TV-Vorschau 18. – 24. Mai 2019
Die kommende Europawahl blockiert so manchen Sendeplatz, der sonst für Geschichtsdokus reserviert ist. Daher ist die Auswahl an Geschichtssendugnen in der kommenden Woche etwas geringer. Es gibt aber immer noch einige interessante Themen, z. B. 70 Jahre Grundgesetz. Viel Spaß.
Samstag, 18. Mai
- „Giganten der Geschichte“ prägen das Abendprogramm auf N-TV. Um 20.15 Uhr „Die Felsenstadt Petra“, gefolgt von „Stonehenge“ (21 Uhr), dem „Taj Mahal“ (22.10 Uhr), „Machu Picchu“ (23.10 Uhr) und der „Terrakotta-Armee“ (0.10 Uhr).
- Am kommenden Freitag jährt sich der Geburtstag der englischen Königin Viktoria zum 200. Mal. „Queen Victoria – ihr Name steht für eine ganze Epoche der jüngeren Geschichte. […] An ihr irritiert noch heute, dass das Bild, das die höfische Propaganda von ihr zeichnete, nicht die ‚echte‘ Victoria widerspiegelt: eine lebenslustige, machtbewusste Frau.“ Die Doku „Zwischen Lust und Pflicht – Queen Victoria“ zeichnet um 21.45 Uhr auf Arte ein Intimes Porträt der Monarchin.
Sonntag, 19. Mai
- „Bis in die Mitte der fünfziger Jahre war der Steinkohlebergbau der Motor des westdeutschen Wiederaufbaus nach dem Krieg, und Bergmann im Ruhrgebiet war der sicherste Beruf der Welt. Doch schon bald danach ist von ersten Krisen die Rede, von Feierschichten, von wachsenden Halden und von Zechenstilllegungen. Das Fernsehen zeigt dramatische Berichte vom ohnmächtigen Protest der Bergleute, vom Abriss der Werksanlagen und vom Schlangestehen im Arbeitsamt. Noch scheint es Alternativen zu geben, die Stahlindustrie zum Beispiel oder das neu gegründete OPEL-Werk in Bochum. Erst später wird klar: Es ist ein Abschied ohne Wiederkehr.“ „Wie die Kohle aus dem Ruhrgebiet verschwand“, Tagesschau 24, 20.15 Uhr. — Im Anschluss passend „Der lange Abschied von der Kohle“ (21.02 Uhr).
- In der MDR Zeitreise“ dreht sich um 22.15 Uhr alles um „Plaste und Elaste – Als der Alltag Kunststoff wurde“. — Um 22.45 Uhr folgt „Der große Knall – Bitterfeld 1968“. „Am 11. Juli 1968 um 13.57 Uhr vernahm ganz Bitterfeld einen ohrenbetäubenden Knall. Schwer und dumpf bebte die Erde. Glas splitterte, Laternen und Bäume schwankten. Eine schwere Gasexplosion hatte die PVC-Fabrik in Trümmer gerissen. Mindestens 41 Menschen starben, hunderte wurden schwer verletzt. Augenzeugen berichten von einem 50 Meter hohen Rauchpilz. Im Umkreis von fünf Kilometern gingen alle Glasscheiben zu Bruch. […] Der Film rekonstruiert das größte Chemie-Unglück in der DDR-Geschichte und geht den Ursachen und den Folgen auf den Grund.“
- Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin waren für die Nationalsozialisten eine Art Leistungsschau. Alles sollte die Überlegenheit der arischen Rasse unter Beweis stellen. Die Athleten gefiel den Machthabern aber nicht immer. Die Doku „Luz Long – Jesse Owens: Eine Geste für die Ewigkeit“ erinnert an das Weitsprung-Duell zwischen dem deutschen Vorzeigesportler Carl Ludwig Hermann Long und dem farbigen Amerikaner Jesse Owens, die sich trotz aller sportlichen Konkurrenz menschlich besser verstanden als es Hitler lieb war (NDR, 23.45 Uhr).
- Oft hat sich Geschichte in Form von Erzählungen in das kollektive Gedächtnis geschrieben, deren Wahrheitsgehalt nicht unbedingt sehr hoch sein muss. ZDF-History stellt die Frage: „Wahr oder falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik“ (23.45 Uhr). „Gab es eine Stunde null? Haben Trümmerfrauen das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut? Was ist dran am Wirtschaftswunder?“
Montag, 20. Mai
Heute eine Fehlanzeige.
