TV-Vorschau 8. – 15. Januar 2011

Samstag, 8. Januar
  • Vox widmet ab 20.15 Uhr knapp vier Stunden der Kennedy-Familie: "Die Kennedys – Triumph und Tragödie einer amerikanischen Familie". Da die Programminformationen des Senders nicht gescheit verlinkbar sind (von hier aus muss man sich weiter durchklicken), zitiere ich mal von der TV-Spielfilm:

"Am 8.11.1960 wurde John F. Kennedy 35. US-Präsident, das Glamourpaar im Weißen Haus zum Idol von Generationen. Exzesse, Affären und Krankheiten blieben lange verborgen. Insider und Zeitzeugen geben Einblick in die Geschichte der von tragischen Todesfällen "verfluchten" Familie. – Interessant, aber neu ist das nicht."

Mehr Infos gibt es auf der Seite von dctp.

"Die Erhebung der haitianischen Sklaven gegen die Kolonialmacht Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts ist der einzige erfolgreiche Sklavenaufstand der Geschichte. Leitfigur der Revolte war der ehemalige Sklave Toussaint Louverture, der die Aufständischen zum Sieg führte, später allerdings durch Täuschung in die Hände der Franzosen fiel und in Frankreich an Lungenentzündung starb. Dennoch war die Haitianische Revolution letztlich ein Erfolg, führte zur Abschaffung der Sklaverei auf der Karibikinsel und zur Gründung der ersten schwarzen Republik auf den Grundwerten der Französischen Revolution."

  • Vom 28. Januar 2011 bis 14. August 2011 ist im Berliner Pergamonmuseum die Ausstellung "Die geretteten Götter aus dem Palast vom Tell Halaf" zu sehen. Präsentiert werden die Funde, die der Kölner Bankierssohn und Diplomat Max Freiherr von Oppenheim (1860 – 1946) auf dem Tell Halaf im heutigen Nordost-Syrien zu Tage brachte. Er entdeckte während einer Orientexpedition im Jahre 1899 einen Fürstensitz aus dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr. Über Oppenheim und seine Entdeckung berichtet eine Doku, die 21.10 Uhr auf Arte läuft: "In geheimer Mission: Der Fund vom Tell Halaf".
     
  • EinsExtra stellt den Abend unter die Überschrift: "Mädchen im Nationalsozialismus".  Leider sind die Verlinkungen nur für einen Tag gültig, so dass man sich über die Programmseite selbst weiterklicken muss.
    • Um 20.15 Uhr läuft "Mädchen für Hitler – BDM".
      Der BDM (Bund deutscher Mädel) war eine Teilorganisation der Hitlerjugend (HJ) und entstand 1930. In dieser Vereinigung sollten alle Mädchen und Frauen zwischen 10 und 21 Jahren erfasst und im Geiste des Nationalsozialismus erzogen werden. … In der Dokumentation erinnern sich Frauen an die Aktivitäten innerhalb ihrer BDM-Fachschaft."
    • Um 21.02 Uhr folgt "Kinderland ist abgebrannt". Der Sender geizt zwar (zumindest zum Zeitpunkt meiner Recherche) mit Informationen, aber hier kann man mehr über diesen Doku-Streifen erfahren.
      "Zwölf Frauen, heute alle über 70 Jahre alt, erinnern sich an ihre Kindheit in der süddeutschen Kleinstadt Ulm. Sie gingen auf dieselbe Schule, wer jüdischen oder christlich Glaubens war und welche politische Haltung die Eltern vertraten, spielte keine Rolle. Dies änderte sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten schnell und gründlich. …  Nach 60 Jahren treffen sich einige der damaligen Schülerinnen zum "Klassentreffen" wieder. Der Film läßt sich und seinen Protagonistinnen Zeit. Langsam und geduldig, ohne kommentierenden Begleittext, setzen sich die Erinnerungen zu einem vielschichtigen und eindringlichen Bild dieser Frauengeneration zusammen, unterstützt von Amateurfilmmaterial und persönlichen Dokumenten, die veranschaulichen, Gegensätze schaffen, das Erinnerte in ungewohnte und beunruhigende Nähe rücken. Die trennenden Erfahrungen, die unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege werden spürbar, ebenso die Notwendigkeit und das Bedürfnis, die Erinnerung in Gesprächen wieder wachzurufen. Für die einen hat es ein Kinderland in Ulm nach 1933 nicht mehr gegeben, für die anderen verliert es im Rückblick eine Unschuld, die es nie besessen hat."
    • Um 22.30 Uhr schließlich wird "Nesthäkchen kommt ins KZ – Die Schriftstellerin Else Ury wird nach Auschwitz deportiert".
      "Ihr Erfolg schützte sie nicht vor dem Rassenwahn. Else Ury gehörte dem jüdischen Berliner Bürgertum an.1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihre Bücher erscheinen noch heute. Else Ury aber steht nicht einmal mehr im Lexikon."
  • 3sat bringt zu später Stunde (0.25 Uhr) mal wieder einen Beitrag über die Himmelsscheibe von Nebra: "Herr der Himmelsscheibe – Der Jahrtausendfund von Nebra".

