TV-Vorschau 1. – 7. September 2018
Historische Stadtentwicklung, Hexenverfolgung in Süddeutschland, Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland, diverse Geheimnisvolle Orte und Biografien: es gibt einiges für den Geschichtsfreunde im Fernsehen der kommenden Woche. Viel Vergnügen.
Samstag, 1. September
- N-TV beginnt den Abend mit zwei Folgen der Reihe „Geheimnisse der Pyramiden“ (20.15 Uhr und 21.05 Uhr). Gefolgt von zwei thematisch passenden Beiträgen „Giganten der Geschichte“. Um 22.05 Uhr „Tutanchamuns Grab“ und um 23.05 Uhr „Die Sphinx“.
- Tagesschau 24 stellt drei Personen vor, deren Lebensgeschichten auf höchst unterschiedliche Weise mit dem Nationalsozialismus verbunden waren. Um 20.15 Uhr geht es um „Leni Riefenstahl – Die Diva und die Stasi“. — Um 21.02 Uhr heißt es „Auf schmalem Grat – Der steile Weg des Luis Trenker“. „Das Porträt über Luis Trenker zeichnet die Höhen und Tiefen eines langen Lebensweges, die schwierige Balance zwischen Hitler und Mussolini, zwischen Anpassung und Widerstand, zwischen Zeitgeschmack und Filmkunst. Trenkers Karriere ist ein Stück Filmgeschichte und spiegelt gleichzeitig die Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert wider.“
- „Warum tragen 600 Einwohner der südspanischen Kleinstadt Coria del Río den Familiennamen „Japón“? Es handelt sich um das Erbe einer ungewöhnlichen Expedition, die 400 Jahre zurückliegt: Im Oktober 1613 ging der Samurai Hasekura Tsunenaga im Auftrag des Herrschers Date Masamune im japanischen Sendai an Bord der Galeone „San Juan Bautista“. Neben Händlern, Kriegern und spanischen Seeleuten schiffte auch der spanische Franziskanermönch Luis Sotelo ein, der fließend Japanisch sprach. Die Gesandtschaft wollte vom spanischen König Philipp III. und von Papst Paul V. die Erlaubnis einholen, eine neue Seestraße neben der Gewürzroute nach Indien zu eröffnen; im Gegenzug sollten christliche Missionare nach Japan geschickt werden. Bei seinem Aufbruch ahnte Hasekura Tsunenaga noch nicht, dass die Reise sieben Jahre dauern und ihn über die Weltmeere zu den mächtigsten Herrschern des Westens und der westlichen Kolonien führen sollte. Mit einem neuen Namen und vielleicht auch einer neuen Religion kehrte er in sein Heimatland Japan zurück, das sich unterdessen völlig gewandelt hatte. Wer war dieser japanische Samurai? Was ist über seine Beweggründe bekannt, und was über die tatsächlichen Hintergründe der Expedition?“ Die Doku „Ein Samurai im Vatikan“ geht um 20.15 Uhr auf Arte dieser Geschichte nach.
- Der südafrikanische Freiheitskampf gegen die Apartheid ist untrennbar verbunden mit der Person Nelson Mandelas. Seine filmische Biografie ist um 22 Uhr in RBB zu sehen: „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“. — 21.47 Uhr steht eine heute weitgehend vergessen Persönlichkeit im Blickpunkt: „Heimat, deine Sterne – Warum der Schlagerdichter Erich Knauf unterm Fallbeil starb“.
Sonntag, 2. September
- Der zweite Teil der Terra X-Doku „Drogen – Eine Weltgeschichte“ läuft um 19.30 Uhr im ZDF. Thema heute ist „Zwischen Medizin und Missbrauch“. — Um 23.30 Uhr geht es in ZDF-History um „Die Ritter – Mythos und Wahrheit“.
- Der SWR berichtet über „Die Hexenverfolgung im Südwesten“ um 20.15 Uhr. „Hexenjagd“: „Verfolgt, gefoltert, hingerichtet – weil sie angeblich Hexen sind. Dieses Schicksal trifft auch im Südwesten Tausende – Frauen, Männer, Kinder. Wie konnte es dazu kommen?“
Montag, 3. September
- Die Reihe „Aufgedeckt – Geheimnisse des Altertums“ läuft um 20.15 Uhr auf Phoenix mit zunächst mit einem Beitrag über „Die Steinskulpturen der Osterinsel“, um 21 Uhr geht es um „Blackbeards Schiff“.
