TV-Vorschau 27. Juli – 2. August 2013

Der Juli geht zu Ende, und es gibt wieder einige Geschichtsdokus im deutschen Fernsehen, beispielsweise über den Hamburger Feuersturm von 1943 oder „Das Weltreich der Deutschen“. Die Doku-Reihe über den europäischen Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft geht zu Ende. Und wer Geschichte lieber im Spielfilm-Format mag, bekommt die frühen Regierungsjahre der britischen Königin Victoria geboten. Dies und mehr wie immer in meiner subjektiven Auswahl:

Samstag, 27. Juli

• N-TV wirft einen Blick zurück in die Antike und beleuchtet „Caligula: 1400 Tage Terrorherrschaft“. „Man sagt Caligula nach, dass er vollkommen verrückt war. Es gibt unzählige Geschichten über seine Grausamkeit und Verdorbenheit. Er soll aus einer Laune heraus einfach getötet haben und nur wer lebensmüde war, begab sich freiwillig in seine Nähe. Allerdings stammen all diese Informationen lediglich aus zwei Quellen, deren Glaubwürdigkeit fragwürdig ist. Was davon stimmt also? Mit Hilfe neuester archäologischer Hinweise geht die Dokumentation dem Mythos über den römischen Eroberer Caligula auf den Grund.“ (Teil 1 um 20.05 Uhr, Teil 2 um 21.05 Uhr).
  – Um 22.05 Uhr geht es dann um „Dunkle Epochen: Hexenjagd in Europa“. „Im späten 16. Jahrhundert war Europas Geschichte überschattet von einer blutrünstigen Hexenjagd. Tausende wurden gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. In Frankreich und Deutschland kamen bis zu 40.000 Unschuldige zu Tode. England und Schottland blieben von dem grassierenden Wahn nahezu unberührt. Bis der damals schottische König Jakob I 1597 ein Buch veröffentlichen ließ, das den Hexenwahn auch hier anstachelte. Die Dokumentation zeigt, wie ein Kontinent erbarmungslos Jagd auf Unschuldige machte.“
• Auf Phoenix geht es heute um die „Geheimsache Mauer – Die Geschichte einer deutschen Grenze“. „Am 13. August 2011 jährt sich zum 50. Mal der Tag, an dem mit der Teilung Berlins die Spaltung Deutschlands und Europas vollendet und für mehr als zweieinhalb Jahrzehnte zementiert wurde. Erzählt wird die Geschichte der Berliner Mauer und innerdeutschen Grenze aus einer neuen, ungewöhnlichen Perspektive: Aus der Sicht derer, die sie geplant, erbaut und bewacht haben.“ (20.15 Uhr).
  – Um 22.30 Uhr heißt es „Meine Familie, die Nazis und Ich“. „Heinrich Himmler, Hermann Göring, Amon Göth – diese Namen erinnern ewig an die menschenverachtenden Verbrechen der Nazizeit. Eine Last, die ihre Nachfahren noch heute tragen. Wie leben die Kinder und Enkelkinder von Hitlers engsten Vertrauten heute mit ihrem Erbe? In der Dokumentation von Regisseur Chanoch Ze’evi beginnen Kinder und Enkel der NS-Täter eine Aufarbeitung auf ganz persönlicher Ebene. So verschieden wie die Protagonisten des Films, so unterschiedlich sind auch die Wege, die sie gefunden haben, um mit ihrem schweren Familienerbe umzugehen.“
  – Um 23.50 Uhr gibt es dann noch eine Kurzudoku über „Die Bundeslade“.
• Woher hat der „Schreber-Garten“ seinen Namen? Natürlich von Moritz Schreber. Um ihn dreht sich die Doku „Moritz Schreber – Vom Kinderschreck zum Gartenpaten“ aus der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ auf BR-alpha um 20.15 Uhr.
• „Im Juli 1943 wurden von den Alliierten schwerste Luftangriffe auf Hamburg geflogen. Die sich vom 24. Juli bis zum 3. August 1943 hinziehenden Tag- und Nachtangriffe trugen den Codenamen ‚Operation Gomorrha‘, benannt nach der biblischen Stadt Gomorrha, der Stadt der Sünder und Verbrecher, die Gott durch Feuer und Schwefel vernichtete. […] Historiker gehen von etwa 35.000 Toten aus. Heute leben nur noch wenige Überlebende des Feuersturms unter uns, die ihn bewusst erlebt und überlebt haben.“ Diese Zeitzeugen kommen auf tagesschau 24 in der Doku „Der Hamburger Feuersturm 1943“ zu Wort. Der erste Teil um 20.15 Uhr ist mit „Brandwunden“ überschrieben, der zweite Teil um 21.17 Uhr trägt den Titel „Brandnarben“ und widmet sich den Kindern der Überlebenden. „Welche Auswirkungen hatte es auf die in den 1950er- und 1960er-Jahren Geborenen, dass ihre Eltern derart traumatische Kriegserlebnisse hatten?“

