100 Jahre Erster Weltkrieg – Vorträge in der Gedenkhalle Oberhausen
Die Gedenkhalle Oberhausen startet heute eine Reihe von Vorträgen zum Thema „100 Jahre Erster Weltkrieg”.
Das Motto der Vortragsreihe lautet
Die Vorträge finden in der Gedenkhalle im Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen, statt. Der Eintritt ist frei.
- Heute (12. September) geht es um 19 Uhr los mit einem Beitrag zur Kriegspropaganda auf Schallplatte 1914 bis 1918: „Wir müssen siegen“. Referent ist Michael M. Lang, ein ausgewiesener Kenner politischer Musik in Deutschland vor 1945. Schon seit rund 30 Jahren sammelt er Schellackplatten und historische Aufnahmen und besitzt dazu ein umfangreiches Schallarchiv.
„Mit Beginn des Ersten Weltkrieges war die Schallplatte rund 25 Jahre alt. Sie war damit das modernste Massenmedium dieser Zeit. Ab 1914 gab es parallel zum Krieg der Waffen zum ersten Mal in der Geschichte einen Feldzug zur Aufrechterhaltung der Kriegsbegeisterung in der öffentlichen Meinung, der über ein solches Medium ausgetragen wurde. Es entstanden in allen beteiligten Nationen zahlreiche Schallplattenaufnahmen mit vielerlei kriegerischen Tönen.
Im Rahmen seines Vortrages wird Michael M. Lang viele solcher Aufnahmen aus Deutschland, England und den USA vorstellen, die im Original von rund 100 Jahre alten Schellackplatten erklingen und einen unmittelbaren Höreindruck dieses heute fast vergessenen Propagandakrieges ermöglichen.” - Am 15. Oktober spricht dann Dr. Herbert Ruland, Eupen/Belgien über den „Großen Krieg“ im deutsch-belgisch-niederländischen Grenzland 1914 – 1920. „Pardon wird nicht gegeben“ lautet die Überschrift. Im Mittelpunkt des Vortrags steht nicht das Schlachtgetümmel, vermeintlich heroisches Soldatentum, sondern das Leben und Leiden einer durch die Kriegsereignisse vergewaltigten Grenzbevölkerung.
- Die Reihe endet am 20. November mit dem Vortrag von Dr. Silke Fehlemann „Hinter der Front? Weibliche Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg.”
„Wenngleich der Erste Weltkrieg wie jeder Krieg als ein männliches Feld erscheint, so traf er auch alle Frauen, gleich welchen Alters, in den betroffenen Ländern. Dennoch waren ihre Kriegs-erfahrungen ganz unterschiedlich. Die Geschichte einer älteren Mutter mit mehreren erwachsenen Söhnen war eine völlig andere als die einer jungen Lazarettschwester, die vielleicht mehr mit einem männlichen Sanitäter gemeinsam hatte. Aber eine Erfahrung verband viele Frauen: es gingen Angehörige von ihnen zum Militär, deren Wohlergehen zu ihren zentralen Lebens-inhalten gehört hatte. Es waren Frauen, deren Söhne oder Ehemänner in den Krieg zogen und die ihre Familien unter Kriegsbedingungen zu versorgen hatten.Im Vortrag sollen vor allem diese weiblichen Familienangehörigen im Vordergrund stehen. Wie verhielten sich Mütter, deren Familienmitglieder in den Krieg zogen, und was bedeutete dies für die gesamte Familie?”
Alle Infos gibt es auch auf der Homepage der Gedenkhalle.
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