TV-Vorschau 13. – 19. September 2014 (Teil 1 bis Dienstag)
Für die kommende Woche muss die TV-Vorschau mal wieder zweigeteilt werden. Heute werfe ich einen Blick auf die Geschichtssendungen bis Dienstag, am Mittwoch folgt dann die Vorschau auf die zweite Wochenhälfte.
Samstag, 13. September
- Auf N-TV geht es heute um berühmte Künstler und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus. Um 20.05 Uhr steht zunächst „Albert Speer – Der Architekt Hitlers” im Blickpunkt. „Albert Speer gilt vielen als der ‚gute Nazi‘. In Nürnberg zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, hatte er als einzige Führungspersönlichkeit Verantwortung für die Verbrechen des Dritten Reiches übernommen. Doch bis heute ist umstritten, ob Speer tatsächlich moralische Schuld empfand oder nur die Rolle des Schuldbewussten spielte, um so seine eigene Mittäterschaft zu verdecken. Die Spiegel TV Doku spricht auf der Suche nach der Wahrheit unter anderem mit Speers Sohn.” – „ Der Tramp und der Diktator” lautet der Titel des Beitrags um 21.05 Uhr. „Als Viktoria Chaplin im Nachlass ihres Vaters Charlie stöberte, fand sie per Zufall einige halbverrostete Filmbüchsen. Das erstaunlich gut erhaltene Filmmaterial wirft ein Schlaglicht auf eines der ehrgeizigsten Projekte Chaplins: seine Abrechnung mit dem Naziregime Adolf Hitlers. Mit satirischem Genie hatte er den ‚Führer‘ nicht nur der Lächerlichkeit preisgegeben, sondern viel mehr das brutale Wesen des Diktators entlarvt. Die Spiegel TV-Doku zeigt zwei der einflussreichsten Männer des Zwanzigsten Jahrhunderts.” – „Hitler und der Wagner-Clan” beschäftigt die Doku um 22.05 Uhr. „In Zusammenarbeit mit der Wiener Historikerin Brigitte Hamann hat die Spiegel TV-Dokumentation das Leben der Winifred Wagner und die wechselvolle Geschichte der Bayreuther Festspiele rekonstruiert. Die Verquickung von Hitler und dem Wagner-Clan, von Macht und Kultur, wird erstmals in voller Schärfe deutlich. Bis zu ihrem Tod 1980 bleibt Winifred Wagner ungebrochen in ihrer Verehrung für Hitler.” – Und um 23.05 Uhr schließlich heißt es „Heinz Rühmann – Ein Komiker und das Dritte Reich”. „Er gilt als einer der größten Filmschauspieler der Deutschen: Heinz Rühmann. Der unvergessene Filmkomiker spielte sich mit Rollen wie ‚Der Hauptmann von Köpenick‘ und dem ‚Pfeiffer mit drei F‘ aus der ‚Feuerzangenbowle‘ in die Herzen eines Millionenpublikums. Seinen rasanten Aufstieg zum Star verdankt Rühmann vor allem dem Dritten Reich. Obwohl selbst kein Nazi, hat er seine Karriere unter der Ägide von Joseph Goebbels entschlossen vorangetrieben. Seltene Privataufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen zeichnen in dieser Spiegel TV-Doku ein einzigartiges Bild des Privatmenschen Rühmann.”
