TV-Vorschau 20. – 26. Januar 2018

Die Karnevalszeit nimmt wieder mehr Raum ein im Fernsehprogramm, was auch auf Kosten von Doku-Sendeplätzen geht. Dennoch gibt es ein paar interessante Sendungen mit historischen Themen. Wer sich für das Mittelalter interessiert, kann sich auf Wilhelm den Eroberer freuen, das christlich-muslimische Verhältnis in der frühen Neuzeit steht auf dem Programm, natürlich viel NS-Geschichte und die deutsch-französischen Beziehungen (nicht nur) nach dem Zweiten Weltkrieg.

Samstag, 20. Januar

  • Auf N-TV ist der Abend einer Reihe von „Despoten“ gewidmet, die uns in einzelnen Dokus vorgestellt werden. U. a. sind dies „Hitler“ um 21.05 Uhr, „Stalin“ (22.05 Uhr) und „Mussolini“ (23.05 Uhr).
  • „Gigant des Nordens – Der Hamburger Hafen“Phoenix erzählt um 20.15 Uhr die Geschichte des Hamburger Hafens seit seinen Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart. — Und um 21.45 Uhr geht es weiter mit nordischer Seefahrt, wenn die ZDF-History-Folge „Das Geheimnis der Wikinger“ vom vergangenen Sonntag wiederholt wird.
  • Das Verhältnis von „De Gaulle und Adenauer“ war „Eine deutsch-französische Freundschaft“, die uns auf ARD-alpha um 20.15 Uhr vorgestellt wird.
  • „Wilhelm der Eroberer“ war im 11. Jahrhundert normannischer Herzog und eroberte England (die letzte Eroberung der Insel), wo er den Königsthron bestieg. „Der Film gibt Einblick in das Leben des Abenteurers, der das Mittelalter prägte und die Landkarte Europas umgestaltete. Der Herrscher, der die Normandie einigte, war kühner Ritter und kluger Stratege zugleich.“ (Arte, 20.15 Uhr).

Sonntag, 21. Januar

  • „Der Luxusdampfer Lusitania war Anfang des 20. Jahrhunderts der ganze Stolz der britischen Cunard-Line. Seit 1907 legte das schnellste und glanzvollste Passagierschiff seiner Zeit die Fahrt von New York nach Liverpool in nur viereinhalb Tagen zurück. Der Linienverkehr wurde auch nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aufrechterhalten, denn das Schiff galt als unerreichbar für die langsamen deutschen U-Boote. Dennoch kam es zur Katastrophe.“ Die Versenkung der Lusitania, bei dem auch 124 amerikanische Passagiere ums Leben kamen, wurde zu einem Auslöser für den späteren Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg. Die Doku „Der Untergang der Lusitania – Tragödie eines Luxusliners“ erinnert an dieses Ereignis (Phoenix, 20.15 Uhr).
  • „Hitler- Aufstieg des Bösen“ (CDN, USA, 2003, Regie: Christian Duguay) ist der Titel eines preisgekrönten Doku-Dramas, das um 20.15 Uhr auf RTL 2 läuft.

Montag, 22. Januar

  • Zum Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft sendet ARD-alpha die Doku „Straßburg und Kehl – Die bewegende Geschichte zweier Grenzstädte“ um 20.15 Uhr. — Um 22.45 Uhr folgt der österreichische Beitrag „Lebensraum Wiener Arsenal“. „Noch heute atmet das Arsenal dank seiner umfangreichen Dauerausstellung den militärischen Geist der ausgehenden Donaumonarchie. Die Exponate – vom U-Boot-Kopf aus dem Ersten Weltkrieg bis zum einfachen Schrapnell – sind Dokumente der Waffentechnikgläubigkeit, die Europa 1914 in den Untergang führte. Die ORF Neuproduktion zeigt die Anlage und erklärt ihren historischen Werdegang.“
  • „Giganten der Geschichte“ auf N-TV: Um 22.10 Uhr der „Palace of Westminster“ und um 23.05 Uhr „Die Akropolis“.
  • Die juristische Aufarbeitung der NS-Geschichte ist auf der Zielgeraden. Nur noch wenige Täter sind am Leben und die Staatsanwaltschaften und Gerichte arbeiten unter Zeitdruck. „Es ist ihre letzte Chance, NS-Verbrecher hinter Gitter zu bringen: Bei der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg und bei der Staatsanwaltschaft Dortmund laufen die Ermittlungen gegen die letzten lebenden Nazi-Verbrecher auf Hochtouren. Nur noch wenige, die in den KZ Aufseher waren, sind heute noch am Leben und können vor Gericht gebracht werden.“ Die Doku „Hitlers letzte Mordgehilfen?“ stellt um 22.45 Uhr in der ARD diese Arbeit vor. — Im Anschluss erzählt der Film „Der Mossad, die Nazis und die Raketen“ einen realen Politthriller, als Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts Ägypten mit Hilfe deutscher Firmen und Ingenieure Rakten für den Krieg gegen Israel bauen ließ (23.30 Uhr).

