TV-Vorschau 11. – 17. Mai 2013 (Teil 1 bis Dienstag)
Und hier wieder eine Auswahl von Geschichts-Dokus im Fernsehprogramm der kommenden Woche, aus Zeitgründen aber in zwei Teilen. Heute der Zeitraum vom Samstag bis Dienstag, am Mittwoch folgt dann der Rest der Woche:
Samstag, 11. Mai
- Wie schon in der vergangenen Woche zeigt der Sender N-TV drei Beiträge der Reihe „Die Nazi-Jäger“. Um 20.15 Uhr geht es um Josef Mengele, den KZ-Arzt und „Todesengel von Auschwitz“.
– Um 21.10 Uhr folgt ein Beitrag über Klaus Barbie, den ehemaligen Gestapo-Chef von Lyon.
– Und um 22.05 Uhr hat der Beitrag Kurt Lischka zum Thema, den seinerzeitigen Gestapo-Chef in Paris. - Die sog. Machtergreifung und die Machtkonsolidierung der Nationalsozialisten steht im Mittelpunkt des Abendprogramms von tagesschau 24. Um 20.15 Uhr behandelt die Doku „Spur des Feuers“ die ebenso spektakulären wie demonstrativen Bücherverbrennungen im Frühjahr und Sommer 1933 hinein in Deutschland. „Vielen ist heute nicht mehr bewusst, dass die Bücherverbrennung nicht als einmaliger Akt in Berlin stattfand, sondern in mehr als 20 Städten und über mehrere Monate hinweg. Bereits am 26. März hatte ein Lehrer namens Engel in Kaiserslautern – ohne ausdrücklichen Befehl – sieben Exemplare von Erich Maria Remarques Buch ‘Im Westen nichts Neues’ aus der Stadtbibliothek verbrannt. Am 10. Mai 1933 schließlich brannten in Berlin und in 17 anderen deutschen Universitätsstädten die Scheiterhaufen der Weltliteratur. Da es an diesem Tag in einigen Teilen Deutschlands zu schweren Regenfällen kam, musste mancherorts die Aktion verschoben werden, so dass es bis zum 19. Mai zu acht weiteren Bücherverbrennungen kam. Die letzte Aktion fand am 26. August in Jena statt. Und nach dem sogenannten ‘Anschluss’ holten Österreicher das Versäumte nach. In Salzburg tat sich der NS-Lehrerbund mit einer Bücherverbrennung am 30. April 1938 auf dem Residenzplatz hervor.“
– Um 21.02 Uhr folgt die Doku „Die Machtergreifung – Wochen zwischen Demokratie und Diktatur“. „Die Dokumentation analysiert die Ursachen der schicksalhaften Entwicklung hin zum 30. Januar 1933 und zeigt, dass weite Teile der politischen und wirtschaftlichen Eliten Deutschlands Hitler völlig falsch eingeschätzt haben. Im Mittelpunkt […] steht das Spannungsverhältnis zwischen dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und dem Führer der NSDAP Adolf Hitler.“
– Die Machtergreifung der Nationalsozialisten aus dem Blickwinkel der jungen Bevölkerung schildert die Doku „Von der Republik zur Diktatur – Jugend unter Hitler – 1933 – 1936“ (21.45 Uhr). - Auf BR-alpha geht es in der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ weiter mit dem Beitrag „Albrecht der Entartete – Das schwarze Schaf der Wettiner“. „Auf der Wartburg vor 750 Jahren. Landgraf Albrecht gibt ein großes Fest. Alles, was Rang und Namen hat in Thüringen, feiert mit dem Wettiner und seiner stolzen Gemahlin Margarete, der Tochter des Stauferkaisers Friedrich. Doch die Feier nimmt eine jähe Wendung, als Kunigunde von Eisenberg den Saal betritt. Mit ihrer strahlenden Schönheit zieht die Hofdame die Blicke aller Männer auf sich. Auch der Landgraf hat allein Augen für die wunderschöne Kunigunde. Albrecht, das ist klar, will sie und sonst keine. Kunigunde ist die Liebe seines Lebens – zum Entsetzen von Gemahlin Margarete. Die delikate Dreiecksgeschichte steht am Anfang eines unheilvollen Familienkrieges mit drastischen Folgen für das Fürstenhaus der Wettiner.“ (20.15 Uhr).
