TV-Vorschau 5. – 11. November 2022
Das Alte Ägypten und preußische Königinnen sind nur zwei Themenfelder der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 5. November
- „Es sind verstörende Bilder, die sich in den Aufnahmen der Hobbyfilmer finden: Eine Braut lacht glücklich in die Kamera. Ihr Ehemann trägt statt eines Hochzeitsanzuges die schwarze Uniform der SS. Ein junger Mann kommt nach erfolgreich absolvierter Grundausbildung nach Hause. Stolz und zärtlich streicht seine Mutter über die neue Uniform mit der Hakenkreuzbinde. Eine Familie versammelt sich am Morgen zum Appell unter der Hakenkreuzfahne.“ Der Zweiteiler „Im Land der Täter“ zeichnet ein geradezu privates Bild des Lebens im Nationalsozialismus. „Leben in der Wohlfühldiktatur“ (20.15 Uhr) und „Front und Heimatfront“ um 21 Uhr, beides auf ARD-alpha.
- Artes Themenabend steht im Zeichen des alten Ägypten. Um 20.15 Uhr geht es um „Tutanchamun, Neues aus dem Grab“, um 21.45 Uhr um „Die Sonnenstadt der Pharaonen“ und um 22.40 Uhr um „Rätselhafte Hundemumien“.
Sonntag, 6. November
- Zwei „Zeugen der Zeit“ kommen auf ARD-alpha zu Wort. Einmal „Josef Salomonovic – Meine gestohlene Kindheit“ um 20.15 Uhr und anschließend „Claus Günther – ‚Wir fühlten uns stark‘“ um 21 Uhr.
- Arte erinnert mit dem Historiendrama „Der Pianist“ (GB, FRA, BRD, POL, NL 2002, Regie: Roman Polanski) an das Schicksal des polnisch-jüdischen Musikers Wladyslaw Szpilman. — Um 22.40 Uhr folgt die Dokumentation „Narben des Krieges“. „Kein bewaffneter Konflikt ohne Ruinen und Zerstörung – Ruinen sind zum Sinnbild des Krieges geworden. Was bedeutet es, ein Leben inmitten von Schutt und Asche führen zu müssen? Wie werden Kriegsruinen für politische Zwecke instrumentalisiert? Darauf versucht der Film Antworten zu finden, indem er die verheerenden Folgen dreier kriegerischer Auseinandersetzungen in den Blick nimmt.“ — Um 23.30 Uhr folgt ein Stück Musikgeschichte des Barock. „Während um ihn herum der Dreißigjährige Krieg tobte, die Pest wütete und Missernten für Hunger und Armut sorgten, schrieb der deutsche Komponist Heinrich Schütz den Soundtrack seiner Zeit. Doch welche Musik brauchen Menschen, deren Dasein von Schmerz, Leid und Tod umgeben ist?“ „Heinrich Schütz – Der Begründer der deutschen Barockmusik“. Der Film läuft auch am Donnerstag im MDR.
- „Anfang der 60er Jahre sieht es, was Wohlstand und Freiheit angeht, so aus, als sei der Kalte Krieg im Grunde entschieden. Im Westen gibt es Vollbeschäftigung und ein Wirtschaftswunder, im Osten haben sie auch Vollbeschäftigung, nur können die Menschen von ihrem Geld wenig kaufen. Die Versorgungslage ist schlecht. Der Film erzählt von der Studentenbewegung im Westen und dem Radikalenerlass, von ostdeutschen Agenten in Bonn und der Kultserie ‚Ein Herz und eine Seele‘ sowie von einem legendären Auftritt (mit Folgen) des Liedermachers Wolf Biermann 1976 in Köln.“* „Deutschland im Kalten Krieg – Keiner wird gewinnen“ (tagesschau 24, 21.30 Uhr).
Montag, 7. November
Heute eine Fehlanzeige.
Dienstag, 8. November
- „Vier Königinnen, vier klingende Namen der preußischen Geschichte: Luise, Augusta, „Vicky“ und Auguste Viktoria. Wer waren sie? Glamourös, rebellisch, tugendhaft, konservativ oder gar intrigant? In einem Panorama vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Untergang der preußischen Monarchie eröffnet die Dokumentation einen neuen, einen weiblichen Blick auf den Militärstaat Preußen.“ „4 Königinnen – Preußens mächtigste Frauen“, RBB, 20.15 Uhr.
- Eine weitere dunkle Facette der NS-Zeit. „Der Versteigerer Hans Klemm in Leipzig hat jeden Verkauf ehemals jüdischen Eigentums zwischen 1933 und 1944 akribisch dokumentiert. Unzählige Listen mit den Habseligkeiten ausgereister und deportierter Juden: Möbel, Bettwäsche, Kleidung, Musikinstrumente und Spielzeug. Jeder Gegenstand wurde geschätzt und dann versteigert – im Auftrag der Geheimen Staatspolizei oder der Oberfinanzdirektion, die das Geld zugunsten der Reichskasse einzogen. Doch auch der Versteigerer selbst erzielte gewaltige Gewinne. Zehn Prozent des Versteigerungserlöses standen ihm zu.“ „Die Versteigerer – Die Profiteure des Holocaust“, SWR, 23.30 Uhr.
Mittwoch, 9. November
- Auf ARD-alpha hinterfragt „zweite Folge der Doku-Reihe „Geschichte ist Zukunft – Stereotyp und Sündenbock“ hinterfragt anhand einer fiktiven Gruppe die Mechanismen und Stufen der Ausgrenzung bis hin zu einem Genozid und zeigt dabei gleichzeitig Maßnahmen zur Verhinderung auf. Der Erzählstrang wird von zwei wichtigen Metaebenen begleitet: der Beschäftigung mit modernem und altem Antisemitismus sowie der Frage nach der pädagogischen Verantwortung.“ (21 Uhr).