Dienstag, 23. Januar

  • N-TV stellt zwei „Mega-Projekte der Nazis“ vor. Um 20.15 Uhr „Die Kanalinseln“ und um 21.05 Uhr „Hitlers Blitzkrieg“. — Um 22.10 Uhr folgt ein Beitrag über „Hitlers geheime Waffen“.
  • „Der Anhalter Bahnhof“ in Berlin steht im Mittelpunkt des Beitrags der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ um 20.15 Uhr auf RBB.
  • Ein schwieriges Kapitel des Holocaust: die Mitwirkung von Juden im Vernichtungsapparat. „1975 interviewt Claude Lanzmann in Rom Benjamin Murmelstein, den letzten Judenältesten des Ghettos Theresienstadt. Dem Wiener Rabbiner gelang es, gegenüber Adolf Eichmann die Auswanderung von 121.000 Juden zu forcieren. 2012 kehrt Lanzmann als 87-Jähriger nach Theresienstadt zurück. Er verbindet die Interviewszenen von damals mit neuen Aufnahmen aus dem Ghetto. […] (Der) Dokumentarfilm beleuchtet die Genesis der sogenannten Endlösung und das moralische Dilemma der Judenräte zwischen Ohnmacht und Widerstand.“ „Der Letzte der Ungerechten“, Arte, 22.40 Uhr.

