TV-Vorschau 25. – 31. Mai 2013
Auch die letzte Maiwoche bietet wieder einige Geschichtsdokus im deutschen Fernsehen. Hier meine Auswahl:
Samstag, 25. Mai
Heute steht natürlich alles im Schatten des Champions-League-Finales. Dennoch gibt es auch einige interessante Geschichtsdokus zu sehen.
- N-TV beginnt den Reigen um 20.05 Uhr mit einer zweiteiligen Doku über „Das Nostradamus-Buch“ (zweiter Teil um 21.05 Uhr). „1994 stieß eine Journalistin zufällig auf einen sagenhaften Fund – ein bis dato verloren geglaubtes Manuskript von Nostradamus. Briefe, merkwürdige Symbole und bizarre Bilder des Propheten geben Rätsel auf. Wie gelangte das Buch in die Bibliothek? Warum blieb es über 400 Jahre lang unentdeckt? Stimmt es womöglich, dass die darin enthaltenen Zukunftsvisionen so beängstigend sind, dass Nostradamus sie absichtlich im Verborgenen hielt?“
– Um 22.05 Uhr folgt eine Doku über „Napoleon: Das Ende einer Herrschaft“. „Die Schlacht bei Waterloo sollte seine letzte sein: Sie besiegelte das Ende der Herrschaft Napoleons. Sein immerwährendes politisches Spiel mit dem Feuer und seine militärischen Geniestreiche machten den kleinen Mann zu einem historischen Giganten. Aber auch seine erste Abdankung, seine Verbannung und seine Rückkehr erzählen die Geschichte Napoleons. Die n-tv Dokumentation erkundet Napoleons hunderttägige Herrschaft, der aus dem Exil floh, nach Paris marschierte und erneut versuchte Europa zu erobern.“ - Arte befindet sich ab 20.15 Uhr „Auf der Suche nach dem Zarenschatz“. „Zum 400-jährigen Jubiläum der Romanow-Dynastie 2013 forscht die Dokumentation nach dem Verbleib der reichsten Herrscherfamilie der Welt und ihrer Schätze nach der Oktoberrevolution 1917. Sie folgt den Spuren von Familienangehörigen, Sammlern und Experten, die ihre neuesten Erkenntnisse zur Verfügung stellen. Die Indizien führen in die Archive, Museen und Privatsammlungen verschiedener Länder.“
– Auch im Anschluss bleibt der Sender bei der Geschichte Russlands. Die Archäologie-Doku „Die Kriegerkönige Sibiriens“ untersucht die Herkunft geheimnisvoller Festungsanlagen in Ostsibirien aus dem 17. Jahrhundert. - Aus der Reihe “Geschichte Mitteldeutschlands“ sendet BR-alpha eine Doku über „Katharina von Bora – Nonne, Geschäftsfrau, Luthers Weib“.
– Die Doku „Rom und der Anspruch auf Weltherrschaft“ aus der Reihe „Schauplätze der Weltkulturen“ folgt um 21 Uhr. - Englische, genauer walisische Burgengeschichte ist Thema der 20minütigen Doku „Gwynedd – Die walisischen Burgen Edwards I.“ auf tagesschau 24 um 23 Uhr.
Sonntag, 26. Mai
- Am 27. Mai 1913 wurde in Fürth der amerikanische Politiker und Außenminister Henry Kissinger geboren. Seinem Leben widmet tagesschau 24 um 20.15 Uhr die Doku „Henry Kissinger – Geheimnisse einer Supermacht“. „Am 27. Mai 1913 wurde Heinz Alfred Kissinger in Fürth geboren, als Henry Kissinger wurde er einer der bedeutenden Politiker des 20. Jahrhunderts. Als Sicherheitsberater von Präsident Nixon und als US-Außenminister hat er Geschichte geschrieben. Obwohl Kissinger seit 40 Jahren kein Regierungsamt mehr bekleidet, gehörte und gehört er zu den wichtigsten Beratern diverser US-Präsidenten. Doch wenn es um seine Vergangenheit geht, ist er schweigsam. Trotz seiner Verdienste, obwohl er 1973 den Friedensnobelpreis erhielt und in vielen Ländern bis heute als Polit-Star gefeiert wird, verfolgen ihn noch immer schwere Vorwürfe: Welche Schuld trägt Kissinger an der Eskalation des Vietnamkriegs? Welche Rolle spielte er beim Putsch gegen den chilenischen Präsidenten Salvador Allende? Wie reagierte er auf die indonesische Invasion in Osttimor?“ – Die gleiche Doku läuft um 22.15 Uhr auch auf BR-alpha und wird morgen noch einmal wiederholt.
