TV-Vorschau 9. – 15. September 2023
Architekturgeschichte, Comicgeschichte, chilenische Geschichte, Kolonialismusgeschichte und vieles mehr gibt es in den Geschichtssendungen der neuen Woche. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 9. September
- „Versailles – Palast des Sonnenkönigs“ (Arte, 20.15 Uhr). „Von den irrwitzigen barocken Fantasiegebilden über die Luxusgemächer der Höflinge bis zum Privatmuseum des Königs: Das heutige Versailles hat kaum noch Ähnlichkeit mit dem Schloss des Sonnenkönigs. Zurzeit wird diese versunkene Vergangenheit mit modernsten Mitteln wie Restaurierung und Digitalisierung Tausender von Schlossplänen erforscht.“
- Die „echte“ Sissi, nicht die Romy Schneider-Sissy ist Thema auf ARD-alpha. Um 20.15 Uhr geht es um ihren Tod, der im Zusammenhang mit einer Vielzahl anarchistischer Anschläge auf Potentaten jener Zeit zu sehen ist. „Die letzten Stunden einer Kaiserin – Elisabeth und die Anarchisten“. — Um 21 Uhr folgt „Sisi – Allüren und Zwänge einer Kaiserin“.
- 3sat präsentiert um 23.30 Uhr „Bäm! – Die Geschichte des Comics“. „In vier Episoden wird die Comicgeschichte der Länder Deutschland, USA, Frankreich/Belgien und Japan beleuchtet. Welche Werke haben diese Länder hervorgebracht? Welchen Einfluss haben ihre Comics auf Kultur und Gesellschaft erlangt? Die animierte Reihe informiert und erzählt packende Geschichten: wie Superman den Ku-Klux-Klan besiegte, wie die erste Comicfigur einen Zeitungskrieg auslöste und den Begriff “Yellow Press” prägte.“
Sonntag, 10. September
- Sissi und andere Herrscherinnen stehen bei 3sat den ganzen Tag im Mittelpunkt. Man schaue selbst!
- Im ZDF geht es um 19.30 Uhr weiter mit der sechsteiligen Dokureihe „Welten-Saga II – Die Schätze Japans“. — Um 23.45 Uhr geht es in der Terra X History-Reihe um die „SS – Macht und Mythos“.
- ARD-alpha erinnert an das Jahr „1648 – Der lange Weg zum Frieden: Wie der Dreißigjährige Krieg beendet wurde“ (20.15 Uhr).
- 50 Jahre ist es her, dass die Hoffnung vieler Menschen in Chile, Südamerika und weit darüber hinaus durch einen rechten Militärputsch gestürzt wurde: Salvador Allende. Die Doku „Verrat in Santiago – Wer erschoss Salvador Allende?“ erinnert an ihn (tagesschau 24, 20.15 Uhr). — Um 21.02 Uhr folgt ein Porträt seiner Tochter, der Schriftstellerin „Isabel Allende – Erzähl mir vom Leben“.
- „Der Film „Die Ecke“ lädt auf eine Tatort-Begehung ein. Der Tatort liegt an einer Straßenecke in Thüringen. Dort starb im Zweiten Weltkrieg ein junger amerikanischer Soldat. Das Foto von ihm wurde zum Titelbild der New York Times und bewegt bis heute das Dorf. Der Film geht den Erinnerungen der Bewohnerinnen u.a. mit neuesten kriminalistischen Methoden nach. Mit Virtual Reality Film reist der Film in der Zeit zurück. Er zeigt anhand eines einzelnen Fotos, wie tief Krieg wirkt und wie vielschichtig und bedeutsam Erinnerung ist.“* MDR, 22.30 Uhr.
Montag, 11. September
- Zwei Beiträge der Reihe „Die Welten-Saga“ gibt es heute Abend auf Phoenix. Um 20.15 Uhr geht es um „Die Schätze Afrikas“, um 21 Uhr um „Die Schätze Indiens“.
- In der ARD ist um 23.50 Uhr ebenfalls der Putsch gegen die demokratische Regierung Chiles und dessen Folgen das Thema einer Dokumentation. „Kinder des Exils – Flucht vor Pinochet“ lautet der Titel. „Am 11. September 1973 stürzte Armeegeneral Augusto Pinochet mit einem blutigen Militärputsch die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende in Chile. Wie erging es den Kindern, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR geflohen sind? Ein Film über die Folgen von Gewaltherrschaft, Exil, Integration und die Suche nach Identität.“
Dienstag, 12. September
- Zwei weitere Folgen der Reihe „Die Welten-Saga“ laufen auf Phoenix: „Die Schätze des Orients“ (20.15 Uhr) und „Die Schätze Lateinamerikas“ (21 Uhr).
