TV-Vorschau 19. – 25. Mai 2018

Der Beginn des 30jährigen Krieges jährt sich zum 400. Mal und wird in Dokus gewürdigt. Jazz als Propaganda-Waffe, die Renaissance, Widerstand gegen Hitler und die deutsche Aufarbeitung der eigenen NS-Geschichte sind u. a. weitere Themen der Geschichtssendungen der kommenden Woche.

Samstag, 19. Mai

  • N-TV proträtiert um 20.15 Uhr „Heinrich VIII. – Tyrann der Tudors“.
  • Ein weiteres historisches Jubiläum steht an. Der Beginn einer der größten Katastrophen Europas, heute weitgehend vergessen, aber die Gegenwart vielleicht mehr prägend, als uns lieb ist: Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges vor vierhundert Jahren. Arte gedenkt dieses Ereignisses mit der Doku „Der zweite Prager Fenstersturz“ um 20.15 Uhr. „Fanal im Aufstand gegen den herrschenden Kaiser Matthias: 1618 ereignete sich in Prag ein unerhörter Akt der Gewalt. Vertreter der protestantischen Stände warfen zwei königliche Statthalter aus einem Fenster der Prager Burg. Der zweite Prager Fenstersturz markierte den Höhepunkt eines lange währenden Religionskonflikts zwischen böhmischen Protestanten und katholischen Habsburgern. […] 1618 brachte der Aufstand der böhmischen Stände eine Bewegung in Gang, die ganz Europa erfasste. Protestantischen Landesherren unter der Führung mehrerer deutscher Fürsten standen katholische Reichsstände gegenüber, geführt von den habsburgischen Mächten Österreich und Spanien. Die Auseinandersetzung drehte sich nicht allein um konfessionelle, sondern auch um politische Gegensätze. Während die Aufständischen für eine Dezentralisierung der Macht kämpften, strebten die katholischen Herrschenden eine absolute Monarchie an. Aus den regionalen Auseinandersetzungen entwickelte sich bald ein zerstörerischer Krieg.“
  • Um die Verfolgung von Nazi-Tätern nach dem Krieg geht es auf Tagesschau 24. U. a. erzählt die Doku „Mein Name sei Altmann – Das zweite Leben eines Kriegsverbrechers“ um 21.02 Uhr die Geschichte von „Klaus Barbie“, dem Gestapochef von Lyon, der in Bolivien als Diener der dortigen Diktatoren wieder Regimegegner verfolgt, foltert und ermordert, bis er durch das Engagement von Beate und Serge Klarsfeld festgenommen und an Frankreich ausgeliefert wurde, wo ihm der Prozess gemacht und er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde.
  • Der Spielfilm „Hannah Arendt“ (BRD, Frankreich, Luxemburg, Israel 2012, Regie: Margarethe von Trotta) läuft um 21.50 Uhr auf One.

Sonntag, 20. Mai – Pfingsten

  • Die Doku „Der Wormser Wunderbau“ erinnert um 19.30 Uhr im ZDF an „1000 Jahre Kaiserdom“. Der Film „erzählt die Geschichte des Wormser Doms, der im Lauf seiner 1000-jährigen Geschichte immer wieder Zeuge dramatischer Ereignisse und epochaler Entwicklungen wurde.“
  • Geschichte als Fernsehepos gibt‘s auf 3sat. Der Mittelalterspielfilm „Der Medicus“ (BRD 2013, Regie: Philipp Stölzl) nach einem Roman von Noah Gordon ist um 20.15 Uhr und nochmals um 1.30 Uhr zu sehen. „England, frühes elftes Jahrhundert: Der junge Halbwaise Rob Cole muss hilflos mit ansehen, wie seine Mutter an einer unheilbaren Krankheit stirbt. Das Erlebnis prägt ihn nachhaltig.“
  • Arte sendet um 22.10 Uhr eine Doku über ein Kulturprogramm der Eisenhower-Regierung, Jazzer als Botschafter der Freiheit einzusetzen: „Geheimwaffe Jazz“.
  • Zu später Stunde (1.20 Uhr) läuft auf One nochmals der biografische Spielfilm „Hannah Arendt“ (BRD, Frankreich, Luxemburg, Israel 2012, Regie: Margarethe von Trotta).

