TV-Vorschau 25. – 31. Januar 2014

Der Januar geht schon wieder zu Ende. Für die letzte Woche des Monats gibt es hier die Vorschau auf Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen. Wie immer subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Highlights sind diesmal u. a. die biographische Doku über den Staatsanwalt im Auschwitzprozess Fritz Bauer und die Beiträge zum Holocaust-Gedenktag.

Samstag, 25. Januar

  • Auf N-TV geht es heute Abend um die Nationalsozialisten. Um 20.05 Uhr steht aus der Reihe „Nazi-Jagd” die Wahrheit über Hermann Göring im Mittelpunkt. „Da Adolf Hitler beim Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess nicht mehr der Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden konnte, musste sich die Anklage mit seinem Stellvertreter zufrieden geben – Hermann Göring. Der Gründer der Gestapo und Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe sollte laut Testament Hitlers Nachfolger werden. Die n-tv Dokumentation beleuchtet Göring und zeigt, wieso er die zentrale Figur des Dritten Reichs war.” — Um 21.05 Uhr und um 22.05 Uhr folgt die zweitilige Doku „ Die Psyche der Nazis”. *„Was ist dran an den Gerüchten über Himmlers Vorstellung von der SS als eine Art Ritterorden? Gab es wirklich ein Team, das nach dem Heiligen Gral suchte? Bediente sich Hitler aus einem wilden Mix von Märchen, Fabeln und Legenden und kreierte daraus seine kranke Weltanschauung? Die n-tv Dokumentation dringt tief ein in die verdrehte Psyche des Dritten Reichs und entdeckt bizarre, okkulte Gedanken.” — Und um 23.05 Uhr gibt es noch die Doku „ Die Nazi-Jäger: Joseph Mengele”.
  • 3sat sendet um 20.15 Uhr das biographische Drama „Die Windsbraut” (Großbritannien/Österreich 2000, Regie: Bruce Beresford) über das Leben Alma Mahler-Werfels, die Frau Gustav Mahlers. „Als Femme fatale beschrieben, war sie Ehefrau des Komponisten Gustav Mahler, des Architekten Walter Gropius und des Dichters Franz Werfel sowie Gefährtin des Malers Oskar Kokoschka und weiterer prominenter Männer. Als Gastgeberin künstlerischer Salons versammelte sie in Wien wie New York Künstler und Prominente um sich.” (Wikipedia) Der Film zeichnet den Glanz der Epoche und das bewegte Leben von Alma Mahler nach. — Um 21.50 Uhr folgt die Doku „Max Beckmann. Der Maler”. „‚Max Beckmann‘ ist ein Film der vielfachen Bewegung: an die Orte seines Wirkens, von Berlin über Frankfurt, Paris und Amsterdam bis nach New York; in eine ruhelose Zeit, dokumentiert in den vielfach erst kürzlich erschlossenen Selbstzeugnissen der Briefe und Tagebücher; besonders aber in Beckmanns Kunst selbst, deren Entwicklung vor allem anhand der Selbstbildnisse und einige der großen Triptychen Beckmanns sichtbar wird. Entstanden ist der Film in Zusammenarbeit mit Mayen Beckmann, der Enkelin des Künstlers, und im besten Sinn begeisternd kommentiert von renommierten Beckmann-Experten wie Didier Ottinger, Reinhard Spieler und Uwe M. Schneede, ist „Max Beckmann“ das faszinierende Porträt eines einzigartigen Künstlers.”