- Der Militärputsch gegen die demokratische Regierung Salvador Allendes in Chile vor 50 Jahren ist heute Themenschwerpunkt auf Arte. Um 21.50 Uhr geht es los mit dem Film „Chile: Träume, Terror, Neuanfang“. „Was als Vision einer besseren Gesellschaft begann, fand ein blutiges Ende: Am 11. September 1973 putschte das Militär in Chile. Fünf Jahrzehnte nach diesen dramatischen Ereignissen erinnert ARTE an den Sturz des demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Allende. Die Doku lässt prominente Zeitzeugen zu Wort kommen und blickt auf die Entwicklung des Anden-Staates.“ — Um 23.20 Uhr folgt der Beitrag „Chile: Das Volk gegen die Chicago Boys“. „Das chilenische Volk rebelliert: Nach 40 Jahren neoliberaler Wirtschaftspolitik, die dem Land unter der Pinochet-Diktatur aufgezwungen wurde, fand im Herbst 2019 eine Volkserhebung statt. Im Oktober 2020 folgte ein Referendum über eine neue Verfassung.“ — Um 0.20 Uhr schließlich läuft der erste Teil der dreiteiligen Reihe „Der Kampf um Chile“ mit dem Titel „Der Aufstand der Bourgeoisie“. Der zweite und dritte Teil („Der Staatsstreich“ bzw. „Die Macht des Volkes“) sind wohl nur in der Mediathek abrufbar.
- „Die Versteigerer [„waren die“] Profiteure des Holocaust“. „Neue Aktenfunde machen es möglich, das schrecklichste Kapitel der deutschen Geschichte aus einer vollkommen neuen Perspektive zu erzählen. Mit der Akribie eines deutschen Beamten hat der Versteigerer Hans Klemm in Leipzig jeden Verkauf ehemals jüdischen Eigentums zwischen 1933 und 1944 dokumentiert. In unzähligen Listen sind die von den ausreisenden und deportierten Juden zurückgelassenen Gegenstände erfasst: Betten und Schränke, Tische und Stühle, Bettwäsche, Kleidung, Musikinstrumente und Spielzeug. Jeder Gegenstand wird geschätzt und dann versteigert. Als Auftraggeber fungieren damals die Geheime Staatspolizei oder die Oberfinanzdirektion, die das Geld zugunsten der Reichskasse einziehen. Doch auch der Versteigerer selbst erzielt gewaltige Gewinne. 10 Prozent des Versteigerungserlöses stehen ihm zu. Die Gewinne von Hans Klemm steigen in der NS-Zeit von etwa 10.000 auf über 100.000 Reichsmark pro Jahr.“ (MDR, 22.10 Uhr).
Mittwoch, 13. September
- „Die Welten-Saga“ geht auf Phoenix weiter. Um 20.15 Uhr sind „Die Schätze Südostasiens“ an der Reihe, um 21 Uhr „Die Schätze Europas“.
- „Meyer-Burckhardts Zeitreisen“ geht im NDR um 21 Uhr in die nächste Runde. „In dieser Folge besucht er auf seiner Reise ins Jahr 1914 den Nordwesten Deutschlands: Lüneburg, Wietze, Hemmoor, Steinhude, Bremerhaven und Bremen.“
Donnerstag, 14. September
- n-tv beginnt den TV-Abend mit zwei Beiträgen der Reihe „Inside Hitler“ (20.15 Uhr und 21.05 Uhr). Um 22.05 Uhr folgt der Film „Hitlers Panzerzug – Die rollende Festung des Diktators“. Um 22.30 Uhr und 0.20 Uhr steht „Der Zweite Weltkrieg in der Arktis“ im Blickpunkt.
- „Der europäische Kolonialismus brachte Gräueltaten an Millionen von Menschen. Bis heute profitiert Europa von der Plünderung von Ressourcen und der Ausbeutung von Menschen als Sklaven. Das so erzeugte wirtschaftliche und geopolitische Ungleichgewicht blieb bestehen. Die Forderung nach einem neuen Blick auf die Kolonialzeit wird lauter, damit eine echte Erinnerungskultur für alle geschaffen werden kann. Das aber könnte Konsequenzen für Europa haben. Es könnte Forderung nach Reparationszahlungen und Rückgaben von gestohlenen Kunstgegenständen mit sich bringen.“ Dieses aus historischer Perspektive sehr spannende Thema wird in der Diskussionsrunde „scobel – Lange Schatten des Kolonialismus“ erörtert (3sat, 20.15 Uhr).
Freitag, 15. September
- „Das Christentum, der Islam, der Hinduismus und Buddhismus, aber auch der Sikhismus und die Jüdische Religion besitzen rund um den Globus verteilt spektakuläre Wahrzeichen ihrer Religion. […] Die dreiteilige Doku-Reihe „Hüter der heiligen Stätten“, produziert von der BBC, stellt einige dieser wahren Hüter der Heiligen Stätten vor.“ Teil 1 reicht von „Von Kambodscha bis Israel“ (Phoenix, 20.15 Uhr). Um 21 Uhr geht es weiter „Von Mali bis New York“ und um 21.45 Uhr „Von Jerusalem bis zum Irak“. — Das kulturelle Erbe der Menschheit zu schützen und zu sichern ist seit 1945 die Aufgabe der Unesco. Der Beitrag „Die UNESCO – Macht und Ohnmacht“ beleuchtet die Arbeit dieser UNO-Organisation (22.30 Uhr).
- Der Teutoburger Wald ist ein historischer Ort: Hermannsdenkmal, Externsteine, Wewelsburg. Die Doku „Geheimnis Teutoburger Wald“ geht dem auf den Grund (WDR, 21 Uhr).
- Zwei „Giganten der Geschichte“ gibt es auf n-tv zu sehen (23.30 Uhr und 0.20 Uhr).
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