TV-Vorschau 7. November – 13. November 2015
Der Blick auf die Geschichtssendungen der kommenden Woche beinhaltet eine Doku über den Zweiten Weltkrieg, die im Kino in 3D gelaufen ist und ein Themenabend über Kriegsarchäologie, vor allem in Bezug auf den Ersten Weltkrieg.
Samstag, 7. November
- Berlin in der Nachkriegszeit ist das Thema der zweiteiligen Doku „Berlin Berlin” auf N-TV. Um 20.15 Uhr geht es um „Die Besatzer” und um 21.05 Uhr um „Die Spione”.
- Die zweiteilige Doku „Nürnberg – Die Prozesse” läuft heute Abend auf ARD-alpha. „Das Filmteam des Doku-Dramas hat bei der Recherche und dem Verfassen der Texte viele Hundert Bücher und unzählige Dokumente aus deutschen, amerikanischen und englischen Archiven eingesehen. Die Dialoge sind aus Originalzitaten zusammengestellt, die historischen Quellen entnommen wurden. Und während der Recherche- und Produktionsphase wurden etwa 80 Experten und Augenzeugen befragt. Die Filmszenen entstanden im Mai und Juni 2006 in Bulgarien. Um ein Höchstmaß an Authentizität zu gewährleisten, wurde sogar der Nürnberger Gerichtssaal maßstabsgetreu nachgebaut. An manchen Drehtagen befanden sich mehr als 200 Schauspieler und Statisten in diesem Saal.” Um 20.15 Uhr Teil 1 „Hermann Göring – Nazi ohne Reue”. Um 21.05 Uhr folgt Teil 2 „Albert Speer – Karriere ohne Gewissen”.
Sonntag, 8. November
- Terra X führt die Kulturzerstörungen des IS in Syrien und im Irak vor Augen. „Mithilfe der Aufnahmen aus früheren Terra X-Produktionen über die bedeutenden historischen Stätten des Vorderen Orients, der Auswertung von Satellitenbildern, den Propagandavideos des IS, Experteninterviews und anderen Quellen dokumentiert der Film das Ausmaß der Zerstörung. Wissenschaftler stehen der Katastrophe weitgehend hilflos gegenüber.” „Verlorene Welten – Zerstörtes Kulturerbe im Orient”, 19.30 Uhr, ZDF.
- DDR-Geschichte auf Phoenix. Um 20.15Uhr geht es los mit der Doku „Tödliche Grenze – Der Schütze und sein Opfer”. „Im Dezember 1979 endet die Flucht von zwei fünfzehnjährigen Schülern aus der DDR an der innerdeutschen Grenze bei Sorge im Harz tragisch. Heiko Runge stirbt durch einen Schuss in den Rücken, Uwe Fleischhauer wird festgenommen. Er, der überlebte, hat sich nun dazu durchgerungen, zum ersten Mal vor einer Kamera über das damals Geschehene zu sprechen. Auch ehemalige Grenzsoldaten brechen in dem Film zum ersten Mal ihr Schweigen.” — Um 21 Uhr folgt der Beitrag „Aufbruch im November – Die größte Demonstration der DDR”. „Der 4. November 1989 war ein grauer Tag, Nieselregen fiel auf Ostberlin. Dass es in der Erinnerung von Tausenden DDR–Bürgern ein heiterer Sonnabend war, einer, der sie „so ein Tag, so wunderschön wie heute“ singen ließ, lag daran, dass sich am Alexanderplatz rund eine halbe Million Menschen versammelten, um der Führung der DDR zu sagen: Wir sind das Volk! Die Demonstranten fordern freie Wahlen und das Ende der Diktatur der SED. Hunderttausendfache Hoffnung, Selbstbewusstsein, Anspruch auf Veränderung. Noch Wochen zuvor wäre die Demonstration als ‚staatsfeindliche Zusammenrottung’ eingestuft worden, jetzt ist sie die größte Protestkundgebung in der Geschichte der DDR.”
