TV-Vorschau 4. – 10. Mai 2024
Eine große Auswahl an Geschichtssendungen wartet in der kommenden Woche auf die Zuschauer. Viel Spaß dabei.
Samstag, 4. Mai
- „Der Dokumentarfilm „Nie wieder – Wie stark ist unsere Demokratie?“ beleuchtet, wie das unmissverständliche Bekenntnis ‚Nie wieder‘ nach 1945 zu einer tragenden Säule der Gesellschaft werden sollte. Untersucht wird, wie Erinnerungskultur heute interpretiert wird und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um humanistische Werte und demokratische Errungenschaften zu verteidigen. Der Film gewährt Einblick in die Herausforderungen und Hoffnungen der erinnerungskulturellen Arbeit und untersucht, wie das ‚Nie wieder‘ nicht nur eine Floskel bleibt, sondern zur bildungspolitischen Verpflichtung wird.“ Diese etwas trocken gehaltene Ankündigung weist auf ein hochaktuelles und historische Belange betreffendes Thema! Tagesschau 24, 20.15 Uhr.
- „Auf den Spuren der alten Mayas: Im Herzen des guatemaltekischen Dschungels macht ein internationales Team von Archäologen zum ersten Mal Grabungen in Naachtun, der letzten Stadt des Goldenen Zeitalters der Maya-Hochkultur. Warum hatte gerade Naachtun so außerordentlich lange Bestand und überlebte den Untergang seiner mächtigen Nachbarstädte um fast 200 Jahre?“ „Naachtun – Verborgene Stadt der Mayas“, Arte, 20.15 Uhr.
- Die Geschichte der heutigen Ukraine ist wechselhaft. Die Grenzziehung von 1991 nur ein (vorläufiger?) Abschluss einer langen Entwicklung. Die Doku „Habsburgs Osten – Die Ära Österreich in der Ukraine“ erinnert an eine lange Zeit in der Teile der Ukraine zu Österreich gehörte. „Der Westen der Ukraine stand 150 Jahre lang unter österreichischer Herrschaft. In dieser Zeit erwuchs dort das ukrainische Nationalbewusstsein, das bis in unsere Tage hinein geschichtswirksam ist.“ Wer den Krieg Russlands gegen die Ukraine verstehen will, muss sich mit der Geschichte dieser Region befassen (ARD-alpha, 20.15 Uhr). — „Bis heute wird er in der Ukraine als Nationalheld verehrt – Erzherzog Wilhelm von Habsburg-Lothringen (1895–1948). Im Ersten Weltkrieg befehligte er als “k.u.k.”-Offizier ein Regiment an der Ostfront, im Gebiet der heutigen Ukraine. Er entwickelte eine geradezu romantische Zuneigung für die Menschen der Ukraine und dieses Grenzland und wollte es als Monarch in die Selbstständigkeit führen. Doch erreichte er dieses Ziel nicht.“ „Freiheit für die Ukraine – Der Traum des Wilhelm von Habsburg“ (21 Uhr).
- Auf Phoenix präsentiert Terra X-History „Reporter in Hitlers Krieg – Von der Diktatur in die Demokratie“ (23.15 Uhr). „Sie kamen aus Hitlers Propagandakompanien und wurden zu mächtigen Medienmachern der jungen Bundesrepublik: Journalisten wie Henri Nannen, Peter von Zahn, Karl Holzamer und Co. Einst dienten sie dem totalitären Regime, dann wurden sie zu Stützen der Demokratie. Bis heute prägen die Fotos und Filme der Wehrmachtspropaganda unser Bild vom Zweiten Weltkrieg. Denn nur Angehörige der Propagandakompanien durften von der Front berichten. Nach 1945 machten einige von ihnen erstaunliche Karrieren – in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland. […] Der Film erzählt die Geschichte bedeutender Journalisten und Medienmanager der jungen Bundesrepublik – und geht dabei auf Enthüllungen ein, die sich aus jüngsten Quellenfunden ergaben.“
Sonntag, 5. Mai
- Wikinger verbindet man mit Skandinavien, Normannen mit der Normandie. Doch dass die Normannen auch auf Sizilien eine blühende Herrschaft errichteten ist weit weniger bekannt. Der Dokumentarfilm „Die Normannen – Herrscher von Sizilien“ macht diese facettenreiche Geschichte aus dem Mittelalter lebendig und präsentiert sie so bunt und vielfältig, wie Sizilien heute ist (Phoenix, 20.15 Uhr).