Sonntag, 9. Januar

  • Was gestern auf Arte lief, kommt heute im ZDF um 19.30 Uhr. In der Reihe Terra X läuft "In geheimer Mission – Der Fund von Tell Halaf".

  • RTL sendet um 20.15 Uhr das Antikenepos "Troja" frei nach Homer (USA 2004). Ist nicht wirklich historisch, aber zwischendurch auch mal ganz nett anzusehen.

Montag, 10. Januar

  • zdf_neo sendet aus der Reihe Terra X von Montag bis Mittwoch jeweils um 20.15 Uhr drei Folgen unter der dem Leitmotiv "Imperium". Heute: "Das Weltreich der Kalifen".

"Gastgeber Maximilian Schell erzählt im Kloster Erberbach, wo die Moderationen aufgezeichnet wurden, vom Aufstieg dieses Reiches, das mit einer dramatischen Krise begann: dem Tod des Propheten Mohammed im Jahr 632 und der Frage, was aus der Gemeinschaft seiner Anhänger werden soll. Maximilian Schell knüpft an orientalische Legenden, Klischees und Märchenstoffe an und entschlüsselt ihre Ursprünge und ihren Wahrheitsgehalt anhand neuer Forschungen zur islamischen Geschichte: Warum können Teppiche heute nicht mehr fliegen? Warum erinnert das Staatssymbol früher Kalifen an ein Christenkreuz? Und wie kam es, dass uns die Araber die Verwendung der Ziffer Null lehrten?"

"Der kriegerische Streit der Konfessionen und Dynastien verwüstete und entvölkerte von 1618 bis 1648 ganze Landstriche. Realitätsnah nachgestellte Szenen beleuchten die komplizierten Ursachen und Konflikte." Die weiteren Folgen werden jeweils eine Woche später gesendet. Hier gibt es eine ausführliche Rezension zu dem Doku-Spielfilm.

"Über 350 Jahre nach der Fertigstellung des Bildes geht Regisseur Peter Greenaway in seinem Film auf forensische Spurensuche. Er erklärt auf seine Art, warum Rembrandts Meisterwerk den Anfang vom Ende seiner Karriere bedeutete und einen der größten Maler aller Zeiten nach und nach ins soziale Abseits und in die Armut zwang. Auf der Suche nach den Hintergründen des Mordes am Milizoffizier Piers Hasselburg und den Motiven der 34 gemalten Verschwörer nimmt Greenaway den Zuschauer mit auf eine spannende Reise durch das Amsterdam des 17. Jahrhunderts – und übt gleichzeitig heftige Kritik am "visuellen Analphabetismus" der heutigen Gesellschaft. Eine spannende Schule des Sehens mit und von Peter Greenaway."

  • In tiefster Nacht (1.30 Uhr) gibt es noch ein Historiendrama auf Arte, die Fortsetzung von "Elisabeth": "Elizabeth – Das Goldene Königreich" (GB, FRA 2007) mit Cate Blanchett in der Hauptrolle.

"Zum zweiten Mal spielt Cate Blanchett unter der Regie von Shekhar Kapur Elizabeth I., dieses Mal anno 1585, als die Monarchin gezwungen ist, ihre Herrschaft durch die Hinrichtung Maria Stuarts und den Sieg über die spanische Armada nach innen und außen zu festigen."