- Um 23.15 Uhr stellt Phoenix die Frage „Wie weit links?“ und beleuchtet 150 SPD-Geschichte.
Montag, 27. Mai
- Mit Phoenix begeben wir uns zurück in den Ersten Weltkrieg, als die Briten die Kontrolle über den Bosporus zu erlangen versuchten: „Gallipoli – Der Kampf um die Dardanellen“ (20.15 Uhr). „In einer spannenden Mischung aus historischen Bildern und eindrucksvollen Spielszenen rekapituliert der Film dieses dramatische Kapitel europäischer Geschichte.“
– In der anschließenden Doku „Tod in der Ostsee“ geht es um 21 Uhr um den Untergang der Steuben am Ende des Zweiten Weltkriegs. - tagesschau 24 wiederholt um 22 Uhr die Doku „Henry Kissinger – Geheimnisse einer Supermacht“.
- Immerhin eine andere Doku über Kissinger und seinen Bruder sendet der BR um 22.30 Uhr: „Die Kissinger-Saga Henry und Walter – zwei Brüder aus Fürth“.
Dienstag, 28. Mai
- Der biographische Spielfilm „Oberst Redl“ (Österreich/Deutschland/Ungarn 1985, Regie: István Szábo) läuft ab 22.25 Uhr auf 3sat. „Der ungarische Filmregisseur István Szabó verfilmte 1985 das Leben des aus Österreich-Ungarn stammenden Oberst Alfred Redl kurz vor dem Untergang des Kaiserreichs. […] Die Handlung selbst baut zwar auf dem Leben des Alfred Redl auf, ist aber keine historische Abhandlung desselben.“
Wegen der Fußball-Relegationsspiele fällt im MDR die Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ heute aus. Aber
- um 22.45 Uhr gibt es auf BR-alpha wieder „Mythen – Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums“. Diesmal geht es um Antiope.
Mittwoch, 29. Mai
- Auf 3sat geht es heute um das Ende der K.u.K.-Monarchie. Um 20.15 Uhr wird der letzte Kaiser porträtiert: „Der selige Kaiser – Kaiser Karl I. von Österreich“, der 2004 selig gesprochen wurde. „Kaiser Karl ist am 1. April 1922 in Funchal auf der Insel Madeira im Exil gestorben. Während seine Gemahlin, Kaiserin Zita, in einem prunkvollen ‘Staatsbegräbnis’ in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde, ruht der letzte Habsburger-Kaiser noch heute, mehr als neunzig Jahre nach seinem Tod, in einer kleinen Seitenkapelle in der Kirche ‘Nossa Senhora do Monte’ auf Madeira. Die Dokumentation folgt den Spuren des Habsburger-Kaisers in der Gegenwart und öffnet so ‘Fenster in die Geschichte’.“
– Direkt danach folgt um 21 Uhr die Doku „Leidenschaft und Verrat: Oberst Redl – Der Jahrhundertspion“. „Am 25. Mai 1913 um zwei Uhr früh beendete ein Schuss einen der größten Spionagefälle der Geschichte. Der Oberst des Generalstabs Alfred Redl tötete sich mit einer Browning-Pistole im Zimmer Nr. 1 des Hotels Klomser in der Wiener Herrengasse. Der frühere Chef des k .u. k. Geheimdienstes hatte über Jahre wichtigste militärische Geheimnisse an Russland, Frankreich und Italien verkauft. Der Fall Redl ist ein Skandal- und ein Sittenbild der Wiener Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkriegs.“ - Der sich am Horizont bereits abzeichnende Erste Weltkrieg wirkt sich auf die Werke der europäischen Kunst aus. „1913 ist das letzte friedliche Jahr vor dem Ersten Weltkrieg. Die Künstler erahnen in ihren Werken jedoch schon die düsteren Zeiten: Autoren schreiben verzweifelte Texte, Maler zerstören Perspektiven. Igor Strawinskys ‘Le Sacre du Printemps’ ist der aggressive Soundtrack der kulturellen Revolution. Der Dokumentarfilm „1913: Der Tanz auf dem Vulkan“ beleuchtet dieses Jahr aus verschiedenen Perspektiven.“ (Arte, 20.15 Uhr).
