TV-Vorschau 9. – 12. November 2013
Die Vorschau auf die Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen geht weiter, dieses Mal allerdings in zwei Teilen. Bis Dienstag gibt es einige Beiträge zum Thema 75 Jahre Reichspogromnacht, besonders sei die monumentale Doku „Shoah“ erwähnt. Am Dienstag kommt dann der Blick auf die zweite Wochenhälfte.
Samstag, 9. November
- N-TV stellt “Das Nostradamus-Buch” vor (20.05 Uhr und 21.05 Uhr). “1994 stieß eine Journalistin zufällig auf einen sagenhaften Fund – ein bis dato verloren geglaubtes Manuskript von Nostradamus. Briefe, merkwürdige Symbole und bizarre Bilder des Propheten geben Rätsel auf. Wie gelangte das Buch in die Bibliothek? Warum blieb es über 400 Jahre lang unentdeckt? Stimmt es womöglich, dass die darin enthaltenen Zukunftsvisionen so beängstigend sind, dass Nostradamus sie absichtlich im Verborgenen hielt?” — Und um 22.05 Uhr folgt die Doku “Stalingrad: Was wirklich geschah”. “Der Einmarsch der Deutschen in die ehemalige Sowjetunion 1941 war die größte Offensive in der militärischen Vergangenheit. Manche Experten glauben, dass die Schlacht von Stalingrad Anfang 1943 sogar den gesamten Deutsch-Sowjetischen Krieg entschied. Das Wissen über diesen Teil des Krieges beruhte bislang allerdings auf deutschen Erinnerungen oder auf Stalins zensierten Aufzeichnungen. Die Dokumentation gräbt nun in russischen Archiven nach der Vergangenheit.”
- Mit dem Spielfilm “Rommel” (BRD 2012, Regie: Niki Stein) startet die ARD um 20.15 Uhr in den Fernsehabend. Anschließend informiert die Doku “Rommel – Hitlers General” über die historische Persönlichkeit Erwin Rommel (22.15 Uhr).
- Das Drama “Berlin ’36” (BRD 2009, Regie: Kaspar Heidelbach) befasst sich mit der Geschichte der jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann im deutschen Olympiateam von 1936. Auf internationalen Druck hatten die Nationalsozialisten die Sportlerin ins Team aufgenommen, versuchten dann aber alles, um ihren sportlichen Erfolg zu verhindern (BR, 20.15 Uhr; weitere Infos zum Film gibt es hier).
- Heute ist die sog. Reichsprogromnacht genau 75 Jahre her. tagesschau 24 hat dieses Ereignis heute zum Themenabend gemacht. Um 20.15 Uhr geht es los mit der Doku “Es geschah vor aller Augen – Die Reichskristallnacht in Bayern”. — Um 21.02 Uhr zeigt der Film “Es brennt, Brüder, es brennt …” “die systematische Hetz- und Diffamierungskampagne der Nationalsozialisten gegen die Juden. Ursachen und Geschehnisse des Pogroms, genannt ‘Reichskristallnacht’, werden nicht isoliert dargestellt, sondern als eine Phase der organisierten Judenverfolgung im ‘Dritten Reich’. Die antisemitische Rassentheorie des Nazismus, ihre ‘Anwendung’ durch Verordnungen und Gesetze und die Propaganda in Rundfunk, Presse und Film werden vor Augen geführt. Diese Hetze zeichnet ein Zerrbild, um das Judentum zum diskriminieren und es schließlich zuzuführen, was als ‘Endlösung’ in die Zeitgeschichte eingegangen ist.” — Um 21.30 Uhr berichtet die Doku “Das Widerstandsnest – Ein Dorf hilft den Juden” von dem Ort Chambon sur Lignon in der südlichen Auvergne. “Wer immer in dem von den Nazis besetzten nördlichen Teil Frankreichs oder in dem von Pétain regierten Süden auf der Flucht war und auf irgendwelchen Wegen Chambon erreichte, konnte auf Hilfe zählen. Die Einwohner des kleinen Dorfes versteckten Juden in ihren eigenen Häusern, manchmal Jahre lang, verhalfen ihnen zu Papieren oder schleusten sie über die Schweizer Grenze in Sicherheit. In Yad Vas-hem wird das gesamte Dorf zu den Gerechten gezählt und für seinen Mut geehrt.” — Und um 22.15 Uhr berichtet “Rachel und Michèle – Schreiben gegen das Vergessen” über zwei Frauen in Berlin, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, über jüdische Frauen im sog. Dritten Reich zu schreiben und sie so aus der Vergessenheit zu holen.