Dienstag, 11.Januar

"In ihren besten Zeiten beherrschten an die sechshundert Große Könige gut zwei Drittel des indischen Subkontinents. …  In faszinierenden Reenactments und bislang nicht gezeigten Filmaufnahmen aus den Privatarchiven der Maharadschas gewinnen die Zuschauer Einblick in eine exotische Welt, die verschwenderischen Luxus zum Herrschaftsprinzip erklärte und damit über Hunderte von Jahren überlebte."

Mittwoch, 12. Januar

"Fast 250 Jahre lang bleibt Japan, ein Inselstaat mitten im Meer gelegen, fast vollkommen abgeschlossen von der Außenwelt. Dabei sind die japanischen Inseln schon im 16. Jahrhundert dichter bevölkert und mehr verstädtert als jedes westliche Land: 26 Millionen Japaner stehen 16 Millionen Franzosen oder viereinhalb Millionen Engländern gegenüber. … Maximilian Schell verfolgt – unterstützt von hochwertigen und spannenden Inszenierungen, mit ungewöhnlichen Dokumentarbildern und Animationen – das Leben des größten Schwertkämpfers der japanischen Geschichte, betrachtet das Fortleben jahrhundertealter Traditionen, zeigt Jahrhunderte furchtbarer Kämpfe, kommentiert die Machtergreifung eines Familienclans und erläutert die unbekannte Geschichte einer bis heute rätselhaften Großmacht."

"Die Familie Quandt gehört zu den reichsten und einflussreichsten Familie Deutschlands und doch ist ihr Name vielen unbekannt. Ihr Konzernimperium umfasst Unternehmen wie BMW, den Pharmariesen Altana und den Batteriehersteller Varta – dies sind nur die bekanntesten Firmen. Den Grundstein für die mächtige Stellung des Konzerns legte Günther Quandt als Begründer des Familienvermögens zum Teil in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Dokumentation versucht, anhand der Familiengeschichte der Quandts Einblicke in die Mentalität der industriellen Elite Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen."

"Das Dokudrama 'Sturm auf die Stasi' rekonstruiert, wie der Tag X zum Höhepunkt des Kampfes um die Stasi wurde. Bis heute gibt es viele widersprüchliche Darstellungen der Ereignisse, wichtige Fragen sind noch immer nicht vollständig beantwortet: Wieso verlief der Sturm so friedlich? Wie gelang es der Stasi, so viele Unterlagen zu vernichten bzw. zu beseitigen? War die Stasi Objekt, Zuschauer oder sogar Regisseur des Volksaufstands? Welche Rolle spielten westliche Geheimdienste? Am 15. Januar 1990 ist die Chance da, der Stasi ihre Geheimnisse zu entwenden. Doch es fehlte nicht viel, und die Gewalt wäre zum ersten Mal in der friedlichen Revolution eskaliert. Welche dramatischen, gefährlichen und skurilen Ereignisse in den letzten 24 Stunden der Stasi-Zentrale geschahen, rekonstruiert dieser Film zum ersten Mal."

Der Film lief ja bereits im Oktober letzten Jahres in der ARD. Hierzu erschien auf welt.de diese Besprechung.

Donnerstag, 13. Januar

"Acht Jahre lang kämpft Udo Lindenberg um ein Konzert in der DDR. Am 25. Oktober 1983 steht er schließlich auf der Bühne im Palast der Republik. Reinhold Beckmann, der Udo Lindenberg damals als Tonassistent eines ARD-Kamerateams nach Ostberlin begleitete, und Falko Korth erzählen in ihrer Dokumentation dieses Stück deutsch-deutsche Geschichte. Anhand der Stasiakten über Lindenberg rekonstruieren sie die ganze, damals unbekannte Geschichte rund um den berühmten Auftritt in Ostberlin."

Freitag, 14. Januar

"Nach dem Ersten Weltkrieg entdeckt der verbitterte Einzelgänger Adolf Hitler sein Talent, Menschen mit flammenden Reden und wirren Ideen in den Bann zu ziehen. Damit steigt er zum Führer einer faschistischen Splitterpartei auf… Der um Seriosität bemühte Film ist vornehmlich am Charakterbild interessiert, weniger an historischer Korrektheit." (Cinema) — 2 Emmys!

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