- „Genauso akribisch wie sie ihre Massenmorde geplant und durchgeführt hatten, gingen die nationalsozialistischen Machthaber dabei vor, die Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen. Hatten sie beim Vormarsch in den Osten zunächst die Opfer ihrer Hinrichtungen einfach in Massengräbern verscharrt, so fürchteten sie nach der Wende des Krieges und der Gegenoffensive der Roten Armee, dass ihre Gräueltaten entdeckt würden. Wie systematisch die Bürokraten der Massenmorde daran gingen, ihre Spuren zu verwischen und wie grausam und unmenschlich sie dabei vorgingen, ist bis heute ein weitgehend unbekanntes Kapitel Kriegsgeschichte. Viele Angehörige der seinerzeit getöteten Juden, Sinti, Roma, Partisanen oder einfachen Zivilisten warten bis heute auf eine Nachricht über den Verbleib ihrer Verwandten, hoffen noch immer zumindest auf eine würdige Gedenkstätte.“ Die Dokumentation „NS-Geheimkommando 1005“ geht diesen Fragen nach (WDR, 23.30 Uhr). — Um 0.15 Uhr folgt der Film „Pappnase und Davidstern – Der jüdische Karnevalsverein Kölsche Kippa Köpp“. Er begibt sich auf die Suche nach dem jüdischen Karneval in Köln vor und nach den Nazis.
Donnerstag, 10. November
- n-tv startet seinen TV-Abend um 20.15 Uhr mit dem Film „Hitlers Jurassic Park“. „Mit der Hilfe namhafter Wissenschaftler erstellten die Nazis Entwürfe für Jagdparks, in denen längst ausgestorbene Tiere wieder zum Leben erweckt werden sollten. Die Idee dieser ‚Arisierung‘ der Tierwelt nahm ein völlig absurdes Ausmaß an: Mittels genetischer Manipulationen versuchte man, die Evolution zu kontrollieren. Die Dokumentation zeigt ein neue Dimensionen des nationalsozialistischen Größenwahns.“ — „Hitler – Ein Leben in Bildern“ folgt um 21.05 Uhr und 22.05 Uhr. — Zwei Folgen der Reihe „Apokalypse – Der Zweite Weltkrieg“ beschließen um 23.30 Uhr und um 0.20 Uhr den Geschichtsabend des Senders.
- Die katholische Kirche und der Nationalsozialismus ist Thema zweier Filme auf 3sat. Um 22.55 Uhr erfahren wir „Die Geheimnisse der Akten – Der Vatikan öffnet seine Archive“. „Anfang März 2020 hat der Vatikan die geheimen Archive aus der Zeit Papst Pius XII., Oberhaupt der Katholischen Kirche während der NS-Zeit, für Historiker und Wissenschaftler geöffnet. Mit zum Teil unveröffentlichtem Archivmaterial sowie Neuaufnahmen aus dem Vatikan und Deutschland befasst sich diese Dokumentation mit Eugenio Pacelli, so sein bürgerlicher Name, einem der kontroversesten Protagonisten der jüngeren Kirchengeschichte.“ — Um 23.40 Uhr folgt der Beitrag „Bayerns Klöster unter dem Hakenkreuz“. „Am 13. Januar 1941 rief ein Geheimerlass der NS-Führung zum ‚Klostersturm‘ auf. Rund 300 Abteien im gesamten Reich fielen dem NS-Vernichtungskampf gegen geistliche Orden zum Opfer. In Bayern waren rund 30 Klöster betroffen. Die Dokumentation erzählt anhand von drei Abteien, mit welcher Art von Repressalien und Übergriffen – bis hin zur Klosteraufhebung – die Ordensgeistlichen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hatten.“
- Am Sonntag auf Arte, heute um 23.10 Uhr im MDR: „Heinrich Schütz – Begründer der deutschen Barockmusik“.
- „Im Mai vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Noch leben Angehörige der Generation, die den Krieg miterlebten. Noch leben die letzten Zeitzeugen, die in Bombenkellern saßen, zum Volkssturm eingezogen wurden, mit ihren Eltern vor der näher rückenden Front flohen. Das multimediale ARD-Projekt „Kinder des Krieges“ erzählt das Schlüsseljahr 1945 aus der Sicht der Kinder.“ (HR, 23.45 Uhr).
Freitag, 11. November
- „Die Kanalinsel Guernsey ist eine britische Insel mit deutscher Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die vor der französischen Küste liegende Insel von der deutschen Wehrmacht besetzt. Fünf Jahre blieben die Besatzer und hinterließen nicht nur gigantische Bunker, Tunnelsysteme und Abwehrtürme, sondern auch ein kaum bekanntes soziales Erbe. Mit „GUERNSEYS KRIEGSKINDER“ zeigt Infosender phoenix die TV-Premiere der historischen Spurensuche von Autorin Lotta Pommerien, die auf der Kanalinsel sehr emotionale Familiengeschichten aufspürt, die mit der deutschen Besatzung zusammenhängen.“ (Phoenix, 22.30 Uhr).
- n-tv beschäftigt sich mit dem Alten Ägypten. Um 23.30 Uhr geht es um „Das Kokain-Rätsel – Drogen-Mumien im Alten Ägypten“ und um 0.20 Uhr folgt aus der Reihe „Giganten der Geschichte“ der Beitrag „Tutanchamuns Grab“.
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