  • Historische Waffenkunde ist sonst eher bei N-TV am Samstagabend beheimatet. Heute aber greift Arte das Thema mit dem Beitrag „Hightech des Mittelalters: Das Wikinger-Schwert” um 20.15 Uhr auf. „Eines hatten alle Wikinger gemeinsam: Sie waren unerschrockene Kämpfer mit legendärer Schlagkraft. Doch nur wenige besaßen ein Schwert, das seiner Zeit fast 1.000 Jahre voraus und in Europa einzigartig war. […] Die Dokumentation lüftet die Geheimnisse um das Ulfberht-Schwert. Anhand gründlicher historischer Ermittlungen und Recherchen im Bereich der Archäometallurgie sowie mit modernster Technologie dokumentiert sie den Nachbau des berühmten Wikinger-Schwerts.” — Ins mittelalterliche Japan führt die Doku „Die Samurai. Liebe, Grausamkeiten und Intrigen”. „Seit dem 8. Jahrhundert werden die Samurai als todesmutige Elitekrieger verehrt. Ihre überragende Kampfkunst, ihr ungewöhnlicher Mut und vor allem ihr spezieller Ehrenkodex sind weltbekannt. Aber sind die fernöstlichen Ritter wirklich die Helden aus dem Bilderbuch?” (21.05 Uhr) — Um 22 Uhr folgt schließlich ein filmhistorischer Beitrag „Star Wars – Die Geschichte einer Saga”: „Alles über ‚Star Wars‘ – über die von Hollywood-Regisseur George Lucas erfundenen Helden und die in ‚Krieg der Sterne‘ verarbeiteten literarischen, philosophischen und religiösen Referenzen sowie den Einfluss der Weltraumsaga auf die internationale Popkultur.”
  • „Im Himmel, unter der Erde” dokumentiert Phoenix um 22.30 Uhr den Jüdischen Friedhof Weißensee. „Seit mehr als 130 Jahren ist er in Betrieb, der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas, auf dem heute noch bestattet wird. Über 115.000 Menschen sind hier begraben. Lang ist die Liste berühmter Künstler, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Religionslehrer und Verleger, die in Weißensee beerdigt wurden. Die Kaufhausgründer Jandorf (KaDeWe) und Hermann Tietz (Hertie) gehören dazu, der Maler Lesser Ury, der Hotelier Kempinski, der Verleger Samuel Fischer (S. Fischer Verlag) und Rudolf Mosse, dem einst das größte Verlagshaus Europas gehörte. Als erster wurde kein Berühmter begraben, sondern am 22. September 1880 Louis Grünbaum, der Bewohner eines Altersheims. Auf seinem Grabstein steht an der Seite eine große ‚1‘. Dass der Stein noch steht, liegt daran, dass ein jüdischer Friedhof für die Ewigkeit angelegt wird. Die Gräber werden nicht eingeebnet, Liegefristen gibt es nicht. Auf jedem Grabstein in Weißensee findet sich eine fortlaufende Nummer, die frischen Gräber haben sechsstellige Zahlen.”
  • „Auschwitz, Oswiecim, – ein Ort in Polen, zwischen Kattowitz und Krakau. Eine Kleinstadt, nahe der Weichsel, ein Industriegebiet, eine Gegend ohne besondere Eigenschaften. Auschwitz aber ist Synonym für das größte aller Verbrechen: die Ermordung der europäischen Juden. Auschwitz markiert einen Zivilisationsbruch. Es erinnert daran, dass mitten im 20. Jahrhundert Deutsche zu einem singulären Verbrechen fähig waren, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen. Auschwitz ist keiner der ‚Schätze der Welt‘, aber es gehört zum ‚Erbe der Menschheit‘.” Auschwitz, tagesschau 24, 22.30 Uhr.