- Albert Einstein war als Jude den Nazis ein Dorn im Auge, zumal er in die USA emigriert war und dort aktiv gegen das nationalsozialistische Deutschland arbeitete. Sein Cousin Robert lebte mit seiner Familie in Italien, als am 3. August 1944, nur wenige Stunden bevor sich die deutschen Besatzer aus Florenz zurückziehen und die in Italien lebende Familie Einstein die Freiheit zurückgewinnen kann, sie von einem deutschen Sonderkommando der Spionage und der Kollaboration mit dem Feind beschuldigt wird. „Die Soldaten finden im Haus nur die Frau und die beiden Töchter von Robert Einstein, dem Cousin und engen Freund von Albert Einstein, und erschießen sie. Robert, der sich im Wald verstecken konnte, überlebt. Und auch die beiden Adoptivkinder, die Zwillingsschwestern Lorenza und Paola, überleben, weil sie nicht den Namen Einstein tragen. Sie werden jedoch Zeugen des Massakers an ihrer ‚Mutter‘ und ihren ‚Schwestern‘. Ein einziges Blatt, das Todesurteil für die Familie, unterschrieben mit dem Namen ‚Der Kommandant‘, bedeutet das Ende der Familie Einstein in Italien. Robert Einstein nimmt sich nur ein Jahr später an seinem Hochzeitstag das Leben. Das Verbrechen an seiner Familie wird nie aufgeklärt – bis heute nicht.“ Die Doku „Einsteins Nichten“ erzählt diese Geschichte um 22.25 Uhr auf 3sat. — Im Anschluss geht der Film „Die Story – Einstein“ der Suche nach den Tätern nach.
- „2018 ist das Europäische Jahr des Welterbes: Seit 1978, also seit genau 40 Jahren, erstellt die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ihre Liste mit Denkmälern, historischen Städten und Landschaften von außergewöhnlichem Wert, für deren Schutz die ‚ganze Menschheit‘ verantwortlich sein soll. Fünf dieser international ausgezeichneten Stätten liegen in Nordrhein-Westfalen. Sie stehen im Mittelpunkt der Dokumentation von Ulrike Brincker.“ „Unser Welterbe“, WDR, 23.20 Uhr.
- Die Doku „Ein Deutscher namens Eckener“ erzählt um 23.30 Uhr „Aus dem Leben eines Luftschiffpioniers“ (Tagesschau 24). „Der Film reflektiert das Leben und Wirken des deutschen Luftfahrtpioniers Hugo Eckener: Er wurde am 10. August 1868 als Sohn eines Zigarrenfabrikanten in Flensburg geboren. Er habilitierte als Nationalökonom und arbeitet zunächst als Schriftsteller und Journalist. Durch einen Bericht über die Zeppelinluftfahrt erhielt er Kontakt zu Graf Zeppelin in Friedrichshafen am Bodensee. Hierhin siedelte Eckener mit seiner Familie um und wurde zunächst Fahrtenleiter, später Direktor der Deutschen Luftschifffahrts-Aktiengesellschaft.“
Dienstag, 4. September
- Eine Kulturgeschichte der sexuellen Revolution nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt Arte unter dem Titel „Lustvolle Befreiung“. Um 20.15 Uhr Teil 1 „Befriedigung und Spaß“, der „die Geschichte der ersten sexuellen Revolution nach [„zeichnet“], die begann, als der Zweite Weltkrieg zu Ende war: Von 1948 bis 1968 gab es die unterschiedlichsten Bewegungen, die aus der Sexualität ein Politikum machten und zum historischen Wandel der öffentlichen Sexualmoral beitrugen.“ — Um 21.10 Uhr geht es weiter mit „Liebe und Moral“. „Freie Liebe, Offenheit, Selbstbestimmung: Der zweite Teil der Doku blickt auf die Geschichte der sexuellen Befreiung von 1968 bis in unsere Zeit. Als Auslöser für einen neuerlichen Wandel am Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert wirkte sich die sexuelle Revolution mit ihren Forderungen nach Gleichheit und Toleranz und ihren Kämpfen gegen Diskriminierung aus.“ — „Der Dokumentarfilm „Die Oslo-Tagebücher“ dokumentiert zum ersten Mal, was wirklich bei den geheimen israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen in Norwegen 1992/93 geschah. Er erzählt exklusiv aus der Sicht der wichtigsten Akteure, wie es zum Friedensabkommen von Oslo kam, und fragt nach den Ursachen für das Scheitern der anschließenden Verhandlungen.“ (23.35 Uhr).