- Arte widmet den TV-Abend der Archäologie. Um 20.15 Uhr gibt es Unterwasserarchäologie mit dem Beitrag „Ägyptens versunkene Hafenstadt – Ein Mythos taucht auf!“. Im 7. Jahrhundert versank die ägyptische Hafenstadt Herakleion im Mündungsdelta des Nils. Außer schriftlichen Hinweisen blieb nichts mehr erhalten. „Der französische Meeresarchäologe Franck Goddio wagt sich mit großer Beharrlichkeit an die Herkulesaufgabe, die versunkene Stadt wiederzufinden. Das Forschungsgebiet erstreckt sich über 150 Quadratmeter – halb so groß wie die Fläche der Stadt Leipzig.“
– Im Anschluss folgt die Doku „Der Schreiber im Alten Ägypten“ um 21.05 Uhr. „Von der altägyptischen Nekropole Sakkara über das Tal der Könige bis zu den umfangreichen Sammlungen ägyptischer Kunst in europäischen Museen wirft die Dokumentation einen Blick auf die Zeichenkunst im Alten Ägypten und analysiert deren Bedeutung.“ - Auch Phoenix steht ganz im Zeichen der Archäologie. Um 20.15 Uhr geht es los mit der Frage nach dem historischen Kern der alten Sintflut-Berichte: „Die Arche Noah und das Rätsel der Sintflut“. „Das ZDF-Team begleitet im Sommer 2005 eine Expedition israelischer und US-amerikanischer Ozeanologen zum Schwarzen Meer. Die Experten untersuchen den Meeresuntergrund und finden Beweise für eine ungeheure Naturkatastrophe, die sich vor 7500 Jahren im Vorderen Orient zugetragen hat. Eine Landbrücke, die am heutigen Bosporus bestand, wurde von den Wassermassen der Weltmeere mit ungeheuerlichem Druck hinweggespült. Zwanzig Meter hohe Wellen zerstörten das Leben an den Ufern des Schwarzen Meeres. Sind diese weit zurückliegenden traumatischen Ereignisse in das Szenario von der biblischen Sintflut eingegangen?“
– Um 21 Uhr geht es um „Ägypten – Das Rätsel um Grab 33“. „In Ägypten, in der Nähe des Tals der Könige mit seinen reichen Pharaonengräbern, befindet sich ein geheimnisvolles Grab, dem die Archäologen die Nummer 33 gaben. Sein Erbauer hieß Padiaménopé, auch Petamenophis genannt. Die Dokumentation begleitet eine Gruppe Straßburger Ägyptologen, die sein Grab öffnen durften und nun versuchen, das Rätsel um seinen Erbauer zu lösen.“
– „ZDF-History: Die großen Rätsel der Archäologie“ beschließt dann den archäologischen Schwerpunkt des Abends um 21.45 Uhr. - Einen Blick auf „Die Deutsche Hanse – Eine heimliche Supermacht“ wirft ZDF_neo. Um 20.15 Uhr gibt es den ersten Teil,
– um 21 Uhr folgt Teil 2.