Dienstag, 21. Mai
- Aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ sendet RBB um 20.15 Uhr den Beitrag „Hotel Adlon“. „Ein facettenreiches Porträt über die Glanz- und Schattenseiten der [„Berliner“] Nobelherberge.“
- „Eine Spurensuche in Geschichte und Gegenwart der Frauenkirche, die von den Sandsteinbrüchen der Elbe, vom kühnsten Dach der Welt und einem Pflock im Keller erzählt, wo es noch Treppen gibt, die ins Nichts führen…“ „Die Dresdner Frauenkirche – Hoffnung, Versöhnung, Sandstein“, MDR, 21 Uhr. — Um 22.05 Uhr setzt der Sender setzt die zweiteilige Doku „Das Politbüro privat“ fort.
- Die Spuren des Mittelalters in der Gegenwart sucht die Doku „Unsterbliches Mittelalter – Gotik in Bayern“ um 22.30 Uhr im BR. Architektur, Fantasy, Cosplay-Szene – das Mittelalter ist an vielen Orten zu finden.
Mittwoch, 22. Mai
- Die ARD widmet heute einen ganzen Abend dem Thema „70 Jahre Grundgesetz“. U. a. stellt der Film „Sternstunde ihres Lebens“ (BRD 2014, Regie: Erica von Moeller) mit Iris Berben in der Hauptrolle den Kampf von Elisabeth Selbert (einer der „Mütter“ des Grundgesetzes) für die Einfügung des Satzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ dar (21.30 Uhr). Für uns heute eine Selbstverständlichkeit, damals das Ergebnis eines zähen Ringens. — Um 23.30 Uhr zeigt die Doku „Als Mutti arbeiten ging – 70 Jahre Gleichberechtigung“ die Lebenswirklichkeit in Ost- und Westdeutschland.
- „Die Lehren aus Weimar“ stehen um 22.10 Uhr im Mittelpunkt einer Doku im WDR. „Gibt es Parallelen zwischen den Zwanziger Jahren und heute? Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber man kann aus ihr lernen.“
- Zwei (schon oft gezeigte) filmische Porträts sind heute im HR zu sehen. Um 22.30 Uhr stellt „Die Akte General“ (BRD 2016, Regie: Stephan Wagner) das Wirken des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer vor, der in den 50er Jahren die bundesdeutsche Justiz zu energischer Aufklärung der NS-Verbrechen zwang und dafür sehr angefeindet wurde. — Um Mitternacht folgt der Film „Hannah Arendt“ (LUX, BRD, USA, ISR 2012, Regie: Margarethe von Trotta), die mit ihrer These von der „Banalität des Bösen“ eine heftige Kontroverse auslöste.
- „Frankreich im 16. Jahrhundert. Der mächtigste Staat Europas wird von einem Glaubenskrieg zerrissen: Auf der einen Seite kämpft die Mehrheit der Katholiken, vertreten durch den Königshof in Paris. Auf der anderen Seite stehen die Protestanten, die man hier Hugenotten nennt.“ Das Historiendrama „Henri 4“ erzählt um 22.40 Uhr auf One nach den Heinrich Mann-Romanen von den damaligen Machtkämpfen.
Donnerstag, 23. Mai
- Der Kampf der Elisabeth Selbert um den Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Grundgesetz lief gestern in der ARD und heute um 20.15 Uhr auf Phoenix: „Sternstunde ihres Lebens“ (BRD 2014, Regie: Erica von Moeller).
- Gestern im WDR, heute um 21.02 Uhr auf Tagesschau 24: „Die Lehren aus Weimar“.
- Um 22.45 Uhr zeigt der HR „Wendepunkte hessischer Geschichte“ und beantwortet Fragen wie „Wieso haben alle Hessen seit dem 1. Dezember 1946 eine doppelte Staatsbürgerschaft? Und wie kam es, dass Hessen am 26. September 1982 zum Politlabor wurde? Das hr-fernsehen nimmt 25 besondere Tage in den Fokus und zeigt, warum sie zu Wendepunkten hessischer Geschichte wurden.“ — Um 0.15 Uhr folgt ein Blick auf das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Beginn der Besatzungszeit in Hessen: „Als die Amerikaner nach Wiesbaden kamen. Seltene Filmaufnahmen aus Hessen“. — „Die Akte General“ (BRD 2016, Regie: Stephan Wagner) über das Wirken des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer folgt als Wiederholung um 1 Uhr.
- Der MDR zeigt um 23.05 Uhr das Porträt des früh verstorbenen DDR-Schauspielers und Komikers „Rolf Herricht – Reserveheld der DDR“.
- „Mit gerade einmal sechs Jahren wird die schwedische Thronfolgerin Kristina Wasa nach dem Tod ihres Vaters Gustav II. Adolf zur Königin ihres Landes, noch während des Dreißigjährigen Krieges.“ „The Girl King“ (BRD 2014, Regie: Mika Kaurismäki) nähert sich ihrer Person filmisch an (NDR, 23.30 Uhr).
Freitag, 24. Mai
Auch heute eine Fehlanzeige.
Schreibe einen Kommentar