TV-Vorschau 7. – 13. Oktober 2023
Rückblicke auf Ereignisse von vor 50 Jahren, den Yom-Kippur-Krieg und die deutsche Verstrickung in den Putsch in Chile. Ein Beitrag geht den immer noch herumgeisternden antisemitischen Verschwörungstheorien rund um die Familie Rothschild nach. Und vieles mehr. Viel Spaß bei der Auswahl der Geschichtssendungen der kommenden Woche.
Samstag, 7. Oktober
- Auf ARD-alpha laufen zwei Folgen der Reihe „Zurück an die Arbeit – Janna schuftet sich durch die Jahrhunderte“. „Wie ernährte sich ein Lumpensammler? Warum war der Brauer früher ein Frauenschwarm? Weshalb holten sich die Slawen vor 1000 Jahren beim Backen einen Tennisarm? Und wieso hießen Kaffeekränzchen früher Bierkränzchen? rbb-Moderatorin Janna Falkenstein taucht in die Vergangenheit ab und geht auf eine schweißtreibende Zeitreise in Berlin und Brandenburg.“ „Teil 1“ um 20.15 Uhr, „Teil 2“ um 21 Uhr.
- Vor 50 Jahren erlebte die Welt den Yom-Kippur-Krieg. Die Doku „Code-Wort ‚Rettich‘ – der Krieg steht bevor“ erinnert an den „vierte[„n“] arabisch-israelische Krieg im Rahmen des Nahostkonflikts. Der Krieg begann mit einem Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur, auf dem Sinai und den Golanhöhen, die sechs Jahre zuvor von Israel im Zuge des Sechstagekrieges erobert worden waren.“ (tagesschau 24, 20.15 Uhr). — Um 21.02 Uhr folgt der Film „1948 – Jüdischer Traum, arabisches Trauma – Wie der Staat Israel entstand“.
- Das biografische Drama „Kästner und der kleine Dienstag“ erzählt aus dem Leben des Schriftstellers (WDR, 0.35 Uhr).
Sonntag, 8. Oktober
- Im ZDF geht um 19.30 Uhr die „Welten-Saga II“ weiter mit der Folge „Die Schätze Griechenlands und der Türkei“.
Montag, 9. Oktober
- Eine „Pionierin der Frauenbewegung“ steht im BR um 22.45 Uhr auf dem Programm: „Ellen Ammann und ihr Wirken bis heute“. „Von der Geschichtsschreibung kaum gewürdigt, war Ellen Ammann eine der interessantesten Persönlichkeiten in der katholischen Frauenbewegung in Bayern und ihrer Zeit stets voraus: Sie war Sozialarbeiterin, Gründerin mehrerer Einrichtungen und Verbände, Politikerin, Ehefrau und Mutter.“
Dienstag, 10. Oktober
- Terra X History fragt um 20.15 Uhr im ZDF nach der „Rückkehr der Diktatoren? – Von Stalin zu Putin“. „Die imperiale Machtfülle der Stalinzeit gilt Putin als Vorbild. Die Kritik am einstigen Kremlherrscher ließ er zurückdrängen. Längst stehen nicht mehr Verbrechen und Unterdrückung im Zentrum der Erinnerung, sondern die imperiale Größe der Stalin-Ära. Nach dem Sieg über Hitler hatte der Kremlherrscher die von ihm geführte Sowjetunion in den Rang einer nuklearen Weltmacht gehoben. Doch seine Ära steht auch für unermesslichen Terror und Leid.“
Mittwoch, 11. Oktober
- „Im September 2023 jährt sich der blutige Umsturz in Chile zum 50. Mal. Das Militär unter General Augusto Pinochet putschte am 11. September 1973 gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende und errichtete eine fast 17 Jahre währende Diktatur. Bislang weitgehend unbekannt ist die Rolle der deutschen Geheimdienste aus Ost und West sowie der Diplomaten der Bundesrepublik und der DDR während des Putsches und danach. […] 50 Jahre nach dem Putsch ist der Ausklärungswille im Auswärtigen Amt über die Vorgänge und Verstrickungen deutscher Diplomaten offenbar nicht besonders groß. In den chilenisch- deutschen Beziehungen geht es heute um wertvolle Bodenschätze und engere wirtschaftliche Kooperation. […] Die Verwicklungen deutscher Diplomaten in den Putsch und die verdeckte Unterstützung für Pinochets Militärjunta sollen bis heute nicht an die Öffentlichkeit kommen.“ „BND gegen Stasi – Deutsche Geheimdienste und Diplomaten in Chile `73“ Schon interessant: die demokratische BRD unter der sozialliberalen Regierung Willy Brandts macht sich für die Faschisten stark, die DDR für die weggeputsche Demokratie.
Donnerstag, 12. Oktober
- 20.15 Uhr und 21.05 Uhr stehen wieder zwei „Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs“ auf dem Programm. — Die „Apokalypse – Der Zweite Weltkrieg“ folgt um 22.05 Uhr, 23.30 Uhr und 0.20 Uhr (n-tv).
- „Böse Geister unterstellten ihnen, über Krieg und Frieden mit zu entscheiden. Von der Schlacht bei Waterloo bis zum Suez-Kanal, überall stand ungeschrieben der Name Rothschild drauf. Später wurden die Rotschilds so zur größten Projektionsfläche für anti-jüdische Verschwörungstheorien. So ist die – bisher medial nicht geschehene – Aufarbeitung der Frage, wie groß der politische Einfluss der Rothschilds wirklich gewesen ist, ein längst fälliger Beitrag zur Aufklärung über angeblich geheime Netzwerke: Thesen, Theorien und Gerüchte, die bis heute aus manchen Köpfen nicht weg zu bekommen sind und denen nur mit einem fundierten und differenzierten Blick beizukommen ist.“ „Die Rothschilds – Die Macht der Banker“ (3sat, 22.55 Uhr).
Freitag, 13. Oktober
- „Er war eine der schillerndsten Figuren der deutschen Unterhaltungsbranche: Der Magier und Filmproduzent Helmut Schreiber, alias Kalanag. Er verantwortete antisemitische Propagandafilme für die Nationalsozialisten und galt als ‘Hofmagier’ von Hitler, Goebbels und Göring. Nach 1945 begeisterte er ein internationales Publikum mit aufregend exotischen Zaubershows und wurde als Unterhaltungsdirektor des von Adenauer geplanten privatrechtlichen Fernsehsenders verpflichtet. Der Film schildert die Karriere eines Zauberkünstlers, dem es von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis zur Bundesrepublik gelang, mit Tricks, Täuschung und Tücke immer wieder aufs Neue zu den Gewinnern zu gehören.“ „Verzaubert und verdrängt – Die Karriere des Magiers Kalanag“, tagesschau 24, 22.20 Uhr.
- Um 23.30 Uhr und 0.20 Uhr gibt es auf n-tv wieder zwei „Giganten der Geschichte“.
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