TV-Vorschau 1. – 7. November 2014
Der November beginnt und damit nähern wir uns der 25. Wiederkehr der Ereignisse um die Grenzöffnung der DDR 1989. Entsprechend reichhaltig ist hierzu das Angebot an Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen der kommenden Woche.
Samstag, 1. November – Allerheiligen
- N-TV geht weit zurück in die Antike und das alte Ägypten. Um 20.05 Uhr geht es, passend zum Feiertag, um „Das geheime Leben der Apostel”. „Der Legende nach reisten vor 2.000 Jahren zwölf gewöhnliche Männer tausende von Meilen, riskierten ihr Leben und opferten alles, was sie besaßen. Sie waren auserwählt von Jesus und sollten Gottes Botschaft überbringen. Wer waren diese Männer? Wo führte ihr Weg sie lang? Die Dokumentation folgt dem Weg der Apostel und erklärt, wie das Christentum geboren wurde.” — Um 21.05 Uhr erfolgt die „Rettung für die älteste Pyramide der Welt”. — Und um 22.05 Uhr und 23.05 Uhr laufen die beiden Teile der Doku „Super-Bauten: Das alte Ägypten”.
- Kneipp-Kuren sind bekannt, dass sie auf einen katholischen Pfarrer zurück gehen, weniger. „Regisseur Wolfgang Liebeneiner gelang mit ‚Sebastian Kneipp – Ein großes Leben’ (Österreich 1958) ein unterhaltsames und sensibles Porträt des bayerischen Priesters und Begründers der Kneipp-‚Medizin. Carl Werys charismatische Darstellung des knorrigen Pfarrers sowie Paul Hörbiger als linkisch-charmanter Erzherzog verleihen dem prominent besetzten Biopic eindringliche und komödiantische Töne.” (BR, 20.15 Uhr).
- Das Adlon ist eines der bekanntesten Hotels in Berlin. Der dreiteilige Fernsehfilm „‚Das Adlon. Eine Familiensaga’ verknüpft ein knappes Jahrhundert Hotelgeschichte mit der Lebensgeschichte einer fiktiven Protagonistin: Sonja Schadt, deren Familie mit Hotelgründer Lorenz Adlon persönlich und geschäftlich eng verbunden ist, zieht nach dem Tod ihrer Großeltern ins Hotel – und bleibt.” Der heutige erste Teil läuft ab 20.15 Uhr auf ZDF_neo. Die beiden anderen Teile folgen morgen.
- Der „Untergang der Wikinger” und die Missionierung des Nordens zeigt Phoenix um 20.15 Uhr. — Anschließend folgt um 21 Uhr die Doku „Kreuzzug in die Hölle” über die Templer im Mittelalter. — Um 21.45 Uhr zeigt ZDF-History den Beitrag „Die letzten Tage der Anne Boleyn”. — Und um 22.30 Uhr gibt es noch eine Doku über die Baumeister des Straßburger Münsters: „Die Kathedrale”.
- „John Edgar Hoover war von 1924 bis 1972 erster Direktor der amerikanischen Bundesermittlungsbehörde FBI. Als der junge John F. Kennedy zum Präsidenten gewählt wurde, war er Hoover in vielerlei Hinsicht ein Dorn im Auge. Die aufwendige und dramaturgisch spannend erzählte Doku-Fiction ‚Der Fluch des Edgar Hoover’ thematisiert die Verstrickungen des FBI in die US-Politik.” Die Doku-Fiktion (FRA 2013, Regie: Marc Dugain) ist um 20.15 Uhr auf Arte zu sehen.
- „Von den Gläubigen wie ein Heiliger verehrt, von den Kritikern gebrandmarkt als tatenloser Mitwisser des Holocaust: Von Anfang an ist der Weg von Papst Pius XII. mit dem Aufstieg und Fall Hitlers verstrickt. Papst Pius XII. Haltung in der NS-Zeit wird bis heute kontrovers diskutiert.” Die zweiteilige biographische Doku „Pius XII.” (BRD/ITA 2010, Regie: Christian Duguay) läuft auf 3sat. Teil 1 um 20.15 Uhr, Teil 2 um 21.45 Uhr.
- Die Reihe „Das Bayerische Jahrtausend” setzt übrigens diese Woche aus und läuft wieder am kommenden Samstag.
