TV-Vorschau 14. – 20. Juli 2012

Auch für die kommende Woche gibt es wieder eine Vorschau auf eine Auswahl von Geschichtssendungen im deutschen Fernsehen.

SAMSTAG, 14. JULI

  • Um 20.15 Uhr geht es auf BR-Alpha weiter mit der Geschichte des Ersten Weltkriegs. Der heutige Beitrag heißt „Der Gewaltfrieden. Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles (BRD 2009). General Ludendorff, zu Beginn der Novemberrevolution nach Schweden geflohen, kehrt nach Deutschland zurück. Sein Einfluss in republikfeindlichen Kreisen der Völkischen Bewegung wächst.“ Eine Rückblende um 21.45 Uhr beleuchtet den „Versailler Friedensvertrag“.
  • N-TV sendet um 20.05 Uhr aus der Reihe „Wir Deutschen“ den Beitrag „Vom Reich zur Republik 1945-2005“. Der zweite Teil folgt um 21.05 Uhr.

SONNTAG, 15. Juli

  • Der Sonntag fällt diesmal recht mau aus. Daher sei auf einen Klassiker des Historienfilms hingewiesen: Exodus (USA 1960, Regie: Otto Preminger), der im SWR um 22.35 Uhr läuft. Der starbesetzte Film schildert das Schicksal von 30000 jüdische Emigranten aus ganz Europa, die 1947 auf Zypern in Lagern interniert sind, weil die Briten sie nicht nach Palästina lassen wollen. „Regisseur Otto Preminger hat Leon Uris‘ Buchvorlage in ein atemberaubendes Film-Epos mit einem Ensemble hochkarätiger Stars umgesetzt. Die anschauliche Darstellung persönlicher Schicksale verbindet sich in diesem Film zu einem Bild leidvoller jüngerer Vergangenheit, aus der der heutige Staat Israel erwuchs.“

MONTAG, 16. Juli

  • Der BR stellt unter dem Motto „Die Zukunft war auch schon mal besser“ „Die Visionen der 60er-Jahre“ vor. „Keine Zeit hat sich so intensiv mit dem Morgen beschäftigt, wie die 60er-Jahre. Obwohl das Kriegsende noch keine 20 Jahre zurückliegt und sich Ost und West hochgerüstet gegenüberstehen, glauben die Menschen an eine glückliche Zukunft. Alles ist möglich! Technische Innovationen erleichtern die Arbeit und ermöglichen immer mehr Komfort. Das Atom bietet Energie im Überfluss und verspricht eine strahlende Zukunft. Immer schneller, immer weiter, immer höher! Russen und Amerikaner schießen nicht nur Hunde, Affen und Menschen ins Weltall – sie bringen sie auch heil wieder zurück. Der Endspurt im Rennen auf den Mond ist bereits in vollem Gang, da bekommt München den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1972. Die „Weltstadt mit Herz“ wird zum Schaufenster einer ganzen Nation: Endlich kann die junge Republik der Welt zeigen, dass sie eine moderne und weltoffene Gesellschaft geworden ist. Schließlich hat man schon Vieles erreicht, hat Atomkraftwerke, Atomboote, Satelliten und Erdfunkstellen gebaut. Wernher von Braun und seine Männer aus Peenemünde helfen den Amerikanern dabei, als Erste auf den Mond zu kommen. Die Raumfahrt fasziniert jung und alt und wird dieses Jahrzehnt stärker prägen als alles andere. Heute sind wir Papst, damals waren wir Apollo. Selbst Schokoriegel hießen plötzlich Mars oder Milky-Way.“
  • Die ARD nimmt die herannahenden olympischen Spiele zum Anlass, ein Porträt des großen Sportlers Jesse Owens zu senden, der bei Olympia 1936 in Berlin der unumstrittene Star. Er gewann vier Goldmedaillen und avancierte zum Publikumsliebling. Doch aufgrund seiner Hautfarbe blieb ihm die Anerkennung in seiner Heimat USA verwehrt.: „Der schnellste Mann der Welt“ (23.30 Uhr).