- Sie haben sich um die Aufarbeitung der NS-Verbrechen verdient gemacht: Serge und Beate Klarsfeld. Ihren Nachforschungen ist es zu verdanken, dass Klaus Barbie, der „Schlächter von Lyon”, in seinem bolivianischen Versteck entdeckt und an Frankreich ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt wurde. „Das deutsch-französische Paar, das sich seit den frühen 1970er-Jahren der Erinnerung an die Opfer der Shoah widmet, nahm es allen Widerständen zum Trotz in mehreren Ländern mit Politikern und Regierungen auf und brachte dank unnachgiebiger Beharrlichkeit mehrere gesuchte Kriegsverbrecher vor Gericht.” Berühmt wurde Beate Klarsfeld, die 2012 gegen Joachim Gauck um das Amt des Bundespräsidenten kandidierte, auch für ihre Ohrfeige, die sie Bundeskanzler Kiesinger wegen seiner Nazi-Vergangenheit verabreichte. Der Film „Die Hetzjagd” (FRA, BRD 2008, Regie: Laurent Jaoui) schildert die Suche nach Klaus Barbie (BR, 23.15 Uhr). Weitere Infos hier.
Montag, 9. November
- Die schon öfter gezeigte Biografie „Hannah Arendt“ (Deutschland/Frankreich/Israel/Luxemburg 2012, Regie: Margarethe von Trotta) ist um 23.40 Uhr im MDR zu sehen. „Mit diesem Biopic setzt Margarethe von Trotta ihre Reihe großer Frauenporträts fort. Nach ‚Rosa Luxemburg‘ und ‚Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen‘ widmet die Autorenfilmerin sich der provokanten Denkerin Hannah Arendt, die eine der heftigsten Kontroversen über den Holocaust ausgelöst hat. Durch die Integration originaler Filmmitschnitte vom Eichmann-Prozess in Jerusalem kann der Zuschauer die Grundthese der streitbaren Philosophin unmittelbar überprüfen. Der Film überzeugt durch die stimmungsvolle Darstellung des New Yorker Exils und spart auch das ambivalente Verhältnis zwischen Hannah Arendt und dem mit den Nazis sympathisierenden Philosophen Martin Heidegger nicht aus. Barbara Sukowas kongeniale Annäherung an die Denkerin macht eine abstrakte intellektuelle Debatte sinnlich nachvollziehbar.“
Dienstag, 10. November
- „Geschichte mal anders“ ist das Motto der Reihe „Making History“. Um 20.15 Uhr läuft auf Phoenix ein Beitrag über „Stonehenge“. Um 21 Uhr folgt „Nostradamus“.
- „Klein-Glienicke war jahrzehntelang der Ort ‚hinter der Mauer‘. Nur durch eine kleine Brücke mit Babelsberg verbunden, war der Ort eine ‚Sondersicherheitszone‘. Eintritt in diese Sperrzone erhielt man nur mit einem Passierschein – oder wenn man hier wohnte. Zeitzeugen erinnern sich an ihre damaligen Erlebnisse: Lonny von Schleicher beschreibt den Sommertag des Jahres 1934, an dem ihr Stiefvater Kurt von Schleicher in Klein-Glienicke von SS-Schergen erschossen wurde. Gitta Heinrich spricht über ihre ‚Mauerkrankheit‘ und Ruth Herrmann erinnert sich an ein ‚deutsch-deutsches Begräbnis‘.“ Aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ ist auf RBB um 20.15 Uhr der Beitrag „Klein-Glienicke“ zu sehen.