- Phoenix zeigt um 20.15 Uhr zunächst „Die wahre Geschichte der Hitler-Tagebücher: Absturz im Wald”. „Nicht Berlin, die frühere Reichshauptstadt, ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte dieses Films, nicht Hamburg, der Sitz des „Stern“. Es ist das beschauliche Börnersdorf, ein 300-Seelen-Ort irgendwo im sächsischen Nirgendwo. Ein Dorf, auf das 1983 die ganze Welt schaut, nachdem es zwei Journalisten des „Stern“ aus seinem Dornröschenschlaf hinter dem Eisernen Vorhang gerissen haben. Ein Flugzeug, elf Tote und ungezählte Geheimnisse stehen am Anfang des vermeintlichen Scoops: Jeder kennt die „Hitler-Tagebücher“ – aber kaum einer weiß, welche Geschichten sich tatsächlich hinter dem Skandal verbergen. Das ändert diese Dokumentation. Zum ersten Mal erzählen die Bewohner von Börnersdorf ihre Version der Geschichte. Sie sind die einzigen, die alles miterlebt haben: den Absturz einer Militärmaschine, beladen mit Menschen und Gepäck aus Hitlers Entourage, die Verschwörungstheorien danach, die Recherchen von Stasi und „Stern“ in den 80er Jahren, die Veröffentlichung der historischen Weltsensation und das anschließende Gelächter, das in der erfolgreichen Kino-Komödie „Schtonk!“ gipfelte.” — Um 21 Uhr folgt die Doku „Der Bunker. Hitlers Ende”. „Legenden, Lügen und Halbwahrheiten rankten sich Jahrzehnte lang um Hitlers Ende im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei. Was geschah tatsächlich in den Tagen vor Hitlers Selbstmord am 30. April 1945? Warum zögerte der Diktator sein Ende so lange hinaus? War er überhaupt noch entscheidungsfähig? Ein in Moskau entdecktes Dossier des russischen Geheimdienstes, das ausschließlich für Josef Stalin bestimmt war, wirft jetzt ein neues Licht auf die Ereignisse im Bunker: Es beruht auf Verhörprotokollen des Persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge. Die Geheimschrift, die bis 1949 entstand, war seitdem niemandem mehr zugänglich.” — Die Wiederholung der ZDF-History-Folge, die am vergangenen Sonntag im ZDF ausgestrahlt wurde, läuft um 21.45 Uhr: „Der letzte ‚Gigant’ – Auf der Suche nach Hitlers Riesenflugzeug”. — Die Doku „Ellis Island – Insel des amerikanischen Traums” schildert das Schicksal einiger amerikanischer Einwanderer zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
- Wieder einmal wird die Doku-Reihe „Das Bayerische Jahrtausend” ausgestrahlt. Diesmal auf ARD-alpha. Los geht es um 20.15 Uhr mit der Folge „11. Jahrhundert: Bamberg”. Weitere Infos hier.
- „Die Frauen der Wikinger” sind Thema einer zweiteiligen Doku auf Arte. Um 20.15 Uhr berichtet der erste Teil von „Sigruns Flucht nach Island”. „Mithilfe von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt zeichnet ARTE ein authentisches Bild des Wikinger-Zeitalters und legt den Blickpunkt auf die Frauen, die sich in dieser Männerwelt durchsetzen. Der erste Teil des Doku-Dramas erzählt von Sigrun, die als junges Mädchen geraubt und an einen Häuptling vermählt, aber am Ende Herrin über ihr eigenes Land wurde.” – Der zweite Teil folgt um 21 Uhr und berichtet von „Jovas Erbe und der Untergang Haithabus”.
Sonntag, 14. September
- Der SWR sendet zwei Folgen der Reihe „Das erste Mal”. Um 20.15 Uhr geht die Doku der Frage nach, „Wie der Strom in den Südwesten kam”. „Bei der Elektrifizierung Deutschlands spielte der Südwesten eine herausragende Rolle. Pioniere nahmen den Kampf gegen Naturgewalten und Vorurteile auf und bauten am Rhein die größten Kraftwerke Europas. Ortschaften wie Triberg oder Traben-Trarbach installierten die ersten elektrischen Straßenbeleuchtungen Deutschlands.” — Um 21 Uhr geht es dann darum, „Wie das Kaufhaus in den Südwesten kam”.
- ARD-alpha sendet die zwölfte von 26 Folgen der Reihe „Die Welt im Krieg”. Die Überschrift dieses Beitrags lautet „Feuersturm (1939 – 1944) – ‚Whirlwind: Bombing Germany’” (21.45 Uhr).