DIENSTAG, 17. Juli

  • „Die russische Revolution 1917“ ist Thema eines ZDF-History auf ZDF_info um 20.15 Uhr. „Im Frühjahr 1917 kehrte Lenin aus dem Schweizer Exil nach St. Petersburg zurück und setzte sich an die Spitze der russischen Revolution. Möglich wurde die Rückkehr nur durch diskrete Unterstützung des deutschen Kaiserreichs. Mit milliardenschweren Finanzhilfen für die Rote Armee sorgte der deutsche Geheimdienst dafür, dass der riskante Plan aufging. Lenin bedankte sich auf seine Weise: Öffentlich räumte er ein, dass seine Bolschewiki mit deutschem Geld gesiegt hätten.“
  • Um 22.05 Uhr startet ARTE die vierteilige Doku „Aus heiterem Himmel. Die Royal Air Force verteidigt die Heimat“ (Großbritannien, 2006). „Die britische Royal Air Force leistete der deutschen Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges erfolgreich Widerstand und konnte trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit die Luftschlacht um England für sich entscheiden. Die vierteilige Dokumentationsreihe lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die die dramatischen Ereignisse aus ihrer persönlichen Sicht lebendig werden lassen. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht Sir Hugh Dowding, der während der entscheidenden Luftgefechte im Sommer 1940 den Oberbefehl über die Royal Air Force innehatte und dessen erfolgreiche Strategie ihn in England zum Helden werden ließ.“ Der Titel der ersten Folge ist „Stuffy“. Die zweite Folge „Kämpferinnen“ folgt um 22.50 Uhr. „In der britischen Gesellschaft der 40er Jahre beschränkte sich wie überall in Europa das Wirkungsfeld der Frauen traditionell auf Haus und Familie. Im Krieg hängten jedoch einige Frauen die Küchenschürze an den Nagel. Manche ließen sich ausbilden, um in den Radarräumen der Royal Air Force zu arbeiten, andere standen in den Rüstungsbetrieben am Band und produzierten Waffen und Munition. Es gab sogar einige wenige Pilotinnen, die – wenngleich zu Beginn mit Argwohn betrachtet – neue Maschinen aus der Flugzeugwerft in die Militärbasen flogen. Die Frauen, die im zweiten Teil der Dokumentationsreihe zu Wort kommen, beschreiben ihr damaliges Wirken in einem männlichen und militärischen Umfeld und sie schildern, wie sie unter anderem lernen mussten, mit Gefahr und Todesangst umzugehen.“
  • Die Doku „1948 – jüdischer Traum, arabisches Trauma – Wie Israel entstand“ greift das Thema des Historienfilms Exodus vom Sonntag wieder auf (Phoenix, 22.15 Uhr). „14. Mai 1948. Ein schicksalhafter Tag für Juden und Araber. Ein Tag, dessen Auswirkungen bis heute die Weltpolitik bestimmen. Für die Juden geht an diesem Tag das 2.000-jährige Exil zu Ende – der Staat Israel wird ausgerufen. Für die Palästinenser steht dieses Datum als Symbol für die Nakba – die massenhafte Flucht und Vertreibung aus ihren Dörfern und Siedlungen.“ – Im Anschluss folgt um 23 Uhr die Doku „Turban und Hakenkreuz – Der Großmufti und die Nazis“. „Der ehemalige Mufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini – heute eine umstrittene Figur der islamischen Welt – galt in den 20er bis 40er Jahren als bedeutende politische und religiöse Autorität der Palästinenser. Sein Antisemitismus ließ ihn ab 1937 offen mit den Nationalsozialisten kollaborieren. So lebte al-Husseini zu Beginn der 40er Jahre in Berlin und unterstützte die Nazis mit seinem Einfluss, den er als religiöses Oberhaupt der arabischen Muslime und als deren politischer Führer genoss. Das Porträt erzählt eine nahezu unbekannte Geschichte.“
  • Aus der Reihe „Dokumentarfilm im Ersten“ sendet die ARD um 22.45 Uhr den Beitrag „München 1970“. „Fast jeder erinnert sich an das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München vor genau 40 Jahren. Dass München aber bereits zweieinhalb Jahre zuvor schon einmal wegen Terroranschlägen im Blickpunkt der Öffentlichkeit gestanden hat, weiß hingegen kaum noch jemand: Flugzeugentführungen, Paketbomben und ein Brandanschlag. Weder die versuchte Entführung einer EL AL Maschine am 10. Februar 1970 mit einem Toten und mehreren Schwerverletzten noch die Brandstiftung in einem jüdischen Altenheim drei Tage später mit sieben Toten, die meisten Holocaustüberlebende, noch der doppelte Bombenanschlag auf zwei Flugzeuge der Austrian Airline und der Swissair am 21. Februar 1970 sind im Gedächtnis, obwohl es sich um die größte antisemitische Anschlagserie handelt, die es in Deutschland nach dem Ende des Nationalsozialismus gegeben hat. Im Mittelpunkt der sehr persönlich gehaltenen Filmdokumentation von Georg M. Hafner steht ein Opfer, das das Pech hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein: ein Passagier der Swissair Maschine, der als Fernsehjournalist über den Nahost-Konflikt berichtete und auf dem Weg nach Tel Aviv war – Rudolf Crisolli, der Onkel des Autors.“