Mittwoch, 24. Januar

  • Ein Blick auf das späte 17. Jahrhundert wirft der Spielfilm „Prinz Eugen und das Osmanische Reich – Mehr als nur Feinde“ um 20.15 Uhr auf 3sat. „Vor mehr als 300 Jahren, am 11. September 1697, schlug Prinz Eugen von Savoyen in der Schlacht von Zenta die übermächtige Osmanische Armee. Seit damals prägen Faszination und Abschreckung das christlich-muslimische Verhältnis. Der Film stellt die zwei Kulturen in Person zweier Protagonisten vor, die als Außenseiter die starren Strukturen ihrer Zeit aufbrechen und schließlich zu den einflussreichsten Menschen ihrer Reiche werden: Den kleinwüchsigen Eugen, der zum erfolgreichsten europäischen Feldherrn aufsteigt und Gülnüs, eine zunächst griechische Sklavin und dann Lieblingskonkubine des Sultans, die als zweifache Sultansmutter 30 Jahre die Geschicke im Osmanischen Reich mitbestimmt.“
  • Ein Drama aus der NS-Zeit stellt die Reihe „Unsere Geschichte“ um 21 Uhr im NDR vor. „Kapitän Schröder und die Irrfahrt der St. Louis – Erinnerungen an ein Drama auf See“ erzählt von dem Schicksal von 900 Juden auf der Flucht aus Deutschland.
  • Um 21.15 Uhr schauen wir im MDR wieder auf „Die Spur der Ahnen“. Diesmal geht es zurück in die Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs. „Mein Opa, Matrose des Kaisers“ hatte die ganze Welt bereist. Aber was ist dran an seinen Geschichten. Und was hat Opa seiner Familie verschwiegen? „Mit einer Kopie des Militärpasses von Opa Alfred begibt sich Ulrich Schmidt auf eine Suche, die ihn durch ganz Deutschland führen wird. Er wird auf viele seiner Fragen Antworten finden, aber werden sie ihm alle gefallen?“
  • NS-Unrecht, das heute noch auf Aufklärung wartet, mehr noch, dass heute noch zu neuem Unrecht führt, ist Thema der Doku im BR um 22 Uhr: „Tiroler Bauern gegen Stromkonzerne – Der lange Schatten der NS-Zeit“. — Um 22.45 Uhr folgt „Sie spielten um ihr Leben“. „In zahlreichen Konzentrationslagern existierten musikalische Ensembles und Orchester. Die Gründe, weshalb die Nazis diese einrichteten, sind vielfältig. Das Mädchenorchester etwa spielte Märsche, damit die zur Zwangsarbeit ausrückenden Insassen im Gleichschritt marschierten, manche Ensembles dienten den SS-Mannschaften zur Unterhaltung, manche Lieder, die von den Häftlingen gesungen werden mussten, dienten ihrer Erniedrigung und manche auch der Propaganda, die die wahren Zustände in den Lagern verschleiern sollten.“ Die Doku stellt diese Orchester und das Schicksal ihrer Musikerinnen und Musiker vor.
  • Der biografische Spielfilm „Stärker als der KGB – Das Stalingrad-Epos ‚Leben und Schicksal‘“ erzählt die „bewegende Geschichte des Schriftstellers Wassili Grossman, dessen Manuskript zu ‚Leben und Schicksal‘ vom KGB konfisziert wurde. Der Roman spielt im Zweiten Weltkrieg und kritisiert unverblümt die Stalin-Diktatur. Anhand von Buchauszügen und Interviews mit Zeitzeugen und Historikern begibt sich die Dokumentation auf Spurensuche nach Leben und Werk des Schriftstellers.“ (Arte, 22.25 Uhr).
  • Der biografische Spielfilm „Hannah Arendt“ (BRD, FRA, ISR, LUX 2012, Regie: Margarethe von Trotta) porträtiert die bekannte Philosophin. „Hannah Arendts Denken veränderte die Welt. Ihre gesellschaftspolitischen Schriften über totalitäre Systeme und Demokratie prägen bis heute unsere Sichtweise auf das 20. Jahrhundert und sind aus unserem Verständnis für politische Zusammenhänge – auch der aktuellen – nicht mehr wegzudenken. Als die jüdische Philosophin Hannah Arendt 1961 in Jerusalem den Gerichtssaal betritt, um über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann zu berichten, erwartet sie, auf ein Monster zu treffen. Stattdessen erlebt sie einen Niemand. Die geistlose Mittelmäßigkeit Eichmanns passt nicht zum abgrundtief Bösen seiner Taten.“ (RBB, 23 Uhr).

Donnerstag, 25. Januar

  • Tagesschau 24 wiederholt um 20.15 Uhr „Die Story im Ersten“ vom Montag. „Hitlers letzte Mordgehilfen?“. Die Doku befasst sich mit der Strafverfolgung der letzten lebenden KZ-Aufseher durch die deutsche Justiz.

Freitag, 26. Januar

  • „Der Mossad, die Nazis und die Raketen – Showdown am Nil“: Die Wiederholung der ARD-Doku vom Montag läuft auf Tagesschau 24 um 21.17 Uhr. — Um 23.15 Uhr zeigt Alfred Hitchcock in einer direkt nach dem Zweiten Weltkrieg angefertigten Doku die deutschen Konzentrationslager. „Renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock wurden nach der Entdeckung der Konzentrationslager damit beauftragt, aus dem Filmmaterial der alliierten Truppen schonungslose Dokumente der Todeslager zu erschaffen. Doch die Fertigstellung seines Films verzögert sich und er landet bald unvollständig in den Archiven. Der Dokumentarfilm ‚Night Will Fall‘ zeigt die Wiederherstellung des Hitchcock-Films und die dafür verantwortlichen Experten und er rekonstruiert zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen – ehemaligen Lagerinsassen ebenso wie ehemaligen Soldaten und Kameraleuten – die Befreiung der Konzentrationslager 1944/45.“

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