TV-Vorschau 11. – 17. November 2023
Der Nationalsozialismus und die NS-Judenverfolgung bilden einen Schwerpunkt der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Dazu gibt es u.a. Archäologie und US-Geschichte. Viel Spaß.
Samstag, 11. November
- „Die Etrusker – Eine antike Supermacht“. „Ein Archäologenteam machte 2019 in der korsischen Gemeinde Aléria einen seltenen Fund: In einer unterirdischen Grabkammer legte es ein Skelett mit wertvollen Beigaben frei. Mehrere Jahrhunderte lang herrschte das Volk der Etrusker, eines der reichsten des Altertums, über Mittelitalien und einen großen Teil Korsikas. Die Geschichte der Etrusker ist noch immer kaum bekannt.“ (Arte, 20.15 Uhr). — Um 21.45 Uhr geht es nach Griechenland. „Artemis, das verlorene Heiligtum“. „Es ist eine der spektakulärsten archäologischen Entdeckungen in Griechenland seit 30 Jahren: Nach einer jahrzehntelangen Odyssee der vergeblichen Suche stieß ein griechisch-schweizerisches Team 2017 auf die Überreste des Artemis-Heiligtum von Amarinthos. Eines der großen Rätsel der griechischen Antik wurde endlich gelöst, denn die heilige Stätte zu Ehren der Jagdgöttin galt lange als unauffindbar. Diese unglaubliche Geschichte ist eng verbunden mit dem Archäologen Denis Knoepfler. Er ließ nicht von Amarinthos ab und stellte neue Hypothesen auf, die letztlich zur Entdeckung dieser Stätte mit einer seltenen Dichte an unbezahlbar wertvollen Fundstücken führte.“
- Die Judenpogrome des 9. November 1938 bilden den Schwerpunkt des Programms von tagesschau 24. Um 20.15 Uhr kommt eine „Zeugin der Zeit: Esther Bejarano“ zu Wort. — Um 21.02 Uhr erinnert der Film „Es geschah vor aller Augen“ an die „Reichskristallnacht“ in Bayern. „Die Filmautorin hinterfragt, was in der bayerischen Bevölkerung in den Städten und auch auf dem Land vorging in den Wochen vor, während und nach dem Pogrom. Zeitzeugen kommen zu Wort – jüdische, aber vor allem nicht-jüdische, die die Reichskristallnacht miterlebt haben und sich daran erinnern, wie sie die Geschehnisse erlebten, was daheim, in der Schule, auf der Straße gesprochen wurde.“ — Um 21.47 Uhr beleuchtet „die Filmdokumentation „Wir waren doch Nachbarn“ auf exemplarische Weise den Ablauf und die Auswirkungen der Reichspogromnacht in Ostdeutschland. Wer waren Täter und Opfer vor Ort, wer Helfer und Zuschauer?“ — Ein anderes Thema ist die Dresdner Stasi-Zentrale, die in dem Beitrag „Angst, Macht, Gedenken“ um 23.05 Uhr behandelt wird.
- Um 23.15 Uhr erinnert Phoenix an „Die einsamen Helden – Lebensretter in Zeiten des Todes“. „Sie bewahrten Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit und setzten dem Terrorstaat ihre Zivilcourage entgegen. Etwa 20.000 Deutsche halfen Juden, dem Massenmord zu entkommen.“
Sonntag, 12. November
- „Der Unterwasserarchäologe Florian Huber taucht in der Ägäis, vor Madeira, Schottland und Schweden zu neuen archäologischen Hotspots und liefert dabei spektakuläre Unterwasserbilder.“ Terra X „Schätze unter Wasser – mit Florian Huber“, ZDF, 19.30 Uhr. — Um 23.40 Uhr wirft Terra X History seinen Blick auf „Partisanen – Krieg aus dem Hinterhalt“.
- ARD-alpha beginnt den Abend mit der „Zeugin der Zeit: Eva Madelung – Das Geheimnis meines Vaters Robert Bosch“.— Und um 21 Uhr folgt die Doku „Stille Retter – Überleben im besetzten Frankreich“.
- Das „KZ Mauthausen – Von Fotografen, Häftlingen, Henkern“ steht um 22.20 Uhr bei Arte im Blickpunkt.
- Die MDR Zeitreise widmet sich der jüngeren Musikgeschichte. Um 22.20 Uhr heißt es „Laut sein und provozieren! Hard Rock in der DDR“. — Um 22.50 Uhr folgt die Dokumentation „Woodstock – Drei Tage, die eine Generation prägten“.
Montag, 13. November
- Am 22. November 1963 wurde der US-Präsident John F. Kennedy ermordet. Die ARD erinnert an ihn, der vor allem durch seinen markigen Satz „Ich bin ein Berliner“ in Deutschland bekannt wurde. „Kennedy – Schicksalsjahre eines Präsidenten“, 20.15 Uhr.
