TV-Vorschau 10. – 16. November 2018
Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Pogromnacht 1938 bilden die Schwerpunkte der Geschichtssendungen der kommenden Woche. Dazu noch Biografisches zu Rosa Luxemburg, Kästner und Nietzsche und noch das eine oder andere mehr. Viel Spaß bei der Auswahl.
Samstag, 10. November
- N-TV berichtet zunächst über die „Apokalypse 1. Weltkrieg“. Um 20.15 Uhr geht es um die „Folgen eines Infernos“, um 21.05 Uhr liegt „Die Welt in Trümmern“. — Aus der Reihe „Geheimwaffe auf Schienen“ folgt um 22.05 Uhr der Beitrag „Der Erste Weltkrieg“, um 23.05 Uhr geht es in dieser Reihe um „Geheime Operationen“.
- Aus Anlass des 80. Jahrestags der Pogromnacht zeigt Tagesschau 24 um 20.15 Uhr die Doku „Wir waren doch Nachbarn“. „Jahrzehnte und Jahrhundertelang war das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in Dörfern und Städten Mitteldeutschlands äußerst wechselhaft. Die Nachbarschaft kennzeichneten mittelalterliche Pogrome, Ausgrenzungen, aber auch lange Phasen friedlichen und fruchtbaren Zusammenlebens. Die eindrückliche Dokumentation von Uli Wendelmann und Denis Kliewer beleuchtet auf exemplarische Weise den Ablauf und die Auswirkungen der Reichspogromnacht in Deutschland. Denn es war nicht nur eine Nacht, vielerorts dauerten das Wüten, der Mob, der Terror über eine Woche.“ — Ein Blick auf den 9. November 1938 in Bayern wirft der Film „Es geschah vor aller Augen“ um 21.02 Uhr. — Um 21.47 Uhr zeigt die Doku „Das Widerstandsnest. Ein Dorf hilft den Juden“, wie ein französisches Dorf kollektiv der Judenverfolgung ihren Widerstand entgegensetzte. „In Chambon sur Lignon, einem kleinen Dorf in der südlichen Auvergne, befand sich im Zweiten Weltkrieg eine Oase der Menschlichkeit. Wer immer in dem von den Nazis besetzten nördlichen Teil Frankreichs oder in dem von Pétain regierten Süden auf der Flucht war und auf irgendwelchen Wegen Chambon erreichte, konnte auf Hilfe zählen. Die Einwohner des kleinen Dorfes versteckten Juden in ihren eigenen Häusern, manchmal Jahre lang, verhalfen ihnen zu Papieren oder schleusten sie über die Schweizer Grenze in Sicherheit. In Yad Vashem wird das gesamte Dorf zu den Gerechten gezählt und für seinen Mut geehrt.“
- Unter dem Motto „100 Jahre Weimarer Republik – Zeitenwende 1918“ berichtet Phoenix um 20.15 Uhr vom „Kaisersturz“. — „Nicht nur Heinrich Zille, auch George Grosz, Alfred Döblin und Otto Dix sollen hier verkehrt haben. Prominenz mischt sich auch heute unter die Schwoofenden. Aber nur wenige kennen die Geschichte des Hauses.“ „Clärchens Ballhaus“ (21.45 Uhr). — Um 22.30 Uhr läuft der erste Teil der Doku-Reihe „Das Jahrhundert der Kinder“ mit dem Titel „Kaiserreich und Weimarer Republik“. Der Titel geht auf ein Buch der Pädagogin Ellen Key aus dem Jahr 1902 zurück. „Die Dokumentation zeigt, wie Kinder in den verschiedenen Jahrzehnten aufwuchsen, erzogen wurden und sich entfalten konnten.“ — Um 23.15 Uhr erinnert ZDF-History an die Reichspogromnacht: „Verwüstet, zerstört, entrechtet“.
- Arte sendet einen Dokuzweiteiler über Kampfflieger im Ersten Weltkrieg. „Zu Beginn des 20. Jahrhunderts liegt die Zukunft der Fliegerei in den Händen einiger waghalsiger Draufgänger und Visionäre. Die zweiteilige Doku porträtiert fünf junge Piloten, die für die deutsche, französische und britische Luftwaffe in den Ersten Weltkrieg zogen: Manfred von Richthofen, Ernst Udet, Georges Guynemer, René Fonck und Edward Mannock.“ Der erste Teil behandelt die Jahre „1914 – 1916“ um 20.15 Uhr, der zweite Teil die Jahre „1917 – 1918“ um 21.05 Uhr. — Im Anschluss um 22 Uhr läuft die Doku „‚Verrat!‘ – Das Ende der Habsburger im Ersten Weltkrieg“.
