TV-Vorschau 10. – 16. April 2021
Der Eichmann-Prozess vor 60 Jahren nimmt weiterhin einen großen Raum im Geschichtsfernsehen der kommenden Woche ein. Wer sich für Kulturgeschichte interessiert, bekommt Einblicke auf die „Dekadenz“ in der Geschichte. Die Eroberung des Weltalls aus sowjetischer Perspektive ist ebenfalls Thema. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 10. April
- Auf ARD-alpha geht der Themenschwerpunkt „Eichmann-Prozess“ weiter. Um 20.15 Uhr ist der Beitrag „Der Eichmann-Prozess – Eichmanns Ende“ zu sehen. „Adolf Eichmann, Cheforganisator der Judendeportationen in die Vernichtungslager und einer der größten Kriegsverbrecher im ‚Dritten Reich‘, taucht nach Kriegsende in der Nordheide unter. Dort verdingt er sich als Holzfäller und Hühnerzüchter, unweit vom ehemaligen KZ Bergen-Belsen. 1950 setzt er sich wie viele Nazis nach Argentinien ab und holt 1952 seine Frau und drei Söhne nach. Die deutsche Gemeinde in Buenos Aires ist überschaubar; sie besteht aus Nazis und Juden, aus Tätern und Opfern. Auch Lothar Hermann, Jude und KZ-Überlebender, hat sich 1942 dorthin in Sicherheit gebracht. Seine Tochter Silvia verliebt sich in ‚Nick‘, ohne zu wissen, dass es sich dabei ausgerechnet um Eichmanns Sohn Klaus handelt. Diese Liaison soll Adolf Eichmann zum Verhängnis werden.“ — Um 21.45 Uhr folgt dann der zweite Teil der Dokumentation „Der Eichmann-Prozess – Vor 60 Jahren: Eine Epoche vor Gericht“.
- „Wer kennt nicht d’Artagnan, den schneidigen ‚vierten Musketier‘, der durch Alexandre Dumas’ Erfolgsroman ‚Die drei Musketiere‘ weltweit zur Legende wurde? Weniger bekannt ist, dass d’Artagnan wirklich existiert hat. Die Biografie der realen historischen Figur ist sogar noch faszinierender als die ihres fiktionalen Doppelgängers …“ Und zu sehen ist die Doku „D’Artagnan, Musketier im Dienst des Sonnenkönigs“ um 20.15 Uhr auf Arte.
- „Geheimnisvolle Orte: Der Kölner Dom“ gibt es um 21.02 Uhr auf tagesschau 24.
- Ein Phänomen, das in der Geschichte immer wieder für den Untergang ganzer Reiche oder gar Zivilisationen verantwortlich gemacht wird: Dekadenz. 3sat geht in einer zweiteiligen Doku dem nach. Um 21.35 Uhr geht es um die „Sehnsucht nach Lust und Verfall“ und um 22.30 Uhr folgt der „Kampf gegen den Untergang“.
Sonntag, 11. April
- Um 20.15 Uhr steht im „ARD-alpha-thema Gespräch“ „Der Eichmann-Prozess“ im Mittelpunkt. — Um 21 Uhr folgt der Beitrag „Büro 06 – Die Architekten des Eichmann-Prozesses“. „Im Zentrum dieser Dokumentation stehen die israelischen Ermittler und vor allem jener Beamte, der Eichmann verhörte, Avner Less, der aus Berlin stammte. Adolf Eichmann hielt den Prozess zu Beginn für eine Formsache, eine Aufarbeitung für die Geschichtsbücher. Aber die Ermittler hatten alle juristischen Fragen so schlüssig beantwortet, dass das Verfahren eine viel handfestere Entwicklung nahm.“ — Der abschließende dritte Teil der Doku „Der Eichmann-Prozess – Vor 60 Jahren: Eine Epoche vor Gericht“ ist um 22 Uhr zu sehen. — Zwei Zeitzeugen kommen in der Nacht zu Wort. Um Mitternacht der „Zeuge der Zeit: Gabriel Bach – Der Prozess seines Lebens“ und um 0.45 Uhr „Zeuge der Zeit: Michael Goldmann-Gilead – ‚Und ich stand auf‘“.
- Auch tagesschau 24 sendet die Dokus zum Eichmann-Prozess, die auf ARD-alpha laufen. Um 20.15 Uhr „Die Katastrophe vor Gericht“ und um 21.17 Uhr „Eichmanns Ende“.