- Die MDR Zeitreise erinnert um 22.20 Uhr mit dem Beitrag „Zwischen Sowjets und Amerikanern“ an das Kriegsende in Mitteldeutschland. „Mitteldeutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges. Von Osten kämpft sich die Rote Armee vor, von Westen die U.S. Army. Tausende Zivilisten, vor allem aber Wehrmachtsangehörige fliehen Richtung Westen. Sie wollen auf keinen Fall in sowjetische Gefangenschaft. Vor diesem Hintergrund spielt sich 1945, in den letzten Tagen des Krieges im östlichen Vogtland eine unglaubliche Geschichte ab: Sergeant Stafford, ein Unteroffizier der 3. US-Armee gibt sich als Offizier aus und schafft es, einen deutschen General frühzeitig zur Kapitulation zu bewegen.“ — Der Film „Kinder des Krieges – Deutschland 1945“ folgt um 22.50 Uhr.
Montag, 6. Mai
- Die Enttarnung des DDR-Agenten Günter Guillaume führte zum Rücktritt Willy Brandts als Kanzler vor 50 Jahren. Die ARD-Doku „Willy – Verrat am Kanzler“ erzählt die komplexe Hintergrundgeschichte (22.50 Uhr).
Dienstag, 7. Mai
- „Frühling 1945: Von allen Seiten rücken die Alliierten ins Deutsche Reich vor, die Versorgungslage wird zunehmend kritisch, es fehlt der Bevölkerung am Notwendigsten – der Zweite Weltkrieg ist für das NS-Regime längst verloren.“ Es folgen „41 Tage der Gewalt – Die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs“. Die 3sat-Doku berichtet darüber um 22.25 Uhr. — Um 23.10 Uhr folgt der Film „Gegen den Befehl – Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs“.
Mittwoch, 8. Mai
- „Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus – Geschichte eines tödlichen Vorurteils“ ist Thema auf 3sat um 20.15 Uhr. — Um 21.05 Uhr folgt „Jud Süß 2.0 – Von der NS-Filmpropaganda zum Online-Antisemitismus“.
- Um 20.15 Uhr läuft auf RBB die Doku „Willy – Verrat am Kanzler“, die bereits am Montag in der ARD zu sehen war. — Es folgt der Zweiteiler „Berlin und Brandenburg unterm Hakenkreuz“. Die Jahre „1933–1939“ um 22 Uhr, die Jahre „1939–1945“ um 22.45 Uhr. — „Übersteigt die zerstörerische Gewalt des Kriegs unsere Vorstellungskraft? Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa zeigt die verheerenden Folgen des Luftkriegs in deutschen und englischen Städten. Er hat historische Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg zu einem bildmächtigen Filmessay über das Wesen des Krieges arrangiert.“ „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“, 23.30 Uhr.
- „Als der Frieden in den Norden kam“ lautet das Thema im NDR um 21 Uhr. „Am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Deutschland. Doch tatsächlich kam der Frieden zu ganz unterschiedlichen Zeiten in das Land. Auch im Norden: Braunschweig kapitulierte bereits am 12. April 1945, erst ganze drei Wochen später folgte Hamburg am 3. Mai.“
- Der mdr erinnert an ein Stück deutsche Fußballgeschichte (nicht die Weltmeisterschaft 1974). „Der Coup im De Kuip 50 Jahre Europapokalsieg – 1. FC Magdeburg“ (22.10 Uhr).
- „Im Frühjahr 1945 wird Demmin, eine kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, zum Ort einer schrecklichen Tragödie: Während die Rote Armee heranrückt, nehmen sich hunderte Einwohner das Leben. Sie schneiden sich die Pulsadern auf, vergiften oder erschießen sich. Eltern töten erst ihre Kinder und dann sich selbst, ganze Familien gehen mit Steinen beschwert ins Wasser. Bis zum Ende der DDR wird über die konkreten Umstände des beispiellosen Massensuizids geschwiegen, die genauen Opferzahlen der kollektiven Hysterie sind immer noch unbekannt. Neonazis versuchen heute, diese Leerstelle für ihre Zwecke zu missbrauchen: An jedem 8. Mai, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs, marschieren sie schweigend durch die Straßen der Gemeinde. Gleichzeitig bemühen sich mehrere Hundertschaften der Polizei, Gegendemonstranten von der Route fernzuhalten. In der Dokumentation sprechen Überlebende zum ersten Mal von den schrecklichen, lange verdrängten Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend. Neben dem Wunsch nach Versöhnung und dem Willen zu einer ehrlichen Aufarbeitung stehen Hass und Feindseligkeit. Regisseur Martin Farkas begibt sich in „Über Leben in Demmin“ auf eine Reise in eine lang verdrängte Vergangenheit. So eröffnet der Film an diesem exemplarischen Ort einen neuen Blick auf den weiterhin schwierigen Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte.“ BR, 23.15 Uhr.