- ARD-alpha dokumentiert um 22.20 Uhr unter der Überschrift „Schreiben im Geschützhagel“ die Feldpostbriefe von Paula und Colombo Max. „Wie sah der Alltag [„im Ersten Weltkrieg“] aus, an der Front und in der Heimat? Möchte man das Ausmaß dieses Krieges erahnen, muss man die Menschen zu Wort kommen lassen, die ihn erlebt haben. Die zentralen Quellen dafür sind Tagebücher und Feldpostbriefe. In ihnen werden persönliche Erfahrungen, Empfindungen und Schicksale einzelner Menschen wieder lebendig. „Schreiben im Geschützhagel“ widmet sich der Korrespondenz des Künstlerehepaars Colombo und Paula Max. Colombo Max erlebte als Unteroffizier den Schrecken der Westfront. Paula Max berichtet aus München von der Heimatfront, dem zunehmenden Hunger und der Revolution 1918.“
Sonntag, 11. November
- Der MDR führt die Reihe „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ fort um 22.25 Uhr mit der Folge „Die Heimat“ und um 23.10 Uhr mit dem abschließenden Teil „Die Entscheidung“.
- „Die ZDF History-Dokumentation „Atatürk – Soldat, Rebell, Visionär“ zeigt den Werdegang eines der prägendsten Männer des 20. Jahrhunderts – mit seinen Licht- und seinen Schattenseiten. Prominente deutsche und türkische Historiker kommentieren die entscheidenden Wegmarken seines Lebens, die durch aufwendige szenische Rekonstruktionen und authentisches Archivmaterial nachgestellt werden.“ (23.50 Uhr).
Montag, 12. November
- Der Erste Weltkrieg beschäftigt ARD-alpha. Um 20.15 Uhr steht „Isonzo – Der Krieg in den Bergen“ im Blickpunkt. „Österreich 2014 – Nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn Ende Mai 1915 wurde die Berge und Täler von den Karnischen und Julischen Alpen bis zur Adria Kriegsschauplatz. Vor allem der Isonzo sollte zum Synonym für hunderttausendfaches Sterben werden. Mehr als eine Million Tote, Verwundete, Vermisste, das ist das Ergebnis der insgesamt zwölf Isonzo-Schlachten in nackten Zahlen ausgedrückt.“ — Um 21 Uhr beschäftigen wir uns mit der „Macht der Bilder – Lüge und Propaganda im Ersten Weltkrieg“. — Zum Abschluss wird um 21.45 Uhr ein ganz spezielles Kapitel des Krieges aufgeschlagen: „Die vergessene Mission – Spurensuche: Bayerische Flieger 1917/1918 Palästina“. „Erzählt wird eine exotisch und abenteuerlich anmutende Episode des Ersten Weltkrieges. Eine bayerische Fliegerstaffel kämpfte gemeinsam mit der türkischen Armee an der Palästinafront: Im Rahmen des deutschen Unternehmens ‚Pascha‘, der Unterstützung der türkischen Verbündeten gegen Briten und Araber, hat die königlich-bayerische Fliegertruppe 304 in Palästina bis 1919, also über die deutsche Kapitulation hinaus, Einsätze geflogen. Diese dienten vor allem der Luftaufklärung.“
Dienstag, 13. November
- In Deutschland wurde vor hundert Jahren im Zuge der Novemberrevolution auch das Frauenwahlrecht eingeführt (in Europa war Finnland Vorreiter [„1906“], französische Frauen durften erst nach dem Zweiten Weltkrieg wählen). Die zweiteilige Doku „Die Hälfte der Welt gehört uns. Als Frauen das Wahlrecht erkämpften“ erzählt auf Arte von dem langen Kampf um dieses Menschenrecht. „Teil 1“ um 20.15 Uhr, „Teil 2“ um 21.05 Uhr.
- Um 20.15 Uhr stellt Phoenix die Frage „Mythos oder Masterplan? Die wahre Geschichte des Marshall-Plans“. „Der Marshall-Plan ist die Initialzündung des westdeutschen Wirtschaftswunders – so hat man es in der Schule gelernt. Ob Griechenlandkrise, Nahostkonflikt oder Hunger in Afrika – immer wieder ist schnell die Rede von der Notwendigkeit eines ‚Marshall-Plans‘. 70 Jahre nach seiner Erfindung scheint das legendäre Konjunkturprogramm das Musterbeispiel für effiziente Wirtschaftshilfe. Doch stimmt das wirklich?“ — Um 21 Uhr folgt in der ZDF-History-Reihe das Porträt „Mensch Adenauer!“.