- Das Historiendrama “Unter Bauern” (BRD 2009, Regie: Ludi Boeken) läuft um 20.15 Uhr auf einsfestival. “Westfalen, 1943: Auf der Flucht vor der Deportation müssen sich der verarmte jüdische Pferdebauer Menne Spiegel mit seiner Frau Marga und der Tochter Karin verstecken. Um seine Familie zu retten, bringt ein alter Kriegskamerad Marga und Karin auf seinem Hof unter. Aus der Not heraus trennt sich die Familie. Eine lange Zeit des Wartens in ständiger Angst beginnt.”
- “Hitlers Menschenhändler – Juden als Austauschware” ist das Thema auf Phoenix um 20.15 Uhr. — Um 21 Uhr werden “Die Schindlers – Retter mit Diplomaten-Pass” porträtiert. — Wie es den Juden in der Nachkriegszeit in der DDR erging, zeigt die Doku “Spitzel in der Synagoge – Die DDR und die Juden” aus der ZDF-History-Reihe um 21.45 Uhr. — Und um 22.30 Uhr zeigt das Doku-Drama “Versailles 1919, ein Vertrag und kein Frieden” das Geschehen um das Ende des Ersten Weltkriegs. “Der Dokumentarfilm beruht auf dem Buch „Paris 1919, Six Months That Changed the World“ von Margaret Macmillan und arbeitet mit Reenactment-Szenen, unveröffentlichtem Archivmaterial und Spezialeffekten.”
- Die zweiteilige Doku “Erster Weltkrieg: Tod in Tunnels und Schächten” läuft heute Abend auf Arte. Teil 1 Die “Killing Fields” sind um 20.15 Uhr zu sehen, Teil 2 “Gipfel und Kämme beben” folgt um 21.05 Uhr. Die Doku berichtet von der archäologischen Erforschung der belgischen Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs. “Die Schützengräben des Ersten Weltkrieges wurden verschüttet und nahmen ihre tragischen Geschichten mit unter die Erde. Ein Jahrhundert später rekonstruieren Archäologen in Belgien den Kriegsalltag in einem Netz aus schlammigen Tunnels und Schächten, das das ganze Schlachtfeld unterirdisch durchzog. Der zweite Teil zeigt, wie das Grabungsteam in einem gefluteten Stollen nach Überresten des unterirdischen Schlachtfelds sucht, auf dem innerhalb einer Nacht 19 Minen unter den deutschen Stellungen gesprengt wurden und als Folge einer gigantischen Explosion binnen Sekunden 10.000 deutsche Soldaten starben.”
- BR-alpha beginnt um 21 Uhr mit der Reihe “Schatten des Todes – Die Geschichte der Seuchen” eine sechsteilige Reihe. Teil eins behandelt “Das große Sterben – Pest, Typhus und Cholera”. — Direkt im Anschluss folgt um 21.30 Uhr Teil zwei “Entdeckung der Bakterien – Tetanus und Tuberkulose”.
- Die szenische Dokumentation “Hesse – Wagner – Mann” von Theo Roos erzählt von der engen freundschaftlichen Beziehung zwischen Hermann Hesse und Thomas Mann. *“Sie waren ein ungleiches Paar. Ihre Freundschaft jedoch hielt über ein halbes Jahrhundert, über Kriege und Krisen, weltanschauliche, politische und künstlerische Differenzen hinweg.” Doch an Richard Wagner und seiner Musik schieden sich ihre Geister (3sat, 21.50 Uhr).