Donnerstag, 9. Mai – Christi Himmelfahrt
- Die Geschichte der Weltentdeckung steht bei Phoenix auf dem Programm- Der „Mythos Tahiti – Die Erfindung des Paradieses“ eröffnet um 20.15 Uhr. — „Magellans Reise um die Erde – Das Abenteuer der ersten Weltumsegelung“ folgt um 21 Uhr. — „Kolumbus und die wahren Entdecker Amerikas“ schließen sich um 21.45 Uhr an.
- tagesschau 24 erinnert an die Zeit, „Als der Schnaps in den Norden kam – Kümmel, Korn & Co.“ (22.50 Uhr).
- Um 23.30 Uhr steht „1945 – Schicksalsjahr der Weltgeschichte“ im Blickpunkt von n-tv. — Es schließt sich der Mehrteiler „Das Kriegsende in Farbe“ an (0.20 Uhr, 1.10 Uhr, 1.55 Uhr, 2.40 Uhr und 3.25 Uhr).
Freitag, 10. Mai
- Vorgeschichte und Antike beherrschen das Abendprogramm auf Phoenix. Zunächst erinnert der Dreiteiler „Der Untergang antiker Völker“ an das Vergehen bekannter und weniger bekannter Hochkulturen. „In der Serie berichten führende Historiker und Archäologen, wie ungewöhnliche Kooperationen mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und eine Fülle neuer Daten über den Zustand unseres Planeten ihnen erstmalig Erkenntnisse darüber liefern, wie Klima, Krankheiten und Vulkanismus den Lauf der Menschheitsgeschichte beeinflusst haben. Der Film trifft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Beweise aus antiken Pollen, Plankton, menschlicher DNA und den im arktischen Eis eingeschlossenen Rückständen alter Verschmutzung sammeln und sie auswerten. Die Reihe ‚Der Untergang antiker Völker‘ zeichnet mit bahnbrechenden Ansätzen die Geschichte nach. Sie befasst sich mit neuesten Daten über die Vergangenheit unseres Planeten und bietet eine völlig neue Perspektive auf die antike Welt von der Bronzezeit bis zum Fall Roms.“ Um 20.15 Uhr steht die „Bronzezeit“ im Zentrum, um 21 Uhr folgen „Athen und Ägypten“ und um 21.45 Uhr steht „Rom“ auf dem Programm. — Aus der Reihe ZDF-History schließt der Beitrag „Die sieben Weltwunder – Mythos und Wahrheit“ den Themenabend um 22.30 Uhr ab.
- Der WDR widmet sich dem Dortmunder Wahrzeichen und seiner Geschichte, dem „Geheimnis Dortmunder U“. „Hoch über dem Herzen von Dortmund ragt ein markanter Turm. Vor mehr als 90 Jahren geplant als revolutionäre Bierbrau-Fabrik ist ‚das U‘ bis heute ein Kraftsymbol für das ganze Ruhrgebiet. Dabei hat der Turm größten Gefahren standgehalten – U wie unbezwingbar.“ (21 Uhr).
- „1945 – Frauen als Kriegsbeute“ ist um 22.20 Uhr Thema auf tagesschau 24. „ Die deutsche Wehrmacht wütet sechs Jahre lang grausam in Europa, bis im Frühjahr 1945 der Zweite Weltkrieg auf europäischem Boden vorbei und das Nazi-Regime besiegt ist. Doch ein Kapitel, das nun folgt, bleibt bis heute weitestgehend vergessen: Mindestens 860.000 Frauen und Mädchen werden in Deutschland von Soldaten der Alliierten sexuell missbraucht. Viele schweigen aus Scham und Angst vor der Schande ihr ganzes Leben lang, besonders, wenn die Täter aus den Armeen der Westalliierten kommen.“
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