Montag, 21. Mai – Pfingstmontag

  • Der Dreißigjährige Krieg ist Thema eines Dreiteilers auf ARD-alpha. Es beginnt um 20.15 Uhr mit „Von Feldherrn, Söldnern, Karrieristen“, geht um 21 Uhr weiter mit „Von Bankiers, Wirten, Publizisten“ und endet um 21.45 Uhr mit „Von Hexen, Nonnen, Ehefrauen“.
  • Der Reihentitel „Hitlers Nachkriegsplan“ ist sehr weit formuliert. Es geht in den einzelnen Beiträgen nicht unbedingt um die Pläne der Nationalsozialisten für die Zeit nach dem Krieg. Um 22.10 Uhr zeigt N-TV die Doku „Freizeitüberwachung“, die einen Einblick gibt, „wie Erholung und Freizeit es den Nazis ermöglichten, ein ganzes Land zu indoktrinieren.“ — Um 22.05 Uhr folgt ein weiterer Beitrag dieser Reihe „Transportwege des Reichs“. — Die Folgen fünf und sechs der Reihe „Apokalypse – Der Zweite Weltkrieg“ laufen um 0.10 Uhr und 0.55 Uhr.
  • Phoenix sendet heute einen Thementag: „Europas reiches Erbe“. Es lohnt sich, das Programm zu studieren. Um 22.30 Uhr und 23.15 Uhr läuft der Zweiteiler Zeitenwende über die Renaissance. Teil 1 „Die Entdeckung der Neuzeit“ und Teil 2 „Die Welt im Umbruch“.

Dienstag, 22. Mai

Mittwoch, 23. Mai

  • Viele öffentliche Gebäude und Schulen sind nach ihnen benannt: Die Geschwister Scholl – Studenten, die sich mutig gegen die Nazis stellten und dafür hingerichtet wurden. Der Spielfilm „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ (BRD 2005, Regie: Marc Rothemund) erzählt um 20.15 Uhr auf Arte deren Geschichte. — Eine KZ-Geschichte schildert der Film „Son of Saul“ (HUN 2015, Regie: László Nemes), der im Anschluss um 22.10 Uhr läuft. „Saul Ausländer gehört zum Sonderkommando, einer Spezialeinheit der jüdischen Häftlinge, die gezwungen wurden, in der Maschinerie der Nazi-Konzentrationslager zu helfen. Während der Arbeit entdeckt er die Leiche eines Jungen … – Mit dem Golden Globe und dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film 2015 ausgezeichnetes Debüt des ungarischen Regisseurs Laszlo Nemes.“ — Um 23.55 Uhr folgt die Doku „Sonderkommando Auschwitz-Birkenau“. „Nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Januar 1945 wurde bekannt, dass die Nazis jüdische KZ-Insassen gezwungen hatten, sich an der Tötung von Mithäftlingen zu beteiligen. Die meisten Mitglieder der sogenannten Sonderkommandos wurden bei Aufgabe des KZs ermordet, um Zeugen des Grauens zu beseitigen.“
  • Der Doku-Spielfilm „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (BRD 2015, Regie: Lars Kraume) setzt dem Frankfurter Staatsanwalt Fritz Bauer ein Denkmal, dessen couragierter Einsatz ein Meilenstein in der deutschen NS-Aufklärung darstellt. Er wollte Adolf Eichmann, der in Argentinien untergetaucht war, vor Gericht stellen, scheiterte an der NS-durchsetzten deutschen Nachkriegsjustiz und half deshalb dem israelischen Geheimdienst, Eichmann zu entführen und in Israel vor Gericht zu stellen. „Für den Juden Bauer geht es dabei nicht um Rache für den Holocaust, es geht ihm um die Zukunft Deutschlands, dass in seiner Depression ebenso zu versinken droht wie Bauer selbst.“ (ARD, 20.15 Uhr).

Donnerstag, 24. Mai

  • 1968 – der „deutsche Herbst“: Themen, die gerade sehr aktuell sind. „Der französische Filmemacher Jean-Gabriel Périot montiert Archivmaterial zur Bundesrepublik Deutschland der RAF-Ära zu einem scharfen Kommentar über Gewalt und Geschichte. Sein Film dokumentiert den Konflikt zwischen Staat und RAF, der zugleich ein Krieg der Bilder war. Ein Krieg, der auch in der umtriebigen Filmszene hitzig diskutiert und kommentiert wurde.“ „Eine deutsche Jugend“, Arte, 23.15 Uhr.

Freitag, 25. Mai

  • Hitler hat viele Attentate überlebt, was seinem mystischen Flair, Mann der Vorsehung zu sein, großen Auftrieb gab. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und neuerdings Georg Elser sind bekannte Attentäter. Henning von Tresckow und Fabian von Schlabrenndorff sind in der Öffentlichkeit eher vergessene Hitlerattentäter aus dem Kreis der Wehrmachtsoffiziere, die um 20.15 Uhr auf ARD-alpha im Mittelpunkt der Doku „Hitler – Ein Attentat und die Drahtzieher aus Magdeburg“ stehen. — Ein trauriges „Markenzeichen“ des Zweiten Weltkriegs war der Luftkrieg. Je weniger die deutsche Luftwaffe den alliierten Bombern entgegenzusetzen hatten, desto bedeutender wurde die Rolle der Flak. „Die Flakhelfer“ waren vor allem in den letzten Kriegsmonaten Jugendliche, die mit großen Geschützen versuchen sollten, die angreifenden Flugzeuge abzuschießen und folgerichtig zu erstrangigen Zielen der Angreifer wurden. Die Doku um 21 Uhr stellt deren Schicksale vor.

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