Dienstag, 14. November
- „Der Kommunistenjäger: Aufstieg und Fall des Joe McCarthy“ ist Thema eines Zweiteilers auf Phoenix. Um 20.15 Uhr läuft „Teil 1“, „Teil 2“ folgt um 21 Uhr.
Mittwoch, 15. November
- Vor einhundert Jahren und sechs Tagen trat erstmals ein Mann an ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland, der knapp zehn Jahre später Deutschlands „Führer“ werden sollte: Adolf Hitler. „Deutschland im Herbst 1923. Das Land ist pleite, die Inflation steigt in schwindelerregende Höhen. Die Menschen hungern und leiden unter den Folgen des Ersten Weltkriegs, die politischen Verhältnisse sind instabil: der perfekte Nährboden für Hitlers nationalsozialistische Bewegung. In dieser Zeit schleicht sich die 24-jährige Paula Schlier undercover in die Redaktion des Völkischen Beobachters, dem Kampfblatt der NSDAP, ein. Sie bewirbt sich dort als Schreibkraft und sammelt heimlich Material über Hintergründe, Pläne und Aktivisten der nationalsozialistischen Bewegung, weil sie den um sich greifenden Nationalsozialismus ergründen und Hitlers Bewegung entlarven möchte. Ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Eindrücke notiert sie in ihrem Tagebuch, das Jahre später […] veröffentlicht wird.“ Dieses Tagebuch ist Grundlage der Doku „Hitlerputsch 1923 – Das Tagebuch der Paula Schlier“, BR, 22 Uhr. — Um 22.45 Uhr schildern Menschen, die letztlich Opfer dieses Mannes wurden, ihr Schickal: „Kinder der Flucht“. „Heute sind sie weit über 80; damals waren sie Kinder. Noch nie haben sie in der Öffentlichkeit so emotional und offen über ihre traumatischen Erlebnisse am Kriegsende und in den frühen Nachkriegsjahren berichtet. Verlaust und halbverhungert, campierten sie unter freiem Himmel, in den Trümmern der Großstädte oder entlang der Bahnlinien.“
Donnerstag, 16. November
- Der Donnerstagabend ist auf n-tv der Zeitgeschichte gewidmet. Um 20.15 Uhr und 21.05 Uhr laufen zwei Folgen der Reihe „Apokalypse – Der Kalte Krieg“, um 22.05 Uhr und 23.30 Uhr zwei Folgen „Das Kriegsende in Farbe“ und um 0.20 Uhr die Doku „Die vergessenen Todescamps der Nazis“.
- Ein dunkles Kapitel bundesdeutscher Nachkriegsgeschichte beschreibt die Dokumentation „Mörder bevorzugt – Wie der BND NS-Verbrecher rekrutierte“ (HR, 23 Uhr). „Der BND hat nicht nur einzelne schwer belastete NS-Täter beschäftigt. Die Anwerbung und Einstellung von Mördern und Schreibtischtätern hatte von Anfang an System. Gerhard Sälter, Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission, kann das bis weit in die 1960er Jahre nachweisen. Er hat zehn Jahre lang geforscht, dabei zahlreiche Akten und Personalakten des Nachrichtendienstes einsehen können. Sein Fazit öffnet historisch eine neue Dimension zum frühen BND.“
- Eine eher weniger bekannte Episode des Ersten Weltkriegs ist Thema der Doku „Der Verrat des Kaisers – Kaiser Karl und das Ende der Habsburger“ um 22.55 Uhr auf 3sat. „Vor mittlerweile mehr als 100 Jahren, im April des Jahres 1918, flog eine der größten diplomatischen Geheimoperationen im Europa des Ersten Weltkriegs auf: die so genannte ‚Sixtus-Affäre‘ – das Ende der Habsburgerherrschaft ist besiegelt. […] Im Zentrum steht Kaiser Karl I von Österreich, der im November 1916, nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph, mitten im Ersten Weltkrieg auf den Thron der Habsburger-Monarchie gelangt war. Jung und unerfahren stürzt er sich in ein undurchsichtiges Spiel der Geheimdiplomatie zwischen den Großmächten. Karl ist bereit, hinter dem Rücken des Waffenbruders Deutschland mit Frankreich zu verhandeln – und muss bitter dafür büßen.“
Freitag, 17. November
- „Graz 1963: Wegen Kriegsverbrechen steht der angesehene Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer, 1941 bis 1943 für die Vernichtung von Juden im Ghetto in Vilnius verantwortlich, vor Gericht.“ Nicht nur in der BRD war die Aufarbeitung und juristische Verfolgung der Nazi-Verbrechen zunächst ein dunkles Kapitel. In Österreich war es nicht anders. „Einem der größten Justizskandale der Zweiten Republik widmet sich Drehbuchautor und Regisseur Christian Frosch in seinem mehrfach preisgekrönten Doku-Drama „Murer – Anatomie eines Prozesses“ (AUT, LUX 2018; Regie: Christian Frosch).“ (3sat, 20.15 Uhr).
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