TV-Vorschau 30. April – 6. Mai 2011
Hier wieder ein paar TV-Hinweise für die kommende Woche:
Samstag, 30. April
- Vox widmet dem 30. April 1945 einen zwölfstündigen Doku-Marathon. Unter dem Motto „Ein Tag schreibt Geschichte“ wird Adolf Hitlers Todestag genau rekonstruiert. Zu diesem experimentellen Doku-Konzept schreibt Spiegel TV: „Montag, 30. April 1945: Die Rote Armee belagert den Reichstag; Hitler erschießt sich; das KZ Dachau ist befreit; amerikanische Truppen nehmen München ein; deutsche Soldaten sind auf der Suche nach dem ungefährlichsten Gegner für eine Kapitulation. Am 30. April 1945 ist viel gleichzeitig geschehen. Der Selbstmord Hitlers war nur eines von zahlreichen Ereignissen, wenn auch mit einer besonderen katalytischen Kraft, die am Ende des Tages dazu führten, dass der Zweite Weltkrieg für die Deutschen faktisch verloren war. In einem Thementag beleuchtet wir nun genau 66 Jahre später unterschiedliche Facetten des 30. April 1945. — Zu diesem Zweck hat VOX gemeinsam mit dctp.tv und SPIEGEL TV ein neues Dokumentations-Konzept entwickelt: In diesem einzigartigen, zwölfstündigen Programm geht es nicht nur darum, anhand von Original-Filmmaterial die wichtigsten Geschehnisse eines geschichtsträchtigen Tages wiederzugeben. Mit Hilfe des von SPIEGEL TV-Autor Michael Kloft aus internationalen Archiven zusammengetragenen Materials sollen auch die notwendigen Hintergrundinformationen zur politischen und gesamtgesellschaftlichen Situation geliefert werden. Zu jeder vollen Stunde gibt es deshalb zunächst eine zehnminütige Rekonstruktion der wichtigsten Ereignisse, die sich zur gleichen Uhrzeit am 30. April 1945 ereignet haben. Im Anschluss werden diese dann in aufwendig recherchierten Dokumentationen mit Interviews von Zeitzeugen und Experten in den Gesamtzusammenhang eingeordnet. — Erstmals wird das Dokumentations-Konzept am 30. April 2011 von 12:00 bis 00:00 Uhr im Rahmen des Thementags ‚Ein Tag schreibt Geschichte – 30. April 1945‘ bei VOX zu sehen sein.“
- Phoenix startet den Abend mit der zweiteiligen Doku „Die geheime Inquisition“ von Yuri Winterberg. Um 20.15 Uhr läuft der erste Teil „Feuer des Glaubens“, um 21 Uhr dann Teil 2 „Der Kerker des Geistes“. „m Januar 1998 öffnete der Vatikan erstmals die geheimen Archive der Inquisition – für wenige eingeweihte Forscher, unter ihnen der neuseeländische Gelehrte Peter Godman. Und erstmals und exklusiv durfte für das Doku-Drama „Die geheime Inquisition“ in diesen Räumen gedreht werden. […] Basierend auf den Forschungsergebnissen liegt mit „Die geheime Inquisition“ ein Film vor, der erstmals die Geschichte der Inquisition nicht nur aus Sicht der Opfer, sondern auch aus der Perspektive der Richter erzählt. Was für Menschen waren die Inquisitoren, Richter, Verfolger und Zensoren? Was trieb sie an, welche Ziele verfolgten sie? Wie machte man Karriere in der Inquisition?“
- Ebenfalls von Yury Winterberg, diesmal in Zusammenarbeit mit Jan Peter, stammt die dreiteilige Doku „Hexen – Magie, Mythen und die Wahrheit“, die Phoenix im weiteren Abendverlauf ausstrahlt. Teil 1 „Hexensabbat“ läuft um 21.45 Uhr, Teil 2 „Scheiterhaufen“ um 22.30 Uhr und Teil 3 „Walpurgisnacht“ um 23.15 Uhr.
- Eins extra stellt den Fernsehabend unter das Motto „NS-Täter“. Es geht um 20.15 Uhr los mit „Der Ulmer Prozess. SS-Einsatzgruppen vor Gericht“. „1957 verhandelt zum ersten Mal ein deutsches Schwurgericht Massenmorde, begangen von Polizeibataillonen und Einsatzgruppen in Litauen. Ein Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung deutscher Kriegsverbrechen, denn die verdrängte Vergangenheit lässt sich ab nun nicht mehr weiter leugnen. Dieser Prozess in Ulm zeigt, wie unbekümmert sich Mörder und ihre Gehilfen im Nachkriegsdeutschland bewegen konnten, wie wenig die Massenverbrechen von SD, SS, Einsatzgruppen und Wehrmacht untersucht wurden, und wie eine allzu blinde Justiz ihre Passivität mit unklaren Zuständigkeiten begründen konnte.“ — Um 21 Uhr folgt „Frauen in der SS“. „Der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass im Rahmen der SS auch eine weibliche Eliteorganisation aufgebaut werden sollte und in der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie auch zahlreiche Frauen beteiligt waren.“ — „Mireille Horsinga-Renno aus Straßburg wollte für ihren Sohn Philippe ganz ohne Argwohn ein paar Fakten über die Familie zusammenstellen und entdeckte, dass ihr geliebter Onkel ein Naziverbrecher war“: „Mein Onkel – der Nazi und Mörder“ (21.45 Uhr). — Und schließlich um 22.15 Uhr: „Ich war Täter. Deutsche Weltkriegssoldaten blicken zurück“. „In diesem Film kommen sechs Männer zu Wort, einfache Frontsoldaten damals, die willentlich oder unwissend dem Unrechtskrieg des Führers dienten. Inzwischen alte Männer, haben sie sich dazu durchgerungen, der ‚anderen Wahrheit‘ ins Gesicht zu sehen.“
Sonntag, 1. Mai
- Im ZDF startet die zweiteilige Terra X-Doku „Die Deutsche Hanse – Eine heimliche Supermacht“ (19.30 Uhr). Der zweite Teil des Films von Gisela Graichen und Peter Prestel folgt dann am kommenden Sonntag.
