TV-Vorschau 5. –11. Februar 2011
Und hier wieder ein paar Hinweise auf Fernsehdokumentationen oder Spielfilme, die sich mit historischen Inhalten im weistesten Sinn beschäftigen:
- Arte führt seine Zuschauer heute erst in die Renaissance, dann noch weiter zurück ins Mittelalter. Zunächst läuft um 20.15 Uhr aus der Reihe Sphinx die Dokumentation "Savonarola – Der schwarze Prophet".
"Der Bußprediger und Revolutionär Savonarola ist eine der schwärzesten Gestalten der Renaissance. Obwohl nur ein einfacher Mönch, zitterten die Fürsten und selbst der Papst vor ihm. Dennoch ist Savonarola heute weitgehend vergessen. Den Ursachen hierfür spürt der Dokumentarfilm über den 'schwarzen Propheten' ebenso nach, wie der Frage nach der Aktualität seines Wirkens in der Gegenwart."
- Gleich im Anschluss folgt um 21.05 Uhr die 90minütige Geschichtsdoku "Die Katharer".
"Die Katharer waren Angehörige einer asketischen, süd- und westeuropäischen christlichen Konfession. Vom Balkan kommend, breiteten sie sich seit dem 12. Jahrhundert schnell in Oberitalien und Südfrankreich aus, fassten aber auch in Deutschland, Spanien und Sizilien Fuß. Als Ketzer und christliche Dissidenten wurden sie grausam unterdrückt. Der letzte Katharer starb so 1321 auf dem Scheiterhaufen. ARTE zeichnet die Geschichte der Katharer nach und stützt sich in diesem Dokumentarfilm auf die Forschungsergebnisse von Michel Roquebert und Anne Brenon."
Sonntag, 6. Februar
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Letzte Woche hat bereits das ZDF das tragische Schicksal des Luftschiffs "Hindenburg" thematisiert (hier), heute ist RTL an der Reihe. Zunächst läuft um 20.15 Uhr der erste Teil des zweiteiligen Spielfilms "Hindenburg". Außer dass ein historisches Ereignis im Mittelpunkt eines Actionfilms steht, dürfte nicht allzuviel historische Genauigkeit zu erwarten sein. TV Spielfilm schreibt:
"Am 6. Mai 1937 explodiert das deutsche Luftschiff 'Hindenburg' bei der Landung in den USA, 36 Menschen sterben. Der Zweiteiler schickt prominentes Personal auf den Transatlantikflug […] und fügt den existierenden Verschwörungstheorien rund um die Katastrophe eine neue hinzu. […] Krawallig und mit allen Genre-Konventionen versehen, aber unterhaltsam und gewissenhaft durchgestylt."
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Etwas ernster geht es dann wohl in der anschließenden Doku (ebenfalls RTL) um 22.00 Uhr zu: "Die letzten Stunden der Hindenburg": "Sabotage oder Unfall? Am 6.5.1937 fing das Luftschiff LZ 129 kurz vor der Landung im amerikanischen Lakehurst Feuer, 35 der 97 Menschen an Bord starben. Nach dem TV-Event (20.15) beleuchtet die Doku mit teils unveröffentlichten Bildern den Mythos, der sich um den Absturz rankt."
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Phoenix sendet um 21.45 Uhr ein Porträt von "Nelson Mandela – Eine Jahrhundertlegende".
Montag, 7. Februar
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Auf RTL läuft um 20.15 Uhr der zweite Teil des TV-Thrillers "Hindenburg".
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Wie jede Woche laufen von Montag bis Mittwoch drei Folgen der Reihe Terra X jeweils um 20.15 Uhr auf zdf_neo. Diesmal geht es um die biblischen Plagen. Heute Teil 1: Duell am Nil.