- In der Reihe „ Der Osten – Entdecke wo du lebst“ lernen wir „Schloss Reinhardsbrunn – Thüringens verlorenes Paradies“ kennen. „Reinhardsbrunn – nicht weit von Gotha, ist nicht weniger, als der Geburtsort Thüringens. Das Jagdschloss des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha – das so eng verflochten ist mit dem englischen Königshaus – ist aber auch ein heiliger Ort des deutschen Mittelalters, ein legendenumwobener Fluchtort der Nazis, ein nobles Devisenhotel der DDR und ein trauriges Treuhandkapitel – kurzum: ein deutsches Lesebuch, ein Schloss voller Geister der Vergangenheit, verlassen und trotzdem wunderschön.“ (MDR, 20.45 Uhr) — Um 22.05 Uhr geht es um „Die Versteigerer – Profiteure des Holocaust“. „Neue Aktenfunde machen es möglich, das schrecklichste Kapitel der deutschen Geschichte aus einer vollkommen neuen Perspektive zu erzählen. Mit der Akribie eines deutschen Beamten hat der Versteigerer Hans Klemm in Leipzig jeden Verkauf ehemals jüdischen Eigentums zwischen 1933 und 1944 dokumentiert. In unzähligen Listen sind die von den ausreisenden und deportierten Juden zurückgelassenen Gegenstände erfasst: Betten und Schränke, Tische und Stühle, Bettwäsche, Kleidung, Musikinstrumente und Spielzeug. Jeder Gegenstand wird geschätzt und dann versteigert.“
- „Geheimnisvolle Orte“ auf RBB. Um 20.15 Uhr geht es um „Das Schloss Bellevue – Ein Amtssitz mit Geschichte“. „Ein Dachboden aus alten Balken, etwas schief und krumm das ganze Haus. Auf dem Dachfirst eine geheimnisvolle kleine Luke: Zum Hissen der Standarte. Das Schloss Bellevue, der Amtssitz des Bundespräsidenten, ist ein Ort, den fast jeder kennt, zu dem aber kaum jemand Zutritt hat. Die Geschichten, die sich hinter den Schlossmauern abgespielt haben, sind noch nicht erzählt worden.“ — Ein früheres Staatsoberhaupt wird um 21 Uhr in der Doku „Kaiser a. D. – Wilhelm II. im Exil“ vorgestellt.
- Um 22.10 Uhr lernen wir im WDR Erich Kästner in einer biografischen Episode kennen: „Kästner und der kleine Dienstag“. „‚Emil und die Detektive‘ aus dem Jahr 1929 zählt zu den Kinderbuch-Klassikern von Erich Kästner. Eine wahre Geschichte erzählt ‚Kästner und der kleine Dienstag‘ über die ungewöhnliche Freundschaft des Schriftstellers zu einem Jungen, der in der berühmten Ufa-Verfilmung von 1931 als Kinderdarsteller mitwirkte. Die ungewöhnliche Freundschaft wird im Dritten Reich auf eine harte Probe gestellt, als der Pazifist Kästner von den Nazis geächtet und aus dem Jungen ein ‚Primaner in Uniform‘ wird. Dennoch nimmt ausgerechnet der ‚kleine Dienstag‘ sein Idol beim Wort, sich trotz des Terrors treu zu bleiben.“ — Es schließt sich um 23.50 Uhr das biografische Drama „Rosa Luxemburg“ (BRD 1986, Regie: Margarethe von Trotta) an.
Mittwoch, 14. November
- 3sat widmet sich um 21 Uhr dem „Countdown zum Krieg – Das Entscheidungsjahr 1938“. „Herbst 1938: noch neun Monate bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa. Mit mörderischem Judenhass und fanatischem Nationalismus will der Diktator sein Volk dazu bringen, ihm auf seinem Weg in die Katastrophe zu folgen. Bedingungslos.“
Donnerstag, 15. November
- „Mehr als 100 Jahre nach seinem Tod hat der bewunderte und umstrittene Philosoph Friedrich Nietzsche Röcken gerettet – einen kleinen Ort in Sachsen-Anhalt. Dieser sollte der Braunkohle geopfert werden. Und mit den Häusern der 170-Seelen Gemeinde auch Geburtshaus, Kirche, Schulhaus und Grab Friedrich Nietzsches. Aber der Respekt vor der großen deutschen Geistesgröße war dann doch mächtiger. Röcken steht.“ „Der Film „Friedrich Nietzsche – der Retter von Röcken“ beschreibt ausgewählte Lebensstationen Nietzsches. Lebende Geistesgrößen wie Durs Grünbein, Rüdiger Safranski und Friedrich Schorlemmer kommen zu Wort.“ (MDR, 23.05 Uhr).
- Auch der HR zeigt die Reihe „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“. Um 23.15 Uhr Teil 1 „Der Aufbruch“ und um Mitternacht Teil 2„Die Front“. Die restlichen beiden Teile sind dann in einer Woche zu sehen.
Freitag, 16. November
- Phoenix sendet heute die ersten drei Teile der fünfteiligen Reihe „Die Geschichte der Juden“. Um 20.15 Uhr geht es los mit dem Beitrag „Ein Gott, ein Volk“, um 21 Uhr geht es weiter „Im Mittelalter“ und um 21.45 Uhr folgt „Vom Schtetl in die Stadt“. Die restlichen beiden Teile laufen morgen.
- ARD-alpha setzt mit der Reihe „Der ferne nahe Krieg“ den Ersten Weltkrieg in einen größeren zeitlichen Rahmen. Um 20.15 Uhr geht es los mit „1871–1914: Mein Nachbar, der Spion“, um 20.45 Uhr folgt „1914–1918: Am Rande der Hölle“ und um 21.15 Uhr schließt die Reihe mit der Folge „1918–1929: Neubeginn im Nichts“.
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