Sonntag, 2. November
- Im ZDF läuft um 19.30 Uhr der zweite Teil der Doku über Alexander den Großen: „Bis ans Ende der Welt – Alexanders gigantischer Eroberungszug”. „Im Zentrum der zweiten Folge steht Alexanders gigantischer Eroberungszug. Er führt ihn durch Kleinasien, Ägypten, Persien und Pakistan bis nach Indien – ans Ende der damals bekannten Welt. Scheinbar mühelos hat der Makedone innerhalb von elf Jahren das größte Imperium der Antike geschaffen. Nach seinem frühen Tod im Jahr 323 vor Christus zerfällt das Alexanderreich binnen kürzester Zeit. Die imperiale Idee aber prägt die weitere Geschichte Europas, angefangen von Caesar bis Napoleon und darüber hinaus.” — „Der Mauerfall live” ist Thema einer Folge der Reihe ZDF-History um 23.30 Uhr. „Mithilfe von aufgezeichneten Telefonaten der DDR-Staatssicherheit und Radiomitschnitten sowie umfangreichem Amateurfilmmaterial rekonstruiert „ZDF-History“ nun erstmals jene packenden Stunden zwischen der Pressekonferenz von Günter Schabowski und der ausgelassenen Jubelfeier am Brandenburger Tor in Echtzeit. Unkommentiert, nur mit Originalfilm- und Tonmaterial, das zum Großteil noch nie gezeigt wurde.”
- Phoenix berichtet um 20.15 Uhr über „Das Geheimnis von Pompeji”. — Und um 21 Uhr beleuchtet die Dokumentation „Herrscher des Olymp: Die Götter der Griechen und Römer” aus der Reihe „Wunderbare Welt” „die Religion der Alten Römer sowie die Glaubensvorstellungen im antiken Griechenland und stellt die bedeutendsten Heiligtümer vor.”
- Die Geschichte des Berliner Hotels Adlon geht weiter. Um 20.15 Uhr sendet ZDF_neo Teil 2 des Films „Das Adlon. Eine Familiensaga”, um 21.50 Uhr folgt dann Teil 3.
- Um 21.45 Uhr läuft auf ARD-alpha wieder eine Folge der Reihe „Die Welt im Krieg”. Thema heute: „Zangenmanöver (1944 – 1945 ‚Pincers’)”.
Montag, 3. November
- Die Reihe „Die Deutschen” geht auf Phoenix zu Ende. Um 20.15 Uhr läuft der neunte Teil „Rosa Luxemburg und die Freiheit”, der abschließende zehnte „Gustav Stresemann und die Republik” folgt um 21 Uhr.
- Die Doku „Der Weg in den Untergang” erzählt in 3sat um 20.15 Uhr die Ereignisse, die zum Ausbruch des 1. Weltkrieges führten aus österreichischer Perspektive. „Der Mord an Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 wird zum Auslöser für den 1. Weltkrieg. Neben Attentat und Hintergründen werden auch die vier Wochen zwischen dem politischen Mord und der Kriegserklärung an Serbien am 28. Juli 1914 behandelt, der diplomatische Wettlauf zwischen Kriegstreibern und Friedensrettern, angesiedelt zwischen Wien, Berlin, Paris, London, Belgrad und Moskau. Eine fatale Mischung aus Fehleinschätzungen, politischem Leichtsinn, ja Dummheit, konstruierten Fakten und Täuschungen bereiten die Ouvertüre zur ersten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Die Dokumentation porträtiert auch das Mordopfer, Thronfolger Franz Ferdinand, einen Choleriker, Nimrod und ‚aufgeklärten Absolutisten’, einen in seinen politischen Absichten und Handlungen recht widersprüchlichen, politischen Draufgänger und Dilettanten.” — Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen beleuchtet anschließend um 21.05 Uhr die Doku „Krisen, Morde, Bürgerkriege”. „Die Folgen des 1. Weltkrieges mitsamt Friedensverträgen und Reparationszahlungen lasten als schwere Hypotheken auf den ohnehin brüchigen Fundamenten der Ersten Republik. Viele Kriegsheimkehrer finden sich im neuen Staat nicht mehr zurecht und lehnen dessen demokratisch-parlamentarische Strukturen ab. Die Parallelität von Politik-, Finanz-, Wirtschafts-, und Identitätskrise fördert Monarchie oder Anschluss-Sehnsüchte. Wie gehen Nachkriegsgesellschaft und Parteien mit der Gedenkkultur um, wie mit der Aufarbeitung des 1. Weltkrieges und der Kriegsverbrechen ehemaliger k. & k.