- Der Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA um die Eroberung des Weltalls steht im MDR im Mittelpunkt. Thema: „Sternstunden – 60 Jahre Mensch im All“. Um 22.20 Uhr eröffnet die MDR Zeitreise mit dem Beitrag „Juri Gagarin – Pionier, Mythos, Mensch“. — Um 22.50 Uhr folgt der „Wettlauf ins All – Zwei Deutsche erobern den Kosmos“. — Weiter geht es um 23.35 Uhr mit der biografischen Doku „Kosmonaut Nummer 1: Juri Gagarin – Triumph und Tragödie“. — Den Abschluss bildet die erste Frau im Weltall: „Die Walentina-Tereschkowa-Story – Triumph und Tränen“.
- „Auguste Victoria – Deutschlands letzte Kaiserin“ steht im Zentrum der ZDF History Folge um 23.45 Uhr.
- Die französische Revolution aus der Sicht der Dienerin von Marie-Antoinette. Als Vorlage des Films „Leb wohl, meine Königin!“ (FRA, ESP 2011, Regie: Benoît Jacquot) „diente der preisgekrönte Roman der Historikerin Chantal Thomas, der aus der ungewohnten Perspektive einer unbedeutenden Bediensteten auf das dekadente Leben am Hofe schaut, das schon bald durch die Französische Revolution ein gewaltsames Ende findet.“ (ARD, 0.05 Uhr).
Montag, 12. April
- n-tv begibt sich zunächst „Inside Hitler“. Um 20.15 Uhr „Geheime Krankenakten“, um 21.05 Uhr „Familiengeheimnisse“. — Es folgen drei „Mega-Projekte der Nazis“. Um 22.10 Uhr „Der Atlantik-Wall“, um 23.30 Uhr „U-Boot-Basis“ und um 0.25 Uhr „Raketen-Basis“.
- Zwei Folgen der Reihe „Damals in Amerika“ sind auf Phoenix zu sehen. „Teil 1: Die Geschichte der Einwanderer“ um 20.15 Uhr. „1886 machte Frankreich Nordamerika die Freiheitsstatue zum Geschenk: „Gebt mir eure Müden und Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren!“, verkündet die Inschrift. Seitdem hat Lady Liberty im Hafen von Ellis Island Millionen von Einwanderern aus aller Welt empfangen. Auf frühen, nachträglich mit Farbe versehenen Aufnahmen der Filmgeschichte, sieht man die Erleichterten, die die Torturen der Überfahrt und das Prozedere der Einwanderungsbeamten überstanden haben, wie sie sich mit Donuts stärken.“ – „Teil 2: Die Geschichte der Mächtigen“ folgt um 21 Uhr.
- Die ARD stellt diesmal in der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ „Karlsbad“ in den Mittelpunkt. „Ein altehrwürdiger Ort in der Mitte Europas, an dem die ganze Welt genesen will. Ob Kaiser oder Könige, Reiche oder weniger Betuchte: Das Versprechen, Karlsbad geheilt oder wenigstens erholt zu verlassen, gehört noch heute zum positiven Grundrauschen dieses Böhmischen Kurortes.“ (23.20 Uhr).
Dienstag, 13. April
- „Der Nordbahnhof“ ist Thema der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ um 20.15 Uhr auf RBB. „Wo heute an der Invalidenstraße sachliche Neubauten der Deutschen Bahn eines der größten Unternehmen des Landes repräsentieren, befand sich früher ein prächtiger Bahnhof in fast verspielter Architektur. Der Stettiner Bahnhof gehörte zu den großen Berliner Kopfbahnhöfen. Durch den Bau der ‚Berlin-Stettiner-Eisenbahn‘ bis 1840 wird der neue Bahnhof nötig. Die Bahnlinie ist die erste Verbindung vom Binnenland zu einem Seehafen an der Ostseeküste. Stettin war damals sozusagen der Hafen von Berlin. Die Bahnstrecke ist zunächst als reine Gütertransportstrecke gedacht, doch ab 1872 wird sie auch für Personentransporte genutzt.“ — Um 21 Uhr heißt es „London Calling – Briefe aus dem Kalten Krieg“. „‚Briefe ohne Unterschrift‘ hieß eine BBC-Radio-Sendung, die sich in deutscher Sprache speziell an Hörer in der DDR richtete. Fast 25 Jahre lang konnten sich Ostdeutsche anonym ihre Alltagssorgen von der Seele schreiben.“
- Auf Phoenix geht die Reihe „Damals in Amerika“ weiter. Um 20.15 Uhr erleben wir „Die Geschichte der Industriegiganten“, um 21 Uhr „Die Geschichte der Arbeiter“.