Sonntag, 26. Januar

  • Sankt Petersburg, früher Leningrad wird auf Phoenix mit zwei Dokus vorgestellt. Um 20.15 Uhr läuft aus der Reihe „Die Schönen des Ostens” der Beitrag „Sankt Petersburg – Die Stolze”. — Um 21 Uhr folgt dann der Beitrag „Kampf um Leningrad – Die Deutsche Belagerung 1941 – 1944”.
  • Auf 3sat läuft heute der Dreiteiler „Weltenbrand”. Teil 1: Sündenfall (20.15 Uhr), Teil 2: Fegefeuer (21 Uhr) und Teil 3: Völkerschlacht (21.45 Uhr). — Daran schließt sich ein Film, der selbst schon Geschichte ist: „Westfront 1918” (Deutschland 1930, Regie: Georg Wilhelm Pabst). „Vier Soldaten – Karl, der Bayer, der Student und der Leutnant – verbringen ein paar freie Tage der Erholung hinter der Front. Sie scheinen schon alle Illusionen und jegliche Kriegsbegeisterung verloren zu haben. Zurück im Kampfgeschehen erleben die Vier wieder den Schrecken und die Entbehrungen des Kriegsalltags. […] Regisseur Georg Wilhelm Pabst hat 1930 das Wort ‚Ende‘ in der Schlusssequenz seines Spielfilms ‚Westfront 1918‘ mit einem Fragezeichen versehen. Pabst protokolliert darin den Alltag von vier deutschen Infanteristen im Stellungskrieg an der französischen Front.”
  • „Mörder unter uns – Fritz Bauers einsamer Kampf” berichtet um 23.30 Uhr von dem Einsatz des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, der im Nachkriegsdeutschland unermüdlich für die Aufklärung der Nazi-Verbrechen arbeitete und im Frankfurter Auschwitzprozess seinen Landsleuten die Augen für die Abgründe der Diktatur öffnete. „Mit Hilfe von Filmfunden und Aussagen von Weggefährten zeichnet ‚ZDF-History‘ die außergewöhnliche Geschichte Fritz Bauers nach, von den schwäbischen Wurzeln über das erzwungene Exil bis zu seinem einsamen Tod. Es ist die Geschichte eines einzigartigen Verfechters des Rechts in einer restaurativen Gesellschaft, die in den sechziger Jahren bereits von den Geburtswehen einer freieren, kritischeren Zeit erfasst war – auch dank aufrechter Persönlichkeiten wie Fritz Bauer.” Das „Fritz Bauer Institut. Geschichte und Wirkung des Holocaust” wurde nach ihm benannt. Dort finden sich auch weitere Informationen zur Person Fritz Bauers.

Montag, 27. Januar

Heute ist Holocaust-Gedenktag oder wie es offiziell heißt: „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus”. Viele Beiträge beschäftigen sich daher heute mit diesem Thema.

  • Die vierteilige Doku „Chronik des 3. Reichs” steht heute Abend im N-TV auf dem Programm (20.05 Uhr, 21.05 Uhr, 22.03 Uhr und 23.05 Uhr).
  • „Karl der Große” ist um 20.15 Uhr Thema einer Doku auf Phoenix.
  • Um 23.10 Uhr behandelt der Spielfilm „Die Grauzone” (USA 2001, Regie: Tim Blake Nelson) eine besonderes Kapitel des KZ-Alltags in den nationalsozialistischen Lagern: Die Zusammenarbeit gefangener Juden mit ihren Feinden. Er „ist ein schonungsloses Kammerspiel über die perfiden Methoden des NS-Systems und die daraus resultierende innere Zerrissenheit derer, die sich auf einen Pakt mit dem teuflischen System eingelassen haben.” (3sat, 23.10 Uhr)
  • Der Spielfilm „Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn” (BRD, USA, ISR 2008, Regie: Paul Schrader) ist eine „kongeniale Adaption des israelischen Romans von Yoram Kaniuk [und] zählt zu den ungewöhnlichsten Holocaust-Filmen überhaupt. In seinem surreal angehauchten Opfer-Psychogramm lässt Schrader – durchbrochen von Schwarz-Weiß-Rückblenden – Tragik und grotesken Humor, Erotik und abgrundtiefe Verzweiflung aufeinanderprallen. Hollywoodstar Jeff Goldblum, der als todtrauriger Clown zwischen Selbsthass und Erlösungssehnsucht schwankt, ist in seiner bislang eindrucksvollsten Rolle zu sehen. Der dämonische KZ-Kommandant Klein wird von Willem Dafoe verkörpert, desweiteren spielen die deutschen Stars Moritz Bleibtreu, Joachim Król, Juliane Köhler und Veronica Ferres.” (MDR, 23.20 Uhr).
  • Das Leben des kürzlich verstorbenen Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki, der als junger Mann das Warschauer Ghetto überlebt hatte, ist Thema des biographischen Spielfilms „Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben” (BRD 2009, Regie: Dror Zahavi) im NDR um 23.45 Uhr.