- „‚Knud von Harbou‘ lieferte wichtige Beiträge zur Geschichte der Süddeutschen Zeitung: 2013 mit seiner Biographie des Gründungsherausgebers der SZ, Franz Josef Schöningh, 2015 mit seiner Untersuchung ‚Als Deutschland seine Seele retten wollte. Die Süddeutsche Zeitung in den Gründerjahren nach 1945‘.“ ARD-alpha stellt den Historiker um 20.15 Uhr vor. — Um 22 Uhr blicken wir auf praktische Denkmalpflege in Nepal, wenn alpha-Österreich über „Die Tempelretter von Katmandu – Die Rückkehr“ berichtet. „Vom Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg – Die bisher unveröffentlichten, kolorierten Fotoaufnahmen werden kombiniert mit Zitaten aus Tagebüchern und Briefen über Liebe und Hass, Hoffnung und Tod. Erfahrungen, aufgeschrieben von berühmten Zeitgenossen wie Stefan Zweig und Maurice Maréchal, aber auch von einfachen Soldaten, Männern, Frauen und Kindern auf beiden Seiten der Front.“
- „Im Krieg “ lautet der Titel der Doku, die Arte um 20.15 Uhr sendet. — Um 21.55 Uhr folgt „Die Grauen der Shoah, dokumentiert von sowjetischen Kameramännern“. „Das Bild, das wir von der Shoah haben, sind ausgemergelte Körper und zerlumpte Menschen mit leerem Blick hinter Stacheldrahtzäunen. Die Aufnahmen sowjetischer Kameramänner von der Befreiung der Konzentrationslager sind die einzigen Relikte der Geschichte dieses Verbrechens. Doch die gleichen Kameraleute haben – da, wo sie waren – auch eine andere Version der Shoah erlebt.“
- Die „MDR Zeitreise“, das Geschichtsmagazin mit Mirko Drotschmann, ist wieder um 21.15 Uhr zu sehen. — Um 22.05 Uhr folgt die Doku „ Ein Hauch von Freiheit – Schwarze GIs, Deutschland und die US-Bürgerrechtsbewegung “, die sich mit den Wurzeln der US-Bürgerrechtsbewegung in der besetzten Bundesrepublik befasst.
- Ein Blick in die Nachkriegszeit offenbart „Hessen im Reisefieber – Die Wirtschaftswunderzeit“ im HR um 21.45 Uhr. „Mit Beginn der Wirtschaftswunderzeit entdeckten auch zahlreiche Hessen ihre Reiselust. Viele trieb die Sehnsucht in den sonnigen Süden – nach Italien. Auch die eigene Heimat wurde mehr und mehr zum Reiseziel. Hessische Dörfer putzten sich heraus, Landwirte begannen, Fremdenzimmer anzubieten, Wanderwege wurden erschlossen und Straßen ausgebaut. Hessen entwickelte sich zu einem Ferienland – und ist es bis heute geblieben.“ — Und um 22.45 Uhr folgt aus der Reihe „Deutsche Dynastien“ der Beitrag „Die Hohenzollern“.
Mittwoch, 11. November
- Archäologie auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es um „Die Pharaonin und das Goldland – Hatschepsuts Reise nach Punt“. „Eine der bedeutendsten Unternehmungen der altägyptischen Pharaonin Hatschepsut war die Reise in das mythische Goldland Punt im 15. Jahrhundert vor Christus. Die Ägypter hatten aus Punt vermutlich seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. Weihrauch, Ebenholz, Elfenbein, Gold und Tiere importiert, doch bis heute ist die genaue Lage von Punt nicht eindeutig geklärt. Eine archäologische Expedition begibt sich auf Spurensuche nach dem sagenhaften Goldland.“ — Um 21 Uhr folgt „Persien – Die Erbschaft des Feuers“. „Als der Archäologe Ernst Herzfeld die Jahrtausende alten Tafeln in den Händen hält, kann er es kaum fassen. Was er 1933 zusammen mit seinem Assistenten Friedrich Krefter in einer zerstörten Festungsmauer in Persepolis entdeckt, prägt seither das Bild vom Reich der Perser, dem ersten Imperium der Geschichte. 30.000 Tontafeln, das Palastarchiv der untergegangenen Stadt: Quittungen, Arbeitsverträge und Lieferscheine, einer der größten Inschriftenfunde der Archäologie.“
- Ein Historienfilm über die Epoche kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs: „Poll“ (Estland 2010, Regie: Chris Kraus). „Ohne es zu ahnen, erlebt die junge Oda von Siering (Paula Beer) das Ende einer Epoche: Im Sommer 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, steht das zum russischen Kaiserreich gehörende Baltikum kurz vor dem Zerfall. Die Begegnung mit einem estnischen Anarchisten (Edgar Selge) wird das Leben der Aristokratin verändern. – Bayerischer Filmpreis (2011) für Paula Beer.“ (20.15 Uhr, Arte).