– Um 22.20 Uhr gibt es eine Doku über die Geschichte von Strawinskys Sacre du Printemps: „100 Jahre Sacre du Printemps“.
Donnerstag, 30. Mai – Fronleichnam
- Das Wagner-Jubiläum bleibt TV-Präsent. Heute Abend gibt es im MDR hierzu gleich drei Dokus. Um 23.05 Uhr porträtiert die Reihe „Lebensläufe“ die erste Ehefrau von Richard Wagner, „Minna Wagner“. „Minna Wagner ist eine der berühmtesten Gattinnen des 19. Jahrhunderts, aber zweifellos auch eine der verkanntesten. Berühmt ist Cosima, zu der sich Wagner 1864, zwei Jahre vor Minnas Tod, bekannte. Da hatte Minna bereits zwei Jahrzehnte mit dem Komponisten zusammengelebt, war 30 Jahre lang mit ihm verheiratet.“
– Wer es kurz und prägnant wünscht, bekommt um 23.35 Uhr das Leben Richard Wagners in sage und schreibe 7:40 min vorgestellt: „Richard – im Walkürenritt durch Wagners Leben“.
– Um 23.40 Uhr folgt dann noch der 2. Aufzug des Tannhäuser in einer Inszenierung der Berliner Staatsoper aus dem Jahr 1982: „Richard Wagner – Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“.
Freitag, 31. Mai
- Zweiter Weltkrieg in Nordafrika ist das Thema dreier Dokus auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es zunächst um „Rommels Krieg“. „Schon zu Lebzeiten war Rommel bei Verbündeten und Alliierten legendär. Seine überraschenden Strategien waren das Markenzeichen des populärsten Generals im „Dritten Reich“. Kein anderer Militär hatte einen so hohen Stellenwert in der NS-Propaganda. Der Film zeigt, welche Personen mit welchen Methoden Rommel zum Star machten und wie Rommel einen Krieg an mehreren Fronten führte – nicht nur auf den Schlachtfeldern in Nordafrika, sondern auch gegen Neider und Rivalen im Oberkommando des Heeres.“
– Um 21 Uhr folgt der Beitrag „Rommels Schatz“. „Neu entdeckte Dokumente aus einem jüdischen Nachlass und aus dem Archiv der CIA belegen erstmals die tatsächliche Existenz, die wahre Herkunft und den Verbleib des geheimnisvollen ‘Rommel-Schatzes’. Sein wirklicher Ursprung ist eng verbunden mit bislang unbekannten Verbrechen der SS gegen Juden in Tunesien kurz vor dem deutschen Abzug aus Nordafrika im Mai 1943.“
– Und um 21.45 Uhr folgt noch der Film „Im Schatten von Casablanca“, der einen der wichtigsten Spione des Zweiten Weltkrieges vorstellt: Mieczyslaw Slowikowski. „Seine ‘Agentur Afrika’ trug entscheidend zum Erfolg der alliierten Invasion in Nordafrika am 8. November 1942 bei – ein Wendepunkt des Krieges, der den militärischen Niedergang der Nazi-Diktatur einleitete.“ - Ein Stück Geschichte der Industrialisierung schildert die familienbiographische Doku „Die Pilsbrauer aus Essen – Familie Stauder“ am Beispiel einer Essener Unternehmerfamilie (tagesschau 24, 22.15 Uhr). „Seit 1888 gibt es die Brauerei Stauder in Altenessen. Hier, mitten im ehemals stark von der Schwerindustrie geprägten Norden der Ruhrgebiets-Stadt, wird ein Bier gebraut, das beim Zechenfest auf Zollverein getrunken, vor allem aber auch in eleganten Hotels und Restaurants überall in Deutschland serviert wird: Stauder Pils.“ Sie kennen Stauder nicht? Das mag an der Firmenphilosophie liegen: „Die großen Brauereien machen richtig gute Werbung. Wir machen lieber richtig gutes Bier.”
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