– Die Terra X-Doku „Kampf um die Ostsee – Das Wrack der Hedvig Sophia“ schließt sich um 21.45 Uhr an. „Das schwedische Flaggschiff Hedvig Sophia läuft im April 1715 in einem blutigen Seegefecht zwischen Dänemark und Schweden auf Grund. Nach jahrzehntelanger Fahndung können die Archäologen den Fall endlich abschließen. In der preisgekrönten Doku zeigt Terra X die außergewöhnliche Geschichte des Großseglers.“ - Die ARD sendet zu später Stunde (23.45 Uhr) das Historiendrama „Der Untergang“ (BRD 2004, Regie: Oliver Hirschbiegel) über die letzten Tage des zweiten Weltkrieges im Führerhauptquartier. „Der beeindruckende und umstrittene Film basiert auf den Aufzeichnungen, die [Hitlers Privatsekretärin] Traudl Junge kurz vor ihrem Tod veröffentlichte, und auf der Hitlerbiografie ‘Der Untergang’ des Publizisten Joachim Fest. In seinem minuziösen Doku-Drama entdämonisiert Regisseur Oliver Hirschbiegel den Diktator. Unterstützt von der Crème de la Crème des deutschen Films, gelingt es Bruno Ganz, sich dem ‘Führer’ so überzeugend anzuverwandeln wie vor ihm kein anderer. Er porträtiert den Diktator als realitätsfernen Choleriker, der gelegentlich auch charmant sein konnte. Der Versuch, ihn nicht als Monster, sondern als gestörten, widersprüchlichen Menschen vorzuführen, der seine Macht aus der Hörigkeit anderer saugte, verleiht dem Film politische und psychologische Brisanz. Denn dieser dokumentarisch exakte, dramatisch verdichtete Abriss der letzten zwölf Tage des Dritten Reiches ist nicht nur ein Bunker-Kammerspiel, sondern öffnet sich auch der Außenwelt. Er zeigt nicht nur die Drangsalierung der Bevölkerung durch die SS, sondern auch, wie der Terror nach Hitlers Tod tagelang weiterging.“
Sonntag, 12. Mai
- Ein Porträt des preußischen Staatsministers Karl August Fürst von Hardenberg gibt es um 20.15 Uhr auf Phoenix: „Die Macht der Leidenschaft“. „Erstmalig wird der große Staatsmann, der im Raum Braunschweig aufwuchs, in einer aufwendigen szenischen Dokumentation für den NDR und ARTE porträtiert. Ins Blickfeld rückt dabei der Alltag eines Spitzenpolitikers um 1800. Wie reiste, arbeitete, wie liebte er? Im Doku-Drama erlebt der Zuschauer wie in einer Zeitreise die spektakuläre Epoche des europapolitischen Umbruchs im 19. Jahrhundert. Historiker und Bestsellerautor Daniel Schönpflug und Regisseur Gordian Maugg geben mit ihrem Film einen Einblick sowohl in das Private, wie auch in Staat und Gesellschaft der Epoche Napoleons.“
– Im Anschluss folgt um 21 Uhr eine Doku über eine Zeitgenossin Hardenbergs, Rahel Levin, eine Berliner Jüdin, in deren Salon Schriftsteller und Gelehrte des frühen 19. Jahrhunderts ein und ausgehen: „Rahel – Eine preußische Affäre“. - Literaturgeschichte im Spielfilmformat bietet „Bright Star – Meine Liebe. Ewig.“ (AUS, FRA, GB 2009, Regie: Jane Campion) auf Arte um 20.15 Uhr. „Kunstvoll-romantisch erzählt die neuseeländische Regisseurin Jane Campion von einer unschuldigen Liebe zwischen dem Dichter John Keats und einer Schneiderin im England des 19. Jahrhunderts, die gesellschaftliche Hürden zu überwinden sucht – mit Abbie Cornish und Ben Whishaw in den Hauptrollen.“