- Sechs junge Männer, alle stammen aus dem selben Viertel in Budapest, verlassen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Heimat und werden in den kommenden Jahrzehnten zu bedeutenden Persönlichkeiten der Weltgeschichte – „unter ihnen Robert Capa – Ikone der Kriegsfotografie, Michael Curtiz – mit ‚Casablanca’ Regisseur des berühmtesten Propagandafilms aller Zeiten, John von Neumann – der Vater der Informatik oder Alex Korda – der die britische Filmindustrie revolutionierte.” Der MDR sendet die Doku „ Der Kampf um die Freiheit – 6 Freunde und ihre Mission um 23.05 Uhr. „Die Dokumentation ist ein zeitgeschichtlicher Thriller und eine Hommage an die Macht des freien Geistes. Eine spannende, dramatisch personalisierte Heldengeschichte des 20. Jahrhunderts mit weltweit bekannten ‚Darstellern’ und Experten.”
Montag, 15. September
- Zur Zeit gedenken wir 100 Jahre Erster Weltkrieg, im kommenden Jahr heißt es 200 Jahre Wiener Kongress, der allerdings bereits im September 1814 begonnen hatte. „Vor 200 Jahren fand in Wien ein weltgeschichtlich einmaliges Treffen statt. Acht Monarchen und Vertreter aus 65 Staaten, sowie ein Heer von deren Begleitpersonal mitsamt zehntausenden Adabeis, bevölkerten die kleine Stadt Wien und ihre Vororte nahezu neun Monate – genau vom 18. September 1814 bis 9. Juni 1815 . Rund um den Kongress wurde viel getanzt, geredet und geflirtet, aber auch die hohe Politik kam nicht zu kurz. Das Friedenswerk hielt immerhin genau ein Jahrhundert lang die Welt von einer globalen Katastrophe ab.” 3Sat sendet um 20.15 Uhr die Doku „Und er bewegte sich doch – Neues vom Wiener Kongress”. „Der Film bezieht seine Spannung aus den beiden politischen Gegenpolen Fürst Metternich und Napoleon Bonaparte. Ein historisches Treffen, das es zwischen den beiden im Jahr 1813 in Dresden gegeben hat, ist quasi im Wortlaut dokumentiert. […] Und der Film zeigt die Stadt Wien ein letztes Mal als Player der Weltgeschichte. Nie mehr wieder sollte die Habsburgermetropole eine solche internationale Bedeutung erlangen als vor zweihundert Jahren, als hier die Neuordnung Europas festgeschrieben wurde.” — Um 21.05 Uhr folgt die Doku „Carl Lutz – Der vergessene Held”. „Als Schweizer Diplomat in Budapest während des Zweiten Weltkriegs rettet Carl Robert Lutz Zehntausende von verfolgten Juden vor dem sicheren Tod. Später zieht er mit seiner zweiten Frau nach Bern. Doch die Heimat dankt ihm seine Heldentat nicht, gegen Lutz wird ein Verfahren wegen Kompetenzüberschreitung eröffnet. Carl Lutz wird bis ans Ende seiner Tage verbittert und vergeblich für seine ‚Rehabilitierung’ kämpfen.” — Um 22.25 Uhr stellt die Doku „Totentanz – Anatomie eines Ortes” den Wiener Narrenturm vor. „Der Wiener Narrenturm ist ein weltweit einzigartiges Teleskop, mit dem wir in die Vergangenheit der Betreuung von geistig Kranken blicken können. Was heute nach Wegsperren aussieht, galt 1784, als der Bau unter dem Reform-Kaiser Josef II. errichtet wurde, als sehr fortschrittlich. Das Gebäude wurde als erstes psychiatrisches Krankenhaus erbaut. 1866 wurde der Betrieb eingestellt und der Rundbau als Schwesternwohnheim, für Ärztedienstwohnungen, als Depot von Universitätskliniken und Werkstätten genutzt. Seit 1971 ist das Pathologisch-Anatomische Bundesmuseum im Narrenturm untergebracht, seit 1993 wird das gesamte Gebäude als Museum genutzt. Der Narrenturm ist denkmalgeschützt und heute im Besitz der Universität Wien. In sehr ästhetischen Bildern und in der Sprache eines Essays nähert sich Regisseurin Nico Weber der sensiblen Geschichte dieses Ortes.”