-Truppen? Das sind die Themen dieser Dokumentation, die den Zeitraum von 1918 bis 1938 primär aus der Perspektive der Nachwirkungen des 1. Weltkrieges betrachtet.” — Um 22.25 Uhr gibt die Doku „Majubs Reise zu den Sternen” einen Einblick in das Leben eines Afrikaners im Deutschland der 30er Jahre. „Mohamed Husen wurde in der Kolonie Deutsch-Ostafrika geboren. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat für die Deutschen. Damals war er neun Jahre alt. Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, wurde ihm für seinen Einsatz kein Sold mehr ausgezahlt. Etwa zehn Jahre nach dem Krieg entschloss er sich nach Deutschland zu reisen und seinen ausstehenden Sold persönlich abzuholen. Er kam Anfang der 1930er Jahre in Deutschland an und arbeitete in der Filmindustrie als Statist: Er war Zarah Leanders Chauffeur, Hans Albers‘ Diener und Heinz Rühmanns Liftboy. Nachdem die Idee des erneuten Ausbaus der deutschen Kolonien im Zweiten Weltkrieg in den Hintergrund geraten waren, geriet Husen immer stärker in Konflikt mit den Nazis. Er wurde ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er nach drei Jahren Haft starb.”
- „Geheimakte Geschichte” ist eine dreiteilige Doku-Reihe in der ARD. Um 23.30 Uhr handelt der erste Teil von dem „Spion, der Hitler reinlegte”. „Januar 1943. Die Alliierten planen die Invasion in Sizilien. Briten und Amerikaner wollen die Stützpunkte der Achsenmächte zerstören und das Mittelmeer in ihre Gewalt bringen. Eine präparierte Leiche soll ihnen dabei helfen, sie soll die Deutschen in die Irre führen. Das Täuschungsmanöver, die Operation Mincemeat, ist eine der einflussreichsten Fälschungen des Zweiten Weltkriegs.”
Dienstag, 4. November
- In der Reihe „Geheimnisvolle Orte” stellt RBB um 20.15 Uhr den „Bahnhof Friedrichstraße” in Berlin vor. „Der Film erzählt erstmals die Geschichte dieses geheimnisvollen Ortes. Wie vielleicht nirgendwo sonst fokussiert sich hier die deutsch-deutsche Geschichte als Gefühl der Trennung und des Zusammengehörens eines Volkes. Diesem Gefühl will der Film zum 25. Jahrestag des Mauerfalls nachgehen. Die dramatischen großen und kleinen Geschichten, die sich in den Gängen, auf den Treppen und Bahnsteigen des einstigen Grenzbahnhofs aufspüren lassen und ihnen mit den Zeitzeugen, die sie erlebten und darüber erzählen, ein Gesicht geben.” — Um 21 Uhr folgt die Doku „Aufbruch im November” über die größte Demonstration der DDR. „Am 4.11.1989 versammeln sich am Alexanderplatz rund 500.000 Menschen, um der Führung der DDR zu sagen: Wir sind das Volk! Die Demonstranten fordern freie Wahlen und das Ende der Diktatur der SED. Noch Wochen zuvor wäre die Demonstration als „staatsfeindliche Zusammenrottung“ eingestuft worden, jetzt ist sie die größte Protestkundgebung in der Geschichte der DDR.”
- In ARD-alpha erfahren wir um 21 Uhr, „Wie wir Hessen die Grenzöffnung erlebten”.
- Unter der Überschrift „Grenzenlos – 25 Jahre Mauerfall” berichtet der HR um 21 Uhr „Von Trennung, Leid und Freiheit – Eine Zeitreise mit Andreas Gehrke”.