- Im ZDF geht es um 23.30 Uhr um die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. „’Brüder, zur Sonne, zur Freiheit …’ – 150 Jahre SPD“. „Die älteste deutsche Volkspartei blickt auf eine 150-jährige Vergangenheit zurück, auf eine wechselvolle Geschichte zwischen Revolution und Reform, Utopie und Realismus, Widerstand und Regierungsverantwortung. Am 23. Mai 1863 riefen Ferdinand Lassalle und andere Delegierte in Leipzig den ‘Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein’ (ADAV), Vorgänger der späteren ‘Sozialdemokratischen Partei Deutschlands’ (SPD), ins Leben – nach der Devise: Reform statt Revolution. Die Parteigeschichte ist fortan geprägt von Erfahrungen politischer Unterdrückung und Machtzuwachs, von ‘Sternstunden’ und Zerreißproben, von charismatischen, nicht selten umstrittenen Köpfen wie Friedrich Ebert, Kurt Schumacher, Willy Brandt oder Helmut Schmidt. Der Film zum Jahrestag zeigt wesentliche Etappen und Wendepunkte, Höhepunkte und Rückschläge seit der Gründerzeit der Sozialdemokratie.“
Montag, 13. Mai
- „Geschichte im Ersten“ greift ebenfalls das SPD-Jubiläum mit dem Beitrag „Wie weit links? 150 Jahre SPD“ auf (ARD, 23.30 Uhr). „Viele wichtige Wegmarken in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie sind auch eng mit der deutschen Geschichte verbunden: Parteigründung in Zeiten der Industrialisierung, Streit um Kriegskredite vor dem Ersten Weltkrieg, Auseinandersetzung mit der kommunistischen KPD in der Weimarer Republik, Verbot und Verfolgung im Dritten Reich, Zwangsvereinigung im Osten, Modernisierung durch das „Godesberger Programm“ im Westen, Willy Brandt als erster SPD-Kanzler, Neugründung in der DDR und schließlich Agenda-Politik und neue Konkurrenz durch die Linkspartei. Zwei große Konstanten prägen diese 150-jährige Parteigeschichte: Das klare Bekenntnis zur Demokratie, auch wenn dies Verfolgung und Verbot bedeutet. Und die ständige politische Abgrenzung nach Linksaußen – programmatisch, kämpferisch und manchmal verzweifelt. ‘Wie weit links?’ – Diese Frage hat die Partei in ihrer Geschichte zerrissen – und zugleich in der Abgrenzung vom Totalitarismus und im eindeutigen Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stark gemacht.“
Dienstag, 14. Mai
- RBB reist zunächst um 20.15 Uhr an „Geheimnisvolle Orte“, konkret zu „Hitlers Schloss in Schlesien“. „Albert Speer beauftragte 1943 die ‘Organisation Todt’, das größte und repräsentativste Schloss in Schlesien – Schloss Fürstenstein bei Waldenburg – mit seinen fast fünfhundert Räumen zu einem repräsentativen Führerhauptquartier umzubauen. Der zu schaffende über- und unterirdische Komplex sollte als Ausweichquartier für das Führerhauptquartier ‘Wolfsschanze’ dienen und das gesamte Oberkommando der Wehrmacht, das Oberkommando der Luftwaffe, die Reichsführung der SS und das auswärtige Amt sowohl überirdisch als auch unterirdisch beherbergen können.“
– Um 22.45 Uhr gibt es die in den vergangenen Wochen bereits in anderen Sendern gezeigte Doku „Geheimsache Ghettofilm – Das Warschauer Ghetto und die Propaganda der Nazis“.
– Ein Stück kirchlicher Zeitgeschichte gibt es um 0.10 Uhr mit der Doku „Der Vatikan: Das Fenster zur Welt – Die Geschichte des 2.Vatikanischen Konzils“](http://www.rbb-online.de/fernsehen/programm/15052013/9954788401.html). - Um 21.15 Uhr ist es im MDR wieder Zeit für die „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“.
- Neue Mythen gibt es um 22.45 Uhr auf BR-alpha. Michael Köhlmeier erzählt wieder Sagen des klassischen Altertums, diesmal von „Minos, Daidalos, Pasiphae“.
Fortsetzung folgt.
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