Donnerstag, 12. November
- 3sat präsentiert um 20.15 Uhr „Schätze im Schützengraben – Archäologie des Krieges“. „Noch immer bergen Archäologen Überreste aus dem Ersten Weltkrieg. Waffen, aber auch Champagnerflaschen erzählen vom Alltag an der Front – manchmal im Widerspruch zu historischen Dokumenten. Die Dokumentation ist eine Entdeckungsreise, eine wissenschaftliche Untersuchung mit Laboranalysen, Experteninterviews und 3D-Rekonstruktionen, zu unerwarteten Schätzen, die immer noch unter der Erde liegen. Ein Jahrhundert lang erzählten die Überlebenden ihre Geschichten. Heute werfen nur noch wissenschaftliche Ausgrabungen an den Kriegsschauplätzen und Untersuchungen der ausgedehnten Tunnelsysteme ein neues Licht auf den bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte.“ — Im Anschluss um 21 Uhr diskutiert Gert Scobel in der Ausstellung „Krieg – Eine archäologische Spurensuche“ in Halle mit Museumsdirektor Harald Meller und anderen über die archäologische Schlachtfeldforschung. Hier gibt‘s weitere Informationen.
- Einen ganz anderen Zugang zum Holocaust sucht die Doku „Theresienstadt – Musik als Zuflucht“ um 23.25 Uhr im BR. „Die Musikdokumentation schildert die Kraft der Kunst und ihrer Schöpfer und will Ansporn sein, aus der Vergangenheit die Lehre des „nie wieder“ zu ziehen. […] Die Kamera begleitet Alice Herz-Sommer (mit 110 Jahren[2013] ist sie die älteste Holocaust-Überlebende der Welt) und den Jazz-Gitarristen Coco Schumann, der mit den ‚Ghetto Swingers‘ täglich im sogenannten ‚Caféhaus‘ in Theresienstadt spielen musste, auf ihrem Erinnerungsweg zurück in eine schreckliche Vergangenheit und lässt den Zuschauer mit detaillierten Beschreibungen des Ghetto-Alltags hautnah an der Reise voller intimer, schmerzhafter Erinnerungen und Gefühle teilhaben. Musik von Komponisten, die in Theresienstadt interniert waren, unter ihnen Ilse Weber, Karel Svenk, Robert Dauber, Viktor Ullmann und Pavel Haas, ergänzt die Interviews und Rundgänge auf beeindruckende Weise.“
Freitag, 13. November
- In der Reihe „Deutsche Dynastien” zeigt der WDR um 20.15 Uhr die Folge „Die Thyssens”. „Es begann mit einer atemberaubenden Industriekarriere im Ruhrgebiet des 19. Jahrhunderts und entwickelte sich zu einem Familienepos im Stile griechischer Tragödien. Vom schillernden Leben, gerichtlichem Streit um Milliarden und andauernder Todesangst ist zu berichten, aber auch von einem industriellen, kulturellen und moralischen Vermächtnis, das die bedeutendsten Protagonisten der Thyssen-Saga hinterlassen haben.” — Und um 23.15 Uhr folgt die Doku „Kinder der Revolution”. „Ulrike Meinhof und Fusako Shigenobu – zwei Frauen, die aus der 68er Studentenbewegung kamen und zu den bekanntesten weiblichen Revolutionärinnen ihrer Zeit, zu den Anführerinnen der Baader Meinhof Gruppe bzw. der Japanischen Roten Armee, wurden. In ‚Kinder der Revolution’ erzählen die beiden Autorinnen und Journalistinnen Bettina Rohl und May Shigenobu ihre Sicht auf das Leben Ihrer Mütter und erlauben so eine Sicht auf die meist gesuchten Terroristinnen der jüngsten Geschichte aus einer einzigartigen, sehr persönlichen Perspektive.”
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