Der Pott bebt – die 80er“ um 20.15 Uhr im WDR. Die 80er Jahren waren „ein Jahrzehnt, in dem das Land und vor allem das Ruhrgebiet bebte: Umweltkatastrophen, Kriegsangst, Wirtschaftskrisen trieben Hundertausende im Land auf die Straße. Aber auch der Soundtrack der 80er entstand hier im Westen: Nena, Annette und Inga Humpe, Extrabreit – Stars aus Hagen. NDW made in NRW. Die Toten Hosen aus Düsseldorf sangen für die streikenden Stahlarbeiter, BAP gegen Aufrüstung und Herbert Grönemeyer für seine Stadt Bochum. Und über allem stand Ministerpräsident Johannes Rau – ‚Bruder Johannes‘ – mit seinem Slogan ‚Wir in Nordrhein-Westfalen‘.“
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