Stolpersteine in Oberhausen entwendet
Die Stadt Oberhausen hat vorgestern bekannt gegeben, dass einige „Stolpersteine“ entfernt und teilweise zerstört worden sind. „Stolpersteine“ sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen (Quelle: Wikipedia).
In Oberhausen wurden nun vier dieser Steine heimlich entfernt, einer davon blieb stark beschädigt erhalten. Die Steine waren im Gedenken an die jüdische Familie Stehberg, die in der Friedenstraße 47 gewohnt hatte, verlegt worden. Die Familie konnte ins Exil nach Chile fliehen konnte, wo sie den Holocaust überlebte. Aufgrund der Widmung der Gedenksteine an die Opfer des Nationalsozialismus und aufgrund der jüdischen Wurzeln der Familie Stehberg ist ein rassistisch, speziell antisemitisch motivierter Hintergrund der Tat sehr wahrscheinlich. Die Stadt bittet daher alle Mitbürgerinnen und Mitbürger um erhöhte Wachsamkeit, um durch gezielten Hinweise möglichst jede rassistisch motivierte Straftat zu verhindern.
Die Meldung der Stadt Oberhausen findet sich hier. Heute hat auch die WAZ/NRZ davon berichtet (hier).
Näheres zum Projekt „Stolpersteine“ und zum Künstler findet sich hier.
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