- Auf N-TV erzählt „Oliver Stone: Die Geschichte Amerikas”. Teil 1 um 22.10 Uhr, Teil 2 um 23.05 Uhr. „Für viele Amerikaner ist der Zweite Weltkrieg ein ‚guter‘ Krieg. Die Alliierten triumphierten über Nazi-Deutschland, das faschistisch regierte Italien und den japanischen Militarismus. Andere, die dabei waren, erinnern sich an den blutigsten Krieg der Menschheitsgeschichte, der bis zu 65 Millionen Menschen das Leben kostete. Regisseur Oliver Stone wirft einen völlig neuen Blick auf die Rolle der USA nach Ende des Krieges. Er untersucht das Verhalten von Roosevelt und Stalin, geht aber auch auf unbekannte Helden wie den ehemaligen Vizepräsidenten Henry Wallace ein.”
- „Der Petersberg” bei Bonn ist Gegenstand der Doku der Reihe „Geheimnisvolle Orte”. „Das Hotel Petersberg schrieb wie nur wenige Orte in Deutschland Geschichte. ‚Der Petersberg ist ein Symbol, ein Denkmal für die Entstehung unserer Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949’, sagt der ehemalige Regierungssprecher Friedhelm Ost über den Ort, der über Jahrzehnte das Gästehaus der Bundesregierung beherbergte. Schon aufgrund seiner geografischen Lage galt der Petersberg als einer der am besten gesicherten Orte der Republik. Der Weg nach oben war beschwerlich – das wussten schon die Kelten. Wer zwei Jahrtausende später in einer der gepanzerten Limousinen die Serpentinen hinauf fuhr, konnte sich sicher fühlen. Das Gelände wurde am Boden und aus der Luft gesichert. Der Bau hat bis heute schusssichere Scheiben, ist abhörsicher und mit Stacheldraht und Kameras ausgestattet.” (ARD, 23.30 Uhr).
Dienstag, 16. September
- Voll mit Geschichtsdokus präsentiert sich heute das Programm des RBB. Um 20.15 Uhr geht es los mit der Folge „Prora – Naziseebad und Sperrgebiet” aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte”. Daran schließt sich um 21 Uhr der Beitrag „Der Ostwall” aus derselben Reihe. — Um 22.45 Uhr geht es um „Das Leben der Margot Woelk”. Sie war „Hitlers Vorkosterin”. „Jeder Bissen hätte vergiftet sein können. Margot Woelk musste – zusammen mit anderen Frauen – Speiseproben für das Führerhauptquartier ‚Wolfsschanze’ vorkosten. […] Die 96-Jährige erzählt, wie sie zur Vorkosterin wurde. Und sie berichtet, wie sie fliehen konnte, kurz bevor Hitler die Wolfsschanze im November 1944 aufgab. In Berlin musste sie sich bis Kriegsende verstecken, da sie von der Militärpolizei gesucht wurde. Als die Rote Armee die Stadt eroberte, wurde Margot Woelk vergewaltigt – wie viele Frauen damals. Danach wollte sie nur vergessen, aber sie kann nicht.” — Der Beitrag „Hitlers Polizei” schließt sich um 23.15 Uhr an.
- Um 21.15 Uhr gibt es im MDR wieder „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin”.
- Der HR wackelt um 22.45 Uhr am „Mythos Kriegsmarine”. „Die Kriegsmarine hat bei vielen Deutschen bis heute einen guten Ruf. Sie gilt als Retterin von zwei Millionen Flüchtlingen aus dem Osten bei Kriegsende und als ritterliche Teilstreitkraft der Wehrmacht, die einen ‚sauberen Krieg’ geführt hat und dem Nationalsozialismus weniger nahe stand als andere Truppenteile. Ein Mythos! Die Dokumentation untersucht, was wahr ist und was Legende. Zum ersten Mal im Deutschen Fernsehen zeichnet sie ein anderes Bild von Hitlers Kriegsmaschine, die wie die anderen Streitkräfte Bestandteil nationalsozialistischer Expansionspolitik gewesen ist.”
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