Sonntag, 28. Juli

• Der SWR sendet zwei Folgen der Reihe „Die Römer im Südwesten“. „Auf ihrer Reise durch die ehemaligen germanischen Provinzen zeigt Lena Ganschow wie die Römer in den Südwesten kamen und wie sie Kultur und Geschichte prägten. Archäologische Experimente und aufwändige 3-D Rekonstruktionen lassen Kultur und Alltagsleben der Römer wieder auferstehen.“ Um 20.15 Uhr geht es los mit dem Beitrag „Die Eroberung Germaniens“ und um 21 Uhr geht es weiter mit dem „Leben in Germanien“.
• tagesschau 24 widmet sich heute Abend der sozialistischen Jugendkultur in der Zeit des kalten Krieges. Um 20.15 Uhr geht es unter dem Motto „Politik, Propaganda und viel Spaß“ um die Weltfestspiele der Jugend und Studenten. Übrigens finden auch heute noch Weltfestspiele in Ländern wie Kuba und Algerien statt, allerdings mit erheblich geringerer Teilnehmerzahl.
  – Um 21.12 Uhr geht es um „Freundschaft! Die Freie Deutsche Jugend“.
• Passend zu dem Doku-Drama auf BR-alpha (siehe unten) sendet Phoenix um 21 Uhr die Doku „Elisabeth I. – Die jungfräuliche Königin“.
• Letzte Woche lief um 22.15 Uhr auf BR-alpha der erste Teil des Doku-Dramas „Elizabeth I.“. Heute folgt zur gleichen Zeit der zweite Teil. „In dieser mehrfach ausgezeichneten britischen Fernsehproduktion spielt Oscar-Preisträgerin Helen Mirren die englische Königin Elizabeth I. (1533-1603), Tochter Heinrichs VII., die ihr Land mit beispiellosem Erfolg regierte: Englands Aufstieg in dieser Zeit war wesentlich ihrer Politik zu verdanken.“
• Gestern beschäftigte sich N-TV mit Caligula, heute steht er auch in der Reihe ZDF-History um 23.30 Uhr im Mittelpunkt, wenn es um den „Cäsarenwahn – Die Droge der Macht“ geht. Der Begriff „Cäsarenwahn“ geht übrigens zurück auf den Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde, der ihn 1894 erstmals im Zusammenhang mit Caligula verwendete.

Montag, 29. Juli

• Gerade waren die Royals wieder in den Medien und alle Welt freute sich über den Urenkel der Queen. Die ARD widmet um 20.15 Uhr der Ururgroßmutter der Queen den Spielfilm „Victoria, die junge Königin“ aus der Reihe „Sommerkino“.
  – Um 23.35 Uhr schildert der Beitrag „Die Bayer-Story“ aus der Reihe „Geschichte im Ersten“ „die Erfolgsgeschichte eines deutschen Chemiegiganten und die Geschichte einer industriellen Zeitenwende – von der berühmten ‘Bayer-Familie’ zur ‘strategischen Holding’ mit weltweitem Portfolio-Management.“
• Phoenix beschäftigt sich um 20.15 Uhr mit dem „Doppelleben des Charles Lindbergh“ und um 21 Uhr mit der „Legende George Washington“.

Dienstag, 30. Juli

• Auf Arte gibt es die beiden letzten Folgen der Reihe „Schattenkampf – Europas Résistance gegen die Nazis“. Um 22.05 Uhr Teil 5 mit dem Titel „1943/1944 – Der Widerstand in stürmischen Zeiten“.
  – Um 22.55 Uhr schließt die Reihe mit dem Beitrag „1944/1945 – Illusion und Desillusion des Widerstands“.
• Im MDR gibt es „Geheimnisvolle Orte“ zu sehen, diesmal „Hitlers Schloss in Schlesien“ (22.05 Uhr).
• Um 22.45 Uhr ist „Agamemnon“ Thema der Reihe „Mythen – Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums“ auf BR-alpha.

Mittwoch, 31. Juli

• Zu einem „Diebstahl vor aller Augen“ führt die heutige Folge der „Spur der Schätze“ im MDR um 21.15 Uhr. Es geht um den spektakulärsten Kunstraub der DDR.

Donnerstag, 1. August

• Um 20.15 Uhr präsentiert BR-alpha „August Horch – Ein Leben auf vier Rädern“. Die Doku aus der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ erzählt von dem Begründer der Autoindustrie in Sachsen.
• Mit einem „Tauchgang in die Vergangenheit – Archäologie in 3D“ führt Arte die Zuschauer zur Stadt Pavlopetri vor der griechischen Küste. „Das einst in einem natürlichen Hafenbecken gelegene Pavlopetri gilt als eine der ältesten im Meer versunkenen menschlichen Siedlungen. Durch die mit seiner besonderen geografischen Lage einhergehende geringe Meeresströmung blieben die Grundmauern Pavlopetris, seine Gräber und Tempelruinen erhalten, waren aber bis vor kurzem kaum erforscht.“ (21.50 Uhr).
• „Das Massaker von No Gun Ri“ fand Ende Juli 1950 im Korea-Krieg statt. „Es war ein Massaker an unschuldigen Zivilisten. Kaltblütig ausgeführt von Soldaten der amerikanischen Armee, befohlen von höchsten Generälen.“ Und es wurde „über 50 Jahre lang geheim gehalten. WDR-Autor Marc Wiese hat Täter und Opfer aufgesucht. Distanziert und präzise zeichnet er ein erschütterndes Bild des Kriegsverbrechens. Und die lange Geschichte danach: Wie Menschen auf beiden Seiten mit den Erlebnissen fertig werden mussten und wie ein halbes Jahrhundert lang die Wahrheit über das Massaker von No Gun Ri vertuscht wurde.“* (Phoenix, 23.55 Uhr).

Freitag, 2. August

• Wer am Montag „Victoria, die junge Königin“ in der ARD verpasst hat (oder sie gerne noch einmal wiedersehen möchte), hat um 20.15 Uhr in einsfestival dazu Gelegenheit.
• „Die Opel-Geschichte – Automobile für jedermann“ kann auf BR-alpha um 20.15 Uhr verfolgt werden.
• „Das Weltreich der Deutschen“ oder anders gesagt die deutschen Kolonien sind Gegenstand einer dreiteiligen Doku auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es mit „Kopfjagd in Ostafrika“ los, Teil 2 „Sturm über Südwest“ folgt um 21 Uhr und Teil 3 „Abenteuer Südsee“ schließt um 21.45 Uhr die kleine Reihe ab.