TV-Vorschau 5. – 11. Oktober 2024

Im Nachgang zum Tag der Deutschen Einheit gibt es eine Reihe von Dokus zu diesem Anlass. Ein anderes, wichtiges Thema, der deutsche Kolonialismus, wird in einem Historiendrama und einer Dokumentation aufbereitet. Der Papst und der Holocaust und der Sturz Willy Brandts sind u. a. weitere Themen der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Viel Spaß bei der Auswahl.

Samstag, 5. Oktober

  • DDR-Geschichte in drei Beispielen. Phoenix sendet die dreiteilige Doku „Terra X History: Ein Tag in der DDR“ und beginnt um 20.15 Uhr mit der Folge „Der Politbüro-Skandal“. Um 21 Uhr folgt „Der Trabi-Krimi“ und um 21.45 Uhr „Die Flucht mit der Raupe“. „Der spektakuläre Sturz des Politbüromitglieds Konrad Naumann (1985, gespielt von Uwe Lach), der sensationelle Diebstahl von 24 fabrikneuen Trabis durch einen Arbeiter (1988), die waghalsige Flucht mit einer Planierraupe über die deutsch-deutsche Grenze (1982) — anhand dieser drei Ereignisse reflektiert die dreiteilige Doku den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Alltag in der DDR. Dazu Interviews mit Zeitzeugen und Historikern, seltenes Filmmaterial, ergänzt durch Spielszenen.“
  • Auch ARD-alpha erinnert mit zwei Dokus der Reihe „alpha-geschichte“ an die DDR. Um 20.15 Uhr geht es um das Verhältnis Schwedens zur DDR: „Als der Sandmann nach Bullerbü kam – Schweden und die DDR“. „Die Dokumentation ist eine spannende und aufschlussreiche Spurensuche über ein kaum bekanntes Kapitel des Kalten Krieges, der heute in seiner Konfliktlage wieder erschreckend aktuell geworden ist. Dabei wird auf bisher ungesehenes Archivmaterial aus dem schwedischen Fernseharchiv und dem reichen privaten Schmalfilm- und Fotofundus seiner Hauptprotagonisten zurückgegriffen. Der Film hinterfragt die Sonderrolle Schwedens als neutraler Nachbar der DDR und zeigt die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieser Länderbeziehung auf.“ — Um 21 Uhr schließt sich der Beitrag „Wende im Eis – Die letzten DDR-Antarktisforscher“ an.

Sonntag, 6. Oktober

  • Auf ARD-alpha geht es weiter mit DDR-Geschichte. Heute geht es um Frauengeschichte. Um 20.15 Uhr beginnt es mit dem „Aufstand der Frauen – Der 17. Juni 1953“, gefolgt um 21 Uhr von dem „Trauma ‚Tripperburg‘ – Gewalt gegen Frauen in der DDR“.
  • tagesschau 24 sendet um 20.15 Uhr die Doku „1949 in Ost und West – Zwei Familien und ihre Träume“. „Als am 23. Mai 1949 das Grundgesetz in Bonn verabschiedet wird, ist in Bremen große Wäsche. Und in Petriroda wird am 7. Oktober 1949, dem Tag der Gründung der DDR, aus Strohsäcken eine Matratze gemacht. Mit Momentaufnahmen des Jahres 1949 aus dem Leben zweier Familien begleitet ‚1949 in Ost und West‘ Maria Bastille und Jördis Krey bei ihrer persönlichen Spurensuche, wie es ihren Familien 1949 ergangen ist – einem Jahr, das für die Deutschen die wichtigste Zäsur für viele Jahrzehnte sein wird: die Teilung in zwei deutsche Staaten vor 75 Jahren.“ (auch am Dienstag im mdr) — Um 21.32 Uhr erleben wir „Ulbrichts Wirtschaftswunder – Wie die DDR den Westen überholen wollte“.
  • Auch das ZDF hat das Ende der DDR im Blick. Um 23.45 Uhr läuft aus der Reihe „Terra X History“ der Beitrag „DDR Herbst ’89 – Stimmen einer Revolution“. Er „zeigt unkommentiert, nur mit Originalfilm- und Tonmaterial die entscheidenden Tage in der DDR im Herbst 1989, von der Prager Botschaft am 30. September bis zur Leipziger Montagsdemo am 9. Oktober. Aus den Bildern von TV-Kameraleuten und Amateurfilmern sowie aus Funksprüchen und Telefonaten von DDR-Staatssicherheit und Volkspolizei entsteht ein faszinierendes Bild dieser zehn Tage, in denen es auf Messers Schneide stand, ob die Revolution friedlich bleiben würde. Einige dieser Aufnahmen wurden noch nie im deutschen Fernsehen gesendet – zum Beispiel Bilder von der Montagsdemonstration in Leipzig am 2. Oktober, als eine Woche vor dem ‚Tag der Entscheidung‘ 25.000 Menschen auf die Straße gingen. Ein Reporter eines amerikanischen TV-Senders war damals als Tourist in der DDR. Er hatte mit einer Videokamera gedreht und die Bilder dann in den Westen geschmuggelt.“