Dienstag, 28. Januar

  • „Hindenburg – Die wahre Geschichte” des Luftschiffs „Hindenburg” bekommt der Zuschauer um 20.15 Uhr von ZDF-History auf Phoenix präsentiert. — Um 21 Uhr erzählt dann die Doku „Himmelsstürmerinnen” von Elly Beinhorn, Hanna Reitsch, Beate Uhse und Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg. Sie waren Pilotinnen bereits in den 20er und 30er Jahren.
  • „Mythen – Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums: Prokne und Philomele” (BR-alpha, 22.45 Uhr).
  • Der HR sendet um 22.45 Uhr den ersten Teil der zweiteiligen Doku „Die Römer im Südwesten” „Wie konnten die Römer in Sandalen ein Weltreich erobern? Wie entbehrungsreich und gefährlich war ein Gladiatorenleben? Wie schmeckte das Essen bei den Römern und wie lebte es sich in einer römischen Provinzstadt? Antworten auf diese Fragen findet ‚Odysso‘-Moderatorin Lena Ganschow auf einer Reise in die römische Vergangenheit des SWR-Sendegebiets. Trier, Mainz, Hechingen-Stein, Germersheim und viele andere Orte bergen römische Spuren, die bis heute erhalten sind.” Der zweite Teil ist dann in einer Woche zu sehen.

Mittwoch, 29. Januar

  • Phoenix präsentiert „Katharina die Große – Die Zarin aus Zerbst” (20.15 Uhr). „Aus einem der ärmsten deutschen Fürstentümer kam sie und stieg zur machtbewussten russischen Zarin auf, doch als ‚femme fatale‘ ging sie ins Gedächtnis ein. Was ist wahr an den Geschichten über zügellose Affären, die schon zu Lebzeiten der Monarchin ganz Europa entrüsteten?”
  • Einmal „Barock und zurück” gibt es in der Reihe „Lebendige Geschichte” im BR um 22 Uhr. „In einer Mischform von Reportage und Dokumentation bietet ‚Lebendige Geschichte‘ die Möglichkeit, Geschichte in ihren Geschichten in der Vergangenheit wie Gegenwart nachzugehen. Dabei erhält man Antworten auf die Frage nach dem Sinn der Geschichte, die so bunt, vielfältig, amüsant, mitunter skurril, ernst, erhellend wie widersprüchlich sind – wie das Leben selbst.”

Donnerstag, 30. Januar

Heute Fehlanzeige.

Freitag, 31. Januar

  • Phoenix sendet heute Abend im Zeichen des alten Rom. Zuerst gibt es die dreiteilide Doku „Rom – Die letzte Grenze”. „Gestützt auf neueste archäologische und wissenschaftliche Entdeckungen, veranschaulicht die dreiteilige Dokumentationsreihe mit Hilfe nachgestellter Schlachten, Alltagsszenen sowie beeindruckender 3D-Computergrafik die Überlegenheit des Römischen Reichs zu Beginn unserer Zeitrechnung. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei auf der Eroberung der britischen Insel.” Um 20.15 Uhr Teil 1 „Die Invasion”, Teil 2 „Der Aufstand” folgt um 21.05 Uhr. Der dritte und letzte Teil „Der Fall” läuft ab 21.55 Uhr. — Im Anschluss gibt es noch einen thematisch passenden Beitrag der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit”: „Der Limes – Grenze zu den Barbaren” (22.45 Uhr).

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