TV-Vorschau 30. Oktober – 5. November 2010

Nachdem urlaubsbedingt vor zwei Wochen die TV-Vorschau etwas knapp ausgefallen war und in der vergangenen Woche gänzlich ausfallen musste, geht es nun also weiter mit der ersten Novemberwoche.

Samstag, 30. Oktober

  • Im Digitalkanal ZDFneo laufen gleich mehrere Beiträge zu religionsgeschichtlichen Themen. Um 18.45 Uhr wird unter dem reißerischen Titel „Lucrezia Borgia – Satanstochter im Vatikan“ eine der schillerndsten Personen der Renaissance porträtiert. In der Ankündigung heißt es: „Der Film will weder anklagen noch verteidigen. Er will erklären, was geschehen ist und warum die unglaublichen Schauergeschichten bis heute erzählt und geglaubt werden.“ Wie das aber zu dem marktschreierischen Titel passt, erschließt sich mit nicht.
  • Direkt im Anschluss folgt um 19.30 Uhr „Hexenjagd im Namen Gottes“. Das Thema ist offensichtlich: die frühneuzeitliche Hexenverfolgung. Die Ankündigung lässt allerdings nichts Gutes ahnen, wird das komplexe Phänomen doch als ausschließlich katholischer Abwehrkampf gegen die Moderne vorgestellt: „Nirgendwo aber werden so viele Menschen als Hexer und Hexen verbrannt werden wie in Deutschland. Hier im Stammland der Reformation sieht sich die Römische Kirche wie nirgends sonst bedroht und gefährdet, zumal hier auch keltisch-germanische Glaubensvorstellungen noch durchaus lebendig sind. Der Kampf gegen Hexen und Zauberer ist für die Kirche zugleich der Kampf gegen die geheimnisvolle Magie und auch gegen die alten Heilpraktiken des Volksglaubens. Die Inquisition wird so zum vermeintlich wirksamen Instrument eines Selbsterhaltungskampfes auf Leben und Tod. Als Hexen, Ketzer und Zauberer kann man zugleich auch die Freigeister der Neuzeit vernichten.“ Hier werden wohl einige Vorurteile bedient.
  • Um 20.15 Uhr folgt schließlich der Beitrag „Himmel, Hölle, Fegefeuer„. In der Vorschau heißt es: „‚Himmel, Hölle, Fegefeuer'“ erzählt, wie aus dem düsteren Jenseits der Antike, wie es schon Römer und Griechen kannten, der „feurige Pfuhl“ der Christen wurde. Erst Martin Luther, dessen Wurf mit dem Tintenfass nach dem Teufel zur Legende wurde, ersetzt die alte Vorstellung vom strafenden Gott und findet damit den Weg aus der Hölle, die einst auch von der Kirche erschaffen wurde.“ Auch hier klingt eine gewisse konfessionelle Einseitigkeit an.
  • Der Bayerische Rundfunk bietet am Abend um 22.15 Uhr und 23.45 Uhr einen zweiteiliges Doku-Spiel mit dem Titel „Gewaltfrieden“, der sich mit dem vor 90 Jahren geschlossenen Versailler Vertrag beschäftigt: „Das auf Originaldokumenten – zum Beispiel Tagebüchern und Protokollen – basierende, zweiteilige Dokumentarspiel spannt einen weiten Bogen: Er reicht vom Waffenstillstandsabkommen und dem Kieler Matrosenaufstand im November 1918 über die Ermordung der Marxisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1919 bis hin zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags im Juni desselben Jahres, der in Deutschland von vielen als ein von den Siegermächten oktroyierter „Diktatfrieden“ quittiert wurde.“

Sonntag, 31. Oktober

  • Das ZDF bietet aus Anlass des Reformationstages zwei passende Beiträge. Um 23.50 Uhr läuft die zehnte Folge der Reihe „Die Deutschen“: Luther und die Nation. Wie gewohnt zu später Stunde greift auch Volker Panzer im „Nachtstudio“ dieses Thema auf und diskutiert „Reformation – Martin Luther und die Folgen“.
  • Auch 3Sat bietet einen dem Tag entsprechenden Beitrag an. Um 21.00 Uhr läuft „Luther“ (BRD 2005). Als Kontrastprogramm lässt der Sender dann ab Mitternacht die „Lange Nacht des Helloween“ folgen. — Ich sehe gerade, dass auch der Bayerische Rundfunk diesen Film ausstrahlt, bereits um 13.10 Uhr!
  • Kabel 1 beschert uns im Rahmen der Reihe „Die größten Eroberer der Geschichte“ die 60minütige Folge: „Shogun – Herr der Samurai“. Passend hierzu läuft direkt im Anschluss aus der Reihe „Abenteuer Leben History“ die Folge „Kämpfer aus Fernost“, die sich nach den historischen Vorbildern der aus einschlägigen Actionfilmen bekannten Ninja- und Shaolin-Kämpfern erkundigt.

Montag, 1. November

Auf den Reformationstag folgt wie jedes Jahr Allerheiligen, und die Fernsehsender nehmen dies in ihrer Programmgestaltung auch dankbar auf.

  • Die ARD präsentiert den zweiteiligen Spielfilm „Pius XII.“ (20.15 Uhr und 21.45 Uhr), in dem das Wirken dieses umstrittenen Papstes während des 2. Weltkriegs dargestellt wird.
  • Im WDR werden zwei denkmalpflegerisch und kunsthistorisch bedeutende Kirchen vorgestellt: Der Altenberger Dom um 15.20 Uhr und Der Essener Dom um 18.05 Uhr.
  • 3Sat widmete sich dagegen der Familie Krupp. Um 19.15 Uhr wird eine Dokumentation von Sebastian Dehnhardt und Manfred Oldenburg gesendet: „Krupp – Mythos und Wahrheit“. Nach der Tagesschau folgen dann alle drei Teile des Fernsehspiels: „Krupp – Eine deutsche Familie“ (BRD 2009).

Dienstag, 2. November

  • Um 20.15 Uhr zeigt Arte passend zum ARD-Zweiteiler „Pius XII.“ des Vortags die Verfilmung von Rolf Hochhuths „Der Stellvertreter“ (FRA/BRD 2002).

Mittwoch, 3. November

Donnerstag, 4. November

  • Auf Phoenix läuft eine Dokumentation zum Wendepunkt des 2. Weltkrieges: „Stalingrad“. In der Ankündigung heißt es: „Die Schlacht von Stalingrad, der mindestens 170.000 deutsche und mehr als eine halbe Million sowjetische Soldaten zum Opfer fielen, war die blutigste Entscheidungsschlacht des Zweiten Weltkriegs. Sie war der psychologische Wendepunkt im Kriegsgeschehen und im Leben derer, die die Schlacht erleben mussten. Bis heute leiden die Überlebenden an diesem Trauma.
    Der Film sucht einen individuellen Zugang zu der Schlacht, die allzu oft hinter den erschreckenden Opferzahlen verschwindet. Die psychologischen Folgen der Monate in Stalingrad sind für die Betroffenen vielfach bis heute nicht verarbeitet.“

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