"In der ersten Folge der dreiteiligen Reihe 'Die Biblischen Plagen' beschäftigen sich die Gelehrten mit den ersten sechs Naturkatastrophen. Die Wissenschaftler entdeckten im Nil todbringende Mikroorganismen, die das Sterben der Fische verursachten und die Frösche in eine Stresssituation brachten. Sie fanden schlüssige Erklärungen für die gigantischen Ungezieferschwärme, die grassierende Viehpest und die gefährlichen Blattern.
Die Archäologen Dr. Edgar Pusch und Prof. Manfred Bietak gehen sogar noch einen Schritt weiter. Die renommierten Spezialisten vertreten die These: Ein Umweltdesaster, wie im 2. Buch Moses dokumentiert, verwandelte Pi-Ramesse, das blühende Machtzentrum von Ramses II., in eine Geisterstadt. Eine anhaltende Dürreperiode führte zum Kollaps der legendären Metropole am Pelusischen Nilarm und zwang die Menschen, eine neue Bleibe zu suchen."
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Der BR startet eine vierteilige Reihe über "Rom – Marmor, Macht und Märtyrer".
"In ihrer vierteiligen Dokumentation will Elli G. Kriesch Herrschafts-, Bau- und Alltagsgeschichte dieser Hauptstadt der Welt in einen historischen Kontext setzen und dem Zuschauer den neuesten Stand der archäologischen Forschung nahebringen. Nicht nur die Bedeutung einzelner Bauwerke wird dargestellt, sondern auch ihre Funktion in der römischen Gesellschaft erklärt. Wie lebten die Aristokraten, wie die Plebejer? Warum baute man Tempel, Triumphbögen und Siegessäulen? Wie verlief der Alltag in der Stadt auf den sieben Hügeln? Wie entwickelte sich das urbane Leben, Kultur und Unterhaltung?"
Heute Teil 1: Vom Hüttendorf zur Metropole. Ausführliche Infos hierzu findet man auf den Seiten des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).
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Der wdr widmet um 23.15 Uhr eine Doku dem Thema "Amerikas geheimer Krieg in Laos".
"Die grausamen Bilder aus dem Vietnamkrieg erreichten die Weltöffentlichkeit im Wohnzimmer: Er war der erste Fernsehkrieg der Geschichte. Beinahe unbemerkt dagegen verlief gleichzeitig der Krieg im Nachbarland Laos. Zwischen 1965 und 1973 fielen 2,1 Millionen Tonnen amerikanischer Bomben auf Laos, mehr als auf Deutschland und Japan während des zweiten Weltkrieges. Und dennoch ist der Krieg heute fast vergessen: Denn der 'geheime Krieg in Laos' war eine der größten und spektakulärsten Geheimoperationen in der Geschichte der CIA."
Dienstag, 8. Februar
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Weiter geht es um 20.15 Uhr mit einer Terra X-Folge im zdf_neo: "Die biblischen Plagen: Finsternis über Ägypten".
Mittwoch, 9. Februar
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Er hat die Welt nach dem zweiten Weltkrieg verändert: "Der Meisterspion – Klaus Fuchs und die Atombombe".
"Der Physiker Klaus Fuchs beginnt sein Studium in Deutschland, flüchtet 1933 nach Großbritannien und studiert dort Kernphysik. Während des Zweiten Weltkrieges nimmt er in den USA am wohl geheimsten Projekt der amerikanischen Rüstungsindustrie teil, der Entwicklung und dem Bau der Atombombe. Als überzeugter Kommunist fürchtet er, die USA könnten die gefährliche Waffe gegen die Sowjetunion einsetzen, und verrät die Pläne an die Sowjets. Der Dokumentarfilm zeigt mit präzise nachgestellten Spielszenen, wie es zu dieser Entwicklung kam und wie es Klaus Fuchs gelang, jahrelang unentdeckt die geheimsten Unterlagen auszuspähen und seine Umgebung zu täuschen."
Arte, 21.15 Uhr (Achtung Programmänderung, ursprünglich war die Ausstrahlung für 20.15 Uhr vorgesehen).
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zdf-neo, 20.15 Uhr: Terra X. Dritter und letzter Teil der Reihe "Die biblischen Plagen: Flucht aus dem Pharaonenreich".