MITTWOCH, 18. Juli

  • Heute leider Fehlanzeige!

DONNERSTAG, 19. Juli

FREITAG, 20. Juli

  • „Die Mongolen“ sind Thema einer zweiteiligen Doku auf ZDF_info. Teil 1 um 21.45 Uhr mit dem Titel „Im Reich des Dschingis Khan“, Teil 2 „Die Erben des Dschingis Khan“ folgt um 22.30 Uhr.
  • Unter dem Themenschwerpunkt „Mythos Blond“ sendet 3SAT um 20.15 Uhr die Doku „Rassenwahn und Weltherrschaft – Züchten und Vernichten“. „Die Weltherrschaft der nordischen Rasse war das wichtigste Ziel der NS-Ideologie. Besessen davon gründete Heinrich Himmler, Reichsführer-SS, den Verein ‚Lebensborn‘. Gedacht als konspiratives Entbindungsheim für rassisch wertvolle ledige Mütter, die dem arischen Ideal des blonden, nordischen Menschen entsprachen, wuchs der Plan für eine Zuchtanstalt heran.“ – Um 22.25 Uhr folgt der Spielfilm „Lebensborn – Gestohlene Liebe“ (Tschechien 1999, Regie: Milan Cieslar). „1938, kurz nach der Zerschlagung der tschechischen Republik durch die deutsche Armee, landet die 16-jährige, blonde Sudetendeutsche Grétka (Monika Hilmerova) im Gebärheim ‚Isolde‘. Dort soll sie Teil von Hitlers ‚Lebensborn‘-Programm werden, mit dem der ‚Führer‘ seine ‚deutsche Herrenrasse‘ züchten will.“
  • Auch der WDR greift das geschichtsträchtige Datum auf und sendet um 23.40 Uhr die Doku „Kinder des Widerstands – Vier Menschen und das Erbe des 20. Juli“. „Man ist gewohnt, die Attentäter des 20. Juli 1944 und ihre Unterstützer als Helden anzusehen. Sie werden öffentlich gefeiert und gelten auch international als Beweis dafür, dass es selbst während des NS-Regimes ‚anständige Deutsche‘ gab. Dabei gerät zunehmend aus dem Blick, dass die deutsche Gesellschaft noch lange nach dem Krieg den Widerstand gegen Hitler als Verrat angesehen hat – auch offiziell.“