- Unter der Überschrift „Sternstunden – 60 Jahre Mensch im All“ sendet der MDR einen weiteren Beitrag: „Mondmänner mit Hammer und Sichel – Die geheimen Mondlande-Pläne der Sowjets“. „Immer hatten die Sowjets die ‚kosmische Nase‘ vorn, aber ausgerechnet den prestigeträchtigsten Wettlauf des 20. Jahrhunderts haben sie verloren. Eine Niederlage, von der die Welt Jahrzehnte nichts erfahren sollte – das sowjetische Mondprogramm wurde streng geheim gehalten. Denn ein Wettrennen, bei dem man offiziell gar nicht an den Start geht, kann man auch nicht verlieren. So die Logik des Politbüros.“ (22.10 Uhr).
Mittwoch, 14. April
- In der Reihe „Unsere Geschichte“ berichtet der NDR um 20.15 Uhr über die „Kinder des Krieges – Deutschland 1945“. „Zeitzeugen des Jahres 1945 und ihre Erinnerungen stehen im Zentrum des ARD-Gemeinschaftsprojektes ‚Kinder des Krieges‘. Ihre Aussagen machen deutlich: Das allgemeine Bild vom Jahr 1945 ist rückblickend geschönt. Geschönt von der Vorstellung des nahen Kriegsendes. Geschönt von der Vorstellung, dass am 8. Mai 1945 aller Schrecken endet. Aus Sicht derjenigen, die damals Kinder waren, stellt sich das Jahr 1945 anders dar: Zwar ist das Ende des Krieges bereits im Januar 1945 absehbar, doch niemand kann sicher sein, dieses Ende auch zu erleben.“
- Zwei weitere Einblicke in die US-Geschichte erhält man auf Phoenix in der Reihe „Damals in Amerika“. Um 20.15 Uhr geht es um „Die Geschichte der Traumfabrik Hollywood“ und um 21 Uhr um „Die Geschichte Alaskas“. „Zu Beginn des 20.Jahrhunderts ist Alaska ein eisiges, von wenigen Ureinwohnern bewohntes Land im hohen Norden Amerikas. 1867 vom russischen Kaiserreich erworben, wird sich die vom Meer umgebene, raue Wildnis mit Nähe zu Russland und Asien allerdings von enormer strategischer Bedeutung für die USA erweisen.“
- Das Historiendrama „Luther“ (BRD/GB/USA 2003, Regie: Eric Till) ist um 0.20 Uhr im BR zu sehen.
Donnerstag, 15. April
- „Russen und Deutsche – 7 Historische Wendepunkte“ stehen um 20.15 Uhr bei Phoenix auf dem Programm. „Russen und Deutsche im 20. Jahrhundert – das ist eine Beziehung der Extreme, eine Beziehung zwischen Höhen und Tiefen, Freund- und Feindschaft, Frieden und Krieg. Anfang des 20. Jahrhunderts blicken Russland und das Deutsche Reich auf eine lange Phase des Austausches und der Bündnisse zurück. Doch der Erste Weltkrieg wird auch zur „Urkatastrophe“ für die gemeinsamen Beziehungen.“
- Auf Arte steht „Der amerikanische Traum – Die Europäer in der Neuen Welt“ im Mittelpunkt einer Doku um 20.15 Uhr. „Ausgangspunkt dieser filmischen Geschichte der Besiedlung der amerikanischen Ostküste durch die europäischen Pioniere ist Florida, wo sich die Spanier nach der Entdeckung durch Kolumbus niedergelassen hatten. Die europäische Besiedlung der Neuen Welt führte dann später von Jamestown (Virginia) über New York bis an die Grenze zu Kanada.“
Freitag, 16. April
- Auf n-tv sind wieder „Giganten der Geschichte“ zu sehen. Um 20.15 Uhr das „Reich des Minotaurus“, „New Yorks Freiheitsstatue“ folgt um 21.05 Uhr und „Die Wikinger-Stadt“ um 22.10 Uhr. — Nach Mitternacht folgt dann noch der Zweiteiler „Vom Kind zum Krieger“ („Die Kelten“ um 0.25 Uhr und „Ritter des Mittelalters“ um 1.10 Uhr).
- Am Montag in der ARD, heute um 21.30 Uhr auf tagesschau 24: „Geheimnisvolle Orte: Karlsbad – Glanz und Trauma eines Kurortes“.
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