"Den einen großen Exodus aus Ägypten gab es sicher nicht. Doch dass verschiedene Gruppen aus Kanaan zu verschiedenen Zeiten in Ägypten lebten und von dort entweder vertrieben wurden oder flohen, daran lässt die Forschung keinen Zweifel."
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In der Reihe "Abenteuer Wissen" berichtet das ZDF um 22.15 Uhr über "Die letzte Zeugin – Die Tote aus dem Moor".
"'Moora', die Tote aus dem Uchter Moor – ihren Fall hatte man eigentlich schon zu den Akten gelegt. Aber dann brachten neue wissenschaftliche Erkenntnisse Überraschendes ans Licht. Die Spur reicht bis in eine Zeit, die mehr als 2.500 Jahre zurückliegt. Karsten Schwanke begleitet Rechtsmediziner, Anthropologen und Archäologen bei ihrer Zeitreise und fragt: Wer war "Moora" und wie kam sie ums Leben?"
Donnerstag, 10. Februar
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In einem Film von Boris Karadjew und Wolfgang Bergmann widmet sich der mdr um 23.05 Uhr einem weitgehend unbekannten Thema: "Menschenlabor Sowjetunion".
"Nach dem Sieg der bolschewistischen Revolution 1917 in Russland stand die sowjetische Regierung vor riesigen Problemen. Sie musste ein armes rückständiges Land in das zwanzigste Jahrhundert und in ein neues technisches Zeitalter katapultieren. Die Ideologen der kommunistischen Utopie glaubten, dass die Menschen der alten kapitalistischen Weltordnung dafür nicht geeignet wären. Es musste also ein neuer Erdenbürger geschaffen und der Mensch selbst zum Objekt revolutionärer Veränderungen werden. So wurde die Züchtung eines 'Neuen Menschen' zum Ziel gewagter Experimente, die in der Sowjetunion in den 20er-Jahren durchgeführt wurden. […] Der Film erzählt die Geschichte der gewagten Experimente der 20er-Jahre in der Sowjetunion in den verschiedenen Bereichen der Biologie (Genetik, Primatologie, Physiologie), mit denen die menschliche Natur verändert und verbessert werden sollte."
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Auch Phoenix sendet an diesem Abend zwei Beiträge zur Geschichte der Sowjetunion. Um 20.15 Uhr "Rote Arktis – Die Eroberung des Nordpols 1937"
"Nie zuvor in der Geschichte hat es eine Expedition gegeben, die auf diese Weise mit so geballter staatlicher Macht ihr Ziel angriff – den letzten weißen Fleck auf der Landkarte.Als "streng geheim bis zur Vollzugsmeldung" war die tollkühne Expedition eingestuft, die 43 sowjetische Flieger und Forscher in einer abenteuerlichen Reise im Jahr 1937 an den Nordpol brachte. […] In Deutschland unbekannte russische Archivfilme, Reise-Tagebücher und einmalige Fotodokumente aus privaten Archiven beschreiben die als "Papanin-Expedition" bekannte gefahrvolle Reise ins ewige Eis.Die Grimme-Preisträger Christian Klemke und Andreas Christoph Schmidt sprachen auch mit Nachfahren der Expeditionsteilnehmer und letzten Zeitzeugen über dieses Abenteuer im 'Jahr des großen Terrors'."
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Um 21 Uhr folgt dann "Das rote Atom – Stalins vergessene Stadt".
"In der russischen Stadt Obninsk wird nach dem Zweiten Weltkrieg Wissenschaftsgeschichte geschrieben: 1954 geht hier das erste Atomkraftwerk ans Netz, hier wurde auch der Tschernobyl-Reaktor entworfen. Stalin verwirklicht in Obninsk seinen Traum vom "roten Atom". Der Film zeichnet das facettenreiche, intensive und stimmungsvolle Bild einer russischen Forschungsstadt im Wandel."
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