Montag, 7. Oktober

  • Letzte Woche auf Arte, heute zur Primetime (20.15 Uhr) im ZDF. Das Historiendrama „Der vermessene Mensch“ (BRD/Namib. 2023). Darin führt uns Regisseur Lars Kraume ein Stück deutscher Kolonial- und Rassismusgeschichte vor Augen. — Um 22 Uhr folgt „Der vermessene Mensch – Die Dokumentation“. „Hitler hat die deutsche Effizienz beim Völkermord nicht erfunden: 80 000 Herero starben vor gut 120 Jahren unter den Kolonialherren in Deutsch-Südwestafrika, als Zwangsarbeiter, Objekt rassistischer Wissenschaft, in Konzentrationslagern. Ebenso jeder zweite Nama. 1,1 Mrd. Euro für die Regierung Namibias sollen heilen. Doch Nachfahren der Opfer wie die in Frankfurt lebende Juristin Hijanguru-Kutako fühlen sich übergangen. — Die Doku zum Film „Der vermessene Mensch“ um 20.15 Uhr drehte Historiker Jörg Müllner.“ (tv spielfilm)

Dienstag, 8. Oktober

  • „Papst Pius XII. und der Holocaust“ ist um 20.15 Uhr Thema auf Arte. „Hat Papst Pius XII., der sich als moralische Instanz sah, zum Holocaust gesagt, was er sagen konnte? Dagegen getan, was er tun konnte? Konnte er so größere Übel für Katholiken und Juden verhindern? Der Historiker David I. Kertzer hat die Geheimverhandlungen zwischen dem Papst und Hitlers Abgesandten entdeckt. Eine Weltsensation.“
  • Am Sonntag noch auf tagesschau 24, heute um 22.10 Uhr im mdr: „1949 in Ost und West – Zwei Familien und ihre Träume“.

Mittwoch, 9. Oktober

  • Mit der Dokumentation „Willy – Verrat am Kanzler“ von Jan Peter und Sandra Naumann taucht 3sat „ein in die undurchsichtige Welt der Spionage und politischen Intrigen des Kalten Kriegs.“
  • Aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ läuft um 21 Uhr auf RBB der Beitrag „Wandlitz – Enklave der Macht“.

Donnerstag, 10. Oktober

  • n-tv beginnt seinen Geschichtsabend mit der Reihe „Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs“ (20.15 Uhr, 21.05 Uhr, 22.05 Uhr). — Um 23.30 Uhr und 0.20 Uhr folgen „Geheimverstecke der Diktatoren“.
  • 3sat sendet um 23 Uhr die Dokumentation „DDR – Die entsorgte Republik“. „Der Mauerfall hatte im Jahr 2019 sein 30. Jubiläum. Anlässlich dieses Jahrestages zeigt die Dokumentation die wichtigen Geschehen zwischen Oktober 1989 und Oktober 1990. Dabei werden wichtige Fragen beantwortet, z. B. warum nach dem Mauerfall die DDR der Bundesrepublik angeschlossen und nicht ein gemeinsamer Staat gegründet wurde. Helmut-Kohl-Berater Horst Teltschik erinnert daran, welche ungeahnten Chancen sich ergaben, eine dauerhafte Friedensordnung zu schaffen. Zu Wort kommen Lothar de Maizière, Gregor Gysi, Rudolf Seiters und Horst Teltschik.“ (tv spielfilm)

Freitag, 11. Oktober

  • Zweimal „Fluch der Antike“ auf n-tv (23.30 Uhr und 0.20 Uhr).
  • Um 0.35 Uhr ist „Das älteste Schlachtfeld Europas“ Thema auf Arte. „Im Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern wurden Tausende Schädel-, Knochen- und Waffenfragmente gefunden. Die meisten tragen Spuren extremer Gewalt und konnten auf eine Schlacht um 1300 vor Christus datiert werden. Vor dem Hintergrund umfangreicher forensischer Untersuchungen zeichnet die Dokumentation dieses historisch einmalige Ereignis nach, das bahnbrechende neue Erkenntnisse liefert.“

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