TV-Vorschau 7. – 13. November 2020
Das Bürgerbräukeller-Attentat auf Hitler 1939 wird in der kommenden Woche gewürdigt, prominente SS-Geiseln sollten in der Schlussphase des Krieges als Verhandlungsmasse dienen und ein Blick auf die Geschichte der UNESCO sind nur ein paar Themen der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Viel Spaß bei der Auswahl!
Samstag, 7. November
- n-tv hat wieder drei „Mega-Projekte der Nazis“ im Programm. Um 20.15 Uhr „Hitlers Züge“, um 21.05 Uhr „Züge im Dritten Reich“ und um 22.10 Uhr „Hitlers Luftwaffe“.
- Die Doku „Die ‚Wendemorde‘“ erzählt davon, wie DDR-Schwerverbrecher nach der Wende freikamen. „In den elf Monaten zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung standen die Zeichen auf Freiheit. Tausende politische Gefangene kamen aus den DDR-Gefängnissen frei – aber auch Gewalttäter. Einige wurden rückfällig.“ (Phoenix, 23.15 Uhr).
Sonntag, 8. November
- „Am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy, der 35. Präsident der USA, im Beisein seiner Frau und des Gouverneurs von Texas Opfer eines Attentats.“ Anlass für Tagesschau 24 einen Rückblick auf den berühmten amerikanischen Präsidenten und seinen geheimnisumwitterten Tod zu werfen. Die biografische Doku „John F. Kennedy“ läuft um 20.15 Uhr. — Um 21.02 Uhr folgt die (fragwürdige) Aufklärung des Mordes: „Rendezvous mit dem Tod – Warum Kennedy sterben musste“.
- „Am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Pult, an dem Hitler seine Jubiläumsrede hielt, eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der festgenommene Mann ist Georg Elser, ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Wäre die Bombe am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller 13 Minuten früher hochgegangen – Georg Elser hätte womöglich die Weltgeschichte verändert.“ Das Doku-Drama „Elser“ (BRD 2015, Regie: Oliver Hirschbiegel) erinnert an den lange vergessenen (oder besser: verdrängten) Widerständler (ARD, 23.35 Uhr).
Montag, 9. November
- „Der Kinderarzt und Schriftsteller Janusz Korczak ist Leiter eines Heims für jüdische Waisenkinder. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wird das Kinderheim ins Warschauer Getto verlegt. Er trotzt dort den entsetzlichen Bedingungen, beschafft Nahrungsmittel und versucht, die Würde und Persönlichkeit der Kinder zu bewahren. […] 1942 stirbt er mit seinen Kindern im Konzentrationslager Treblinka. Dr. Janusz Korczak ist das Pseudonym von Henryk Goldszmit, der als polnischer Nationalheld gilt. Nach einem Buch der prominenten Autorin und Regisseurin Agnieszka Holland schuf der große polnische Regisseur Andrzej Wajda einen bewegenden Film über die letzten Lebensjahre des vielseitigen Schriftstellers, Mediziners und Pädagogen. Mit zwischengeschnittenen dokumentarischen Aufnahmen aus dem Warschauer Getto und einer eher beiläufigen Darstellung von Gewalt und Brutalität macht Wajda die ständige Präsenz des Nazi-Terrors spürbar. Wojciech Pszoniak spielt den Pädagogen mit großer Intensität. „Korczak“ (POL, BRD, FRA 1990, Regie: Andrzej Wajda) ist ein erschütterndes Plädoyer für Humanismus in inhumaner Zeit.“ (MDR, 23.10 Uhr).
- Die Reihe „Geschichte im Ersten“ berichtet um 23.35 Uhr von der „Wende im Eis“ (ARD). Die Wissenschaftler einer DDR-Antarktisstation verließen 1989 die DDR und erlebten die Ereignisse rund um den Mauerfall aus der Ferne. Als sie nach Deutschland zurück kamen, waren sie Bundesbürger.
Dienstag, 10. November
- Phoenix sendet um 20.15 Uhr die biografische Doku „Mensch Helmut – Der Mythos Helmut Schmidt“.
- „Jede Metropole hat ihre Wiege, ihren alten Kern, auch die deutsche Hauptstadt. Was aber ist vom historischen Alt-Berlin geblieben, welche Spuren hat es hinterlassen? Die Dokumentation [„Das verlorene Alt-Berlin“ aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“] rekonstruiert die Chronik des Verschwindens von Alt-Berlin und lässt durch aufwendige 3-D-Animationen, zum Teil neuentdecktes Archivmaterial und lebendigen Erinnerungen den alten Kern Berlins wiederauferstehen.“ (RBB, 20.15 Uhr).