Mittwoch, 5. November
- „Der Film ‚Braveheart’ erhielt fünf Oscars, unter andere für den ‚Besten Film’ 1995. Er erzählt die Geschichte von William Wallace, der die Schotten in den Kampf um Freiheit und Eigenständigkeit gegenüber England führte. Doch was davon ist Wahrheit und was Fiktion? Neue historische Erkenntnisse lassen eine noch viel düstere Geschichte erahnen. Was ist Wahres dran am Triumph von William Wallace?” Alle Infos zum historischen Kern des Films gibt es in der Doku „ Die wahre Geschichte: Braveheart” um 20.05 Uhr auf N-TV. — Um 21.05 Uhr wird noch ein Kinohit auf seinen historischen Hintergrund untersucht: „Die wahre Geschichte: Master and Commander. ‚Master and Commander’ ist ein gewaltiges Seeabenteuer, das die Kritiker 2003 in den höchsten Tönen schwärmen ließ. Es ist bekannt, dass der Film von mehreren Romanen inspiriert worden ist. Doch nun gibt es Hinweise auf einen realen Hintergrund. Gab es wirklich jemals ein nahezu unzerstörbares Kriegsschiff? Und wer war die Vorlage für die Hauptfigur des Kapitäns? Die Dokumentation blickt tief in die Geschichte und untersucht den Mythos.”*
- Der Mauerfall ist heute Thema in der ARD. Um 20.15 Uhr läuft die Geschichtskomödie „Bornholmer Straße” (BRD 2014, Regie: Christian Schwochow). Sie erzählt „Die unglaubliche, aber wahre Geschichte von Oberstleutnant Harald Schäfer”. — Um 21.50 Uhr folgt „Bornholmer Straße – Die Dokumentation”, die den Spielfilm historisch einordnen soll.
- Der NDR erzählt um 21 Uhr „Unsere Geschichte – Träume des Aufbruchs. Als plötzlich alles möglich schien”. Ausgangspunkt ist ein Foto aus dem Jahr 1989, das den Rostocker Pastor Johannes Gauck in der Marienkirche zeigt, als er vor hunderten jungen Leuten sprach. Heute ist er Bundespräsident und die Doku fragt, was aus den Zuhörern von damals geworden ist.
- Um 22 Uhr läuft der Beitrag „Die Hardenbergs” aus der Reihe „Deutsche Dynastien” im BR.
Donnerstag, 6. November
- Teil 2 des Fünfteilers „Kant für Anfänger” läuft um 21.45 Uhr auf ARD-alpha. Thema heute ist die „Kopernikanische Wende”.
Freitag, 7. November
- Ahnenforschung bei Prominenten ist im Fernsehen ein beliebtes Mittel, historische Themen vorzustellen. So auch um 20.15 Uhr im WDR. Die Reihe „Vorfahren gesucht” beschäftigt sich mit den Ahnen des TV-Moderators Guido Cantz. „Generationen von Metzger und zwei halbe Pferde im Wappen: Soviel wusste der Entertainer von seiner Familie. Was er dann aber zusammen mit Ahnenforscher Markus Weidenbach bei der Reise in die Vergangenheit herausfindet, macht auch den schlagfertigen Comedian sprachlos: Staatslenker und Fürsten finden sich im Stammbaum. Und ein folgenreicher Fehltritt einer untreuen Ehefrau vor mehr als 500 Jahren.”
- Die deutsch-russisch/sowjetische Geschichte im 20. Jahrhundert schildet die dreiteilig Doku „Der Kreml und Deutschland”, die heute auf Phoenix läuft. Um 20.15 Uhr geht es um die „Gekaufte Revolution und geheime Partnerschaft”, um 21 Uhr folgt der „Tödlicher Schulterschluss und Duell der Despoten”, bevor ab 21.45 Uhr „Der schwere Weg der Versöhnung” gegangen wird.
- „Georg Elser [war] Einer aus Deutschland”. Der Widerstand gegen die Nazis wird in der medialen Öffentlichkeit fast immer nur im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 und dem Namen von Stauffenberg verbunden. Zu den weitgehend vergessenen Aufrechten gehörte eben jener Georg Elser, der am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler verübte. Das Attentag scheiterte, Elser wurde verhaftet und 1945 im KZ Dachau erschossen. Der Spielfilm von Klaus Maria Brandauer, der Regie führte und die Hauptrolle spielte, erzählt seine bewegende Biografie (ARD-alpha, 20.15 Uhr). — Um 21.50 Uhr folgt die Doku „Die zweite Hinrichtung des Georg Elser – Der schwierige Umgang mit einem Aufrechten”.
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