- Phoenix deckt auch heute Abend wieder „Geheimnisse des Altertums“ auf. Um 20.15 Uhr „Die Büste der Nofretete“ und um 21 Uhr „Die Cheops-Pyramide“.
- „Mildenfurth – Magischer Ort im Elstertal“ hat eine lange Geschichte, die um 20.15 Uhr im MDR erzählt wird.
- Auch RBB begibt sich auf die Suche nach lokaler Geschichte. Es geht um Babelsberg. Um 20.15 Uhr stellt die Doku „Bilderbuch: Potsdam Babelsberg“ den Ort vor, der weit mehr zu bieten hat als seine Filmvergangenheit als deutsches Hollywood.
Mittwoch, 5. September
- Der SWR berichtet um 20.15 Uhr von der „Zeit der Handarbeit“: „100 Jahre Landwirtschaft im Südwesten“.
- Zwei weitere „Geheimnisse des Altertums“ werden auf Phoenix aufgedeckt. Um 20.15 Uhr ist es zunächst „Die Bundeslade“ und um 21 Uhr „Die Heilige Lanze“.
- 3sat widmet den Themenabend der juristischen Verfolgung der NS-Verbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg. Um 20.15 Uhr führt die Doku „Hitlers letzte Mordgehilfen? Die späte Suche nach KZ-Tätern“ ins Thema ein. Um 21 Uhr wird „Das Versagen der Nachkriegsjustiz“ thematisiert und um 21.45 Uhr wird der Inbegriff des Holocausts vorgestellt: „Erbe der Menschheit – Auschwitz, Polen“
Donnerstag, 6. September
- Auch in Hessen gibt es „Geheimnisvolle Orte“. Der HR stellt um 23.15 Uhr das „Sperrgebiet Air Base – Klein-Amerika in Deutschland“ vor. „Die Rhein-Main Air Base in Frankfurt war der größte Militärflughafen außerhalb der USA, amerikanisches Hoheitsgebiet mitten in Deutschland. […] Für die Reihe ‚Geheimnisvolle Orte‘ schaut der Film hinter den Zaun, der sechzig Jahre lang den Südteil des Frankfurter Flughafens für die Amerikaner abriegelte, und erinnert an dramatische Ereignisse der deutsch-amerikanischen Beziehungen, die sich hier abspielten.“
Freitag, 7. September
- Die Geschichte der Städteentwicklung in Deutschland seit dem Mittelalter ist Thema der dreiteiligen Reihe „Deutschlands Städte mit Harald Lesch“. Auf Phoenix sind alle drei Teile hintereinander zu sehen. Los geht‘s um 20.15 Uhr mit „Macht und Reichtum“, „Glanz und Gloria“ folgt um 21 Uhr, um 21.45 Uhr dann der dritte Teil „Fortschritt und Elend“.
- Weiter „Auf den Spuren Alexanders“ begibt sich ARD-alpha. Um 20.15 Uhr geht es „Das Land des Goldenen Vlies“. Um 21 Uhr endet die Reihe mit dem Beitrag „Die Wiege der Zivilisation“.
- „Mythos oder Masterplan?“ fragt eine Doku um 20.15 Uhr und deckt die (vermeintlich) wahre Geschichte des Marshall-Plans auf, der den Wiederaufbau der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ziel hatte. Aber war es wirklich so? Antworten gibt es auf 3sat.
- Auf tagesschau 24 läuft um 21.17 Uhr ein weiterer Beitrag der Reihe „Geheimnisvolle Orte“. Diesmal geht es um „Die Schneekoppe“.
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