- Das Doku-Drama „Wir, Geiseln der SS“ läuft heute auf Arte. „April 1945: 139 Häftlinge der SS, bestehend aus den Angehörigen der Hitler-Attentäter und Prominenten aus Europas Adel, Klerus, Politik und Militär werden in die Alpen verschleppt. Das Kalkül hoher SS-Führer und ihres Chefs Heinrich Himmler: Die Gefangenen könnten in Verhandlungen mit den West-Alliierten als Faustpfand dienen. Die Geiseln wenden das Blatt mit einer List.“ Teil 1 „Fahrt ins Ungewisse“ um 20.15 Uhr und Teil 2 „Auf Messers Schneide“ um 21.05 Uhr. — Um 22 Uhr folgt die Lösung eines Rätsels: „Die geheimen Depots von Buchenwald“. „Im Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald entdeckten Angehörige der US-Armee im April 1945 zwei geheime Bunker, gefüllt mit Tonnen von Raubgut. Mehr als 40 Jahre später taucht in den National Archives in Washington eine mysteriöse Skizze auf. Lagert noch mehr Raubgut in Buchenwald? Im Oktober 2019 begann im Steinbruch eine Grabung …“ — Erstmals begegnete die (west)deutsche Bevölkerung Menschen mit dunkler Hautfarbe in größerer Zahl. Und der Rassismus trat hervor, die ersten „Umvolkungsfantasien“ wurden in die Welt gesetzt. Als nach dem Ersten Weltkrieg französische Besatzungstruppen in Deutschland stationiert wurden, waren auch viele Soldaten aus den afrikanischen Kolonien darunter. „Von den rund 100.000 französischen Soldaten, die nach dem Ersten Weltkrieg 1920 zur Besetzung des deutschen Rheinlandes entsendet werden, kommen rund 20.000 Soldaten aus den französischen Kolonien sowie aus Tunesien und Marokko. Schnell werden diese Männer zur Zielscheibe einer Hetzkampagne, die unter dem Begriff “Die schwarze Schmach” weltweit für Schlagzeilen sorgt.“ Um 22.55 Uhr erzählt die Doku „Sie nannten sie die Kinder der Schande“ von dieser einschneidenden Erfahrung. — Phoenix porträtiert am frühen Abend Helmut Schmidt, Arte widmet sich am späteren Abend „General de Gaulle – Riese auf tönernen Füßen“ (23.50 Uhr). „War General Charles de Gaulle wirklich immer die starke Führungspersönlichkeit, oder gab es in seinem Leben und in seiner politischen Laufbahn Momente der Schwäche? Der Dokumentarfilm hinterfragt den Mythos de Gaulle und zeichnet ein eher ungewohntes Bild des wohl berühmtesten französischen Staatsmannes der Nachkriegszeit.“
- Der BR stellt um 22.30 Uhr in der Reihe „Akte M – Geheimsache Museum“ das „Naturhistorische Museum, London“ vor.
Mittwoch, 11. November
- Zwei „Geheimnisvolle Orte“ stehen bei Phoenix auf dem Programm. Um 20.15 Uhr „Der Zoologische Garten“ von Berlin und um 21 Uhr „Die Schönhauser Allee“.
- „Berlin 1945 aus der Perspektive seiner Zeitgenossen: Hakenkreuz-Fahnen versinken im Trümmermeer um neuen Gedanken und Fahnen über den Köpfen Platz zu machen, während sich am Horizont die Teilung der Stadt abzeichnet. „Berlin 1945“ erzählt mit Archivmaterial aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen, ohne sich über sie zu erheben, ein vielstimmiges, kollektives Tagebuch: Geschichte wird gegenwärtig.“ (RBB, 22.15 Uhr).
- „Noch Wochen nach dem 8. Mai 1945 habe er sich in Panik auf die Erde geworfen, wenn irgendwo am Himmel ein Flugzeug erschien, berichtet Paul Diefenbach (damals 7 Jahre alt) aus Köln. Zeitzeugen des Jahres 1945 und ihre Erinnerungen stehen im Zentrum des Dokumentarfilms: ‚Kinder des Krieges‘. Ihre Aussagen machen deutlich: Unser Bild vom Jahr 1945 ist rückblickend geschönt. Geschönt von der Vorstellung des nahen Kriegsendes. Geschönt von der Vorstellung, dass am 8. Mai 1945 aller Schrecken endete. Aus Sicht derjenigen, die damals Kinder waren, stellt sich das Jahr 1945 anders dar. Zwar ist das Ende des Krieges bereits im Januar 1945 absehbar, doch niemand kann sicher sein, dieses Ende auch zu erleben.“ „Kinder des Krieges – Deutschland 1945“, BR, 22.45 Uhr.
Donnerstag, 12. November
Heute leider eine Fehlanzeige.
Freitag, 13. November
- „Könnten wir das heute?“ fragt wieder n-tv. Um 20.15 Uhr steht die „Die Brooklyn Bridge“ im Blickpunkt, um 21.05 Uhr die „Wasserwege der Römer“.
- Ein Kapitel DDR-Wirtschaftsgeschichte gibt es um 21.17 Uhr auf Tagesschau 24. „Das Modeunternehmen EXQUISIT passte nicht in die DDR. In dieses Land, das seine Idee von Gleichheit und Wohlstand für alle unbedingt durchsetzen wollte. Aber die Mode machte da nicht mit. Mode ist wechselhaft und individuell. Das hatte auch die DDR-Regierung erkannt. Und so wurde EXQUISIT 1970 per Ministerratsbeschluss gegründet. Der Staatsauftrag sah vor, dass den DDR-Bürgern hochwertige und hochpreisige Mode angeboten werden sollte. 20 Jahre wurde bei EXQUISIT eine Mode produziert, die am Ende auch international Aufmerksamkeit erregte.“ „Exquisit – Mode made in GDR“.
- „Den ‚Frieden im Geist der Menschen zu verankern‘ – diesem Auftrag stellt sich die UNESCO seit 1945. Ihr Ziel: der Schutz des kulturellen Erbes der Menschheit. […] Gemeinsam mit Historikern, Ethnologen und Insidern der Organisation wirft ‚ZDF-History‘ einen Blick auf Strukturen und Herausforderungen der weltweit agierenden Institution UNESCO, die momentan in der wohl tiefsten Krise ihrer Geschichte steckt.“ „Die UNESCO – Macht und Ohnmacht“ (Phoenix, 22.30 Uhr).
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