Sonntag, 10. November
- Anlässlich des 75. Todestages Kemal Atatürks, des Begründers der modernen Türkei, zeigt tagesschau 24 ein zweiteiliges Porträt dieses türkischen Politikers: “Geboren 1881 in Saloniki, gestorben 1938 in Istanbul. Er prägte die Innenpolitik und Außenpolitik der Türkei durch sein Wirken. Er wurde 1923 Staatspräsident und gilt als Schöpfer der modernen Türkei: Abschaffung des Sultanats mit der Bewegung der Jungtürken, Erfolge im Ersten Weltkrieg, Gründung der Republik 1923.” Um 20.15 Uhr wird “Atatürk – vom Rebell zum Befreier” vorgestellt. Und um 21.02 Uhr folgt der Beitrag “Atatürk – vom Staatsgründer zum Mythos”.
- Phoenix zeigt um 23.15 Uhr die Doku “Ilse Koch – Die Hexe vom Buchenwald”. “Es ist einer der Aufsehen erregendsten Prozesse der Nachkriegszeit: 1947 steht in Dachau eine Frau vor Gericht, die die Weltöffentlichkeit nur unter einem Namen kennt: ‘Hexe von Buchenwald’. Gemeint ist damit Ilse Koch, die Ehefrau des früheren Kommandanten des Konzentrationslagers, Karl Koch. Grauenhafte Erzählungen ranken sich um die Kommandeuse, die bekannteste ist ihre angebliche Vorliebe für Lampenschirme aus tätowierter Menschenhaut. Wie wurde aus dem Dresdner Arbeiterkind die „Hexe von Buchenwald“ und was machte sie nach dem Krieg zur meistgehassten Frau, zum Symbol für das NS-Grauen? Diesen Fragen geht Autor André Meier in seinem Film nach.”
- Das “Interview mit der Geschichte” wird auf BR-alpha diesmal mit “Dschingis Khan” geführt (23.15 Uhr).
- Die ARD zeigt das Historiendrama “Jud Süß – Film ohne Gewissen” (BRD, AUT 2010, Regie: Oskar Roehler) um 23.55 Uhr. “Ende der 1930er Jahre bietet Joseph Goebbels dem mäßig erfolgreichen Darsteller Ferdinand Marian die Hauptrolle in dem antijüdischen Propagandafilm ‘Jud Süß’ an. Moralische Skrupel lassen den Schauspieler zögern, doch die Aussicht auf Weltruhm ist zu verlockend. Er will der Titelfigur freundliche Züge verleihen, steigert die gewünschte Wirkung dadurch aber umso mehr. Der zweifelhafte Erfolg reißt ihn mit sich, Marian verliert seine Frau und seine Selbstachtung. ‘Elementarteilchen’-Regisseur Oskar Roehler erzählt die tragische Geschichte des Schauspielers Ferdinand Marian, der an der Rolle seines Lebens zerbricht. Tobias Moretti und Moritz Bleibtreu glänzen in dieser aufwühlenden Studie über Rassenhass und die Wirkung aufkommender Massenmedien.”
Montag, 11. November
- Der Kulturgeschichte der Fastnacht ist das Deutsche Fastnachtmuseum in Kitzingen gewidmet. Der BR stellt das Museum um 21Uhr in dem Beitrag “Götter, Narren und Konfetti” vor.
Dienstag, 12. November
- „Elf Jahre reiste Claude Lanzmann durch Europa und sprach mit Zeitzeugen des Holocaust – mit Opfern und Tätern. Entstanden ist ein eindringlicher Dokumentarfilm, der bis heute als wichtigste Auseinandersetzung mit der Judenvernichtung gilt.“ Arte zeigt den Monumentalfilm „Shoah“ an diesem Abend. Teil 1 beginnt um 20.15 Uhr, Teil 2 um 0.40 Uhr.
- Zum 50. Todestag des US-Präsidenten John F. Kennedy sendet das ZDF um 20.15 Uhr die Doku „Kennedy – Das Geheimnis der letzten Tage“.
- In treuer Regelmäßigkeit gibt es um 21.15 Uhr im MDR die „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“.
- Aus der Reihe „Mythen – Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums“ sendet BR-alpha heute um 22.45 Uhr den Beitrag „Sammeln zum Krieg“.
Schreibe einen Kommentar