- Zum „Tag der Arbeit“ sendet Eins extra eine dreiteilige Dokumentation zur Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert mittels verschiedener Biographien: „Die Stählerne Zeit“. Um 20.15 Uhr geht es los mit dem ersten Teil: „Die Not der Weber“. Um 21 Uhr „Das Reich des Stahlbarons“ und um 21.45 Uhr „Der Stolz der Arbeiter“.
- BR alpha bringt um 23.35 Uhr die Dokumentation „Hitlers Reiseagentur KdF“, in dem die NS Gemeinschaft Kraft durch Freude portraitiert wird. Da der Bayerische Rundfunk keine weiteren Informationen zu der Sendung auf seiner Homepage anbietet, verweise ich auf eine Beschreibung von 3sat zu einer früheren Ausstrahlung: „Ein Urlaub in den Bayerischen Alpen, in einem Seebad an der Ostsee oder gar auf einem Kreuzfahrtschiff war für die meisten Menschen in der Weimarer Republik ein unerreichbarer Traum. Es fehlten sowohl das Geld als auch die Zeit, denn der bezahlte Jahresurlaub eines Arbeiters zu dieser Zeit betrug höchstens eine Woche. Dies sollte sich nach dem Willen der Nationalsozialisten ändern – durch die Gründung eines nationalen Freizeitwerks.“
Montag, 2. Mai
- Die Entstehung des Grundgesetzes wird in einem Doku-Drama vom BR vorgestellt: „Der Staat ist für den Menschen da – Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee (frei nach Originalprotokollen)“. „Am 10. August 1948 trafen sich auf Herrenchiemsee mehr als 30 Politker und Staatsrechtler, um einen Verfassungsentwurf auszuarbeiten. Bernd Fischerauer hat den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee in einem Dokumentarspiel verfilmt.“
- Der wdr portraitiert um 23.15 Uhr die „Herren über Tod und Leben. Bürokraten des Holocaust“. „Dreharbeiten an den Originalschauplätzen der Massenmorde, unbekanntes Filmmaterial und Dokumente aus russischen und baltischen Archiven belegen die Rolle der deutschen Zivilverwaltung beim Holocaust und versuchen, eine Antwort zu geben auf die Frage, wie aus normalen deutschen Männern zuverlässige Mittäter bei der Vernichtung von Millionen von Menschen wurden.“
Mittwoch, 4. Mai
- Auf Arte geht es heute Abend um unseren Nachbarn Frankreich. Zunächst wird um 20.15 Uhr François Mitterrand, französischer Präsident von 1981 bis 1995, portraitiert: „Sozialist, Patriot, Weltpolitiker“. Im Anschluss beschäftigt sich die Doku „1945 – Als die Franzosen Deutschland besetzten“ mit der Aussöhnung beider Staaten nach dem 2. Weltkrieg: „Der Krieg von 1870/71 mit der anschließenden Annexion des Elsass und Teilen Lothringens, der Erste Weltkrieg sowie der Zweite Weltkrieg und die damit verbundene deutsche Besatzung Frankreichs belegen das schwierige Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen. Doch schon bald nach Ende des Naziterrors begann eine erstaunlich rasche Aussöhnung zwischen den Völkern. Die Dokumentation lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die vor mehr als 60 Jahren als Soldaten mit Rachegefühlen von Frankreich nach Deutschland kamen, doch durch das Leid der deutschen Bevölkerung und durch menschliche Kontakte ihre Ressentiments schneller als erwartet überwinden konnten.“
Donnerstag, 5. Mai
- 3Sat strahlt den Zweiteiler „Flick“ von Thomas Fischer aus. „Die Flicks zählen seit fast hundert Jahren zu den reichsten Familien Deutschlands. Keine Familie verkörpert das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Politik so wie sie, kaum eine Familie hat größeren Einfluss auf die deutsche Politik im 20. Jahrhundert genommen und größeren Nutzen daraus gezogen.“ Der erste Teil beschäftigt sich mit dem „Aufstieg“ (20.15 Uhr).
- Um 22.30 Uhr läuft im swr der erste von drei Teilen der Dokumentation „Der Krieg – Hitlers Angriff auf Europa“. „Die Dokumentation zeigt den scheinbar unaufhaltsamen Vormarsch der Wehrmacht und eine bisher nicht gekannte Folge von Siegen auf dem europäischen Kontinent, die erst mit der Niederlage in der Luftschlacht um England gestoppt wurde.“
Freitag, 6. Mai
- Auf 3Sat folgt der zweite Teil der Doku „Flick“. Thema: „Das Erbe“ (20.15 Uhr).
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